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Sony ehrt Sebastião Salgado für seinen „herausragenden Beitrag zur Fotografie“

Vor allem mit seinen fesselnden Schwarz-Weiß-Fotografien hat sich der brasilianische Fotograf in den letzten 50 Jahren seinen Ruf erarbeitet.

50 Jahre in Schwarz-Weiß

Der brasilianische Fotokünstler Sebastião Salgado erhält in diesem Jahr den Sony World Photography Award für sein Lebenswerk. Wie die Veranstalter jetzt bekannt gaben, wird der heute 79-Jährige im Rahmen der Sony World Photography Awards 2024 für seine „herausragenden Beiträge zur Fotografie“ ausgezeichnet.

Salgado zählt den Preisverleihern zufolge zu den renommiertesten und einflussreichsten Fotografen der Gegenwart. In seinen außergewöhnlichen Schwarz-Weiß-Bildern habe er sich seit über 50 Jahren intensiv mit Menschen, Tieren und Landschaften auf unserem Planeten auseinandergesetzt. Seine Arbeiten wurden in zahlreichen Museen und Galerien ausgestellt und prägten die Fotografie der letzten Jahrzehnte.

Laut Pressemitteilung werden im Rahmen der Verleihung Dutzende Fotografien Salgados in London zu sehen sein. Die Ausstellung im Somerset House gibt vom 19. April bis 6. Mai 2024 Einblick in die wichtigsten Projekte und Themen seiner Karriere. Vertreten sind unter anderem die Serien „Gold“, „Workers“ und „Exodus“, aber auch neuere Arbeiten wie „Genesis“ und „Amazônia“.

Geboren 1944 in Brasilien, studierte Salgado zunächst Ökonomie, bevor er sich 1973 ganz der Fotografie zuwandte. Beeinflusst wurde sein Stil vor allem von seiner brasilianischen Heimat – den weiten Landschaften und offenen Himmeln seiner Kindheit.

In den 80er und 90er Jahren reiste Salgado für seine Projekte um die Welt. Er porträtierte Indigene, Arbeiter und Migranten und machte die Schattenseiten der Globalisierung sichtbar. Nachdem er die Greuel des Bürgerkriegs im Kongo miterlebte, wandte er sich zeitweise von der Fotografie ab und konzentrierte sich auf ökologisches Engagement. Inspiriert von der Kraft der Natur kehrte er mit eindrucksvollen Naturdokumentationen zurück.

Meeresleguan (Amblyrhynchus cristatus). Wie andere ektothermische Reptilien muss auch der Meeresleguan seine Körpertemperatur selbst regulieren: Sobald die Sonne aufgeht, legt er sich flach hin und wärmt so viel Körperfläche wie möglich, bis die Temperatur 95,9° Fahrenheit (35,5° Celsius) erreicht; dann wechselt er die Position, um eine Überhitzung zu vermeiden. Der Meeresleguan braucht eine hohe Körpertemperatur, um zu schwimmen, sich fortzubewegen und zu verdauen. Galápagos, Ecuador, 2004. © Sebastião Salgado

Mit der Ehrung reiht sich der Brasilianer als 17. Gewinner dieser besonderen Ehrung in eine illustre Runde von Preisträgern ein, darunter William Klein, William Eggleston, Elliott Erwitt (der gerade auch von Leica honoriert wurde) oder Candida Höfer.

Ich fühle mich geehrt, diesen Preis zu erhalten und zu wissen, dass meine Arbeit das Publikum erreicht. Die Fotografie ist meine Lebensweise, sie ist meine Sprache, und während meiner gesamten Laufbahn war ich immer daran interessiert, den historischen Moment, in dem wir leben, festzuhalten und die Geschichten unserer Spezies und unseres Planeten zu erzählen. Ein Fotograf fotografiert mit seinem Erbe, und in meiner Arbeit versuche ich, unsere gemeinsame menschliche Erfahrung zu erforschen.

Sebastião Salgado

Im April 2024 folgen dann die Gewinner der eigentlichen Wettbewerbe Youth, Open und Professional.

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100carat

Eine hoch verdiente Auszeichnung eines wirklich großen Photographen, der den Begriff Photographie bis heute meisterhaft mit Leben füllt.

Thorsten

Ein toller Typ – er fotogafiert nicht nur.. Für die, die ihn noch nicht kennen, kann ich nur den Film „Das Salz der Erde“ empfehlen. Trailer auf Youtube. Sehr beeindruckend!

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