Sony Marktgeschehen

Sony: Kameraverkäufe zuletzt rückläufig, aber insgesamt gestiegen

Das japanische Unternehmen hat seine Finanzergebnisse für das dritte Quartal des Geschäftsjahres 2024 veröffentlicht und ist insgesamt auf Wachstumskurs.

Der neueste Finanzbericht von Sony liefert einen interessanten Blick hinter die Kulissen des Unternehmens. Zwar läuft nicht jede Sparte perfekt, insgesamt rechnen die Japaner aber sogar mit höheren Einnahmen und Gewinnen als erwartet, was Sony-Aktionäre sowie -Fotografen gleichermaßen freuen dürfte. Vor kurzem berichteten wir noch von der Gesundung des Kameramarktes dank der Generation Z.

Insgesamt auf Wachstumskurs

So geht aus dem aktuellen Finanzbericht zum dritten Quartal des FY2024 (also zwischen Oktober und Dezember) von Sony hervor, dass sich das Unternehmen im Wachstum befindet und höhere Umsätze, Einnahmen und Gewinne im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2023 erzielt hat.

Interessant für uns Foto- und Videografen ist allerdings, dass das Betriebsergebnis in den Segmenten, die Sonys Foto- und Kamerageschäft betreffen (ET&S: „Entertainment, Technology and Services“ sowie I&SS: „Imaging and Sensing Solutions“) rückläufig war.

Laut Sony ist der Rückgang des Umsatzes im ET&S-Segment durch sinkende TV-Verkäufe sowie eine „Verschlechterung des Produktmixes bei Digitalkameras“ zu erklären. Dies ist ein seit Jahren anhaltender Trend, da immer weniger Kameramodelle auf den Markt kommen.

Sony setzt daher verstärkt auf höherpreisige Modelle, um sich der veränderten Verbrauchernachfrage anzupassen. Dies wirkt sich besonders auf den Einstiegsbereich aus. Dadurch gehören Kameras unter 500 Euro inzwischen weitgehend der Vergangenheit an.

Zudem verkaufte Sony im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2024 weniger Foto- und Videokameras als im Vorjahreszeitraum. Allerdings liefen die Kameraverkäufe in den ersten beiden Quartale des Jahres 2024 besser.

Umsätze einzelner Geschäftsbereiche lassen sich schwer differenzieren

Das ET&S-Segment verzeichnete im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2024 einen Umsatzrückgang von 31,2 Milliarden Yen (rund 197 Millionen Euro) im Vergleich zum Vorjahresquartal. Das Betriebsergebnis sank jedoch nur um 100 Millionen Yen (rund 631.000 Euro).

Da Sony ein sehr großes Unternehmen mit weitreichenden Geschäftsbereichen ist und nicht eine reine Kamerafirma, lassen sich daraus aber nur bedingt Rückschlüsse auf die Kamera-Sparte ziehen. Denn zum ET&S-Segment gehören neben Sonys Digitalkameras und Objektiven unter anderem auch Fernseher, Kopfhörer, Lautsprecher, Heimkinosysteme, Smartwachtes und weitere Produkte.

Betrachtet man die ersten drei Quartale des Jahres 2024, bleibt Sonys ET&S-Segment profitabel. Der Umsatz stieg um 4,1 Milliarden Yen (fast 26 Millionen Euro), während das Betriebsergebnis um 17,5 Milliarden Yen (über 110 Millionen Euro) zunahm.

Sonys eigene Bildsensoren sind eine wichtige Einnahmequelle

Das Geschäft mit Sonys eigens entwickelten Bildsensoren ist weiterhin eine wichtige Einnahmequelle für die Japaner. Sony verkauft seine Bildsensoren an zahlreiche andere Marken für Digitalkameras und Smartphones und nutzt sie darüber hinaus natürlich auch in eigenen Produkten.

Sony nennt in diesem Zusammenhang die sinkenden Verkaufszahlen von Bildsensoren für mobile Geräte als Ursache für den leichten Umsatz-Rückgang im dritten Quartal 2023. Zudem seien die Produktionskosten insgesamt gestiegen.

Es gibt jedoch eine Ausnahme: Bildsensor für mobile Produkte lassen sich nun günstiger produzieren. Im Juni letzten Jahres prognostizierte Sony einen Marktanteil von 60 Prozent für Bildsensoren bis 2025. Es bleibt abzuwarten, ob Sony dieses Ziel erreichen wird. 

Wechselkurseffekte sind für den Umsatzanstieg im Geschäftsjahr 2024 mitverantwortlich 

Sony weist auch auf die Wechselkurseffekte hin. Diese hätten sowohl auf den Umsatzanstieg als auch die Gewinne einen großen Einfluss gehabt. Mit anderen Worten ist der Umsatz- und Gewinnanstieg teilweise auf einen schwächeren Yen zurückzuführen.

Wenn der Yen gegenüber anderen Währungen an Wert verliert, sind die in Fremdwährungen erzielten Einnahmen mehr wert, wenn sie in Yen umgerechnet werden. Das bedeutet, dass ein Teil des gemeldeten Wachstums möglicherweise nicht aus höheren Verkäufen stammt, sondern aus Wechselkursschwankungen.

Kürzlich hatten wir auch den Quartalsbericht von Fujifilm unter die Lupe genommen.

Seht ihr Sony im Vergleich zu Canon, Nikon, Fujifilm und Co. im Kamerasegment gut aufgestellt?

via: Sonyalpharumors | PetaPixel

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Alfred Proksch

Wie man lesen kann gibt es keine Zielgenauen (DSLM) Daten. Einzig die Gewinnsteigerung der einzelnen Geschäftsfelder steht im Mittelpunkt. Ist genau genommen nicht anders zu erwarten und als normaler Vorgang zu sehen.

Für uns Foto/Videografen bedeutet das: Unsere Vorlieben werden noch teurer und das angebotene Sortiment wird sich verschlanken, beziehungsweise weniger profitable Produkte verschwinden aus dem Portfolio.

Profitieren werden davon „Manufakturen“ wie Leica, Ricoh/Pentax aber auch Zusammenschlüsse wie die L-Allianz weil sie Synergie Effekte nutzen und Kunden orientierter agieren können. Auf längere Sicht für uns Foto/Videografen ein gutes Vorgehen.

Global gesehen sind sehr unterschiedliche „Wünsche“ an Bild gebende Geräte gefordert.

Rolf Kleinert

Nein. Genau diese fragwürdigen Manufakturen wie Leica & Co werden davon nicht profitieren. Diese ältere Generation, die sich diese Spielzeuge, Präsentationsgegenstände zulegen sterben langsam aus. Auf längere Sicht ist dies auch kein gutes Vorgehen. Die Generation, die jetzt als Käufer in Sicht kommen, haben gänzlich andere Vorstellungen von nutzbarer Technik. In Asien ist dieser Trennt bereits gut zu erkennen. Grob betrachtet und nachweisbar – die Technologien werden verstärkt die Ueberwachungsindustrie sowie die Autoindustrie bedienen. Sogenannte Manufakturen, also relativ kleine Unternehmen bedienen jetzt schon die professionelle Filmindustrie, bei denen der Endpreis relativ ist. Dr. Andreas Kaufmann wird weiterhin den Markt der verblendeten Leica Jüngern bedienen. damit wird noch lange Geld in dessen Taschen fließen. Solange Panasonic/Sony noch eine Zusammenarbeit als Zulieferer anbieten, werden dann auch noch die “Panleicas” im Verkauf stehen.

Alfred Proksch

Genau in der mit Fakten unterlegten Tatsache das die jüngeren Generationen andere schnellere und hauptsächlich Bewegtbild affine Vorstellungen von „Erinnerungen, Informationen“ in Clouds speichern, gerne mit sofort nutzbarer KI Bearbeitung fertige Bilder /Videos teilen möchte liegt die Chance für Manufakturen Nischen zu besetzen.

Künstliche Intelligenz in Zusammenarbeit mit CGI revolutioniert seit einigen Jahren die Arbeit professioneller Agenturen. Wer braucht noch reale Bilder einer „Küchenzeile“? Vor dem Herd steht ein Avatar und kein menschliches Modell, in der Pfanne dampft auf Mausklick chinesisches oder mediterranes Gemüse.

Nichts ist so alt wie das Bild oder der Bericht von gestern. Diese Zeitungsweisheit hat vielen Verlagen nichts genützt, sie sind trotz eigenen digitalen Portalen vom Markt verschwunden.

Meiner Meinung nach sterben die Alten konservativen Kunden weg. Macht aber nichts denn Künstler, Fotografen und Filmemacher werden ihre Ideen bestimmt NICHT FREMDBESTIMMT durch „Prompt “ generierte Bilder/Videos umsetzen lassen. Wo werden professionelle handwerkliche Geräte zukünftig gefertigt? Ich würde behaupten in kleinen Manufaktur ähnlichen Betrieben.

Rolf Kleinert

ja, da gehe ich mit. Es ist zu guter Letzt die Frage; die wichtigste Frage – wer produziert für wenn oder welches darstellendes Medium. Bei Journalisten; Ihrer Arbeit sehe ich größte Probleme. Ob man es glaubt oder nicht – wissenschaftlich untersucht, kann jede digitale Information, gleich ob im Sensor; vor oder nachgelagert – manupuliert werden. Bei der breiten Masse der fotografierenden schein mir die Frage sekundär. Wenn man eine Vorstellung des zu erstellenden Fotos oder Video hat, ist der Weg dahin ohne Bedeutung. Mein Eindruck ist die schnelle Umsetzung eines Bildes/Video. Ich selber habe Jahrzehnte Loborarbeiten / Dunkelkammer Arbeiten begleitet. Ich muss zugeben, die teilweise stundenlangen Arbeiten in der Dunkelkammer habe ich gerne hinter mich gelassen. Jedoch – Den “Zeitrhymus” einer Ausarbeitung habe ich auch am PC beigehalten. Das bekomme ich allerdings meinen “jungen Leuten” kaum mehr vermittelt. Sind die Ergebnisse schlechter? Nein – Anders. So, wie wir Alten aus dem “Zeitfenster” rausfallen, drängen die Jungen hinein. Ein ewiger Kreislauf. Wir haben immer ein Blick auf die Zahlen der wichtigsten Hersteller. Vor Jahren genügte es, die Verschiffungszahlen anzusehen; hochzurechnen. Heute unmöglich. Insb. Canon / Sony / Nikon sind “Zahlenkünstler”. Das deutlichste Moment sind die Auslagerungen der reinen Foto / Kamera… Weiterlesen »

Peter Braczko

In der letzten Woche traf ich einen Ex-Kollegen, wir arbeiteten früher beim selben Zeitungsverlag. Er hat mittlerweile gewechselt, erhielt immerhin eine feste Anstellung, denn die sind selten geworden, dafür aber für ihn Extrem-Stress. Bilder mit einer professionellen Nikon, so wie in früheren Zeiten? Eine Dunkelkammer? Alles aus und vorbei. Die Mega-Kommunikationskiste nennt sich jetzt I-Phone. Damit sind höhere “Produktionsraten” möglich, denn die Redaktion verlangt nicht nur mehrere Bilder, sondern auch kleine Interviews, dazu einen “Kurzfilm”. Die KI macht es dagegen für die “Nur-Schreiber” bequemer. Sie sagen einfach der KI: “Schreibmir schnell einen Bericht über die Hundesteuer in Düsseldorf" und Sekunden später braucht der Artikel nur auf die jeweilige Stadt umgeschrieben werden. Ich wechselte auch (nach Jahrzehnten) von "Print" auf die Digitalausgabe meiner Zeitung. Gefällt mir gut, kann die Artikel und die Bilder (auch meine) vergrößert darstellen. Die Ausgaben sind deutlich aktueller, das sehen wir bestimmt heute am 23. Februar bei der Wahlberichterstattung. Dagegen spricht: Es fallen Arbeitsplätze im Zustellerbereich weg, früher ideal, um als Hausfrau oder Bürgergeldempfänger etwas Geld zusätzlich zu bekommen. Das Leben bedeutet eben Veränderung, die digitale Fotografie ist qualitativ absolute Spitze, das Internet bietet weitere Herausforderungen - aber wo viel Licht ist, kommt viel Schatten dazu! DANKE… Weiterlesen »

Mirko

Meiner Meinung nach sterben die Alten konservativen Kunden weg. Macht aber nichts denn Künstler, Fotografen und Filmemacher werden ihre Ideen bestimmt NICHT FREMDBESTIMMT durch „Prompt “ generierte Bilder/Videos umsetzen lassen.”

… und neue wachsen heran 😉 “Außenseiter ” gab es schon immer und wird es immer geben. So gab es Fotografen die zogen mit ihrer F2 durch den Pott und haben es nie zu internationalen Erfolg gebracht und es gab zB. Andy Warhol und eine einfache Polaroid Kamera 😉

chris XX

Ja! Namen machen es. Über die Qualität der Photos/Bilder sagt ein Name nichts aus; wenn der Name aber in aller(Kritiker)-munde ist, wird das Photo/Bild zur “Kunst”. Stellt sich nur noch die Frage: Was IST Kunst (IST kommt hier nicht von ESSEN(;-o))? Der Photograph der mit seiner F1 durch den Pott zog hat vielleicht künstlerrich die besseren Photos gemacht als Andy Warhol gemacht hatte aber keinen bekannten Namen. Ich finde, das mir die besten Photos gelingen wenn ich nicht groß nachdenke über Bildkomposition, sondern die Camera auf P stelle und photographiere.

Mirko

aber auch ein Andy Warhol fing mal als “Unbekannter” an 😉

chris XX

Ja, aber irgendwann wurde das vergessen (wie bei vielen anderen auch).
(:-o)
Gruß Chris

Peter Braczko

Auf unserer großen Fotobörse am 23. März werde ich das einmal intensiver beobachten, ich vermute, das wird so ablaufen, wie im letzten Jahr: Viele Leicas aus den Fünfziger, Sechziger und Siebziger Jahren, allerdings nur gut verkäuflich OHNE die geringsten Gebrauchsspuren, denn die müssen wieder mit der Zustandsbeschreibung EINS PLUS bis ZWEI in die Vitrine wandern, positiv im Angebot die Originalverpackung (ohne die bitte keine Ausflüge vor das Haus/kleiner Scherz). Bei diesen Cosina-Zeiss-Objektiven sieht es anders aus, Verkäufe nur mit sehr starken Preisnachlässen – aber hier auch bitte keine Gebrauchsspuren. Am Freitag bei ebay `rein geschaut. Fast alle Otus-usw.-Angebote ABSOLUT NEUWERTIG oder NIE GEBRAUCHT? Da frage ich mich immer: Warum kaufen die Leute Kameras und Objektive, die sie nie oder nur extrem selten verwenden? Und das für sehr hohe Preise?

Mirko

💤😴💤😴

Wolf

Sony setzt daher verstärkt auf höherpreisige Modelle” – Das aber schon längere Zeit, siehe A1und A9.

Jürgen K.

Naja, die Einsteigermodelle aus der A7 Reihe sind ja auch kein Schnäppchen mehr.
Denke die neue A7V wird knapp unter 3000 Euro liegen.

Johannes Pottfay

Bei Sony steigen wenigstens die Gewinne.
Bei Nikon scheinen sie wegzubrechen https://thenewcamera.com/nikon-in-big-loss-q3-2025-financial-results-show-a-huge-75-drop-in-profits/

Alfred Proksch

Leise, leise – nicht so laut!! Hoffentlich müssen wir nicht wieder positives werbefreies Nikon-Sprech aushalten.

joe

Sony ist die einzige Firma, die auch ohne Kameraverkäufe gut und locker überleben könnte, für Canon wäre das wesentlich problematischer und für Nikon unmöglich. Sobald die A7V und die A7RVI auf den Markt kommen, wird Sony auch im DSLM Sektor wieder die unangefochtene Führung übernehmen.

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