Es scheint so, als wäre die Generation Z maßgeblich für die Genesung des Kameramarktes verantwortlich.
Die japanische Wirtschaftszeitung Nikkei liefert eine interessante Analyse des derzeitigen Kameramarktes, dem es offenbar besser geht als von vielen angenommen. Nikkei wertete den aktuellen Stand der Auslieferungen von Digitalkameras basierend auf Daten des japanischen Branchenverbands CIPA (Camera and Imaging Products Association) aus. Die Analyse von Nikkei könnte auch den wiederauflebenden Trend der Kompaktkameras erklären.
Smartphone-Fotos sind nicht länger gut genug
Laut dem Artikel sollen die Auslieferungen von Digitalkameras, einschließlich spiegelloser Kameras mit fest verbautem Objektiv, im Jahr 2024 das höchste Niveau seit neun Jahren erzielt haben. Als treibender Faktor hierfür wird die gesteigerte Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Fotos für Soziale Netzwerke von Chinas Generation Z genannt.
Die Generation Z umfasst je nach Quelle Menschen der Geburtenjahrgänge von 1995 bis 2010 oder 1997 bis 2012. Offenbar reicht diesen jungen Menschen die Qualität der Smartphone-Fotos nicht aus, um sich positiv von der Masse abzuheben, weshalb sie zu professionelleren Kameras greifen.
Anstieg von 15 Prozent der Kamerauslieferungen
Die CIPA gab darüber hinaus bekannt, dass die weltweiten Auslieferungen von Digitalkameras im Jahr 2024 im Vergleich zu 2013 um 15 Prozent gestiegen sind und 824,7 Milliarden Yen (ca. 5,18 Milliarden Euro) erreichten. Dies ist das vierte aufeinanderfolgende Jahr des Wachstums und das höchste Niveau seit 2015 (885,4 Milliarden Yen, umgerechnet ca. 5,56 Milliarden Euro).
Zudem treiben die immer leistungsfähigeren Kameras die Preise nach oben. So lag der Durchschnittspreis auf dem weltweiten Kameramarkt im Jahr 2024 bei etwa 97.000 Yen (ca. 609 Euro). Dies entspricht einem vierfachen Anstieg im Vergleich zum vergangenen Jahrzehnt.
Mir persönlich erscheint dieser Betrag gefühlt sogar etwas zu niedrig, doch so hat es CIPA bzw. Nikkei ausgewertet. Es ist dem Bericht zufolge so, dass die Hersteller einen Weg gefunden haben, der jungen Generation zu zeigen, dass es durchaus einige Bereiche gibt, in denen konventionelle Kameras den Smartphones überlegen sind, sodass die Abwärtsspirale des Kameramarktes vorerst gestoppt wurde.
Laut der Wirtschaftszeitung Nikkei scheint also Chinas Generation Z die treibende Kraft hinter der Erholung des Digitalkameramarktes zu sein.
Haltet ihr die Analyse von Nikkei bezüglich der Genesung des Kameramarktes für plausibel oder habt ihr eine eigene These?
via: Mirrorlessrumors
Die Generation Z ändert ihre Interessen schneller, als sie ihre Unterwäsche wechselt. Trends der die Generation Z folgen, haben eine Halbwertszeit von wenigen Wochen. Ich habe 3 Kandidaten zu Hause. Wer redet z.B. noch von Dubai-Schokolade oder kauft und isst sie sogar noch?
Na, ob es das alleine ist? Dazu gehört wahrscheinlich auch ein Modetrend, bzw. die Sicht auf die großen Kameras als Statussymbol, das Abheben von der Masse, usw.
Der Qualitätsbedarf für die Fotos in sozialen Netzwerken ist jetzt nicht so hoch, als dass man da zwingend eine DSLM bräuchte. Mehr Brennweite und Freistellung bekommt man für die Bilder in Briefmarkengröße auch mit Software auf dem Smartphone hin.
Mit Kameras wie der Lumix S9 dürfte Panasonic nicht ganz falsch liegen. Kleine Kamera, trotzdem Vollformatsensor und sehr gute Bildqualität. Ich denke mal, daß in diesem Segment noch Zuwächse zu erwarten sind, während bei den Kameraboliden wohl eher die Umsätze in den kommenden Jahren zurückgehen dürften.
Ob man für die sozialen Netzwerke unbedingt eine DSLM braucht ist eine andere Sache. Für viele Wege braucht man auch keine Luxuskarrosse. SUVs gehen aber wie verrückt.
Mal sehen was als nächstes ums Eck kommt!
Erfreulich das kurzzeitig etwas Luft zum durchatmen für die Hersteller ist. Wo die Märkte der Zukunft sind wird auch klar. Ob wir Europäer als kräftige Umsatzbringer eingepreist sind? Vielleicht werden wir wegen der US-Strafzölle zukünftig bevorzugt beliefert – wäre wenigstens ein Positivum!
Für mich klingt das recht plausibel – egal was die Motivation dahinter ist, dank Smartphones machen mehr Leute denn je Fotos. Einst war die klassische Kompaktkamera der Einstieg und für viele ist dies jetzt halt das Smartphone. Ein Teil davon beschäftigt sich dann stark genug mit dem Hobby, dass man Interesse an einer besseren Kamera hat. Der Rückgang in den Verkäufen hing ja weniger damit zusammen, dass die Leute weniger Interesse an der Thematik haben, nur reicht für viele die Leistung von Smartphone aus. Diese Käufer sind weggebrochen, aber der Markt als solches ist ja eher größer.
Und dazu kommt, dass die Sensortechnik abseits von der Auslesegeschwindigkeit ziemlich ausgereift ist und so viel Spielraum rein physikalisch nicht mehr drin steckt. Bei den neusten Handy-Kameras hat sich nicht mehr so viel getan, abseits der nachgelagerten Bearbeitung der Daten bzw. das Kamera Modul wird wenn zunehmend größer, aber da sind ja auch Limits gesetzt.
Von Genesung kann man nicht so wirklich sprechen. Es wird nach wie vor nur 1/10 abgesetzt, gesehen auf 2004. Das Geld spielt dabei die größte Rolle, eine gute Kompakte ist unter 1000€ nicht zu bekommen. Systemkameras und Objektive sind um vielfaches teurer. Die Schwelle zum Einstieg ist bei vielen zu hoch, bleibt nur der Gebrauchtkauf, Schnäppchen oder eben Verzicht. Alternativ die alte Ausrüstung bis zum Totalschaden verwenden. Dazu kommt wie schon so oft beschrieben einfach allein das Handy als Fotoapparat nehmen. Die jüngeren unter uns machen fast nichts anderes. Es liegt auch am Handel. Warum wird in Fotoläden nicht endlich mal der eine oder andere Workshop veranstaltet, um die Vorteile einer Kamera zu präsentieren. So kann jeder die Berührungsängste überwinden und steigende Verkäufe sind wahrscheinlich. Aber das macht ja viel Arbeit, lieber irgendwann Insolvenz.