Der japanische Branchenverband CIPA hat wie jedes Jahr die Zahlen und Trends des Kameramarktes für das Jahr 2024 veröffentlicht.
Solche Statistiken mögen auf den ersten Blick uninteressant und nüchtern erscheinen, aber im Gegensatz zu Statistiken aus japanischen Shops wie Yodobashi geben die CIPA-Zahlen wertvolle Einblicke in Markttrends, Produktionsvolumina und die Nachfrage nach verschiedenen Kameratypen. Diese Daten sind auch für die Hersteller interessant, um zukunftsorientierte Entscheidungen zu treffen und Marktstrategien zu entwickeln.
Die Zahlen basieren dabei auf den Produktions- und Versanddaten der CIPA-Mitglieder. Diese decken nahezu den gesamten Weltmarkt für Digitalkameras und Objektive ab. Ich will euch an dieser Stelle aber nicht mit nüchternen Zahlenkolonen langweilen, denn das dürfte die meisten nicht wirklich interessant sein. Die Statistiken könnt ihr bei Bedarf auf der CIPA-Website nachlesen.
Die wichtigsten Fakten aus den Daten der CIPA 2024
Nicht ganz überraschend zeigen Kompaktkameras im Jahr 2024 ein Wachstum, obwohl dieses Segment bereits totgesagt wurde. Über diesen Trend haben wir bereits Anfang des Jahres berichtet. Der Versandwert von Kompaktkameras stieg um 31 Prozent und die ausgelieferten Stückzahlen stiegen um 9 Prozent gegenüber 2023.
Interessant ist auch, dass China inzwischen der Hauptabnehmer für spiegellose Kameras aus Japan ist. Die Lieferungen nach China machten 29 Prozent aller versandten spiegellosen Kameras aus und übertrafen den amerikanischen Markt um 35 Prozent in Stückzahlen.
Spiegellose Kameras dominieren den Markt und machen mehr als 85 Prozent der Verkäufe von Systemkameras aus, wobei die Auslieferungen im Jahresverlauf sowohl in Stückzahlen als auch im Wert um 16 Prozent (kumuliert) gestiegen sind. Die digitalen Spiegelreflexkameras hingegen konnten im Jahr 2024 gegenüber 2023 zwar leicht zulegen, kumuliert verzeichnen sie jedoch einen Rückgang von 17 Prozent.
Der Markt ist wieder so stark wie vor der Pandemie
Der Markt hat sich ab 2022 von den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie erholt und befindet sich seit drei Jahren im Aufwärtstrend. Es wird erwartet, dass er sich wieder dem Niveau vor der Pandemie annähert. Das sind auf jeden Fall sehr gute Nachrichten und gut für uns Fotografen, denn so können wir uns weiterhin auf regelmäßige und spannende Neuheiten freuen.
Da China nun das größte Exportziel für spiegellose Kameras geworden ist, werden sich die Kamerahersteller vermutlich verstärkt darauf konzentrieren. Bleibt zu hoffen, dass sich dies nicht negativ auf den restlichen Weltmarkt auswirkt und dadurch Wartezeiten wie bei der Fujifilm X100VI nicht zum Standard werden. Obgleich es in diesem Fall jedoch eher auf eine weltweit hohe Nachfrage und möglicherweise auf Produktionsprobleme zurückzuführen ist.
Trend: Künftig wieder mehr Kompaktkameras?
Das Wachstum des Kompaktkameramarktes und wortwörtlich die Wiederauferstehung dieses Segments könnte auch dazu führen, dass Hersteller wie Nikon, Canon und Sony in Zukunft neue Modelle auf den Markt bringen. Durch die steigende Nachfrage sind auch die Preise für ältere Modelle auf dem Gebrauchtmarkt stark angestiegen. Erste Reaktionen zeigt bereits Canon mit der geplanten Einführung der PowerShot V1, um auf diesen Trend zu reagieren.
Wie beurteilt ihr diese Marktentwicklung und was erwartet ihr für das laufende Jahr?
via: Canonrumors | CIPA
Wenn fast alles nur noch für China produziert wird (wie lange noch, bis 🇨🇳 eigene Systemkameras anbietet, es kann jeden Tag so weit sein?)
Dann hoffe ich das jetzt nicht alles quitschbunt und mickrig wird.
Die Japaner selbst haben uns ja weitgehend davor verschont.
Aber wie lange werden sich Kompaktkameras halten? Schon in der Fuji X100 sah ich außer dem Stellenwert in der Vitrine, keinen Nutzen. Ich habe eine vor einem Jahr bekommen, war damit auf Reisen und hatte keinerlei Spaß am schwachen Sucher, lahmen AF, müden Akkus oder an der BQ. Ich habe letztlich viel mehr mit dem IPhone mit Griff und Auslöser gemacht.
Ich traue Canon oder Sony am ehesten zu Kompakte zu bauen, die man gerne und lange nutzt.
Pentax hat die moderne Zoom-Kompakte ja einst erfunden und ist vielleicht wieder zur Stelle.
Entscheidend werden die Sensoren, alles unter Sonys 1“ Sensor ist untauglich. Und Kameras die letztlich über 2000€ kosten, werden sich kaum durchsetzen.
Es gab ja mal vor einigen Jahren den ersten (zaghaften) Versuch – glaube Xiaomi war das – mit der MFT Kamera Yi M1 im Systemkamera-Business Fuss zu fassen
Canon hatte ja bereits eine tolle Kompaktkamera, die M-Serie, die ich persönlich super fand, weil ich von einem Pancake mit 22mm für die Hosentasche bis zum grössten EF Objektiv alles dranhängen konnte, leider passte RF nicht daran, weshalb sie letztlich sterben musste. Mal sehen was das neue Format kann.
Die absoluten Zahlen für den chinesischen Markt sind mit 30% noch im Rahmen – China ist interessant wegen der Wachstumsraten. In 2024 wurden in China 36,4% mehr DSLMs verkauft als 2023. In Europa waren es 8,1%. Die Kompaktkameraverkäufe in China sind sogar um 8% zurückgegangen, da gab’s den stärksten Zuwachs in Amerika mit fast 30%.
Global sind die Trends teilweise gegenläufig, also glaube ich nicht, dass die Hersteller jetzt nur auf ein Pferd setzen. Man wird den wachsenden Markt der Edelkompakten bedienen, solange der Trend anhält.
Warum sollten die Chinesen außerdem auf quietschbunt und mickrig stehen? Ich denke, der Geschmack hat sich in den letzten Jahren deutlich angeglichen. – Wir akzeptieren mehr bunte Spielerei und die Asiaten schätzen auch funktionale Nüchternheit.
Stimmt, die Chinesen, die jeweils bei Eiger, Mönch und Jungfrau im Urlaub sind, haben entweder das Smartphone oder dann gleich richtige Klötze.
Ob und wie der Markt bedient wird – darauf habe ich bestimmt keinen Einfluss.
Persönlich bin ich wenn es um qualitativ und technisch beste Bilder (keine Videos) geht sehr gut aufgestellt. Was zu „meinem fotografischen Glück“ noch fehlt ist eine erstklassige Jacken/Hosentaschen Kamera. Da sind zwar 3 interessante Modelle verfügbar ABER das eine ist eindeutig zu teuer, das kleinste hat keinen Sucher und das mit Sucher ist ohne Zoom.
Mit einer Kompakt-Kamera möchte ich KEINE DSLM ERSETZEN sondern z.B. die zufällige „Straßen“ Fotografie oder den abendlichen Urlaubs-Promenaden-Spaziergang einfach und unkompliziert abdecken können. Theoretisch macht solche Dinge ein Smartphone „perfekt“ aber eben nur in der Theorie, für mich als Fotograf reicht das SP in solchen Fällen nicht aus – anderen genügt das – jeder wie er mag!
Eine bezahlbare „Volkskamera“ wie die D-LUX8 oder wenigstens eine Ricoh GR mit ausfahrbaren Sucher wie der bei Sony – in dieser Richtung müsste eine Kompakte für mich gebaut sein. Eine D-LUX8 für 800 Euro und ich bin SOFORT dabei!
Meiner Meinung nach braucht es diese Kompakten nicht, ein gutes SP reicht, denn die meisten die eine Kompakte kaufen fotografieren mit Automatic und JPEG, da kann das SP mit der meist überragenden Software locker mithalten. Allerdings bei einem Sensor grösser als 1″ kann es unter bestimmten Bedingungen leichte Vorteile für die Kompakten geben, allerdings braucht man die wirklich? Denn worauf werden die Bilder meistens angeschaut? Auf dem SP oder dem Tablet!
joe ist aus deiner Sicht völlig OK.
Weder möchte ich mit ausgestreckten Armen (ohne Brille) auf ein bei hellem Licht kaum sichtbares Bild schauen müssen, außerdem brauche ich einen „gescheiten Griff“ und einen dezidierten Auslöser. Ich weiß das ist „oldschool“!
Für mein Smartphone habe ich im Handschuhfach einen Handgriff von „KIWI“. Da kann ich sogar auf dem Zubehör-Schuh eine LED Lampe befestigen und mit einem Auslöser meine Videos/Bilder machen. Manches mal ist eben der direkte Weg zum Daten teilen der schnellste und beste. Ohne dieses Hilfsmittel fühle ich mich bei der Bedienung nicht wohl.
ALLE Bilder aus meinen sonstigen digitalen Geräten speichere ich in RAW und JPEG – Speicher und zusätzlicher Akku sind doch heute so preiswert das man daran keinen Gedanken verschwenden muss.
Warum ich eine Kompakte möchte ist hiermit erklärt – Anscheinend denken mehrere Kunden so wie ich. Noch etwas – Auch die meisten DSLM Systemkamera Bilder werden über 90% NUR auf Display angesehen. Argument gegen Systemkameras ist der Bildschirm ?!?
Mein SP ersetzt meine früheren Kompaktkameras von Fuji und Panasonic, wenn Fotos gar nicht geplant waren, das hab ich eh immer dabei, aber viel lieber nutze ich:
Eine kleine MFT- Kamera, die ist kaum größer hat einen akzeptabel großen Sensor und man kann Wechselobjektive nutzen. Von OM- System und Panasonic gibt es da eine breite Auswahl.
Ich nutze, wenn es klein sein muß, die Lumix GX9 (am häufigsten), die PenF oder ganz klein: Die Olympus Pen EPL-7, mit dem sehr kleinen und recht guten Lumix 12-32 (24-64), oder den sehr kleinen MFT- Festbrennweiten. Sie ist nicht größer als Kompaktkameras, aber mit Wechselobjektiven und ich kann einen aufsteckbaren elektr. Sucher nutzen. Die EPL7 wird aber nicht mehr gebaut. Beim Nachfolger wurde der Anschluß für den externen Sucher eingespart.
Es wäre großartig, wenn ein Freihand-High-Resolution-Modus mit 20 Megapixeln, ähnlich dem System von Olympus (OM-System), integriert werden könnte. Dies würde die Rauschanfälligkeit der kleinen Sensoren deutlich verringern und die Bildqualität auf ein völlig neues Niveau heben. Ergänzt durch eine Brennweite von 24-120 mm f/2.8 (VF-äquivalent) würde die Kamera zu einem idealen täglichen Begleiter für die Fotografie.
Viele Grüße aus dem grandiosen MFT-Lager.
Vielleicht kaufe ich ja 2025 eine Kompakte 🤔