Sonys jüngstes Flaggschiff ist offiziell und macht einiges anders, aber leider nicht so wirklich bei den Kameras.
Es gibt keinen 4K-Bildschirm mehr und das ist gut so
Sony hat sein neues Smartphone-Flaggschiff, das Xperia 1 VI, vorgestellt, das mit einer Reihe von beeindruckenden Kamera-Features und technischen Verbesserungen aufwartet. Das Gerät kombiniert zumindest auf dem Papier gekonnt die Stärken des japanischen Elektronikkonzerns aus verschiedenen Bereichen wie Fotografie, Audio und Display-Technologie.
Im Vergleich zum Vorgängermodell hat Sony einige mutige Änderungen vorgenommen, insbesondere beim Display. Die auffälligste ist beim Bildschirm. Hier war Sony in der Vergangenheit einer der absoluten Spitzenreiter, wenn es um die Auflösung ging. Der Hersteller scheint aber festgestellt zu haben, dass man auf 6,5 Zoll gar nicht so viele Pixel benötigt.
Statt des bisher verwendeten 4K-Bildschirms im 21:9-Format (3.840 x 1.644 Pixel) setzt das Xperia 1 VI auf ein 6,5 Zoll großes OLED-Panel mit Full-HD+-Auflösung und einem wesentlich breitere Seitenverhältnis von 19,5:9. Dieser Schritt ermögliche eine um 50 Prozent höhere Helligkeit und verbesserte Ablesbarkeit bei Sonnenlicht, heißt es seitens Sony. Dank LTPO sollte sich die Bildwiederholrate von maximal 120 Hetz zudem variabel dem aktuellen Bedarf anpassen. Insgesamt dürfte das der Akkulaufzeit sehr zugutekommen.
Zoom-Kamera mit 85 bis 170 mm
Am interessantesten für euch ist vermutlich die Kamera-Ausstattung im Sony Xperia 1 VI. Während die 24mm-Hauptkamera und die 16mm-Ultraweitwinkelkamera mit 48 respektive 12 MP unverändert bleiben, hat Sony eine neue Periskop-Telezoomkamera mit 12 MP und einer Brennweite von 85 bis 170 mm (kleinbildäquivalent) sowie einer Lichtstärke von f/2.3-3.5 integriert. Das sind fast die gleichen Werte wie im Vorgänger, lediglich die maximale Brennweite wurde von 125 auf 170 mm erhöht.
Damit ermöglicht das Smartphone einen beeindruckenden optischen Zoom von bis zu 7,1-fach im Vergleich zur Hauptkamera, einen Makromodus mit vier Zentimetern Naheinstellgrenze gibt es außerdem. Alle Kameras verfügen über einen optischen Bildstabilisator und profitieren von Sonys bewährter “Alpha”-Technologie, wie beispielsweise dem Autofokus mit Echtzeit-Tracking.
Einen dedizierten Auslöser-Knopf an der rechten Seite gibt es ebenfalls wieder. Immerhin hat sich etwas bei der Software getan: Wo zuvor drei verschiedene Apps für “normale” Fotos sowie Foto- und Videoaufnahmen im Profi-Modus zur Verfügung standen, gibt es jetzt nur eine App.
Gute Einbindung ins Alpha-Universum
Sony stellt natürlich nicht nur Smartphones, sondern vorrangig Systemkameras her. Solltet ihr bereits in dem Universum verhaftet sein, profitiert ihr vom dazu passenden Telefon. Wie gehabt könnt ihr das Xperia 1 VI als externen Monitor für Sonys Alpha-Systemkameras zu nutzen. Hierfür bietet Sony eine spezielle Halterung und ein kurzes USB-C-Kabel an, mit denen das Smartphone direkt an die Kamera angeschlossen werden kann.
Auch im Audiobereich setzt Sony auf hohe Qualität: Das Xperia 1 VI verfügt über einen 3,5-mm-Kopfhöreranschluss mit hochwertigen Audio-Schaltkreisen und nach vorne gerichtete Stereolautsprecher.
Angetrieben wird das Smartphone vom leistungsstarken Snapdragon 8 Gen 3 Prozessor, der von 12 GB RAM und 256 GB erweiterbarem Speicher unterstützt wird. Der weiterhin 5.000 mAh große Akku soll laut Sony eine Laufzeit von bis zu 36 Stunden bei Video-Wiedergabe ermöglichen – eine Verdopplung im Vergleich zum Vorgänger, die auf die vor allem auf den grundlegend überarbeiteten Bildschirm zurückzuführen sind. An den 30 Watt maximale Ladegeschwindigkeit könnte man bei der nächsten Generation aber auch mal ein bisschen schrauben.
Das Sony Xperia 1 VI wird voraussichtlich ab Juni 2024 in den Farben Schwarz, Khaki und Platin-Silber zu einem Preis von 1.399 Euro erhältlich sein. Als besonderes Angebot erhalten Vorbesteller bis zum 31. Mai die neusten Noise-Cancelling-Kopfhörer Sony WH-1000XM5 gratis dazu (die kosten normalerweise so um die 300 Euro).
Technische Daten im Überblick
- 6,5-Zoll-OLED-Display mit Full-HD+-Auflösung (2.340 x 1.080 Pixel)
- Qualcomm Snapdragon 8 Gen 3
- 12 GB RAM, 256 GB interner Speicher (per microSD erweiterbar)
- Hauptkamera: 48 MP, 24mm, f/1.9,, 1/1,35 Zoll
- Ultraweitwinkel: 12 MP, 16mm, f/2.2, 1/2,5 Zoll
- Zoom: 12 MP, 85-170mm, f/2.3-3.5, 1/3,5 Zoll
- 5.000-mAh-Akku
- 3,5-mm-Kopfhöreranschluss, Stereolautsprecher
- IP65/IP68 Spritzwasser- und Staubschutz
- Android 14 mit drei Jahren Update-Garantie
- 162 x 74 x 8,2 mm, 192 Gramm
Sony, die Konkurrenz schläft nicht
Das Xperia 1 VI ist eine erwartbare Evolution der Sony-Smartphones. Der japanische Hersteller behält heutzutage beinahe exotische Eigenschaften wie den Klinkenanschluss und den microSD-Slot für seine treuen Fans bei und verbessert das grundsätzlich schon okaye Kamera-Setup graduell.
Dabei darf sich Sony meiner Meinung nach aber nicht auf dem variablen Zoom (mit zudem ziemlich begrenzter Sensorfläche) ausruhen, auch wenn es ein Alleinstellungsmerkmal ist – vor allem bei dem Preis. Hier halte ich für Smartphone-Fotografen das Xiaomi 14 Ultra für die deutlich besser ausgestattete Alternative.
Schön für alle Smartphone Fotografen. Anscheinend finden Kunden die bisher nicht viel mit Foto/Video zu tun haben PAKETE aus Kamera mit hilfreicher automatisierter Software besonders interessant.
Vom Teilen der Bilder bis zum Urlaubsalbum oder das kleine Poster fürs Büro genügen Smartphones ohne Bedenken.
Bin mal neugierig wann Sony ein Smartphone ohne Fotomodule anbietet welches statt des fest verbautem DSLM Kameradisplay „eingeklinkt“ werden kann.
Im Winter habe ich auf meinem Computer ein wenig aufgeräumt und dabei auch jede Menge Smartphone-Bilder von Test-Webseiten ausgesondert. Von Sony Xperias habe ich zu meiner eigenen Überraschung einige aufgehoben, weil die von den Farben und Kontrasten her wirklich gut aussahen. Seitdem schaue ich doch wieder mit mehr Interesse hin, wenn Sony da was bringt. Allerdings interessiert es mich nicht als Display für eine große Kamera, sondern nur als Kamera und gern auch als Navi, Landkarte und Mediaplayer und den üblichen kleinen Helferlein.
Ich kann jedenfalls nicht ausschließen, dass ich vielleicht irgendwann doch mal ein Xperia kaufe. Was mich aber bisher anders hat entscheiden lassen, waren Nachaufnahmen und Szenen mit hoher Dynamik (nicht mit Gegenlicht).
Wer als Fotograf immer noch nicht akzeptieren will, dass man mit Smartphones durchaus gute Bilder produzieren kann, der kann gerne weiterschlafen 😅 Verstehe nicht, wie man so ignorant sein kann 😝