Selbst wer sein Creative-Cloud-Abo kündigen will, wird im Normalfall nochmal zur Kasse gebeten. Das ist der US-Regierung ein Dorn im Auge.
Hat die Abzocke endlich ein Ende?
Adobe sieht sich momentan schweren Vorwürfen ausgesetzt: Das US-Justizministerium hat das Unternehmen verklagt, weil es Kunden angeblich in langjährige, teure Abonnements „lockt“. Im Fokus steht dabei vor allem der „Annual, Paid Monthly“ (APM) Plan, der Nutzern suggeriert, sie könnten Adobes Creative Cloud zu einem günstigen monatlichen Preis nutzen. Doch der Schein trügt offenbar.
Tatsächlich handelt es sich beim APM um einen Jahresvertrag mit happigen Kündigungsgebühren, die Adobe jedoch geschickt versteckt. Erst im Kleingedruckten und hinter Hyperlinks finden sich die entscheidenden Informationen – für die meisten Nutzer bleiben sie unsichtbar. Wer sein Abo vorzeitig kündigen will, den erwarten saftige Kosten: Satte 50 Prozent der Restlaufzeit werden fällig. Ein Kunde, der nach einem Monat aussteigen will, blecht so nochmal rund 330 Dollar.
Laut Klageschrift ist sich Adobe dieser Praxis durchaus bewusst. Immer wieder beschwerten sich Kunden und Verbraucherschützer über die undurchsichtigen Vertragsbedingungen. Geändert hat der Konzern jedoch nichts. Im Gegenteil: Auch hochrangige Manager sollen aktiv an dem „Abo-Fallen“-System mitgewirkt haben. Zwei von ihnen hat das Justizministerium nun direkt verklagt.
Adobe sagt, die AGB wären transparent
Adobe selbst weist alle Vorwürfe von sich. Man habe transparente AGB und ein unkompliziertes Kündigungsverfahren, heißt es in einem Statement. Doch die Klageschrift zeichnet ein anderes Bild: Verschleierung und bewusste Irreführung der Kunden, um sie möglichst lange an teure Verträge zu binden. Nun muss ein Gericht entscheiden, ob an den happigen Anschuldigungen etwas dran ist.
Stellungnahme von Adobe zur Beschwerde der Federal Trade Commission
Abonnement-Dienste sind bequem, flexibel und kosteneffektiv und ermöglichen es den Nutzern, den Plan zu wählen, der am besten zu ihren Bedürfnissen, ihrem Zeitplan und ihrem Budget passt. Unsere Priorität ist es, unseren Kunden stets eine positive Erfahrung zu bieten. Wir sind transparent, was die Bedingungen unserer Abonnementverträge angeht, und haben ein einfaches Kündigungsverfahren. Wir werden die Behauptungen der FTC vor Gericht widerlegen.
Der Fall reiht sich ein in das verschärfte Vorgehen der US-Behörden gegen versteckte Kosten und Gebühren. Tech-Giganten stehen hier besonders im Fokus. Adobes Abo-Modelle könnten sich im Nachhinein als teurer Bumerang erweisen – nicht nur finanziell, sondern auch für das Image des Unternehmens. Sowieso steht Adobe aktuell schon stark in der Kritik wegen seiner aktualisierten Richtlinien zur Contentmoderation, über die ich hier im Blog neulich berichtet habe. Es bleibt spannend, ob der Vorstoß der US-Regierung hier tatsächlich etwas zum Besseren wenden kann.
via: Gizmodo
Ein Grund mehr, einen grossen Bogen um Adobe-Produkte zu machen. Würde ich nur nutzen, wenn es absolut keine andere Alternative gäbe.
Adobe PS Elements kann man kaufen, mache ich alle 3 Jahre, kostet dann pro Jahr 23.-CHF. Alles andere kommt von DXO – auch gekauft!
Statt PS Elements habe ich das Gratis-Programm von Nikon, das kann auch ziemlich viel. Das Meiste mache ich aber auch mit DxO.
PS Elements hatte ich auch lange, eigentlich Super Programm, aber die Einschränkungen im 16 Bit Modus nervten mich immer. Daher habe ich auf Affinity gewechselt.
War bei meiner Nikon Coolpix 5000 dabei 😉
Das Stichwort heißt „Workflow“ – im professionellen Bereich.
Gut, Profis gibt es ja sowieso immer weniger, und für Amateure zählt nicht jede Sekunde, die man vielleicht mit Adobe einsparen kann. Dafür verliert man dann mehr Zeit damit, ausstehende Beträge wieder einzufordern. Deshalb mag ich Bezahlmodelle lieber, Abos nur im Notfall, wenn es wirklich nicht anders geht.
Ich habe vor 3-4 Jahren ein reduziertes Foto Abo gekauft. Das läuft immer noch zum reduzierten Preis. Dachte nach 12 Monaten steigt es auf den regulären Preis.
Zur Blackweek oder Primedays gibt den Key zur Aktivierung für ein Jahr regelmäßig für unter 70€. Also 5.80€ im Monat 👍
Richtig so. Adobe muss dringend über die Bücher, auch was Datenschutz und Urheberrecht anbelangt.
US- Justiz: „Haut rein!“ 😁
Sehe ich auch so. Ist aber wohl gängige Praxis, vor allem in den USA. Nur dank einer anderen Gesetzgebung in der EU sind die Verbraucher besser geschützt vor solchen Methoden.
Auch Microsoft fährt in den USA eine ähnliche Schiene.
Außer Photoshop Elements kommt mir daher nichts auf den Rechner, was mir ein Abonnement verkaufen möchte.
Affinity Photo ist da eine gute Alternative, selbst wenn man bei Serif nicht sonderlich innovativ ist. Bleibt allerdings die Frage, wie lange es Affinity Photo in der bestehenden Version noch geben wird. Das Angebot von 50% Preisnachlass auf Affinity Photo 2 riecht doch sehr nach Abverkauf. Danach kommt dann Canva mit vielen neuen Funktionen die kein Fotograf wirklich braucht, aber die hipper sind.
Lächerliche Klage, ist absolut transparent auf der Webseite beschrieben. Ist ein 24 monatiger Mobilfunkvertrag mit monatlicher Zahlung nach dieser Definition dann auch eine undurchsichtige Abofalle?
Man kann das Abo auf 3 Arten abschließen:
Monatliche Zahlung, monatlich kündbar. 89€/Monat
Monatliche Zahlung, Vertrag über 1 Jahr. 59€/Monat. Man kann vorzeitig kündigen, zahlt aber eine Vertragsstrafe – weniger als die eigentlich noch fälligen Beiträge. Klar kommuniziert auf der Seite.
Prepaid für ein Jahr, insgesamt nochmal günstiger – kein Refund. Auch ganz klar kommuniziert.
https://www.adobe.com/creativecloud/plans.htm
https://share.icloud.com/photos/0876COEVzr54Im2ytdShdAq3Q
Apropos: das Wettrüsten hat begonnen:
https://www.computerwoche.de/a/nightshade-hilft-kuenstlern-gegen-generative-ki,3615522
Hier noch die original Seite:
https://glaze.cs.uchicago.edu/