Inspiration & Praxis

Webb-Teleskop der NASA schießt bisher bestes Foto der Säulen der Schöpfung

Man könnte sich wahrscheinlich stundenlang damit beschäftigen, die Sterne auf diesem Bild zu zählen.

Der Instagram-Hotspot unserer Galaxie

Schon 1995 hat das legendäre Hubble-Teleskop die sogenannten „Säulen der Schöpfung“ (engl.: Pillars of Creation) in einem für damalige Verhältnisse faszinierenden Foto festgehalten. 2014 gab es eine neue Aufnahme, die den technologischen Fortschritt deutlich machte.

Bild: NASA, ESA, CSA, STScI; Joseph DePasquale (STScI), Anton M. Koekemoer (STScI), Alyssa Pagan (STScI)

Noch einmal acht Jahre später ist mit dem James-Webb-Teleskop (JWST) der Hubble-Nachfolger im Weltall, das uns einen noch detaillierteren Einblick in unser rund 6.500 Lichtjahre entferntes Universum gibt. Hier seht ihr das Bild in voller Auflösung von 8.423 x 14.589 Pixeln (Vorsicht, wenn ihr begrenztes Datenvolumen habt: Es ist rund 150 Megabyte groß).

Bild: NASA, ESA, CSA, STScI; Joseph DePasquale (STScI), Anton M. Koekemoer (STScI), Alyssa Pagan (STScI)
Die dreidimensionalen Säulen sehen aus wie majestätische Felsformationen, sind aber viel durchlässiger. Diese Säulen bestehen aus kühlem interstellarem Gas und Staub, die im nahen Infrarotlicht manchmal halbtransparent erscheinen. […] Was ist mit den wellenförmigen Linien, die wie Lava an den Rändern einiger Säulen aussehen? Das sind Auswürfe von Sternen, die sich noch in Gas und Staub bilden. Junge Sterne schießen regelmäßig Überschallstrahlen aus, die mit Materialwolken wie diesen dicken Säulen kollidieren. Dies führt manchmal auch zu Bugstößen, die wellenförmige Muster bilden können, ähnlich wie ein Boot, wenn es durch Wasser fährt. Das karmesinrote Leuchten stammt von den energiereichen Wasserstoffmolekülen, die bei den Strahlen und Schocks entstehen. Dies ist an der zweiten und dritten Säule von oben zu erkennen – das NIRCam-Bild pulsiert förmlich von deren Aktivität. Diese jungen Sterne sind schätzungsweise nur ein paar hunderttausend Jahre alt.

Obwohl es den Anschein hat, dass Webb mit Hilfe des nahen Infrarotlichts die Wolken „durchdringen“ konnte, um große kosmische Entfernungen jenseits der Säulen sichtbar zu machen, sind in dieser Ansicht fast keine Galaxien zu sehen. Stattdessen versperrt eine Mischung aus durchsichtigem Gas und Staub, das so genannte interstellare Medium, im dichtesten Teil der Scheibe unserer Milchstraße den Blick auf einen Großteil des tieferen Universums.

Wenige Monate nach den ersten Fotos

Das JWST ist erst seit ein paar Monaten einsatzbereit und hatte uns bereits im Juli mit schwer beeindruckenden Fotos diverser Sternengebilde wie dem Carina Nebula, Stephans Quintet oder dem Southern Ring Nebula beglückt.

Quelle: NASA | Beitragsbild: NASA-GSFC, Adriana M. Gutierrez (CI Lab)

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