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10 Gedanken zur OM System OM-3: Die perfekte Retro-Kamera?

Ein Stacked-Sensor mit Serienbildgeschwindigkeiten von 120 Bildern pro Sekunde in einer Alltagskamera? Die OM-3 von OM System hüllt modernste Technologie in ein Retro-Design aus den 80ern. Ob die knapp 2.000 Euro teure Kamera im Alltag überzeugt, verrät unser Praxisbericht!

In meinen wöchentlichen News-Überblicken auf YouTube sorgte eine Kamera in den letzten Wochen für besonders viele Klicks: Die OM-3 von OM System. Der ehemalig als Olympus bekannte Hersteller teaserte die Kamera recht clever an und versprach einen konsequenten Fokus auf Retro. Ein Konzept, das mit Blick auf die Zf von Nikon oder auch die extrem beliebte X100VI von Fujifilm tatsächlich aufgehen könnte.

Als die OM-3 dann am 6. Februar vorgestellt wurde, polarisierte die Kamera im Netz ein wenig. Sie erinnert technisch stark an die OM System OM-1 Mark II, bietet einen schnellen Stacked-Sensor mit Serienbildgeschwindigkeiten von bis zu 120 Bildern pro Sekunde. Und da die Technik der OM-1 Mark II so leistungsstark ist, muss OM System stolze 1.999 Euro für die neue MFT-Kamera verlangen.

Ist der Preis zu hoch angesetzt? Und überzeugt der Sensor, der sich für die Tier- und Sportfotografie bewährt hat, auch im Alltag? Um das herauszufinden, habe ich die OM System OM-3 knapp drei Wochen lang ausprobieren können. Nachfolgend hört Ihr meine 10 Gedanken zur OM-3 – alternativ könnt Ihr Euch auch zurücklehnen und mein Video anschauen.

Preis und Verfügbarkeit

Schauen wir uns vorab aber einmal an, wo und für welchen Preis Ihr die OM-3 kaufen könnt. Als offizielle UVP veranschlagt der Hersteller 1.999 Euro für das Gehäuse der Retrokamera. Im Handel erhältlich ist sie seit dem 27. Februar. Noch bis zum 31.03.2025 läuft eine Einführungsaktion, die die Garantie auf 5 Jahre verlängert. Zudem erhaltet ihr im Rahmen der Aktion einen kostenlosen Lederriemen von Arch Appearance im Wert von 69 Euro dazu.

Gedanke 1: Mehr Kameras sollten Metallgehäuse haben

OM System verschickt die OM-3 in äußerst schlichten, unbedruckten Kartons. Und wenn Euch die Kamera wie mir im Winter zugeschickt wird, fällt direkt auf: Das erste Mal “In-die-Hand-nehmen” ist ganz schön kalt. Denn OM System fertigt die Kamera zu großen Teilen aus Metall und überzieht dieses für eine höhere Robustheit mit einer Magnesiumlegierung.

Die meisten silberfarbenen Elemente auf den Produktfotos in diesem Artikel sind aus Metall. Und dadurch fühlt sich die Kamera noch einmal ein wenig hochwertiger an als viele andere Kameras, die ich in den letzten Monaten und Jahren in der Hand hatte.

Viele Analogkameras, etwa meine Praktica LTL aus den 70ern, weisen ein ähnliches Design und ein Metallgehäuse auf. Optisch überzeugt die OM-3 daher besonders – wir gehen später noch einmal kurz drauf ein.

Unterstrichen wird das Retro-Gefühl durch hochwertige Einstellräder, die etwa Belichtungseinstellungen, den gewählten Modus oder Bildstile steuern. Auch darauf werde ich später nochmal eingehen.

An dieser Stelle gibt’s noch ein Lob an OM-System. Denn der Hersteller gibt bei der OM-3 ein wenig Geld für eine IP-Zertifizierung aus. Die Schutzklasse zertifiziert einen Schutz gegen Staub und Spritzwasser, genauer gesagt ist die Kamera gegen “Staub in schädigender Menge” und gegen “Strahlwasser aus einer Düse in beliebigem Winkel” zertifiziert. Zusammen mit den neuen spritzwassergeschützten Festbrennweiten – den aktualisierten Versionen des Olympus 17mm f/1.8 und 25mm f/1.8 – entsteht eine andere Sorglosigkeit als bei Kameras, die vom Hersteller nur diffus gegen “Spritzwasser” geschützt sind. Kurz gesagt: Ich wünsche mir mehr IP-Zertifizierungen bei Kameras!

Gedanke 2: Schlechterer Sucher ist gar nicht so schlecht

Mein zweiter Gedanke nach dem ersten Ausprobieren: Der im Vergleich zur OM System OM-1 Mark II etwas schlechtere Sucher ist gar nicht mal so schlecht. Zwar löst er nur mit 2,36 Millionen Bildpunkten auf, OM System bietet aber drei Sucherstile an. So kann man sich zwischen einem etwas “retrohafteren” Stil mit eingeblendeten Einstellungen unterhalb des Sucherbildes und Einstelllungen als Overlay mit größerem Sucherbild entscheiden.

Finde ich insgesamt sehr gelungen – und ohne einen direkten Vergleich zu haben, überzeugt der OLED-Sucher im Alltag auf jeden Fall. Auch wenn es durchaus bessere EVFs auf dem Markt gibt.

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chris XX

Bin grade dabeimir für meine A1 ein Digitalrückteil zu bauen.
(;-ooo)

Mirko

mach das bitte kompatibel mit der AE1 dann kaufe ich Dir eins ab 📷

chris XX

… ist doch die gleiche Rückwand …
(;-))
Gruß Chris

Mirko

… na dann gib Gas … 😂

chris XX

… gut ding will weile haben …
Gruß Chris

Mirko

PS: wäre gerne beim Projekt behilflich gewesen, leider habe ich momentan wichtigeres zu erledigen 😢
https://ibb.co/hx0QNpHG
Bei diesen Wetter MUSS man sein Feierabend – Guinness einfach draußen genießen, ich weiß DU verstehst das 😂

chris XX

… ja das verstehe ich vollkommen. Ich muß die Arbeit ab morgen mittag auch unterbrechen; aus dem gleichen Grund.
Aber das Glas ist nicht stilecht, Gunisses aus einem Pilsener Urquell Glas zu trinken, ne, ne. Geht nicht. Da muß ich dich tadelen (hab aber auch keine Gunisses Gläser; sollte also auch nicht zu laut tadeln).
Gruß Chris

Mirko

… dein Tadel ist berechtigt 🫣 Muss mir mal ein “Guinness Glas” zulegen ✌️

Rene Stämpfli

Super, suche schon lange ein Digitalrückteil für meine Voigtländer ComPur https://www.pixograf.com/home/52506826-728076-photo-12

Mirko

… schade das der Pfeil vom wesentlichen wegleitet und nicht hinleitet, also der Kamera 🤪 Sehr coole Fotos 👍

Rene Stämpfli

Die Idee war ursprünglich eine andere, aber Danke für den Tip. Werde bei Gelegenheit die Idee aufgreifen.

Mirko

obwohl die Idee eine andere war um so mehr ist Dir die nicht Idee gelungen 📷 Suchst Du immer nach Doppelgängern ? Bei einer Dame musste ich sofort an Salma Hayek denken und bei der Anderen an Tilda Swinton 🤔

Thomas Nordsee

Ich schaue gerne in die Bilder hinein… klasse! Schade, dass ich bei der Fotografie „menschenscheu“ bin… Portraits mache ich nur selten. Aber deine Fotos motivieren…

chris XX

Ich schließe mich Mirko voll und ganz an.
Gruß Chris

joe

Klasse Fotos, trotz (oder wegen?) Sony Kameras! 🙂

Rene Stämpfli

“… trotz (oder wegen?) Sony Kameras!”
Nein, die meisten Aufnahmen können auch mit anderen Kameras gemacht werden. Aber der GS hilft in kritischen Situationen, wenn die Blitz Synchronzeit oder Banding ein Problem sind.

Henry

Ich durfte die OM-3 ein Woche lang testen. Sie hat mir gut gefallen. Es ist eine gute Kamera. Ein Haar in der Suppe findet man bei jeder Kamrea, also auch bei der OM-3.

WRDS

Das Design stammt nicht aus den 80ern sondern von der OM-1 von 1972.
Nette Kamera aber bis jetzt konnte ich mich nicht zu einem Kauf überwinden.

MFPhoto

Ein Rauschproblem gibt es nicht
Der Sensor ist DER beste MFT-Sensor – konkurrenzlos für Fotos
Der Sucher in der 3 ist erheblich schlechter.

Thorsten

Der beste Sensor wofür ist die entscheidende Frage.
Stacket Sensoren, wie bei der OM3, lassen sich sehr schnell auslesen, haben aber Nachteile in der Dynamik.
So ist hat der neue MFT- Sensor in der Lumix G9-II, zwar Nachteile in der Auslesegeschwindigkeit, gegenüber der OM1/OM1-II/OM3, aber Vorteile in der Dynamik und mit 25 Mpix die etwas höhere Auflösung, siehe DXO.
Auch das Fotomagazin stuft die Bildqualität des Sensors der G9-II höher ein, als bei den Sensoren in der OM1/OM1-II.
Bei Aktion- Aufnahmen ist ein Stacked- Sensor sicher besser geeignet, bei Landschaften und allgemein kontarstreichen Situationen der Sensor der Lumix G9-II.

MFPhoto

Das scheint mir aber, wie so oft, Haare gespalten zu sein.
Auf die Dynamik pfeife ich, wenn ich mein Motiv nicht richtig scharf und im richtigen Sekundenbruchteil eingefangen habe.
Das wird hier immer gerne falsch auf das Treppchen gehievt, die ganze Diskussion um Dynamik (wenn man richtig belichtet und auf zu krasse Motive verzichtet – bzw. Sie aufhellt – braucht man nicht darüber nach zu denken) sogar eine Sony 9III schneidet da schlechter ab als eine 1II. Das ist für mich albern darüber zu diskutieren.
Es ist ganz einfach, brauche ich ein Höchstmaß an Dynamik, vergleiche ich nicht zwischen MFT Kameras sondern besorge mir eine Mittelformat.
Anders betrachtet, ist aber die teuerste u schnellste VF-Kamera kaum wirklich schneller als die erheblich preiswertere MFT Kamera!

MFPhoto

Und noch etwas kommt mir in den Sinn, ich mag keine kalten Metallkameras mehr in der Hand haben, sie verkratzen und verbeulen leichter und stecken Stürze meist nicht gut weg.

Thorsten

Das hängt doch sehr von den bevorzugten Motiven ab.

Thorsten

Vorweg: Ich fotografiere mit MFT und L- Mount. Mit MFT schon seit der EM5-I, nach meinem Umstieg von Nikon DSLR. Mit L- Mount seit der S1. Inzwischen nutze ich zu ca 80% L- Mount. Wegen besserer Handhabung, Bildqualität bei “schlechten” Lichtverhältnissen, sowie deutlich größerem Bearbeitungspotential in den RAW- Daten. MFT nutze ich in 1. Linie für Makros und auf Rad- und Wandertouren, wenn es sehr auf Größe und Gewicht ankommt. Die OM3 werde ich mir definitiv nicht kaufen. Bei einen adäquaten Nachfolger der PenF würde ich ins Grübeln kommen, wenn der Kundendienst bei OMDS sich bessern würde. Mich stört an der OM3: Die Gehäusegröße, könnte geringer ausfallen, wie bei der PenF, oder GX9, für Jackentaschen. Der niedrig auflösende Sucher. Mag sein, das er trotzdem ganz o.k. ist. Aber ich fokussiere auch gern mal manuell, besonders bei Makros und dann kann man mit einem höher auflösenden Sucher, die Schärfeebene ohne HIlfsmittel einfach besser erkennen. Der fehlende Joy- Stick Statt des kleinen 4- Wege Steuerkranzes auf Rückseite einen Steuerkranz mit zusätzlichem Drehrad, wie bei Panasonic oder Canon, verbessert für mich die Handhabung einer Kamera deutlich. Fehlende Taste auf der Vorderseite, die sich als klassische Abblendtaste konfigurieren lässt. Der Preis. Für eine deutlich… Weiterlesen »

Wolfgang Keppler

Mit der OM 3 geht es mir wie mit der Nikon ZF. Sie gefällt mir, ist mir aber ohne einen Handgriff zu unpraktisch – und außerdem zu teuer. Eine OM 1 Mark 2 ist mit Rabattaktionen günstiger als die OM 3. Nur ist die OM 1 II mit Pro-Objektiven schon wieder so groß schwer, dass ich dann doch lieber die Vollformat-Nikon oder ebene eine APSC-Nikon in die Tasche packe. Solange das so ist, bleibe ich im Mft-Kosmos lieber bei meiner Pana G110 und eben ohne Pro-Objektive. So habe ich eine echte Gewichts- und Größenalternative zu meiner Nikon-Ausrüstung.

christian

Sorry aber das Retrodesign ist offensichtlich 70er Jahre und nicht 80er Jahre. In den 80ern wäre dieses Design total out gewesen. Sich mit der Materie vorher auseinanderzusetzen bevor man Reviews schreibt ist aber heutzutage wohl zuviel verlangt.

Rolf Carl

Wieviel Retro braucht es eigentlich noch? OM würde besser mal in einen zuverlässigen Service investieren und klar kommunizieren, dass es ihnen ernst ist mit der Weiterführung des Unternehmens.

Thorsten

Gegen Retro hab ich nichts, wem´s gefällt.
Aber mit dem mangelhaften Service von OM-System, bin ich ganz bei dir.

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