Sonstiges Marktgeschehen

Snappr: On-Demand-Fotografie-Marktplatz kommt nach Europa

Nach den USA und Australien will der On-Demand-Fotodienst Snappr nun auch in Europa Fuß fassen. Das Startup verspricht schnelle Fotobuchungen per App.

“Uber” für Fotografie

Snappr versteht sich als eine Art Uber für Fotografie. Ein Kunde bucht über eine App direkt verfügbare Fotografen für Porträts, Events, Immobilien oder Produktaufnahmen. Die Plattform organisiert Termin, Bezahlung und Datenübertragung. Die Fotografen müssen nur erscheinen, fotografieren und die Bilder hochladen.

Nach einer Finanzierungsrunde über 28 Millionen US-Dollar will Snappr jetzt auch in Europa starten. Zum Launch sollen zunächst Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und die Niederlande unterstützt werden. Große Marken wie DoorDashRedfin oder Instacart zählen bereits zu den Partnern. Zusätzlich setzt Snappr auf KI-gestützte Bildoptimierung, um Fotos an Markenrichtlinien und visuelle Standards anzupassen.

Honorare unter dem Branchenniveau

Für viele Fotografen unter euch könnte die Plattform ein einfacher Weg sein, regelmäßig Aufträge zu bekommen, ohne eigenes Marketing oder aufwendige Kundenakquise. Allerdings nicht ganz ohne Nebengeräusche. In den USA berichten zum Beispiel viele Fotografen, dass die Honorare deutlich unter Branchenniveau liegen und kaum kreative Freiheit besteht.

Kritiker befürchten, dass solche Plattformen die Wertschätzung professioneller Fotografie weiter schwächen könnten, während andere sie als sinnvolle Ergänzung für Nebeneinkommen oder spontane Aufträge sehen.

Allerdings kann nicht jeder von euch bei Snappr als Fotograf arbeiten. Es werden wohl nur erfahrende Fotografen zugelassen. Laut Snappr schaffen etwa 5% der Bewerber den Aufnahmeprozess. Damit will man wohl auch eine gute Qualität für den Kunden sicherstellen. Allerdings scheint es auch Kritik an diesem Modell zu geben. So gibt es Kunden, die sich über verspätete Fotolieferungen beschweren, oder berichten, dass Fotografen gar nicht erst erschienen sind.

Funktioniert Snappr auch in Europa?

Ob Snappr in Europa ähnlich erfolgreich wird wie in den USA, hängt stark davon ab, wie gut das Unternehmen lokale Märkte und Qualitätsstandards versteht. Besonders in Ländern wie Deutschland, wo viele Fotografen selbstständig arbeiten und etablierte Preisniveaus und Honorare haben, dürfte der Einstieg kein Selbstläufer werden.

Wie steht ihr zu Plattformen wie Snappr? Seht ihr darin eine Chance für mehr Sichtbarkeit und Aufträge, oder gefährden solche Dienste langfristig faire Preise und professionelle Standards in der Fotografie?

via Petapixel

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