Die legendäre Filmtechnik-Marke Arri steht offenbar vor einem strategischen Umbau – inklusive möglichem Verkauf. Was bedeutet das für die Filmbranche?
Im April berichtete Jonathan noch, dass sich Arri für die Zukunft neu aufgestellt und seine Geschäftsführung mit zwei neu geschaffenen Positionen verstärkt hat. Nun könnten einem Report von Bloomberg zufolge aber dramatische Änderungen beim deutschen Traditionsunternehmen anstehen.
Worüber reden wir? Arri & ein geplantes Ausstiegsszenario
Die Arri Group (Arnold & Richter Cine Technik) ist ein Mitbegründer der modernen Kinotechnik und seit 1917 aktiv. Das Unternehmen gilt weltweit als Synonym für High-End-Filmkameras, Objektive und Beleuchtungssysteme. Berühmt sind ihre Arriflex-Kameras, die Alexa-Serie sowie ihre Kino-Speziallösungen, die alle höchste Qualität bieten. Arri hat bereits mehrere Technik-Oscars gewonnen und gilt als Innovationsführer in der Kinoproduktion.
Die Risse in der Fassade des Unternehmens mit Hauptsitz in München wurden bereits im Juni deutlich, als bekannt wurde, dass die bayrischen Werke in Stephanskirchen und Brannenburg geschlossen werden sollen.
Laut Bloomberg prüft Arri derzeit den möglichen Verkauf von Minderheits- oder Mehrheitsanteilen, begleitet von einer strategischen Umstrukturierung mit externen Beratern:
“Die Arri Group, ein deutscher Hersteller von Kameras und anderer Ausrüstung für Filmproduktionen, erwägt laut mit der Angelegenheit vertrauten Personen Optionen, darunter einen vollständigen oder teilweisen Verkauf des Unternehmens. Das Management und die Eigentümer des in München ansässigen Unternehmens Arri befinden sich in ersten Gesprächen mit potenziellen Beratern, sagten die Personen, die aufgrund der Vertraulichkeit der Informationen anonym bleiben wollten. Ein Deal könnte den Verkauf einer Mehrheits- oder Minderheitsbeteiligung beinhalten, sagten sie. Das Unternehmen arbeitet außerdem mit der Beratungsfirma AlixPartners zusammen, um seine Geschäftstätigkeit zu optimieren, sagten die Personen.“
Einer der Hauptgründe für die Schieflage dürften die Entwicklungen im Film- und Kinogeschäft sein. In einem Interview mit der OVB Heimatzeitung sagte Reegan Koester, Senior Corporate Communication Manager bei Arri: „Seit der Corona-Pandemie und dem Streik der Schauspieler in Hollywood sind wir nicht mehr auf demselben Niveau wie zuvor.“
Was würde ein Verkauf bedeuten?
Ein Verkauf der Anteile könnte eine Wende für Arri und den Markt bedeuten – sei es durch neue Investoren, Fusionen oder Richtungswechsel in Entwicklung und Vertrieb. Als professionelles Kino-Equipment-Herzstück wäre jede Entscheidung mit großer Tragweite verbunden: im Equipmenthandel, im Verleihsektor und für kreative Köpfe am Set.
Wie seht ihr das? Glaubt ihr, dass ein Verkauf Arri stärken oder eher gefährden würde?
via: Photorumors | Beitragsbild: Johannes Blenke
Soll NIKON kaufen. Dann gibt es zusätzlich richtiges RAW Video ^^
“„Seit der Corona-Pandemie und dem Streik der Schauspieler in Hollywood sind wir nicht mehr auf demselben Niveau wie zuvor.“
Stimmt, für TV Aufzeichnungen von Jan Böhmermann und Co reicht ein Smartphone völlig aus 🎥
[Dieser Kommentar wurde ausgeblendet, da er nicht den Kommentarrichtlinien entspricht.]
Was viele nicht wissen. ARRI wurde in der Nazi Zeit groß. Sie lieferten Kameras für Propagandafilme, bekamen viele staatliche Aufträge und hatten im Inland dadurch praktisch keine Konkurrenz mehr. Leute aus der Führungsebene traten zudem der NSDAP bei, um ihre Chancen zu sichern und vom Filmmarkt der Nazis zu profitieren. Das trug alles stark zum Aufstieg der Firma bei.
Darüber wird heute leider kaum gesprochen.
Wieso auch? Ist heute irrelevant! Oder kaufst du genau deswegen kein Fahrzeug von Volkswagen oder benutzt die Autobahn – auch wenn der eigentliche Erfinder Konrad Adenauer war, seine Autobahn aber zur Landstraße degradiert wurde?
Die ersten Autobahnen gab es schon unter Hitler.
Die ersten Autobahnen plante die “Weimarer Republik”, der österrichische Postkartenmaler profitierte von diesen Ideen…
“Was viele nicht wissen. ARRI wurde in der Nazi Zeit groß”
Was viele anscheinend auch nicht wissen: Wenn man so anfängt, dann kann man alles in Deutschland, gegründet vor 1945, genau so an den Pranger stellen.
Ist auch keine spezielle Nummer der Industrie, Erbhöfe und was da so alles massenweise entstanden ist, ein Schelm, der sich da was denkt!
Unsere Vorfahren waren die Bösen, wir sind die Guten, oder vielleicht doch nicht? Mal ehrlich, angenommen die Nazis hätten den Krieg gewonnen, meinen hier wirklich viele allen Ernstes, in der Corona-Zeit hätten deswegen aus Protest viele Betriebe keine “Hilfen” angenommen?
Oder wären dann einige von uns “Guten” doch ganz schnell zu “Bösen” geworden? Was ist mit dem alten Spruch “Geld stinkt nicht”?
Es gibt durchaus Unternehmen, die sich in der Zeit des Dritten Reichs so korrekt, wie es eben möglich war, verhalten haben:
https://wetzlar-erinnert.de/gedenken/gedenktafeln/ernst-leitz-ii/
ARRI finde ich ein tolles Unternehmen und das Kino dort ist sehr schön, aber die Ranschmeisse der Chefs 33 war es eben nicht.
Vielen Dank, sehr schöne Eindrücke aus den Fünfziger Jahre, sehr gut auch, dass das traurige Schicksal der Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter dargestellt wird, die für viele Firmen der deutschen, optischen Industrie unter größtenteils menschenunwürdigen Bedingungen schuften mussten.
Wer meinst du muss alles unter unwürdigen Bedingungen für dein Handy, Kamera, Fernseher usw. arbeiten? Flieg mal nach Afrika,China, Japan, Indien usw. du Dorfjournalist. 🤣
Sag mal, geht es noch?
Erstens ist Peter Braczko ein Pressemann, der über Jahrzehnte bewiesen hat, dass er sein Fach versteht, außerdem wäre es nett von Dir, hier keine Zusammenhänge zwischen Staaten auf der einen Seite zu machen, welche keine “denkende Seele” in einen Topf schmeißen würde, zum Anderen grenzen solche Vergleiche nun wirklich an die Verhöhnung der Opfer, egal um welches Land es aus Deiner Liste geht.
Wenn in egal welchem Land sich Mitarbeiter kaputt geschuftet haben, dann werden die entlassen, nicht vergast, wer diesen Unterschied nicht kennt sollte im Internet besser die Klappe halten!
Die werden nicht vergast nein…weil sie schon im Kindesalter an Vergiftungen sterben oder an Hunger zugrunde gehen. Flieg doch mal hin und überzeuge dich selbst, aber auch dazu fehlen dir die Eier.
Genau, wer sich beim Abbau seltener Erden in Afrika kaputt gearbeitet hat, der wird entlassen…
Bestimmt geht es bei den Uiguren auch so zu…
Japan passt bestimmt nicht in die Auflistung, aber in den anderen Ländern gibt es menschenunwürdige Arbeitsbedingungen und ja, die nehmen wir alle durchaus in Kauf.
Über Vergasungen muss man hier wirklich nicht sprechen. Ich finde es unmöglich, hier ein Thema aufzumachen, dass man an dieser Stelle nicht diskutieren kann, weil es einfach nicht hier her gehört.
Oder frag mal Hartz-IV-AufstockerUND Zeitarbeiter/Leiharbeiter in Deutschland,
Alles gut und schön, werter Nepomuk,
aber die Akteure aus dem Jahre 33 haben eben so oder so nichts mit den Akteuren der heutigen Zeit zu tun, Sippenhaft gibt es weder im privaten noch im geschäftlichen Bereich.
“So korrekt wie es eben möglich war”, richtige Aussage, passt gut zu der damaligen Zeit, heute kann man selbiges aber auch zu Ländern wie Russland und China sagen, auch dort sind Firmen mehr oder weniger korrekt, wie es eben möglich ist.
M.M.n. muss man bei der Aufarbeitung der Vergangenheit immer vorsichtig sein, keine Zusammenhänge konstruieren, welche es so nicht gibt, klar, ein Beispiel:
Der Postkartenmaler, welchem die Vorstände von ARRI damals hinten rein gekrochen sind war ein Österreicher, der jetzige Eigner einer anderen Kameraschmiede ist auch ein Österreicher, wo liegt nun hier der Zusammenhang?
Genau, es gibt da gar keinen, genau wie der jetzige Eigner der Firma aber auch nichts mit dem korrekten Verhalten früherer Zeiten zu tun hat, war alles schon lange vorbei, als er die Firma erworben hat.
Hallo Leonhard,
mein Beitrag stellt ja keinen Vergleich von ARRI und Leitz in der Gegenwart an, den Bezug stellst Du her – für Deine Argumentation.
Mir ging es darum den Beitrag von Stefan zu ergänzen, der eben zeigt, dass man bei ARRI nicht gezwungen war so zu handeln, sondern es eine freie Entscheidung war. Die Familie Leitz hat sich eben anders entschieden und so etwas war auch möglich, wenn auch mit höherem Risiko verbunden.
Niemand hat den heutigen Akteuren Verantwortung für das Handeln ihrer Unternehmen in der Nazi-Zeit unterstellt.
Aber die Geschichte gehört zu einer Firma dazu und es ist souverän zu ihr zu stehen. Es ist schließlich die Vergangenheit mit all ihren Facetten, die die Gegenwart formt.
Nun ist aber mal wieder gut. Die Geschichte kann sich bekanntlich nicht dagegen wehren, dass sie heutige politische Interessen stützen soll und zu diesem Zweck modifiziert wird.
Ihr Deutschen immer mit eure NAZI-Keule 🤣wird euch das nach so langer Zeit nicht zu dumm? Ganze Welt lacht darum schon über euch. HITLER IST TOT!!!
Nun ja, “am Lachen erkennt man die Narren!”
Ob die ganze Welt wegen der Erinnerungskultur über die Deutschen lacht weiß meinereiner nicht, aber eines weiß ich: Am lautesten lachen immer die, welche auch dunkele Epochen in ihrer Geschichte haben und sich bis auf den heutigen Tag weigern, selbige überhaupt zur Kenntnis nehmen zu wollen.
Da sind Störenfriede, die überhaupt nur die Idee haben, es könne staatliches Unrecht geben eben die Dummen, weil so etwas wollen sich die Lacher eben gar nicht vorstellen können, weil man dann nicht zu Ende denken muss.
Ich würde vorschlagen, mal über Hiroshima, Dresden, Nagasaki und Agent Orange in Vietnam zu sprechen. Rein zufällig sind diese Massenmörder dieselben, die uns erzählen was unsere Geschichte gewesen sei und Menschen wegen Holocaustleugnung verfolgen lassen. Solange das so ist, sollte man sich bezüglich der Deutschen Geschichte nicht zu weit aus dem Fenster lehnen.
Naja, die erste Autobahn war in Italien:
https://auto-illustrierte.ch/de/die-erste-autobahn-der-welt-wird-100–3439
Der Artikel fasst die Geschichte, auch im Hinblick auf die AVUS etc., gut zusammen
Es ging hier um deutsche Autobahnen!
Ach, der Herr Bildjournalist Patzko schreibt mal wieder am Thema vorbei – und gleich doppelt!
Jeder macht halt, was der am Besten kann. Weiterhin viel Erfolg bei Ihren Bemühungen!
Ach ja, der Herr Irrlinger und seine fragwürdigen Geschichtskenntnisse. Durch Zufall fand ich auf unserer Fotobörse eine in Farbe gedruckte Prospektinformation aus dem Hause Leitz/Leica. Zu meiner Verwunderung werden dort optische Teile für deutsche Panzer angeboten. Nix dazu gelernt aus dem schrecklichen, letzten Weltkrieg mit 60 Millionen Toten….? Und ich nahm immer an, die fertigen Kameras, Objektive, Ferngläser, Mikroskope usw., aber Kriegsproduktion? Bedenklich!
Ja und, was ist da nun die Botschaft?
“Frieden schaffen ohne Waffen”, wer es glaubt wird selig, wer Wein trinkt wird fröhlich!
Meinereiner hoffte, seit dieser Krieg in Europa vom Zaun gebrochen ist hätten alle verstanden, dass es Freiheit nicht für Omme gibt, scheint aber doch nicht der Fall zu sein.
Sollen solche Leute doch, wenn ein Angreifer kommt mit rosa Wattebällchen auf die gegnerischen Panzer werfen, meinereiner tritt dann gleich mal den Rückzug an, da selbst ein ziemlich verrosteter Panzer auf solche Geschosse recht gelassen reagieren dürfte.
Könnte Euch ja nach dem kurzen, mangels Masse ausgefallenen Kampf dann mal darauf festlegen, einer Siegermacht die Notwendigkeit unseres Sozialstaates zu erklären, dafür werden die reges Verständnis hegen, sollte man annehmen.
Danke für diese Antwort! Stimme Dir voll zu!
Mein Beitrag war eine reine historische Einordnung, ohne persönliche Wertung.
Offenbar hat das Thema trotzdem viele Emotionen ausgelöst.
Vielleicht wäre es sinnvoll, den ursprünglichen Text noch einmal aufmerksam zu lesen. Er enthält belegbare historische Fakten, keine persönlichen Urteile.
Die anschließenden Diskussionen basieren überwiegend auf Interpretationen und eigenen Gefühlen der Lesenden, nicht auf dem, was ich tatsächlich geschrieben habe.
“Vielleicht wäre es sinnvoll, den ursprünglichen Text noch einmal aufmerksam zu lesen. Er enthält belegbare historische Fakten, keine persönlichen Urteile”
Diese belegbaren, historischen Fakten ändern aber an einer Tatsache rein gar nichts:
Natürliche Personen können Straftaten begehen oder Schuld auf sich laden, eine Firma als solches kann dies nicht!
Nicht die Firma ARRI hat da irgend etwas gedreht oder zu verantworten, sondern die Akteure, welche im Namen der Firma gehandelt haben.
Wenn solche Personen meinen, sie könnten sich hinter z.B. einer GmbH verstecken und im Ernstfall nur mit dem Betriebsvermögen (falls vorhanden) haften, dann irren selbige gewaltig! Bei Straftatbeständen kann man dann nämlich auch ins Privatvermögen der Gesellschafter/Geschäftsführer eingreifen, was manchem bösen Finger so wohl nicht klar ist. Trotzdem trifft die juristische Person natürlich keine Schuld im Sinne unseres Schuldbegriffes, wer nur auf dem Papier existiert kann auch nicht kriminell werden, die Macher schon.
Das mag sein. Nur läuft es doch heute nicht anders. Auch da werden von der Politik Firmen mit Aufträgen versorgt. Man muss sich nur die korrupten Verträge mit sogenannten Impfstoffherstellern anschauen – allesamt illegal – und im Unterschied zu Arris Produkten – lebensgefährlich.
Mich sollte es nicht wundern, wenn Arri ein weiteres Opfer der deutschen Wirtschaftspolitik wäre.
Die was verbrochen hat?
Die Zerstörung großer Teile der Wirtschaft verbunden mit Wohlstandsverlusten.
Wenn ein Corona-bedingter Rückgang von Produktionen und dann ein Streik von Schauspielern zu den Problemen geführt haben, so ist klar, dass diese komplett extern sind, und Arri eine Krise der Filmbranche lediglich mitvollzieht. Wie ein Teilverkauf diese Krise überwinden können sollte, versteh ich nicht. Es könnte allerdings natürlich sein, dass das auch Hintergrund des Kaufs von Red durch Nikon ist. Insgesamt tummeln sich möglicherweise in dem doch sehr kleinen Markt zu viele Anbieter. Dennoch scheint er von Arri dominiert zu sein. Ich versteh davon zu wenig, um schlaue Vorschläge zu machen. Vielleicht eine billigere “16 mm”-Variante zusätzlich zum Hochpreissegment? Aber wenn Arri das erwogen hat, aber derzeit nicht die Mittel für die Entwicklung einer solchen Kamera, ist die Geschäftslage wohl wirklich schwierig.
Eine gesunde Wirtschaft durchsteht auch mal eine Krise. Wer in einer Krise zerbricht, war schon länger nicht gesund.
Ich denke schon mit Schrecken an die Beteiligungsgesellschaften aus dem „Schattenbanken“ Bereich die wunderbare Holding Konstrukte finanzieren die nichts anderes machen als ungestört einen Traditionsbetrieb auszusaugen um zum Abschluss den leeren Namen ARRI zu verscherbeln. Olympus ich höre dir trapsen !!!