Nach der Photopia könnt ihr das nächste Event aus eurem Foto-Terminkalender streichen. Die Messe in Duisburg findet nicht mehr statt.
Ende nach 10 Jahren
Nach einem Jahrzehnt erfolgreicher Events schließt die Fotomesse Photo+Adventure in Duisburg endgültig ihre Pforten. Wie die Organisatoren mitteilten, lasse sich die Veranstaltung trotz zuletzt wieder steigender Besucherzahlen und sogar einem neuen Rekord bei der letzten Ausgabe aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr fortführen. Bei der diesjährigen Ausgabe im Juni versammelten sich rund 13.000 Besucher im Landschaftspark Duisburg-Nord.


Einige Jahre galt das Festival als feste Institution für engagierte Amateurfotografen und Vollprofis gleichermaßen. Mit seinem Mix aus Workshops, Seminaren, Technik-Präsentationen und lockerer Netzwerk-Atmosphäre versuchte es eine Lücke im dicht gedrängten Veranstaltungskalender der Foto-Community zu füllen.
Doppelt schade: Nach der Photopia fällt mit der Photo+Adventure schon der zweite große Treffpunkt für die deutsche Fotografen-Gemeinschaft alleine in diesem Jahr weg, und das, obwohl sich die Fotoindustrie eigentlich positiv entwickelt.

Doch die zunehmend schwierigen Marktbedingungen gehen auch an etablierten Formaten nicht spurlos vorüber. Gerade die Gewinnung von Ausstellern und Sponsoren gestalte sich immer herausfordernder. Letztlich blieb den Veranstaltern nur der schwere Schritt, den Schlussstrich zu ziehen. Zu den Partnern aus der Fotoindustrie zählen laut Webseite Tamron, OM System und Rollei.
Aus für die Messe, aber nicht fürs Foto-Abenteuer
In den letzten zehn Jahren haben wir gemeinsam im Frühsommer rauschende Feste gefeiert und Fotografie im Landschaftspark Duisburg-Nord erlebbar gemacht. Wir sind stolz auf das Geleistete. Wir sind dankbar für Lob, Anerkennung und Support aus der Community. Es war aufregend. Es war toll. Wir blicken auf unzählige unvergessene Momente zurück. Aber es ist vorbei.
Zwar konnten wir 2024 noch einmal einen Besucherrekord verzeichnen. Jedoch ist es uns in den Jahren nach Corona zunehmend schwerer gefallen, Aussteller von unserem Veranstaltungskonzept zu überzeugen und auch auf dieser Seite an alte Erfolge anzuknüpfen. Leider ist auch kein Silberstreif am Horizont in Sicht.
Trotzdem noch Workshops Ende April
Ganz aufgeben wollen sie ihre Mission, Fotografie erlebbar zu machen, aber nicht. Im Winter stehen Online-Kurse und -Vorträge auf dem Programm. Vom 25. bis 27. April lädt ein dreitägiger Workshop-Marathon vor industrieller Kulisse zum Austausch und Experimentieren ein. Während der Duisburger Ableger Geschichte ist, schreibt die österreichische Photo+Adventure ihre Erfolgsgeschichte (fürs Erste) fort.

Ich habe es vor ihrem Ende leider nicht zur Photo+Adventure geschafft – wie sieht es bei euch aus? Habt ihr Erinnerungen an die Veranstaltung?
via: Photoscala
Sehr schade. Ich war mehrfach vor Ort in den letzten Jahren. Insbesondere zum Kauf von Equipment wie Stativen, Stativköpfen, Filtersystemen war das super, da man verschiedene Systeme testen konnte. Teilweise gab es noch gut Messe-Rabatte. Netzwerken war auch immer super dort.
Ein Trauerspiel, wie die Branche den Bach runter geht.
Naja, die Zeiten, wo man auf ne Messe musste, um Neuerung zu sehen, sind lange vorbei. Vertriebswege ändern sich. Nicht nur in der Branche. Ich bin da eher erstaunt, dass sich das in der Fotobranche noch so lange halten konnte.
Wenn ich an das „Urvieh Photocina“ denke und welche Umstände/Kosten dieses Event verursacht hat bin ich sofort wieder „auf dem Teppich“.
Jeder Hersteller MUSS seine Neuheiten sofort digital vorstellen und gelegentlich im Voraus technische Daten bei den entsprechenden „Rumors“ durchsickern lassen. Endkunden Information ist also nicht das Problem.
Für mich persönlich haben die „Hausmessen“ große Bedeutung. Dort kann ich das Zeugs in die Hand nehmen über Preise verhandeln und treffe Kollegen aus dem regionalen Raum.
Was mir wirklich „abgeht“ sind die Praxis Tests wie sie vor Jahrzehnten von den diversen Photo Magazinen durchgeführt wurden. Auf die heutigen selbst ernannten YouTube Spezialisten kann ich locker verzichten weil 90% von den Wichtigmachern höchstens Halbwissen besitzen.
Denke ich an die Studio Equipment Hersteller und wie wichtig es ist das der Anwender diese oft praktischen Produkte selbst ausprobieren kann, dann wäre eine Produktmesse die richtige Präsentationsform.
Verhandle bei der Hausmesse beim Händler XY mal den Preis einer Canon R5 II, viel Spaß!
Vergiss die Geld werten Nebenabsprachen nicht, z.B. Zahlungsziele, Inzahlungnahme, weitere Zukäufe die mit im Paket enthalten sind. Der Händler kann auch rechnen – nicht nur ich. Glaube mir ein bisschen was geht immer!
Meine Kameras verscherble ich im Netz, immer zu guten Preisen. Die Kohle bekomme ich sofort, da brauche ich keinen mexikanischen Basar. Kameras kaufe ich im Netz, immer dann, wenn es Angebote gibt, die kein Händler bietet. Das Zeitrad hat sich weitergedreht. Messen sind von vorgestern…
Hallo Carsten
deswegen finden Messen auch nicht mehr statt. „Brauchen“ tut sie niemand denn wirklich alle Produzenten, Sparten egal, verbreiten ihre Informationen digital.
Kaufst du dein Fahrzeug blind? Wenigstens Probesitzen oder eine Probefahrt möchte ich schon machen. Nicht das ich das Ding aus welchen Gründen auch immer im Nachhinein per digitaler Kleinanzeige wieder verkaufen muss. Wo mache ich das? Beim Händler meines Vertrauens.
Benötige ich eine Studio Beleuchtung möchte ich mir neben den digital ermittelten technischen Daten genau anschauen wie die dazu benötigten Reflektoren gebaut sind beziehungsweise in der praktischen Handhabe funktionieren. Wo mache ich das? Bei meinem Grossisten, geht am besten wenn eine Hausmesse stattfindet weil dann meistens auch die Fachleute des Herstellers/Vertreibers vor Ort sind.
Wer NUR ein Kamera Gehäuse kaufen möchte kann das gerne bei Geizhals- oder Billiger.de machen.
Weil das Zeitrad weitergelaufen ist darf der Kunde bei eventuellen Service Angelegenheiten selbst tätig werden. Ich hingegen gehe einfach zu meinem Händler sage meine Kundennummer lege das defekte Teil auf die Theke – bitte „Ganz machen“ und werde angerufen wenn das gute Stück vom Service zurück ist. Ich habe keinen weiteren Aufwand und viel wichtiger keinen Ärger am Hals.
Ich würde auch immer nur beim Händler kaufen. Letzten Endes ist der Preis dort auch nicht soviel schlechter. Selbst wenn so ist der Kauf noch eher ein Erlebnis und ich habe für eventuelle Probleme einen Ansprechpartner.
Wer immer nur “der letzte Preis” in den Vordergrund stellt, sollte auf anderen Seite bitte nicht im stationären Handel auftauchen, um das Objekt der Begierde mal zu befingern.
Ich vermute, dass der Niedergang des Messewesens ähnlich funktioniert wie der Niedergang stationären Handels: Neben dem bösen Internet sind ursächlich wahrscheinlich sehr hohe Mieten und die Personalkosten.
Deine Vermutung ist richtig.
Letztlich wollte ich mit den Öffentlichen einen geschäftlichen Termin in der Landeshauptstadt wahrnehmen. Am Ende fand ich Gott sei Dank ein Taxi an dem Bahnhof wo ohne weitere Informationen die Bahn einfach stehen geblieben ist.
Wie soll man eine Messe erreichen wenn nicht einmal die teuren Bahnen oder Busse verlässlich fahren?
Beim Online Handel kommt die Ware mit Umtauschrecht sehr pünktlich weil dieser „aus Sicherheitsgründen“ einen eigenen Lieferdienst aufgebaut hat.
Gestern las ich im „Käseblatt“ das nach 70 Jahren einer der letzten „Fotohändler“ in unserer Region zum Jahresende seine Pforten schließt.
“Wie soll man eine Messe erreichen wenn nicht einmal die teuren Bahnen oder Busse verlässlich fahren?”
Man kann sich fast jeden Mist schön-, aber auch schlechtreden …
Du Armer.
So sehe ich es auch. Man muss sich fragen, warum eine erfolgreiche Veranstaltung mit Besucherrekord dicht macht. Es kann letztlich nur eine Kosten-Nutzen-Rechung sein mit dem Ergebnis, dass der Nutzen die Kosten trotz zunehmender Besucherzahlen nicht mehr rechtfertigen kann. Nun könnte man natürlich auf der Kostenseite noch an diversen Stellschrauben drehen, was man vom Veranstalter her aber trotzdem nicht mehr tun möchte. Für mich ist das ein Zeichen des allgemeinen Niedergangs der Wirtschaft des ganzen Landes. Es kann nichts mit dem Rückgang der Fotoindustrie zu tun haben, denn die wächst weltweit ja wieder, wie es im Artikel auch geschrieben steht. Es muss also etwas mit dem Aufwand zu tun haben, eine solche Veranstaltung durchzuführen. Hohe Energie- und Personalkosten, die sich auf hohe Mieten niederschlagen, möglicherweise auch ein verändertes Kundenverhalten wären auch meine ersten Vermutungen.
Immer weniger Kunden, die sich von oben bis unten mit Foto-Equipment eindecken.. Also weniger Geld, dass über die Firmen zu den Messen wandert… Zeiten ändern sich.. 2030 wird ein Großteil der nach KI übrig gebliebenen Foto- und Videografie mit Smartphones erledigt werden.. Und die paar Peoples, die sich noch dicke Ausrüstungen leisten (müssen), brauchen dann auch keine Messen mehr…