Die Canon EOS R5 ist da und schon gibt es erste Tests. Da viele Reviews aus den USA stammen, gibt es hier die deutsche Zusammenfassung.
Erste Eindrücke zur Canon EOS R5
Mit der EOS R5 hat Canon am 9. Juli sein neues Flaggschiff-Modell auf den Markt gebracht. Technische Daten und erste offizielle Pressebilder haben wir euch bereits auf unserer Übersichtsseite zur Canon EOS R5 zusammengefasst. Doch wie schlägt sich das neue Canon-Topmodell aus dem spiegellosen Segment in ersten Testberichten?
Einige US-amerikanische Technikmagazine haben die Kamera bereits testen können. In Deutschland fassen viele Magazine ihren Eindruck vom offiziellen Canon Livestream als Ersteindruck zusammen, doch hier wurde die neue Kamera natürlich nur über den grünen Klee gelobt. Einige interessante Tests haben wir euch nachfolgend zusammengefasst und führen auch ein paar Video-Reviews auf.
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Testberichte zum Lesen
Eindrücke von Cameralabs.com
Einen der ausführlichsten Ersteindrücke hat Cameralabs.com veröffentlicht. Dabei hat sich niemand geringerer als Test-Ikone Gordon Laing der EOS R5 angenommen. Direkt zu Beginn weist er aber darauf hin, dass es sich auch bei seinem Test nur um Ersteindrücke handelt. Zudem habe er bisher nur ein Vorab-Modell ausprobieren dürfen.
Dieses überzeugte Laing sowohl im Handling als auch in der Performance. In seinem Fazit fasst er zusammen, dass Canon bei der EOS R5 scheinbar wirklich ohne Vorbehalte alles verbaut hat, was für das Unternehmen derzeit in Systemkameras möglich ist. Hierdurch sei der sehr hohe Preis gerechtfertigt. „Deal-Breaker“ gebe es nicht, allerdings weist Laing auf die sehr teuren CFexpress-Speicherkarten hin, die für die Nutzung des gesamten Funktionsumfangs im Videobereich nötig seien. Ein kurzer Preisvergleich beim Portal Geizhals.de zeigt nur eine CFexpress-Karte unter 100 Euro. Ein Modell mit 128 Gigabyte Speicherplatz, das sich für 8K-Aufnahmen nicht richtig eignen würde. Für ausreichend große Karten werden gut und gerne mehrere hundert Euro fällig. Für diese verbaut Canon einen Speicherkarten-Slot in der Kamera, beim zweiten Slot handelt es sich um einen UHS-II-fähigen SD-Slot.
Spannend am Review von Cameralabs.com ist übrigens, dass Laing die Kamera bereits mit Batteriegriff ausprobiert hat. Zusätzlich zum normalen BG-R10 Batteriegriff für ca. 390 Euro bringt Canon nämlich exklusiv für die EOS R5 auch den mit rund 1.100 Euro sehr teuren Batteriegriff Canon WFT-R10B auf den Markt. Dieser kombiniert die Vorzüge eines Batteriegriffs, also zusätzliche Akku-Power und besseres Handling im Porträt-Modus, mit einem Wireless File Transmitter. Dieser arbeitet mit WiFi 802.11ac 2×2 MIMO und bietet sogar einen Gigabit Ethernet-Anschluss. Laut Laing rücke die EOS R5 somit näher an die Netzwerk-Eigenschaften der Canon EOS-1DX Mark III.
Test auf Techradar.com
Während sich Laings Review eher wie eine Vorstellung der Kamera liest, ist der Test von Techradar ein wenig subjektiver. Die Canon EOS R5 könne, so Techradar im Fazit, die bislang leistungsstärkste, fähigste und spannendste Systemkamera sein. Dabei besitze die Kamera das Potenzial, den Markt „nach Jahren der Dominanz durch Sony“ wieder „aufsprengen“ zu können.
Diese kleine Lobpreisung auf Canons neues Top-Modell begründet Techradar mit all dem, was auch im Vorfeld des Release für Aufsehen gesorgt hat. Neben der 8K-Fähigkeit im Videobereich überzeuge vor allem der neue Dual-Pixel-Autofokus und die hohe Geschwindigkeit bei Serienaufnahmen. Die EOS R5 erreicht ohne mechanischen Verschluss 20 Bilder pro Sekunde bei voller Auflösung. Wieder bleiben bei Techradar als Kritikpunkte nur die hohen Kosten der Kamera sowie die sehr teuren CFexpress-Speicherkarten übrig.
In puncto Handling kritisiert Techradar den Autofokus-Joystick ein wenig, der die Touchbar der Canon EOS R ersetzt. Zwar sei der Joystick besser als die Touchbar, anstelle des Joysticks hätte Techradar aber lieber die Verwendung des berührungsempfindlichen Autofokus-Controllers der Canon EOS-1DX Mark III gesehen.
Ausführlicher Bericht mit Bildern auf Dpreview
Ein, wie gewohnt, sehr ausführlicher erster Testbericht mit zahlreichen Beispielbildern ist auf Dpreview erschienen. Wieder handelt es sich aber eher um erste Eindrücke, als um ein mit Laborergebnissen versehenes Review. Und auch hier gibt es an der Canon EOS R5 nicht viel zu kritisieren.
Im Fazit zieht Testerin Carey Rose einen Vergleich zur Canon EOS R heran. Diese habe sich ein befreundeter Fotojournalist kürzlich geliehen, da er schon vorab wissen wollte, wie sich die Canon EOS R5 im Vergleich zu seiner Canon EOS 5D anfühlen könnte. Er kritisierte, dass die EOS R nie wirklich das tue, was der Fotograf eigentlich wollte. Genau diesen Aspekt sieht Rose bei der EOS R5 nicht. Das bessere Handling und „bekannte Canon-Komponenten“ wie der Autofokus-Joystick zeigten, dass Canon auf seine Kunden gehört habe. Die EOS R5 passe sich perfekt an die Anforderungen des Nutzers an. Fazit: Die Canon EOS R5 sei die wahre spiegellose Canon EOS 5D.
Video-Reviews
Zum Schluss noch einige Video-Reviews, in denen sich die Details der Kamera noch ein bisschen besser erkennen lassen. Mit ausreichend schnellem Rechner zeigt euch Canon-Ambassador Pete McKinnon, wie viele Details in den 8K-Aufnahmen der EOS R5 stecken:
Seinen ausführlichen Test kann ich eher wenig empfehlen, schließlich ist Canon ein Sponsor McKinnons. Zwar weist der YouTuber häufig darauf hin, das Video hat dennoch einen stark werblichen Charakter.
Ein deutsches „Hands-On“ gibt es zum Beispiel auf dem YouTube-Kanal Fotoprofi. Wieder wird hier aber eher mit der Kamera in der Hand das Datenblatt der EOS R5 vorgelesen. Informativ ist das Video dennoch:
Zu guter Letzt dient das Review-Video von Gordon Laing für Cameralabs.com als gutes Video mit vielen Bildeindrücken und Szenen, in denen jemand die Kamera wirklich zum Fotografieren und Filmen nutzt. Hier gibt es auch einen Vergleich zum Canon Modell 5D Mark IV und zur Sony Alpha 7R Mark IV:
Fazit:
Zusammenfassend sind die ersten Testberichte entweder recht unkritisch oder Canon hat mit der EOS R5 tatsächlich die „eierlegende Wollmilchsau“ auf den Markt gebracht, die sich viele Nutzer im Vorfeld erhofft hatten. Technisch ist die Kamera laut allen Testberichten zumindest im Ersteindruck einwandfrei und auch das Handling der Kamera scheint zu stimmen. Natürlich gibt es Kritik am Preis. Zudem müssen sich Kunden auf die üblichen Investitionen in Speicherkarten und einen Batteriegriff einstellen, um das gesamte Potenzial der EOS R5 auszunutzen.
Wie die Kamera sind auch diese besonders teuer. Das Preisschild der CFexpress-Speicherkarten ist in der Regel dreistellig und der Hybrid aus Batteriegriff und Wireless-Transmitter kostet aktuell noch über 1.000 Euro. Wenig liest man bisher über die möglichen Hitzeprobleme der EOS R5, über die Mark euch bereits berichtet hat. Womöglich werden diese erst in Labortests wirklich evident, wenn die Grenzen der EOS R5 ausgelotet werden. Ob diese Probleme auch in der Praxis relevant werden, muss abgewartet werden. Dann wird sich auch zeigen, wie gut der Vollformat-Sensor mit seinen 45 Megapixeln performed.
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