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Canon: Neuer Sensor für Farbfotos bei Dunkelheit

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Für ein gutes Bild benötigen Kameras vor allem Licht. Canon sorgt mit einer neuen Technik dafür, dass dieser Bedarf auf ein Minimum reduziert wird.

Sensor sieht mehr als das Auge

Da ist das Jahr fast vorbei und dennoch kommen Unternehmen und Forscher mit bahnbrechenden Technologien um die Ecke, erinnern wir uns zum Beispiel ans erste Lichtfeldobjektiv von K|Lens oder den winzigen Sensor für hochauflösende Fotos, über den wir euch erst jüngst informierten. Jetzt meldet sich Canon mit einer weiteren technologischen Errungenschaft zu Wort.

Wie PetaPixel mit Verweis auf die asiatische Publikation Nikkei berichtet, hat der Hersteller nämlich einen Bildsensor entwickelt, der auch im Dunkeln noch hochwertige Farbfotos aufnehmen könne. Laut Canon entstehen klare Bilder, selbst wenn man mit dem bloßen Auge nichts mehr erkennen könne.

Technik aus den Siebzigern weiterentwickelt

Dafür setze man auf einen neuen Typ einer Einzelphoton-Avalanche-Diode (SPAD), die in einen CMOS-Sensor integriert worden sei. Diese Technik ist laut PetaPixel prinzipiell nicht neu, sondern werde schon seit den 1970er Jahren verwendet. Canon habe damit aber einen Sensor mit 3,2 MP realisiert, was das Dreifache der Auflösung konventioneller SPADs sei.

Der Sensor sei dafür gemacht, um Infrarot-Kameras zu ersetzen oder wenigstens eine Alternative zu ihnen zu bieten, denn bekanntlich können Infrarot-Kameras zwar Formen in der Dunkelheit erkennen, bei Farben hören ihre Fähigkeiten aber auf. Laut Nikkei verfüge der SPAD-Sensor über eine zusätzliche Funktion, mit der er die Entfernung zu einem Objekt messen könne, was ganz nach LiDAR klingt.

Erster Einsatz in Sicherheitskameras

Dem Bericht zufolge will Canon schon 2022 mit der Massenproduktion beginnen und den neuartigen Sensor bis 2023 erst einmal in Sicherheitskameras verbauen. Für die Fertigung würden die bisherigen Fertigungsanlagen genutzt, um Zeit und Geld zu sparen, wenngleich Canon erst letzten Monat den Bau einer neuen Sensor-Fabrik ankündigt hatte.

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joe

Das ist für autonomes Fahren oder Überwachung geeignet und wird nicht den Weg in unsere Kameras finden.

moss

Warum nicht?
Kannst Du das begründen?

RaniT

Wenn dieser Sensor so gut funktioniert, warum veröffentlicht Canon dann keine Beispiel-Fotos?

Cheryll

Ergänzend: In diesem Artikel von Canon wird die Technik detailliert beschrieben: https://global.canon/en/technology/spad-sensor-2021.html

Cheryll

Soweit ich die Technologie aus der Beschreibung verstehe, wird ein Lichtimpuls in eine Szene geschickt.Ein Computeralgorithmus analysiert die Rohdaten und erstellt daraus ein Bild der Szene. Das Ergebnis ist ein rekonstruiertes Bild, das aus einzelnen Lichtteilchen pro Pixel zusammengesetzt ist. Es ist anscheinend nicht möglich in vollkommener Dunkelheit aufzunehmen, ohne diesen Infrarot-Laserpulse .Hier sind Beispielbilder. Darunter auch eine Animation wie das Bild mit nur ein Photon per Pixel ausschaut: https://photon-efficient-imaging.github.io/single-photon-camera-project/

Rüdiger

Danke für die Links. Da ist mal noch keine Rede von Farbfotos – mit einer weißen Lichtquelle und Farbfiltern vor dem Sensor sollte das aber realisierbar sein.
Die Tiefenmessung wird aber nur funktionieren, wenn kein Umgebungslicht stört.

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