Canon ist ein japanisches Unternehmen und einer der bedeutendsten Hersteller von Kameras und Objektiven. Gegründet wurde Canon im Jahr 1937, der Sitz des Unternehmens befindet sich in Tokio. Canon ist in erster Linie für seine erstklassigen Kameras und Objektive bekannt und hat im Kamerabereich seit vielen Jahren die Position des Marktführers inne.
Geschichte
Wusstest du, dass Canon früher mal Taschenrechner und Bürotechnik produziert und 1983 mit dem Canon V-20 sogar einen eigenen MSX-Heimcomputer auf den Markt gebracht hat? Nein? Wir bis vor wenigen Tagen auch nicht. Heute kennt man Canon schließlich in erster Linie als Hersteller für Kameras, Objektive, Scanner und Drucker.
Im Bereich der Fotografie war Canon ursprünglich mal angetreten, um die damals technisch führende Konkurrenz von Leica und Contax das Fürchten zu lehren. Heute wissen wir: Das ist ihnen gelungen. Seit der Jahrtausendwende (genauer gesagt seit 2002) ist Canon in Westeuropa nämlich Marktführer im Bereich Digitalkameras. Canon eilte Anfang der 2000er Jahre, angefacht durch die immer weiter steigende Nachfrage nach digitalen Kameras, von einem Rekordjahr zum nächsten.
Im Jahr 2008 musste Canon aufgrund der Weltwirtschaftskrise erstmals nach vielen Jahren einen Ergebnisrückgang verzeichnen. In den darauffolgenden Jahren kamen dann die ersten Smartphones auf den Markt, die für den Endverbraucher mit ihren integrierten Kameras eine spannende Alternative zu den eher günstigen Kompaktkameras darstellten. Die Verkaufszahlen von Kompaktkameras sind bei Canon seitdem – wie bei allen anderen Kameraherstellern auch – rückläufig.
Canon investiert seit Jahren und Jahrzehnten auch in andere Geschäftsfelder, so ist das Unternehmen aktuell beispielsweise in den Bereichen Satellitenentwicklung und Medizintechnik aktiv. 2016 wurde von Toshiba zur Stärkung des Medizinbereichs Toshiba Medical Systems für rund 5,3 Milliarden Euro übernommen. Des Weiteren stellt Canon auch Druck- und Industriegeräte sowie Netzwerk-Videokameras her. Das Unternehmen ist insgesamt also breit aufgestellt.
Produkte
Kameras
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Die ersten Kameras hat Canon in den 1930er Jahren vorgestellt. Damals waren das vor allem Kleinbild-Messsucherkameras, die in direkter Konkurrenz zu den Kameras aus dem Hause Leica standen. Im Jahr 1964 hat Canon die erste Spiegelreflexkamera der F-Serie vorgestellte, 1976 folgte mit der Canon AE-1 die erste Kamera der A-Serie. Etwas später, genauer gesagt im Jahr 1983, wurde zusätzlich zur F- und A-Serie auch die T-Serie eingeführt. Diese drei Serien werden heute alle nicht mehr produziert.
Das Jahr 1987 war dann ein besonders wichtiges in Canons Historie, in diesem Jahr brachte der Hersteller mit der Canon EOS 650 nämlich nicht nur seine erste Spiegelreflexkamera mit Autofokus auf den Markt, vielmehr wurde mit der Kamera auch das sogenannte EF-Bajonett eingeführt, das bis heute von Canons Spiegelreflexkameras genutzt wird.
Seit dem Jahr 2000 bietet Canon innerhalb der EOS-Reihe auch Digitalkameras an, also Kameras, die als Aufnahmemedium eine Speicherkarte und keinen Film verwenden. Man kann sich also merken, dass ungefähr zur Jahrtausendwende der Wechsel von Analogkameras zu Digitalkameras erfolgte.
Digitalkameras begleiten uns bis heute. Aktuell unterscheidet man vor allem zwischen drei verschiedenen Arten von Kameras, nämlich zwischen Kompaktkameras, Spiegelreflexkameras und spiegellosen Systemkameras. Canon ist in allen drei Bereichen mit verschiedenen Modellen auf dem Markt vertreten.
Die wichtigen und aktuellen Kamerareihen aus dem Hause Canon, die du definitiv kennen solltest, sind:
- Spiegelreflexkameras der EOS-Reihe
- Canon EOS R (spiegellose Systemkameras mit Vollformatsensoren oder APS-C-Sensoren)
- Canon EOS M (spiegellose Systemkameras mit APS-C-Sensoren)
- Canon PowerShot (Kompaktkameras)
Videokameras
Canon stellt auch reine Videokameras her. Für Privatanwender sind vor allem die Camcorder der Vixia und Legria Serie interessant, wobei die Nachfrage nach diesen Geräten immer stärker abnimmt. Schließlich lassen sich auch mit dem Smartphone oder der normalen Fotokamera inzwischen erstklassige Videos aufnehmen.
Für anspruchsvolle Anwender und Videographen kann sich aber auch heute noch ein Blick auf Canons Videokameras für Profis lohnen. Diese gehören zur Cinema EOS Reihe und man erkennt sie an einem „C“ am Anfang der Bezeichnung (z.B. Canon EOS C700 oder Canon EOS C500).
Objektive
» Zum ausführlichen Artikel: Canon Objektive
Wenn man als Unternehmen Kameras herstellt, dann macht es Sinn, die passenden Objektive gleich mitzuliefern. So auch bei Canon. Wobei: In den ersten Jahren (also im Zeitraum rund um 1940) hat Canon gar keine eigenen Objektive gebaut, sondern die Gläser von einem anderen Unternehmen produzieren lassen, genauer gesagt von „Nippon Kogaku Kogyo Kabushiki Kaisha“. Dieses Unternehmen hat sich später umbenannt und es handelt sich hier um niemand geringeren als Nikon, inzwischen einen der größten Konkurrenten von Canon.
Die ersten eigenen Objektive hat Canon im Jahr 1947 produziert. 1987 wurde dann, wie weiter oben bereits erwähnt, das EF-Bajonett eingeführt. Später folgten das EF-M-Bajonett und das RF-Bajonett. Das sind die drei Bajonette, die aktuell von Canon Kameras genutzt werden.
Jedes Bajonett stellt einen eigenen Anschluss dar und braucht spezielle Objektive, die genau zu diesem Anschluss passen. Deshalb solltest du wissen, welche Objektive zu welchen Kameras passen:
- Canon EF Objektive (passen zu Spiegelreflexkameras der EOS Reihe)
- Canon EF-S Objektive (passen zu Spiegelreflexkameras der EOS Reihe, die mit einem APS-C-Sensor arbeiten)
- Canon RF Objektive (passen zu spiegellosen Systemkameras der EOS R Reihe)
- Canon RF-S Objektive (passen zu spiegellosen Systemkameras der EOS R Reihe, die mit einem APS-C-Sensor arbeiten)
- Canon EF-M Objektive (passen zu spiegellosen Systemkameras der EOS M Reihe)
Mit Hilfe eines passenden Adapters lassen sich einige Objektive auch an „fremden“ Bajonetten verwenden. Teilweise ist das aber mit kleinen Einschränkungen verbunden, so erhöht sich beispielsweise das Gewicht der Kamera und der Autofokus kann in einigen Fällen etwas langsamer reagieren.
Blitzgeräte
Die Blitzgeräte aus dem Hause Canon hören auf den Markennamen „Speedlite“. Die Speedlite-Serie um fasst eine ganze Reihe verschiedener Blitzgeräte, die sich in Bezug auf ihre Ausstattung und Leistung deutlich voneinander unterscheiden. Ein wichtiges Merkmal ist dabei die Leitzahl, diese gibt die Lichtenergie eines Blitzes und somit die Blitzreichweite an. Einer der besten Speedlite Blitze ist der im Jahr 2020 vorgestellte Canon EL-1.
Drucker
Canon produziert seit dem Jahr 1970 Drucker und Kopierer. Der erste Tintendrucker wurde im Jahr 1985 vorgestellt, 2004 folgte dann der erste Tintenstrahldrucker mit Namen PIXMA iP8500. Canons Ambitionen im Bereich der Drucker wurde spätestens 2009 deutlich, als das Unternehmen den Druckhersteller Océ übernommen hat.
Im Jahr 2019 lag Canon bei den weltweiten Druckerverkäufen auf dem 2. Platz hinter HP, mit zahlreichen Druckern deckt man derzeit verschiedenste Preisklassen und Zielgruppen ab.
Scanner
Auch im Bereich der Scanner ist Canon seit vielen Jahren aktiv, das Unternehmen hat gleichermaßen Dokumentenscanner, Flachbettscanner und Großformatscanner im Angebot.
Monitore
Gerade bei der Filmproduktion sind professionelle Monitore unabdingbar. Da Canon zahlreiche Videokameras für Profis im Angebot hat, bietet man passend dazu auch gleich entsprechende Referenzmonitore wie zum Beispiel den Canon DP-V3120 4K-HDR-Referenzmonitor mit einer konstanten Leuchtdichte von 2.000 cd/m² an.
Aktuelle Neuigkeiten
Wir versuchen bei Photografix stets, dich über die aktuellsten Neuigkeiten der verschiedenen Kamerahersteller auf dem Laufenden zu halten. Auch aktuelle Canon News findest du selbstverständlich bei uns auf der Seite. Hier sind die neusten sechs Artikel, die wir zu Canon veröffentlicht haben:
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Letztes Update: 4. Juni 2022 | Veröffentlicht am: 26.03.2021