Zu kaum einer Drohne gab es vor Launch so viele Infos durch Leaks wie zur DJI Neo. Mit der Vorstellung ist endlich auch der Preis geklärt.
Steuerung ohne Fernbedienung möglich
Der chinesische Drohnenhersteller DJI erweitert (wie sich in den letzten Wochen schon andeutete) sein Portfolio um ein kompaktes Modell für Einsteiger und Gelegenheitspiloten. Die DJI Neo wiegt nur 135 Gramm und passt in die Handfläche, verspricht aber dennoch eine solide Bildleistung und innovative Funktionen, die die Nutzung ziemlich niedrigschwellig machen.
Das wohl auffälligste Merkmal der Neo ist, dass sie sich auch ohne dedizierte Fernsteuerung fliegen lässt. Per Knopfdruck startet und landet die Drohne direkt auf der Hand des Piloten. Wer möchte, kann sie aber auch über die DJI-Fly-App auf dem Smartphone, kompatible Controller oder sogar Sprachbefehle steuern.
4K-Video mit 30 fps möglich
Trotz der kompakten Bauweise hat DJI eine Menge Technik in die Neo gepackt. Der 1/2-Zoll-Sensor liefert 12-MP-Fotos und verspricht dank Bildstabilisierung verwacklungsfreie 4K-Videos mit 30 fps. Ein einachsiger Gimbal und die digitale RockSteady-Stabilisierung sollen auch bei mäßigem Wind für ruhige Aufnahmen sorgen.
Natürlich spart DJI auch nicht an KI-gestützten Funktionen, die man schon von anderen Modellen kennt. Eine intelligente Motiverkennung behält das Subjekt im Bild, während vorgefertigte Flugmanöver wie Dronie, Circle oder Helix automatisch spektakuläre Aufnahmen generieren. Der interne 22-GB-Speicher fasst bis zu 40 Minuten 4K-Material, das sich kabellos aufs Smartphone übertragen lässt.
Mit bis zu 18 Minuten Flugzeit und einem Propellerschutz ist die DJI Neo für drinnen und draußen geeignet. Über Bluetooth lässt sich das DJI Mic 2 als externes Mikrofon anschließen, um eine bestmögliche Audioqualität zu erzielen.
Die Drohne ist ab sofort für 199 Euro erhältlich, die Fly-More-Combo mit Zubehör wie Controller und Ersatzakkus kostet 349 Euro. Damit positioniert DJI die Neo preislich im Einstiegssegment, was zusammen mit der einfachen Bedienung vor allem Neulinge und Gelegenheitspiloten ansprechen dürfte.
Die wichtigsten Infos im Überblick
- 1/2-Zoll-Sensor mit 12 MP
- Maximal 4K/30 fps, 1080p/60 fps
- 22 GB interner Speicher, kein microSD-Slot
- Bis zu 18 Minuten Flugzeit
- Bis zu 16 m/s im manuellen Modus
- GPS, Galileo, Beidou
- 135 Gramm, 13 x 15,7 x 4,85 Zentimeter
Wer braucht jetzt noch die DJI Mini 4K?
Mit der Neo präsentiert DJI meiner Meinung nach eine rundum gelungene Einsteiger-Drohne, die Neulinge mit einer intuitiven Steuerung und hilfreichen KI-Funktionen überzeugen dürfte. Kein Highend-Modell, aber ein überzeugendes Gesamtpaket für den Einstieg in die Luftbildfoto- und -videografie.
Update, 6. September 2024:
Inzwischen sind erste Testberichte wie der von Golem online, die der DJI Neo eine unterdurchschnittliche Bildqualität bescheinigen. Der kleine Sensor sorgt offenbar dafür, dass bei mittelmäßigem Licht verrauschte und unscharfe Aufnahmen entstehen, sowohl bei Fotos als auch Videos. Das ist natürlich schade. Andere Testberichte wie der von Drone-Zone zeigen sich mit der Bildqualität zufrieden. Der Preis, die Propellerkäfige und die Steuerung dürften die Drohne in meinen Augen aber dennoch für viele zum interessantesten Einstieg in die Drohnenwelt machen, ganz unabhängig von der Bildqualität.
Am ehesten vermissen Nutzer vermutlich die Möglichkeit, die Kamera um 90 Grad zu drehen und Inhalte hochkant aufnehmen zu können – das ist vermutlich den kompakten Maße geschuldet. Irgendwie muss sich die Drohne aber ja auch von der teureren Mini-Serie abheben. Die Anfang des Jahres eingeführte Mini 4K, die für 299 Euro ebenfalls 4K-Material in maximal 30 fps aufnimmt, scheint man jedoch etwas zu kannibalisieren.