Marktgeschehen

DSLRs endgültig durch DSLMs abgelöst

Die glorreichen Zeiten der Spiegelreflexkameras sind vorbei. Im Jahr 2020 haben die Kamerahersteller erstmals mehr DSLMs als DSLRs verkauft.

Verkaufszahlen: DSLMs überholen DSLRs

Wenn man in den letzten Jahrzehnten professionell fotografieren wollte, dann hat kein Weg an einer Spiegelreflexkamera (kurz: DSLR) vorbei geführt. Heute ist das nicht mehr so. Inzwischen hat man die Qual der Wahl, ob man lieber eine Spiegelreflexkamera oder eine spiegellose Systemkamera (kurz: DSLM) nutzen möchte. Beide Arten von Kameras haben ihre Stärken und Schwächen und während spiegellose Systemkameras anfänglich noch mit einigen Kinderkrankheiten zu kämpfen hatten, können sie inzwischen als gleichwertige oder sogar überlegene Alternative zur DSLR betrachtet werden.

Weiterführender Artikel: Alle Unterschiede zwischen DSLRs und DSLMs

Doch nicht nur das: Inzwischen haben die spiegellosen Systemkameras die Spiegelreflexkameras in Bezug auf die Verkaufszahlen sogar überholt. Im Jahr 2020 haben die Kamerahersteller nämlich zum ersten Mal überhaupt mehr DSLMs als DSLRs verkauft. In den Jahren zuvor gingen stets mehr Spiegelreflexkameras über die Ladentheken der Händler.

Woher kommen die Informationen?

Doch gehen wir erstmal einen Schritt zurück: Woher kommen diese Informationen eigentlich?

Die Daten kommen von der Camera & Imaging Products Association (kurz: CIPA), der alle großen Kamerahersteller angehören. Um genau zu sein sind das Canon, Nikon, Sony, Fujifilm, Olympus, Panasonic, Ricoh, Sigma, Carl Zeiss und Xacti. Die CIPA sammelt Daten und Informationen zu allen Kameras, die die genannten Hersteller verkaufen und veröffentlicht diese Daten in regelmäßigen Abständen auf der eigenen Webseite.

Kurzum: Die Daten der CIPA gehören in der Kamerabranche zu den zuverlässigsten überhaupt.

Die Zahlen für das Gesamtjahr 2020

Kürzlich hat die CIPA die Daten für das Gesamtjahr 2020 veröffentlicht. Die wichtigste Erkenntnis dieser Daten haben wir bereits weiter oben genannt: Die Kamerahersteller haben im Jahr 2020 erstmals mehr spiegellose Systemkameras als Spiegelreflexkameras verkauft.

Wir wollen an dieser Stelle aber noch ein bisschen tiefer in die Daten eintauchen, denn die veröffentlichten Zahlen enthalten definitiv noch einige spannende Details.

Beginnen wir mit den nackten Zahlen für die weltweiten Verkaufszahlen. Der „Wert“ ist in allen Tabellen in der Einheit „1.000 Yen“ angegeben.

WeltweitDSLMDSLR
Verkaufte Kameras2.933.0802.374.569
Unterschied zu 2019– 25,9 %– 47,3 %
Wert insgesamt247.016.32996.761.789
Unterschied zu 2019– 12,5 %– 44,6 %

2,9 Millionen verkaufte spiegellose Systemkameras, 2,4 Millionen verkaufte Spiegelreflexkameras – das ist kein großer, aber dennoch ein eindeutiger Unterschied. Im Vorjahresvergleich haben die Hersteller 25,9 % weniger DSLMs und 47,3 % weniger DSLRs verkauft. Auch die Verkaufszahlen von spiegellosen Systemkameras sind grundsätzlich also zurückgegangen, allerdings darf man nicht vergessen, dass 2020 wegen Corona ein rabenschwarzes Jahr für die Kamerahersteller war.

DSLMs im Schnitt deutlich teurer

Sehr interessant zu beobachten ist, welchen Wert denn die verkauften Kamera im Schnitt hatten. Wenn man es mal ganz genau ausrechnet, dann hatte eine verkaufte DSLM im Schnitt einen Wert von 652 Euro, während eine verkaufte DSLR nur einen Wert von 315 Euro hatte. Das ist nicht mal die Hälfte!

Interessant ist außerdem, dass bei Spiegelreflexkameras der Rückgang von Verkaufszahlen und Wert quasi deckungsgleich ist (-47,3 % und -44,6 %). Bei DSLMs hingegen hat der Wert im Vergleich zu den Verkaufszahlen weniger stark nachgelassen (Verkaufszahlen: -25,9 %; Wert: -12,5 %).

Vereinfacht ausgedrückt bedeutet das:

  1. Die verkauften DSLMs waren im Schnitt mehr als doppelt so teuer wie die verkauften DSLRs
  2. DSLMs sind 2020 im Vergleich zu 2019 nochmal etwas teurer geworden bzw. es wurden mehr High-End-DSLMs verkauft

Beide Punkte verwundern nicht weiter, schließlich wurden im Jahr 2020 hauptsächlich teure High-End-DSLMs vorgestellt.

Daten für einzelne Regionen

Da die CIPA die Daten auch getrennt für einzelne Regionen angibt, kann man sehr schön analysieren, wie sich denn die Verkaufszahlen in Asien von denen in Europa oder Amerika unterscheiden.

Hier vorab die wichtigsten Erkenntnisse:

  • In Europa und Amerika werden immernoch (knapp) mehr DSLRs als DSLMs verkauft
  • Der Wert der verkauften DSLRs ist in Europa und Amerika sehr gering, hier werden also viele günstige Einsteiger-DSLRs verkauft
  • In Asien dominieren die spiegellosen Systemkameras, vor allem in Japan und China
  • Spiegelreflexkameras werden in Asien inzwischen deutlich seltener verkauft, dafür sind die verkauften DSLRs im Schnitt aber teurer als in Europa oder Amerika

Wir haben die Daten für die einzelnen Regionen selbstverständlich auch nochmal in Tabellen für euch aufbereitet:

EuropaDSLMDSLR
Verkaufte Kameras786.970830.975
Unterschied zu 2019– 25,2 %– 44,2 %
Wert insgesamt59.910.03530.812.085
Unterschied zu 2019– 9,3 %– 23,3 %
Wert einzelne Kamera590 €288 €
AmerikaDSLMDSLR
Verkaufte Kameras715.323744.872
Unterschied zu 2019– 18,4 %– 49,6 %
Wert insgesamt59.695.56123.796.797
Unterschied zu 2019– 13 %– 55,9 %
Wert einzelne Kamera647 €248 €
JapanDSLMDSLR
Verkaufte Kameras328.571117.491
Unterschied zu 2019– 39,7 %– 59,2 %
Wert insgesamt26.884.2566.844.469
Unterschied zu 2019– 23,7 %– 50,2 %
Wert einzelne Kamera634 €451 €
ChinaDSLMDSLR
Verkaufte Kameras603.896318.250
Unterschied zu 2019+ 0 %– 31,8 %
Wert insgesamt54.958.86119.253.862
Unterschied zu 2019+ 13,4 %– 37,4 %
Wert einzelne Kamera705 €469 €
Asien sonstigeDSLMDSLR
Verkaufte Kameras393.141321.565
Unterschied zu 2019– 46 %– 53,1 %
Wert insgesamt35.951.39614.202.235
Unterschied zu 2019– 29,8 %– 53,8 %
Wert einzelne Kamera708 €342 €

Zusammenfassung

Die glorreichen Zeiten der Spiegelreflexkamera sind vorbei, spiegellose Systemkameras lagen in Bezug auf die Verkaufszahlen im Jahr 2020 erstmals vorne. In den nächsten Monaten und Jahren wird sich die Entwicklung weg von DSLRs und hin zu DSLMs ohne Frage fortsetzen. Die CIPA Daten vom Januar 2021 deuten das bereits an, dort wurden im Vergleich zum Vorjahr nämlich 2 Prozent mehr DSLMs verkauft, der Wert der DSLMs ist um 28 Prozent gestiegen. Bei DSLRs hingegen steht ein Minus von 16 Prozent (Verkaufszahlen) bzw. ein Minus von 27 Prozent (Wert) zu Buche.

Von einem Ende der DSLR kann trotzdem nicht die Rede sein. Zum einen weil in Europa und Amerika nach wie vor mehr Spiegelreflexkameras verkauft wurden, zum anderen weil keine Spiegelreflexkamera auf einmal schlechter geworden ist, nur weil die Hersteller jetzt insgesamt mehr spiegellose Systemkameras verkaufen. DSLRs haben nach wie vor ihre Daseinsberechtigung und werden von einigen Kunden bevorzugt. Dementsprechend wird die DSLR als solche auch nicht so schnell vom Markt verschwinden.

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Mirko

Mittelformat wurde irgendwann durch die Masse von Kleinbild abgelöst, Messsucher durch SLR und nun DSLR durch DSLM so ist halt der Lauf der Geschichte. Aber es gibt heute immer noch Mittelformatkameras, neue analoge Kameras und so wird auch nicht die Spiegelreflexkamera verschwinden auch wenn sie nicht mehr der „Verkaufsbringer“ sein wird.

Ingo

Eben. Und nicht zu vergessen, wir reden hier nur von Neuverkäufen. Die breite Masse wird ja noch mit ihren DSLRs fotografieren, die sie sich im Laufe der Jahre zugelegt haben. Ein Systemwechsel kostet ja richtig Geld, selbst die Gehäuse der Kameras (will ich ein Nikon-System Vollformat umstellen, brauche ich ja mindestens eine Z5 für 1500 Euro. Sind die Ansprüche höher, dann wird das nochmal ein ganzes Stück teurer).

Robin

Mit DSLM konnte man bereits vor gut 10 Jahren anfangen professionell zu arbeiten.
Und es stellt sich für DSLR die Frage, wie lange gibt es neue Objektive vom Kamerahersteller.
Und dann gibt es noch dies Aussage:
CIPA January data: Year starts even worse than 2020https://www.mirrorlessrumors.com/cipa-january-data-year-starts-even-worse-than-2020/

Thomas Bube

Bin von der R6 und davor Jahre mit der A7 Reihe nun wieder auf meine 5D Mark iII umgestiegen, da die DSLRS mehr Spaß und Herausforderungen bieten.
Mit einer R6 habe ich 2000 Fotos bei einer kleinen Trauung von denen ich dann die besten auswähle. Das ist für mich nicht mehr Fotografieren.

Irgendwann stellt man eine 360* Kamera auf die ständig mitfilmt und fotografiert. Am Ende muss man nur ein paar Fotos auswählen.

Markus B.

Warum macht man mit einer DSLM mehr Fotos als mit einer DSLR? Die R6 ist doch einer 5DIII technisch haushoch überlegen. Warum soll ich da wieder zurück? Ich habe inzwischen eine R5 und ich würde nie wieder zurück zur DSLR gehen. Der einzige Grund wäre vielleicht eine günstige Zweitkamera, um alte Objektive zu nutzen. Aber selbst die funktionieren am RF-Adapter einwandfrei.

Frank

Wichtig ist immer, was hinten rauskommt. Insofern müßte der Betrachter von Fotos mit der DSLR und der DSLM entscheiden, ob er einen Qualitätsunterschied zwischen beiden Kameras erkennt.
Der Sportwagen des Nobelherstellers mag dem Hersteller des Kleinwagens haushoch überlegen sein. Wenn beide jedoch um den Cityring der Großstadt mit Geschwindigkeitsbegrenzung 100km/h fahren, so werden Sie keinen Sieger bei der Ankunftszeit am Ziel ausmachen können. Und die Ankunftszeit im Ziel entspricht im Fotovergleich dem Auge des Betrachters.
Es ist also mitnichten die technische Aufrüstung, die die Qualität in der Fotografie ausmacht. Es sind vielmehr die Fantasie des Fotografen, so wie dessen fotografische Erfahrung, die genau den beabsichtigten Effekt beim Betrachter auslöst.

Markus B.

Ich habe wirklich beide Kameras intensiv gestestet. Der Vergleich zwischen Sportwagen und Kleinwagen sehe ich hier nicht. Der Vergleich R6 mit 5DIII ist vielmehr der Vergleich zwischen einer aktuellen S-Klasse mit einer 2 Generationen älteren S-Klasse. Zumal wir hier vom gleichen Hersteller sprechen. Und egal wie gut ich fotografiere, egal welche Erfahrung ich einbringe, warum sollte ich freiwillig zu einem Modell greifen, was 2 Generationen älter ist? ich verstehe ja noch, warum jemand sich eine Leica M mit Messsucher kauft, oder warum er statt VF eine APS-C Kamera verwendet. Aber es gibt aus meiner Sicht aus vielleicht nostalgischen Gründen keinen rationalen Grund für einen Rückschritt um 2 Kameragenerationen…

Frank

Das mit der Gegenüberstellung von Kleinwagen zum Sportwagen war nur als überspitzte Darstellung gemeint um aufzuzeigen, daß der Zugewinn durch Technik für das Ergebnis nicht unbedingt entscheident ist. Ich habe mich beim Kauf soeben für eine DSLM entschieden, weil auch ich die DSLR auf dem absteigenden Ast sehe. Da wird nichts Neues mehr kommen. Die Pflege hat einfach das Endstadium schon seit 2015 erreicht. Aber wenn man ehrlich ist kann man feststellen, daß gerade die Platzhirsche Nikon und Canon die DSLR kaputt gemacht haben. Durch Dumpingpreise wollte man die Entwicklung der DSLM im Keim ersticken. Das ist in die Hose gegangen, so daß beide, Nikon wie Canon ins Hintertreffen geraten sind, was die DSLM-Objektive anbelangt. Und durch mangelnde Einnahmen, bei Nikon herben Verlusten, fehlt nun an allen Ecken und Enden das Geld, um neue Entwicklungen bei der DSLM zu vermarkten. Gerade der Einsteigerbereich wurde hier sträflich vernachlässigt. Die Kitobjektive für die Canon M 50 und die Nikon Z 50 sind ein Witz. Die Ausrichtung auf Vollformat halte ich persönlich für einen großen Fehler. Zwar wird hier nominell der größere Gewinn erwirtschaftet, da jedoch alle mehr oder weniger diesen Weg beschreiten wollen wird es schon bald dort zum Preiskampf kommen. Das… Weiterlesen »

Markus B.

Was die Strategie von Canon und Nikon angeht, das sehe ich genauso. Sie haben zu lange auf alte Technik gesetzt.
Bei der DSLR-Technologie ist der Zenith überschritten. Das macht die Kameras nicht schlecht, aber eine Weiterentwicklung lohnt sich nicht mehr.
Was die Kosten von DSLMs angeht, so denke ich als Techniker, dass die rein mechanische Konstruktion der Kamera durch Wegfall des Spiegelkastens ja deutlich einfacher geworden ist. Also hier spart man sicherlich Kosten ein…die Preisunterschiede zur DSLR resultieren meiner Meinung nach vielmehr aus Stückzahl und Nachfrage…Konstruktionen wie eine D850 oder 5DIV sind längst amortisiert und werden nicht mehr neu eingepreist. Bei neuen Kameras muss aber mit einem kürzeren Produktzyklen und weniger Stückzahl kalkuliert werden. Dadurch steigen die Entwicklungs- und Fixkosten pro Kamera…

Frank

Kann ich gut nachvollziehen, ist aber nicht der Trend. Wenn die Objektive für eine DSLR bereits vorhanden sind, warum nicht wieder eine wertige Spiegelreflexkamera kaufen. Als Neueinstieg in die Fotografie aber nicht empfehlenswert. Weil, irgendwann werden auch für die DSLR einmal die Lichter ausgehen. Und dann in teure Objektive investiert zu haben, die dann nur noch per Adapter an einer neuen Kamera funktionieren ist keine gute Idee. Adapterlösungen sind immer mit Kompromissen behaftet. Kein Kamerahersteller wird Ihnen verbriefen, daß Sie mit der Adapterlösung eine 100%ige Bildqualität erreichen. Ganz zu schweigen von Drittanbietern, die ihre für DSLR gerechneten Objektive niemals dem Kamerakunden zur Liebe mit neuen Daten versorgen werden. Traurig, aber wahr.
Und wenn Sie mal durch das Forum schauen, so werden Sie auf Personen treffen, die genau diese neue Art der Fotografie als zukunftsträchtig erachten. Nur noch auf den Auslöser drücken, alles andere muß die Kamera selbstständig erledigen.
Und das mit der Auswahl einiger Fotos aus einem ganzen Pool ist doch heute schon weitgehend die Realität.

lichtbetrieb

Woher kommt das Märchen eigentlich, dass adaptieren innerhalb eines Herstellers so problematisch ist. Bei Canon funktioniert das einwandfrei. Das muss wohl noch aus der Zeit stammen, als es für Sony noch keine Objektive gab und man auf EF Objektive zurückgegriffen hat. Das war in der Tat sehr kompromissbehaftet.

Peter Braczko

Immer diese Verbreitung von Technik-Märchen. Vielleicht finden sich einige Fotrenleser, die diesen Quatsch auch noch glauben! Der Nikon-FTZ-Adapter, der AFS-Nikkore an Kameras der Z-Baureihe weiter betreiben lässt, ist jedenfalls mehr als ein Kompromiss: Das ist perfekt!

Frank

Mir sind persönlich zwei Fälle bekannt, in denen die Adaption von DSLR-Objektiven bei Nikon auf eine neue DSLM von Nikon mittels Nikon-Adapter nicht einwandfrei funktioniert hatte. Ich weiß nur, daß es zu Fokussierungsproblemen gekommen ist.

Peter Braczko

Könnten Sie das konkretisieren? Vermutungen und Gerüchte sind da keine verlässlichen Aussagen!

Frank

Ist im Moment ein wenig schwierig. Unsere Räumlichkeiten für die Fotografentreffen sind seit über einem Jahr gesperrt, so daß ich den betreffenden Kollegen schon längere Zeit nicht mehr gesehen habe. Ich weiß nur soviel, daß er sich eine Z6 hier in Frankreich gekauft hatte. Der Verkäufer hatte ihm die Kamera veräußert mit der Garantie, daß die Adaption seines alten VF-Objektivparks bedenkenlos möglich sei mittels Adapter. Da gab es aber laut seiner Aussage Probleme mit der Fokussierung im Telebereich.
Über das Objektiv kann ich nichts sagen.
Der Händler hatte daraufhin seinen Vertreter angesprochen, der die Sache Nikon gemeldet hat. Von denen kam dann die etwas schwammige Aussage, daß in Ausnahmefällen so etwas auftreten könne. Der Händler hat dann die Kamera zurückgenommen.
Das war im Januar 2020.

Der andere Fall war der einer Z 50 in Verbindung mit einem 70-300mm Objektiv mit FX-Mount. Auch hier traten Probleme im Telebereich auf. Da der Kollege das Objektiv jedoch bereits gebraucht für wenig Geld erworben hatte, wollte er sich ein neues
für DSLM konzipiertes Objektiv kaufen.

René

Ganz abgesehen von den AF „Problemen“ gibt es noch das, dass man aufgrund des großen Abstands von Optik zum Sensor mit den einhergehenden Schwächen im Randbereich der adaptierten Optiken leben muss.
Dieses Problem hat eine native DSLM Optik bautechnisch bedingt sehr viel weniger – gerade für Landschaftsfotografie ein sehr großer Vorteil.

Cat

Also wer someway schreibt – perfekt existiert nicht!
Adapter sind IMMER Kompromiss.
Wer wenig Ged in dieses Hobby stecken mag, kann das gerne machen!
Bei Nikon hatte ich bisher weniger Probleme, mit neusten AFS Objektiven – aber bei Canon ist es für mich im Telebereich völlig indiskutabel, EF Objektive an R zu adaptieren!

mario kegel

in wie weit ein adapter ein kompromiss ist, ist vor allem auch abhaengig was ich wie photographiere. ich glaube das ist auch jedem klar, der photographiert. es kann schon ein kompromiss sein, das man an die relativ kleine kamera, an das eh schon große objektiv, noch einen adapter ranbaut. in anderen bereichen spielt es gar keine rolle. bei landschaftsphotographie kann es durchaus voellig egal sein und bei produktphotographie ebenso. im telebereich kann ich da persoenlich nichts sagen, hoere da oft gutes und schlechtes. aber wie immer gibt es hier sehr viele schwarz/weiss meinungen. entweder reicht alles erwerbbare eh nicht fuer die „kunst“ oder die genutzte marke wird in den himmel gelobt. die hersteller wird es freuen viele juenger in ihrem gefolge zu haben. also, vielleicht alles ein wenig entspannter sehen und mehr ueber photographie nachdenken.

Frank

Das ist leider kein Märchen, sondern bittere Realität. Egal bei welchem Hersteller, Adaption ist immer mit Verlust verbunden.
Wenn Sie Lust und Zeit dazu haben, können Sie das auf der Webseite von Foto Dr. Schuhmacher in allen Einzelheiten nachrecherchieren.
Nochmal, Adaption ist technisch möglich, aber nicht ohne Verluste. Das hängt damit zusammen, daß Objektive, die ehemals für DSLR gerechnet wurden nicht vergleichbar mit Neuentwicklungen für die spiegellose Kamera sind.

lichtbetrieb

Er schreibt selbst, dass bis 200mm adaptieren keine Probleme verursacht und das deckt sich mit meiner Erfahrung, da ich selbst noch zu einem Großteil EF Objektive habe. Ich denke auch gar nicht daran die zu verkaufen, da sie perfekt funktionieren. Was längere Brennweiten betrifft muss man schauen und im Einzelfall prüfen.

Im Falle meines ehemaligen 85mm f1.4 Art, war es auch eher Glücksspiel an der DSLR bei Offenblende den Fokus zu treffen. Das war adaptiert schlagartig passe. Von daher glaube ruhig, dass es Verlustbehaftet ist und der Rest, der es in der Praxis ausprobiert, erfreut sich über sehr gute Leistung.

Anders ist es, wenn ich z.B. mein EF Glas an der GFX adaptiere. Da ist die AF Leistung sehr bescheiden.

Cat

Auch hier wieder ein Perfekt-Traum!
Adaptieren ist eine günstige Lösung, für alle die ab und zu einzelne Fotos schaffen.

lichtbetrieb

Deine Meinung.

Cat

Nein – keine Meinung – Erfahrung!

lichtbetrieb

„Adaptieren ist eine günstige Lösung, für alle die ab und zu einzelne Fotos schaffen.“
Ist deine Erfahrung? Oder Überheblichkeit? Komisch, das adaptieren bei mir super funktioniert. Vielleicht hast du den Adapter falschrum genutzt.

PGS

Adapter minimieren die Bildqualität schon mal gar nicht! Der Adapter ist einfach nur eine Verlängerung, da native R/Z/E Objektive kürzer vor dem Sensor angeflanscht sind. Allenfalls der Focus ist, je nach Linse, etwas langsamer, da SLR-Objektive auf den Phasendetektor hin optimiert sind. Zwischen der Z6 und der D750 sind, bei gleichen Linsen, keinerlei Unterschiede erkennbar. Der Vorteil der spiegellosen Kameras soll die nähere Linse zum Sensor sein. Ist jedoch mehr theoretisch und kann sogar, da Spiegelungen entstehen können, von Nachteil sein.

Frank

Wo bitte habe ich denn geschrieben, daß der Adapter selbst die Bildqualität schmälert? Ich habe doch lediglich geäußert, daß eine Adapterlösung Schwierigkeiten bereiten kann. Ob die nun im Randbereich der Objektive liegen, oder der Fokussierung bei längerer Brennweite kann je nach Kombination von Kamera und Objektiv ganz unterschiedlich ausfallen.

Cat

Davon redet keiner – das Adapter die BQ reduzieren!
Aber die allermeisten Objektive liefern nicht mehr, was neueste Sensoren liefern könnten!
Außerdem entsteht BQ in erster Linie durch die Qualität von Licht u Schatten und danach erst durch Objektiv und Sensor!

Peter Braczko

Zu „Frank: „Noch ein „Experte“ aus dem Amateurbereich. Wie wäre es denn einmal mit einem Selbstversuch – statt hier Adapter-Märchen verbreiten? Man nehme: Eine Nikon Z6 oder Z7 oder Z50, dazu den Nikon-Adapter FTZ, ein AFS-Objektiv (bitte das auch von Nikon) und suche sich ein schnelles Motiv. Im Sportbereich fotografieren, ist durch Corona schwierig geworden, da dürfen nur akkreditierte Fotografinnen und Fotografen mitmachen. Also dann vielleicht ein schnell fahrendes Auto/Motorrad/Rennrad auswählen – das geht auch. Dann nicht vergessen, die Kamera einzuschalten, im Menü unter „Autofokus“ den Bereich einstellen: „Priorität bei AF-C (kontinuierlicher AF), das bedeutet, der Autofokus der Kamera zieht auch bei bewegten Motiven immer mit, dann den Messpunkt im Sucher auf das bildwichtige Motiv legen und den Finger auf dem Auslöser lassen. Das könnte doch ein „Semi-Profi“ durchaus auf die Reihe bekommen? Was stand in einer älteren Nikon-Werbung: „Es zählt nur die fotografische Praxis!“ Viel Erfolg!

Frank

Tut mir Leid, aber ich werde nicht extra eine Nikon DSLM anschaffen, um ihren verletzten Stolz als Nikonfotograf zu befriedigen.
Meine Olympus reicht mir da voll und ganz.
Und danke für das Lob als Amateur. Hatte ich von einem „Spezialisten“ wie Ihnen gar nicht erwartet.

Carsten Klatt

Die Entwicklung überrascht nicht. Sony ist schon vor 6 Jahren endgültig ausgestiegen. Die Anderen werden es genauso tun. Es wird immer Nischen für DSLR geben und mit den aktuellen Kameras ist man auch in den nächsten Jahren gut bedient. Aber man hat ein altes System, wenn man sich die Fortschritte bei den aktuellen DSLM Objektiven ansieht, dann ist DSLR richtig von gestern. Auch die Sensorik im High-Iso-Bereich wird sich weiter verbessern, auch da bleiben dann halt künftig die DSLR eben außen vor.

Ingo

Och, hier und da noch ne gebrauchte D6 kaufen, dann macht DSLR auch wirklich Spaß.
Wenn der Großteil der DSLR Kameras unter 500 Euro ist, dann ist es doch klar, daß die DSLMs im Vergleich auch mehr bieten. Schließlich sind sie ja auch teurer. Und Kameras in der Klasse zwischen 2500 und 5000 Euro wie die Canon R6 und R5 haben in der Preiskategorie ja überhaupt keine Konkurrenz mehr, wenn Nikon nicht noch einen Nachfolger für die D850 bringt.
Aber eine Pentax K1 mit anderen Kameras um die 2000 Euro z.B. zu vergleichen, da wird man schon merken, was die DSLRs noch so auf dem Kasten haben.

lichtbetrieb

Hier und da eine gebrauchte D6? Du meinst eher eine 6D oder?
Der DSLM Markt ist hart umkämpft und die Konkurrenz gegenüber der R6 ist gewaltig.

Ingo

Nö, D6. Wenn der Preis entsprechend angekommen sein wird, ist das doch eine tolle Kamera. Momentan gibt es die D4 ja so um 1000 Euro, die D4s kostet rund 1600 Euro, jeweils mit mittleren Shutter Counts.
Sind ja immer noch tolle Kameras.

lichtbetrieb

Zweifelsohne. Wird aber noch ein paar Jährchen dauern.

Frank

Sie sollten aber nicht vergessen, daß Sony wie auch Panasonic Mischkonzerne sind, die sich nicht hauptsächlich der Fotografie verschrieben haben. Die werden immer mehr dem Mainstream in der Fotografie folgen, als den Wünschen eines Fotografen.

Martin

Also Sony und Panasonic haben sich vor vielen Jahren dem fotografischen Mainstream ergeben und spiegellose Systemkameras auf den Markt gebracht, während Canon und Nikon dem Nischenprodukt DSLR die Treue gehalten haben? Kopfkratz…
Mir scheint eher, dass die alten Platzhirsche gedacht haben, sie könnten mit ihrer Marktmacht die DSLR als fotografischen Mainstream zementieren. Die eigenen Bemühungen auf dem Gebiet der Kameras ohne Klappspiegel (Nikon 1 System, frühe EOS M-Kameras) vermittelten ja gekonnt den Eindruck, nur entwickelt worden zu sein um die Überlegenheit der Spiegelreflextechnik zu beweisen. Blöd, wenn es da Mitbewerber gibt, die zeigen dass man die Sache auch ernsthaft angehen kann…
Dass Sony und Panasonic die Zeichen der Zeit eher erkannt haben, hat allerdings schon etwas damit zu tun dass sie Mischkonzerne sind. Da ist derHorizont in den Vorständen und Entwicklungsabteilungen und etwas weiter und die Chancen neuer technologischer Entwicklungen werden eher wahrgenommen.
Ansonsten liegt es auch in der Natur technischer Entwicklungen, dass man erst mal am Gewohnten festhält bevor die neuen technischen Möglichkeiten auch ergriffen werden. Beim Auto hat es auch 25 Jahre gedauert, bis sich die Hersteller vom Konzept der motorisierten Pferdekutsche verabschiedet hatten…

Frank

DSLR ein Nischenprodukt? Kopfkratz meinerseits…

Panasonic ist längst von der Mft-Fotografie zur Videografie umgeschwenkt. Die Entwicklung der Fotofunktionen in Kameras ist seit
2018 hier eingeschlafen. Bedient wird jetzt ausschließlich der Vollformatsektor.

Sony macht wohl konzernumfassend gute Gewinne, daß man sich ein Feuerwerk an neuen Produkten überhaupt leisten kann.
Und da gerade in den Bereichen Sensoren und Bildschirme großer Bedarf auch für andere Sonyprodukte herrscht, sind die Stückzahlen auch entsprechend hoch, was die Fertigungskosten senkt. Das hat nicht nur etwas mit Vorständen und Entwicklungsabteilungen zu tun.

Martin

Da hab ich wohlt die Ironie-Tags vergessen… Was ich (ironisch) sagen wollte, war dass es ja gerade Sony und Panasonic (und Olympus und Samsung) waren, die sich technologisch aus dem Fenster gelehnt haben, während andere sich am Mainstream (der DSLR) festgeklammert haben.
Panasonic ist im m43-Bereich insgesamt etwas gebremst unterwegs – wahrscheinlich auch weil viel Resourcen von den Vollformat-Aktivitäten in Anspruch genommen werden. Das wird sich wohl erst ändern wenn es den neuen Sensor gibt. Ansonsten muss man natürlich auch berücksichtigen, dass eine Kamera wie de G9 von ihrem Funktionsumfang her auf einem Niveau liegt, dass (preislich vergleichbare) Kameras erst noch erreichen müssen…
Die Skaleneffekte bei Sony würde ich nicht überbewerten – so viele zusätzliche Bildsensoren und Anzeigeeinheiten werden sie in ihre anderen Produktlinien nicht verbauen. Außerdem baut Canon auch Video-Kameras und sollten damit die gleichen Einsparungen erzielen können. Da sehe ich dann eher Vorteile dadurch, dass Sony eine sehr große Sensor-Sparte hat und damit die Kommunikationswege kurz sind und der Zugriff auf die neuesten Sensoren einfach ist.
Ein Vorteil für Panasonic und Sony war auf jeden Fall aber, dass sie keine „Altlasten“ in Form von Nutzern mit Obsoleszenzbedrohten Objektivbeständen berücksichtigen mussten.

Frank

Mir ist immer noch nicht ganz klar, wie sich die noch verbleibenden Marken den Markt von morgen überhaupt vorstellen. Da jagt eine technische Änderung die andere, aber ein klares Bild ergibt das nicht. DSLR wird einen langsamen Tod sterben. Mit sinkenden Absatzzahlen wird die Fertigung immer teurer. Genau das gleiche Szenario wie bei Mft, die letztendlich unter den hohen Fertigungskosten leiden. Aber gerade bei Mft sehe ich keinen Grund, die Marke von 20MP beim Sensor zu überspringen. Das ruft nur mehr Bildrauschen hervor, das dann wieder elektronisch unterdrückt werden müßte. Das, was heute schon jedes Smartphone beherrscht. Und Panasonic marschiert doch gerade bei Mft weg von der Fotografie zur Kamera mit Videotechnik. Olympus hat seine Fotosparte schon verkauft, wo sollen da also Stückzahlen für die Sensoren herkommen? Und Vollformat für alle? Wird meiner Meinung nicht funktionieren. Da werden die Kameras so teuer sein, daß viele Fotografen nicht mithalten können. Kann ich mich ganz klar auch zu bekennen. Wenn die Kamera mit Objektivpark die 5000.- Euro-Grenze überschreitet, dann ist Schluß mit der Hobbyfotografie. Ich kenne so etwas aus meinem ehemaligen Beruf. Wenn die Einbauküche die 50.000.- Euro-Grenze überschreitet, dann wird darin gar nicht mehr richtig gekocht. Dann ist die Küche nur… Weiterlesen »

Martin

Na ja, ich denke dass die Hersteller selbst noch keinen richtigen Plan haben. Deshalb sind die Signale auch oft so widersprüchlich (z.B. Canon: mal APC-C für R-Mount dann wieder EOS M). Momentan bewegt sich eben einiges – Spiegellos setzt sich endgültig durch, gleichzeitig brechen klassische Kundengrgruppen weg – da weiß niemand wo genau die Reise hingeht. Das Vollformat erlebt gerade einen Hype – weil sich Canon und Nikon gerade umorientieren und das für einen Schwall von Neuerscheinungen bei Gehäusen und Objektiven sorgt. Mittelfristig (denke ich jedenfalls) wird auch der Blick wieder zurück gehen zu den kleineren Sensorformaten. Nicht nur wegen der Preise sondern vor allem auch deshalb, weil diese Systeme eben auch ihre praktischen Vorteile haben. Die Objektive fallen deutlich kompakter aus und mir ist es ehrlich gesagt auch wichtiger ein drittes Objektiv in den Rucksack zu bekommen (ohne einen Bandscheibenvorfall befürchten zu müssen) statt jetzt das letzte Quäntchen an Dynamik oder ein paar Megapixel mehr zu haben. Deshalb denke ich, dass hier ein Marktsegment erhalten bleiben wird – für wie viele Produzenten diese Nische dann aber noch Platz bietet wird man sehen müssen… Bei Panasonic wird man die klassische Fotografie im MFT-Bereich vielleicht nicht ganz aufgeben aber ich kann… Weiterlesen »

joe

Das sind ja nicht gerade mal 2,7 Milliarden € Umsatz mit Kameras weltweit. Hat es da wirklich Platz für 7 Kameraanbieter?

joe

Das macht Apple in einer Woche mit SP-Kameras!

René

Da kaufen die Jünger aber auch alles stumpf auf, Preis egal, Benefit egal…..;-)

Frank

Alle 7 werden nicht überleben können, soviel ist schon jetzt klar. Am Ende werden es vielleicht 3 oder 4 überleben können.

Robbi

wobei die Rechnung so nicht ganz stimmt! Dieser Wert bezieht sich ausschließlich auf Gehäuse, da kommt noch etwas hinzu, Objektive usw.

Stefan-Do

Das stimmt. Objektive kommen mit +85% dazu. Das steht auch in den CIPA-Daten, nur das sieht sich kaum jemand an. Mit Blitzgeräten und Sonstigen ergibt sich sich ca. das Doppelte, 5,4 Mill. €.

Ingo

Ich frage mich, was das für Nikon bedeutet. Die letzen Zahlen, die ich gesehen habe, hatten bei Nikon bei weitem mehr DSLR-Verkäufe als DSLM-Verkäufe gezeigt. Das war bei Canon z.B. ganz anders und bei Sony ja sowieso.

Cat

Endlich haben sich Panasonic, Sony und sogar auch ein bisschen Leica durchgesetzt und Canon, wie Nikon und irgendwann auch Pentax müssen erkennen, wie Kameras heute die Arbeit und Passion eines Fotografen am besten unterstützen.
Der Rest ist Marketing.

joe

Cat, ich bestreite nicht die Vorteile der DSLM-Kameras, aber mit meiner 5D4 habe ich keine schlechteren Bilder gemacht als mit der R5 – natürlich ist die Gesamtauflösung etwas geringer und das Fokussieren speziell bei Tieren schwieriger, aber alles andere ist Marketing!!! Und trotz inzwischen recht guter elektronischer Sucher geht – noch immer – nichts über einen sehr guten analogen Sucher wie zum Beispiel bei der Nikon D850. Und selbst die besten DSLMs haben eine wesentlich geringere Akku-Laufzeit als DSLRs. Wer vorwiegend Videos macht hat es bei DSLMs einfacher, aber der wirkliche Vorteil liegt eher bei den Produktionskosten, die bei DSLMs erheblich niedrieger liegen als bei DSLRs!

René

Das bessere Rauschverhalten und den deutlich höheren DR und das fehlen von Banding kannst du nicht positiv ins Bild bringen?
Aus diesen Gründen bin ich von der Mk4 und der 5DsR zu Sony gewechselt und merke es heute noch in so gut wie jedem Bild 🙂

joe

Das hat nichts mit DSLR oder DSLM zu tun, sondern mit dem Sensor!

Alfred Proksch

Einzig die Überschrift „DSLRs endgültig durch DSLMs abgelöst„ ist durch Fett gedruckt hervorgehoben.

Ist doch nichts was einen Fotografen wirklich interessiert. Mit welchem Werkzeug ich meinem Hobby oder dem Beruf nachgehe entscheide ich von Motiv zu Motiv immer wieder neu. Wer nur ein System besitzt muss Kompromisse machen, na und?

Wo welche Vorteile liegen wurde schon ergiebig durchgehechelt, das erspare ich mir. Im Endeffekt geht es um das Gefühl des Fotografen wenn er seine Bilder macht. Die wenigsten von uns werden 30 Bilder pro Sekunde oder den Vogelaugen AF usw. wirklich benötigen.

Mir ist wichtig wie gut das Ding in der Hand liegt, das ich es intuitiv bedienen kann und die RAW Datei soll erstklassige Ergebnisse liefern. Der Rest ist ein Mischmasch aus Können des Bildermachers und persönlichen Vorlieben beim Arbeitsstil.

Beim Metzger an der Theke kommt immer der Spruch: Darf´s ein bisschen mehr sein? JA, gerne!!

Winfried

Bei der Überschrift war wohl der Wunsch des Verfassers Vater des Gedankens….

Martin

Ja, das war schon hart am „Clickbait“. Aber wenn man will, dass die Leute diskutieren (oder wenigstens den Artikel lesen und die dazugehörige Werbung anschauen) muss man wohl auch mal eine kontroverse Schlagzeile verwenden. Sie sollte nur nicht offensichtlich falsch sein.
Das mit der Ablösung wird wohl noch ein paar Jahre dauern. Die Leute hören ja nich auf mit ihren DSLRs zu fotografieren weil jetzt mehr spiegellose Kameras verkauft werden…

Herby

Sehr gut ausgedrückt und genau meine Meinung.
Und Martin muss ich auch absolut Recht geben.

Ich nutze ja gerne meine X100V, aber da erwische ich mich immer, wie ich meistens nur den OVF nutze.
Ob ich da jetzt eine DSLM oder DSLR in der Hand halte, ist mir persönlich egal. Ansonsten nehme ich meine Vollformat DSLR immer noch lieber in die Hand, als diese winzigen DSLMs.
Es muss Spaß machen und die Kamera muss zu mir passen.

Robin

Wenn Spiegelklappen so nice ist, warum wurde dann je eine Spiegellose verkauft?
Warum überhaupt eine digitale SLR?
So mit Dia-/Negativfilm und Trommelscanner, war doch nice.
Warum Antiwackel-Dackel mit exotischen Vögeln in der Kamera? Warum HDR? weiter und so
Warum hängt an jeder Cine-Cam ein Monitor oder wird angesteckt.
Warum beobachtet mich mein TV?
Warum schalten die Ampeln immer auf Rot?
Was nicht dagegen spricht, sich eine Lochkamera oder begehbare Kamera zu bauen.
Es lebe die Vielfalt. Und wir sind gesegnet, mit ihr zu spielen.

mplusm

Ja lieber Robin. Wenn du selber nicht drauf kommst was denn den Unterschied ausmacht und wieso je eine Spiegellose Kamera verkauft wurde…. Die älteren Semester wissen noch was die Vorteile einer Spiegelreflexkamera mit Optischem Sucher sind.

Robbi

also ohne die beiden Kameras nun so wirklich miteinander vergleichen zu wollen muss man ja aber auch eines feststellen:
eine R6 kostet etwa 2.700,–, eine 1DX III 7.200,–!

Da dürfte die Entscheidung schon ziemlich einfach fallen, nimmt man nun noch hinzu, dass der Bildsensor wohl weitgehend der Gleiche ist und bei der R6 die Zukunft wohl etwas länger, dann braucht sich doch keiner mehr zu wundern.

Und zumindest Canon ist doch am Niedergang der DSLR seit kurzem mit Schuld, wenn man erklärt, hier kommt nichts mehr, wer hat dann da noch Lust, sich etwas Neues im DSLR Bereich anzuschaffen?

Im Preiswertsegment ist dies ja noch anders, da werden die meisten Kunden ein Gehäuse mit einem Standartobjektiv kaufen und dann wahrscheinlich nichts mehr. Aber wer steigt denn noch wo ein, wo Hersteller selber sagen, dass sie aussteigen?

Rüdiger

Also in Europa, 2020, durchschnittlicher Wert einer Kamera:

DSLM 590€
DSLR 288 €

Das wird ja der Herstellerverkaufspreis ohne Händlermarge und Steuern sein. Trotzdem können doch bei den DSLRs fast nur die Canon EOS 2000D und 4000D verkauft werden, oder ist die Marge bei Kameras so hoch?

N1USER

Der durchschnittliche Blödmarktkäufer wird sicherlich noch gar nicht zwischen DSLR und DSLM unterscheiden können. Der kauft bestimmt das, was möglichst groß und billig ist. Insofern machen die Wühltischmodell wohl auch die Masse aus und drücken damit den Durchschnittwert. Man darf sich auch nicht täuschen, Profis machen nur einen verschwindend geringen Teil des Ganzen aus.

Robbi

die Margen sind sicherlich nicht so hoch, weiß der Teufel wie die rechnen. Die meisten Kameras werden sicherlich mit Objektiv verkauft, dann rechnen die vielleicht den vollen Preis für die Optik heraus und kommen so auf diesen Wert, aber dumm und dämlich verdienen sich die Händler sicherlich nicht, davon können wir wohl ausgehen.

X-RAY

Ausge-spiegel-klatscht! Bis vor kurzer Zeit konnten Canosaurus und Nicosaurus einträchtig ihre Reviere auf der Spiegelklatscherinsel aufteilen. Zwei Drittel des Territoriums besaß Canosaurus und ein Drittel der schwächere Nikosaurus Nur in einer winzigen Ecke, in zirka einem Prozent des Gebietes, vegetierte der in der Entwicklung stehen gebliebene Pentosaurus. Die letzten noch lebenden Exemplare haben biblisches Alter. Zunächst fast unbemerkt, dann immer deutlicher sichtbar, wurde die Spiegelklatscherinsel von Umsatzerosion bedroht. Auf dem zerbröckelnden Eiland wurde man hektisch. Bevor die letzte Scholle gänzlich von den Fluten verzehrt werden würde, musten die beiden großen nolens volens zur Spiegellosinsel hinüberschwimmen. Doch sie zögerten lange! Sehr lange! Die Evolution hatte auf der Spiegellosinsel schon stattliche Fujisaurier und etwas ungelenke Sonyopterixe hervorgebracht. Als die beiden archaischen Giganten anlandeten, mussten sie bildhaft erkennen, dass mit den Spiegellosinsulanern nicht gut Kirschen essen ist : Hätten die beiden doch fast ihren kleinsten Rivalen aufgefressen, wenn der sich nicht auf ein winziges Refugium auf dem höchsten Berg, dem Olymp, verkrochen hätte. Dort harrt er bangend aus und hofft, dass ihn artfremde JIP-Kleintierzüchter retten. Macht es Sinn auf microskopische Genesungsschrittchen noch 4/3 Jahre zu warten? Doch irgendwann muss man diagnostizieren: Olympus has fallen. Schade! Aber die Kunden haben mit Füßen abgestimmt. Die beiden Newbies… Weiterlesen »

mplusm

Ich vermute mal das ein Großteil der Kommentarschreiber schon gar nicht mehr wissen was eine Spiegelreflexkamera denn wirklich ist und wo ihre Stärken liegen.

Robbi

richtig, und eine Menge von denen fährt einen Schaltwagen, obwohl sie gar nicht schalten können und letztendlich nur die Kupplung misshandeln!

Ist doch beim Auto die gleiche Nummer, nur lustigerweise umgekehrt: Da spricht wirklich heute nichts gegen ein gutes Automatikgetriebe, durch die 7,8 und mehr Gänge ist der Verbrauch auch nicht höher als bei der Schaltkarre, aber hier hängen die Deutschen nun mal an ihrem Getriebeölrührerkarren, und genau so wenig wird die DSLR aus dem Markt fliegen, die Anteile werden zwar nach unten gehen, aber die Anzahl der Anbieter auch, so werden wir sehen, wie lange die gute, alte DSLR noch macht. Wie beim Auto auch: Totgesagte leben länger!

joe

Es ist nie gut die Anderen für blöder zu halten als sich selbst!!! Denn meistens ist es anders!

Robbi

Joe,

ich glaube, er meinte dies nun rein vom Alter her. Wer erst seit 5 Jahren fotografiert wird mit großer Wahrscheinlichkeit nichts mehr mit DSLR zu tun bekommen haben, genau wie wir hier in einem anderen Faden über die „gute, alte Filmknipsenzeit“ schreiben, wegen der neuen AGFA-Höllenmaschine.

Robbi

Habe mir die Zahlen noch mal genau angesehen. Sowohl in Europa wie auch in den USA wurden immer noch mehr DSLR verkauft wie DSLM, nur Japan und China sind hier die Ausreißer. Japan wird daran liegen, dass Japaner schon immer sehr technisch interessiert sind, in China wird es auch daran liegen, dass hier die Anzahl der „Altsysteme“ recht gering sein dürfte und somit wenige Leute auf vorhandenes Zubehör Rücksicht zu nehmen brauchen.

Aber anhand dieses Zahlenmaterials nun so unbedingt vom Tod der DSLR zu reden halte ich für etwas übereilt, zumal ja in der letzten Zeit von den Herstellern bei der DSLR nicht wirklich was neues kam, sollte Nikon noch mal eine D880 und eine neue D7? nachlegen, ja dann schaun wir mal, ob dann die Umsätze nicht stagnieren oder sogar wieder leicht steigen.

Nordlicht

Ich kann mir das auch nicht erklären, warum die DSLR abgehakt sein soll. Beide Systeme haben ihre Vor- und Nachteile. Ich bevorzuge nach wie vor meine DSLR und habe nicht das geringste Bedürfnis mir eine DSLM zu kaufen, nur weil eine Informationsflut in den Medien besteht.

Ich kann mir auch beim besten Willen nicht vorstellen, dass aufgrund der wirtschaftlichen Lage vieler Soloselbstständiger oder Fotografen derzeit ein Systemwechsel in Betracht kommt. Die haben i.d.R. derzeit ganz andere Sorgen, als sich um irgendwelche Features zu kümmern, die zunächst nur eines verursachen: Kosten.

Ich kann es auch bald nicht mehr hören, DSLM hier DSLM dort, die Kamera ist nicht das einzige was den Erfolg der Bilder ausmacht, Objektive sind ebenfalls maßgeblich und der weit größte Faktor steht hinter der Kamera.

Robbi

aber ganz genau si ist es und Du hast es auf den Punkt gebracht! Und die ganze neue Technik, die man dann braucht, weiß zwar zum Teil außer den Herstellern keiner wozu eigentlich, aber man braucht es eben. Und wenn man es mit einer DSLR kann, warum soll man dann zu einer DSLM wechseln, nur weil andere dies dann heute als „das Maß der Dinge“ ansehen.

Ich warte ehrlich gesagt auf den ersten Hersteller, der ein Fliegengehirn hinter das Guckbildschirmchen baut, und dann den üblichen Verdächtigen erklärt, dies hätte den Vorteil, dass dadurch mehr Verstand aus der Kamera heraus schaut als hinein und dann einige sich beeilen, diese neue, unverzichtbare Technik dann mal gleich vorzubestellen.

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