Ein Start-up hat Geld für eine neue Analogkamera eingesammelt, doch war nicht von Anfang an in allen Punkten ehrlich.
Kickstarter-Kampagne erfolgreich mit Mitarbeiter-Hilfe
Das Kamera-Startup FilmNeverDie sieht sich aktuell mit Vorwürfen konfrontiert, beim Crowdfunding seiner analogen 35mm-Kamera „Nana“ gegen die Regeln verstoßen zu haben, wie die Kollegen von PetaPixel in einem aktuellen Artikel zusammenfassen.
Zum einen wird dem Unternehmen vorgeworfen, eigene Mitarbeiter hätten das Projekt auf Kickstarter finanziell unterstützt, um die erforderliche Summe zu erreichen, was laut Plattform-Richtlinien verboten ist. FilmNeverDie räumte ein, dass drei Angestellte als Privatpersonen Geld beigesteuert hätten, betonte jedoch, Kickstarter habe dies geprüft und für unbedenklich befunden.
Kamera-Gehäuse nicht von Grund auf entwickelt
Schwerer wiegt der Vorwurf, bei der Nana handle es sich nicht wie suggeriert um eine Eigenentwicklung, sondern lediglich um ein Re-Housing der deutlich günstigeren chinesischen MF301-Kamera.
FilmNeverDie erklärte dazu, man habe in Zusammenarbeit mit dem MF301-Hersteller das verbesserte Modell MF308 entwickelt. Dieses verfüge über ein Metallgehäuse und ein neu entwickeltes Glasobjektiv statt eines Kunststoffelements. Bei einer Stückzahl von 1.000-5.000 Einheiten liegt der Abnahmepreis bei 29,90 US-Dollar, der Verkaufspreis der Nana hingegen bei 230 US-Dollar.
„Wir haben in den sozialen Medien einige Kommentare und Fragen darüber gelesen, ob die Nana-Kamera einfach eine M301-Kamera mit einem Metallgehäuse ist. Ist die Nana nur eine Neuauflage einer anderen Kamera? Uns ist klar, dass wir unsere Follower mit den Aussagen in unserem Instagram-Live möglicherweise verwirrt und in die Irre geführt haben, und wir entschuldigen uns dafür (Instagram-Lives sind nervenaufreibend!). Die Nana-Kamera wurde nicht von Grund auf neu entwickelt, obwohl die Ideen und Innovationen hinter der Kamera aus dem FilmNeverDie-Team stammen. Wie in unserer Geschichte und der Hauptkampagne erwähnt, haben wir für die meisten Komponenten bereits vorhandene Teile und Fertigungskapazitäten genutzt, daher kann es einige Ähnlichkeiten mit der M301-Kamera geben. Wir sind dankbar für die Unterstützung durch eine 200 Mitarbeiter starke Fabrik, die uns hilft, dieses Projekt zum Leben zu erwecken.“
Auf technischer Ebene erscheint die Kritik am Nana-Projekt somit weitgehend entkräftet. Die ursprünglich mangelhafte Kommunikation seitens FilmNeverDie hat der Glaubwürdigkeit des Unternehmens aber sicherlich geschadet. PetaPixel hat das Testexemplar der Nana mittlerweile vor Veröffentlichung eines Testberichts zurückgeschickt und bittet um Entschuldigung, die Kamera zuvor nicht korrekt eingeordnet zu haben.
Jetzt für 217 € erhältlich
Ich hatte über die Nana schon im letzten Jahr berichtet, mittlerweile ist sie im offiziellen Onlineshop für rund 217 Euro zuzüglich Versandkosten bestellbar.
Die Nana ist eine wiederverwendbare Kompaktkamera für 35mm-Film mit motorisiertem Filmtransport und wollte durch ihr Äußeres der Contax T2 Tribut zollen. Für Analog-Einsteiger sicherlich eine preiswertere Alternative zu anderen aktuellen Modellen wie der Rollei 35AF oder Pentax 17. Was sagt ihr zu den Anschuldigungen?
Eigentlich keinen Kommentar wert. Worüber Leute sich aufregen können ist schon erstaunlich. Im Übrigen, wer sich auf Kickstarter Projekte einlässt, weiss was ihn erwartet und wenn er es nicht weiss, sollte er/sie sich informieren, aber das hier ist ja ein harmloses Geschichtchen ohne Mehrwert.
Das ist ein klassisches Wurfgeschoss. Billigste Chinatechnik die -man staunt- sogar eine Glaslinse besitzt. Wer für sowas über 200 Euro ausgibt tut mir leid. Der Gebrauchtmarkt ist voll mit guten Analogkameras. Als Anfänger würde ich mich da eindecken.
Isso. Auch wenn die Preise auf dem Gebrauchtmarkt inzwischen auch jenseits von fair und „preiswert“ im Wortsinn sind, findet man dort für rund 200€ mit Sicherheit etwas besseres für sein/ihr Geld
Die Start-Up-Branche hat genau das Potenzial der einfachen Einwerbung und Skalierung, wie gewünscht –> „Viel Musik“ führt da oft zu erfolgreichen Einwerbungen – off topic: Letztens habe ich von einer „Profi-Start-Upperin“ gesehen, die hat Werbung für sich gemacht: „Sie hat mehrere erfolgreiche Startups“ durchgeführt – ja, erfolgreich für die junge Dame, denn Sie generierte daraus ihre Einnahmen mit „Unternehmensideen“ ohne Nachhall(tigket) – es waren „keine Eintagsfliegen“, sondern „Einjahresgelddruckmaschinen“ für sie selbst … und dies wiederum hat sie dann wieder „rotzfrech“, als Blaupausen-Coach vermarktet. Schöne, neue (Illusions-)Welt …
„Start Up“ finde ich gut, bin ich doch selber ein Gründer 😎 Das beste dabei, mein Produkt ist nicht käuflich aber ein jeder zahlt dafür und das jeden Monat 👍 Mein Startup heißt „Schlamassel“ und die „Altparteien“ sind sowas von begeistert davon, selbst die Franzosen wollen es unbedingt haben. Am Wochenende kommt der Macron zu mir und erwirbt die Vollversion 🤑💵💸 Nach Vertragsabschluss haue ich noch einen schönen Dornfelder von Aldi raus, bin ja schließlich kein Schwabe 😂
Ich hoffe nicht, das ich nun einigen Bestellern die Vorfreude verderbe, aber irgendwie kommen mir diese Kickstarter schon komisch vor. Ist wie bei der guten alten Kassette, der man auch den Hype vorher gesagt hatte. Und der Hype ist jedenfalls bei der Kassette nicht eingetreten. Film ist eigentlich fast tot, soll heißen dass er nur in einer kleinen Nische lebt. Diese Nische heißt M6, Rollei 35 AF. Ob die Pentax 17 große Zukunft hat, große Frage. Bei 2 Belichtungen pro Negativ werden DM und Rossmann überfordert sein. Wenn der Interessent hierfür 217€ ausgibt, dann sollte auch garantierte Lieferung damit verbunden sein. Nicht, dass der nächste Kickstarter Insolvenz anmeldet. wenn er genug eingesammelt hat.
film ist sowas von nicht tot.
??? alles OK?
Sucherkameras? Igitt! Gegenüber dieser Primitivkiste halte ich sogar die überteuerten Sucherknipsen von Leica für das bessere Angebot…..
filmneverdie ist bekannt dafür bewusst tu verschleiern welche produkte in ihren „neuen“ produkten stecken. alle filme die angeboten werden sind respools von bereits bestehenden filmen, werden aber für mind. das doppelte verkauft. wenn man als fotogeschäft nachfragt welche filme wirklich in der dose sind, wird man blockiert. vor einigen jahren wurde zb. ein fujicolor c200 mit neuem eticket überklebt und für 11dollar verkauft also gut das doppelte.