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Leica LUX lässt iPhone- und Leica-Fotografie verschmelzen

Mit einer Kamera-App will Leica ikonische Objektiv- und Farb-Looks aufs iPhone bringen. Dabei soll auch die Übernahme eines Start-ups helfen.

Übernahme von norwegischem Start-up

Der traditionsreiche Kamerahersteller Leica verstärkt sein Engagement im Bereich der Smartphone-Fotografie. Mit der Übernahme des norwegischen Start-ups Fjorden Electra AS und der Einführung der „Leica LUX“-App für iPhones unterstreicht das Unternehmen die strategische Bedeutung des Mobile-Segments für sein weiteres Wachstum.

Fjorden Electra AS habe sich laut Leica als Innovator einen Namen gemacht und bringe wertvolles Know-how in der Entwicklung von iOS-Kamera-Apps und iPhone-Zubehör mit. Gemeinsam mit dem „Leica Mobile Imaging“-Entwicklungsteam, das seine Expertise in den Bereichen Bildverarbeitung und Bildqualität einbringt, wurden die Weichen für professionelle Kamera-Apps auf Smartphones gestellt.

Leica LUX simuliert Leica-Klassiker

Das erste Ergebnis dieser Zusammenarbeit ist die App Leica LUX, die iPhone-Nutzern einen Zugang zur Welt der Leica-Fotografie bietet. Die App richtet sich an Fotografen aller Erfahrungsstufen und soll sowohl bei spontanen Schnappschüssen als auch bei künstlerisch anspruchsvollen Aufnahmen überzeugen.

Ein Highlight der Leica LUX App ist die Simulation legendärer Leica-Objektive. Mit dem „Blenden-Modus“ können Nutzer den charakteristischen Look von Klassikern wie dem Summilux-M 28 mm f/1.4 ASPH, Summilux-M 35mm f/1.4 oder dem Noctilux-M 50 mm f/1.2 ASPH auf ihrem iPhone nachbilden. Auch das APO-Telyt-M 135mm f/3.4 ist virtuell an Bord, allerdings nur auf dem iPhone 15 Pro und Pro Max dank der neuen Telekamera.

Ermöglicht wird dies durch Leicas proprietäre Bildverarbeitungs-Engine, die auf maschinellem Lernen und computergestützter Fotografie basiert. So gelänge es, den unverwechselbaren Charakter dieser Objektive inklusive des berühmten Bokeh-Effekts zu reproduzieren.

Auch in puncto Farbgebung setzt Leica LUX Maßstäbe. Basierend auf Leicas Farbwissenschaft stehen verschiedene Farbabstufungen und Film-Presets zur Auswahl, die den Look klassischer Leica-Kameras auf das iPhone bringen. Ob Leica Classic, Contemporary oder Schwarz-Weiß – jeder dieser Looks verleiht den Aufnahmen mehr Tiefe und Charakter als die Standard-iPhone-Kamera, versprechen die Wetzlarer.

Trotz des Fokus auf professionelle Ergebnisse soll die Leica LUX App auch Einsteigern den Zugang zur Leica-Fotografie erleichtern. Neben einem Automatik-Modus bietet die App erfahrenen Nutzern aber auch umfassende manuelle Einstellmöglichkeiten, um jeden Aspekt eines Fotos nach den eigenen kreativen Vorstellungen zu gestalten.

So könnt ihr etwa Fokus, ISO, Verschlusszeit, Weißabgleich und Belichtungskompensation anpassen. Auch ein Raster, eine Wasserwaage, ein Timer und die Kontrolle über Dateiformate wie RAW, JPEG und HEIF sind an Bord. Regelmäßige Updates sollen die App kontinuierlich um neue Leica-Objektivprofile, -Looks und Funktionen erweitern.

Kostenlos ausprobieren, dann 7,99 € pro Monat

Die Leica LUX App ist ab sofort im App Store erhältlich. Während die Basisversion kostenlos ist, schaltet ein Pro-Abo ab 7,99 Euro pro Monat zusätzliche Funktionen wie den Zugriff auf die komplette Palette an Leica-Looks und -Objektiven frei. Das könnt ihr ebenfalls zwei Wochen lang kostenlos testen.

Und was ist mit Android?

Die App ist zumindest erstmal nur für iOS erhältlich, aber ich gehe nicht davon aus, dass eine Android-Version in naher oder ferner Zukunft folgt. Einerseits ist Leica im Android-Segment durch Kooperationen mit Herstellern wie Xiaomi bereits vertreten. Andererseits haben 80 Prozent der Leica-Fotografen dem Hersteller zufolge ein iPhone, weshalb man einen Großteil der potenziellen Zielgruppe ohnehin schon abgedeckt hat.

via: PetaPixel

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Robert

Einfach ein Leica LUT auf die RAW Datei ziehen und fertig. Wer zahlt dafür 8€/Monat ? (das kostet mein Adobe Foto Abo mit LR und PS)

Nepomuk Hirrlinger

Die Frage ist dann eben, wie man an die LUTs und an die Objektivsimulationen kommt, um die dann „einfach“ auf die RAW Datei zu ziehen…

Die App bietet ja auch ohne Abo einen interessanten Basisumfang zum Ausprobieren und die Bilder eines iPhone 15 Pro Max sind eine gute Grundlage dafür.

Alfred Proksch

Jonathan Kemper fasst schön zusammen wohin sich Leica zukünftig entwickeln wird. Kluge vorausschauende Geschäftspolitik erschließt neue Geschäftsfelder und beschert dem Unternehmen wachsende Gewinne.

Leica FOTOS ist laut (https://leica-camera.com/de-DE/fotografie/kameras/d-lux/d-lux-8#) als eine universelle App für iPhone, iPad und ebenfalls für Android-Geräte verfügbar.

Also mit der neuen Leica D-Lux8 müsste das ab 2. Juli möglich sein. Ein schickes Xiaomi 14 Ultra Smartphone mit Leica Objektiven und dem praktischen Foto Handgriff kostet ähnlich viel wie die D-Lux8.

Das man den konservativen Kundenanteil mit z.B. dem M-System und den L-Produkten bei der Stange hält ist normal. Klug ist wer sich als L-Allianz Partner mit einbringt.

Mirko

Ein schickes Xiaomi 14 Ultra Smartphone mit Leica Objektiven und dem praktischen Foto Handgriff kostet ähnlich viel wie die D-Lux8.“

und Schwupp wird daraus eine Kompaktkamera 🤪 da stecke ich mir doch lieber eine kompakte Ricoh in die zweite Hosentasche 😎

ccc

Mir wär da auch eine GR II oder III lieber. 🙂

Nepomuk Hirrlinger

Ich finde es auch schön, dass Leica solche Ideen probiert und entwickelt.

Ich mag meine SL3, aber heute, nach einem langen heißen Tag, wäre mir leichteres und kompakteres Equipment auch lieb und da ist die App eine tolle Sache – und für Leica freut es mich, wenn solche Ansätze der Unternehmen (hoffentlich!) eine gute Zukunft bescheren.

Sabrina

Ich denke, dass es nur klug ist, an der alten Technik festzuhalten, wenn man davon auch wirklich profitiert. Das wird zunehmend seltener. Und die hohe Auflösung ist eben nur ein Merkmal einer Kamera, aber eben nicht mehr.

Buntebilderknipser

Gut zu wissen. Dann verkaufe ich am Wochenende meine ganzen Leica-Objektive, solange ich noch Geld dafür bekommen.

Wenn Leicabilder jetzt auch mit jedem iPhone möglich sind, und sich die Tiefe und das Bokeh per Software berechnen lässt, nur zu.

Jeder der jetzt noch Leica-Objektive kauft ….

Ach ja, ne Leica-Kamera brauche ich dann ja auch nicht mehr.

Nepomuk Hirrlinger

Es ist eine Ergänzung, man muss deshalb nicht das Leica Equipment verkaufen.
Leica probiert neue Wege und das im
Bereich Smartphone/AI – eine guter Ansatz für die Zukunft.

Natürlich kann mein iPhone 15 Pro Max mit dieser App nicht die SL3 ersetzen, aber es ist eine schöne und kreative Ergänzung.

Mich freuen solche Möglichkeiten eher, als, dass ich darin einen Weltuntergang sehe.

Buntebilderknipser

Natürlich werde ich mein Leica Equipment nicht verkaufen 🙂 Ich habe einfach nur Bedenken, das Leica mit einer solchen App eine falsche Botschaft sendet, dass für Leicabilder zukünftig die Objektive und Kameras von Leica überflüssig werden. Szenario 1: Die Q2/Q3 ist auch bei jungen Leuten sehr beliebt. Wenn der Kaufwunsch vorhanden ist, jedoch die Bilder aus dem iPhone + Leica App überzeugen, wird die Q2/Q3 vielleicht nicht gekauft. Szenario 2: iPhone + Leica App überzeugen und es wir sich eine richtige Leicakamera gekauft, aus Begeisterung. Die Bilder müssen natürlich besser aussehen, wie aus einem Smartphone. Die Kamera und die Objektive haben ja viel Geld gekostet. Ich glaube hier könnte es zu einer Enttäuschung kommen. Ich spreche aus Erfahrung. Mein Bruder hat ein iPhone Pro Max 15. Wir haben beide Innenraumaufnahmen gemacht. Seine Bilder waren super, ohne Bearbeitung. Meine Bilder waren auch super, und besser, nach der Bearbeitung. Ich weiß noch wie ich damals die ersten Bilder meiner Leica M6 in Händen hielt und sehr enttäuscht war. Testaufnahmen von meiner Pentax SFX & 50/1,7 und der Leica M6 & 50/2,0 zeigten mir die Unterschiede. Die Dias wurden mit zwei Projektoren gleichzeitig an die Wand geworfen. Den Begriff „Leica Look“ möchte ich… Weiterlesen »

Sabrina

Leica hat längst verstanden, dass der Mehrwert einer Systemkamera gegenüber einem Smartphone nur noch selten groß genug ist, um das Geld dafür hinzulegen. Deswegen orientieren sie sich auf die derzeit vielversprechenden Smartphone-Kamera-Technologien. Das kann für uns in Deutschland nur gut sein. Außerdem sagt ja niemand, dass man die nicht auch in die großen Kameras integrieren kann. Wenn man die dann noch auf Smartphonegröße schrumpfen kann…

Sabrina

Wenn man bei der Auflösung nicht so hohe Anforderungen hat, dann ist es nur noch selten sinnvoll, eine herkömmliche Systemkamera zu nutzen. Nachdem ich nun angefangen habe, doch mal richtig zu fotografieren mit der Galaxy S 23 ultra, kann ich sagen, dass die Fotos wirklich gut sind. So gut, dass ich manche alten mit Systemkameras aufgenommenen Bilder aussortieren kann, weil ein echter Mehrwert fehlt.

Alfred Proksch

Schon immer seit es den Adobe PS gibt wird mehr oder weniger gut versucht mittels Plugins heutzutage mit Apps oder LUTs Effekte zu erzeugen oder besondere Objektiv Eigenschaften nachzuahmen.

Manches mal muss ich mich „fremd schämen“ wenn sich Fotografen, Video Leute, oder Bildbearbeiter mit „Ihrem Stil“ präsentieren wollen wo doch jeder aus dem Gewerbe sofort die Plugin, LUTs Anbieter benennen kann mit denen digital gearbeitet wurde.

Wie positiv ist es dagegen wenn der Bildermacher „Altglas“ vor seinem Sensor verwendet und sich nachher die Mühe macht die „Scherbe“ in die EXIF Datei zu integrieren. Meine Hochachtung ist ihm sicher.

Das die Manufaktur sich mit der Leica LUX App an die lebendigen experimentierfreudigen jungen und kreativen Kunden wendet finde ich sehr gut. Das das Equipment aus dem Hause Leica nicht „billig“ sein kann haben sie schon von den Altvorderen mitbekommen.

Sabrina

Ja ist lustig.
Kann die App auch ausgefressene Lichter, Rauschen im Gegenlicht reproduzieren?
Ich habe schon mal angefangen, meine Fotos der EOS M3 im 200 mm Tele auszusortieren. Zwar sehr gute Auflösung, aber sonst katastrophale Optik von Farben und Kontrasten.

Nihat

Leica ist schon ein bisschen Eingebildet.
Dass eine Firma versucht in neue Technologien um mit der Entwicklung des Marktes und Kundenverhalten mitzukommen, ist ein guter Weg. Was ich aber nicht verstehe, warum simulieren sie dann die alte Technik mit der neuen?
Ich verstehe nicht, was an dieser Strategie innovativ ist.

Nihat

Also, ich habe mein Vollformat Ausrüstung verkauft. Habe daraufhin Fuji APSC geholt. Aber die werde ich auch verkaufen und mir einen iPhone 16 oder sowas holen.
Das ist mir langsam zu blöd was die Kamerahersteller immer noch versuchen.
Anstatt sich auf einen neuen kommunikations-Standard zu einigen wo man alle Kameras gemeinsam steuern und (auch mit den Linsen untereinander) kombinieren kann, laufen sie alle zu unterschiedlichen Zeiten gegen die Mauer der Bedeutungslosigkeit. Es fehlt weiterhin an einer gemeinsamen Strategie, eine gute Kamera App, eine gemeinsame Linie… usw. Aber gut, ist halt so im Kapitalismus. Da arbeitet man nicht gemeinsam sondern gegeneinander.

Machts jut Leute, ich habe genug von dem Getue.

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