OM System Malaysia hat versehentlich das Teaser-Bild einer neuen Kamera gepostet. Die Gerüchteküche brodelt, wir fassen zusammen.
OM System: Präsentation von neuer Kamera rückt näher
Dass OM Digital Solutions an einer neuen Kamera arbeitet, ist seit einigen Tagen ein offenes Geheimnis. Der Hersteller hat nämlich auf der offiziellen Webseite in einer Neujahrsansprache selbst angekündigt, dass in Kürze „eine neue Kamera“ sowie „lichtstarke, kompakte und wetterfeste Festbrennweiten“ auf den Markt kommen sollen. Ende des Jahres 2025 soll außerdem das Tele-Zoom folgen, das seit einiger Zeit auf der offiziellen Roadmap zu sehen ist.
Jetzt sind neue Hinweise zu der mysteriösen neuen Kamera aufgetaucht – und die kommen von einer vergleichsweise zuverlässigen Quelle. OM System Malaysia hat in den sozialen Medien nämlich ein Teaser-Bild veröffentlicht, das dann nach kurzer Zeit wieder gelöscht wurde. So sieht das Bild aus:
Schauen wir uns dieses Teaser-Bild mal im Detail an und sammeln ein paar Fakten:
- Das Bild trägt den Untertitel „Revive the Past, Create the Future“. Das bedeutet auf Deutsch so viel wie „die Vergangenheit wiederbeleben, die Zukunft gestalten“.
- Bei der abgebildeten Kamera handelt es sich um die 1972 vorgestellte Olympus M-1. 1973 wurde die Kamera in OM-1 umbenannt, man wollte die Bezeichnung deutlicher von der Leica M abgrenzen.
- Die Spiegelung in der unteren Bildhälfte zeigt nicht die Olympus M-1 (und ist dementsprechend genau genommen keine Spiegelung). Rechts neben dem Bajonett (neben dem Schriftzug für 2025) ist die Basisplatte der gespiegelten Kamera leicht abgeschrägt, das kennt man beispielsweise von der PEN-F. Unterhalb des Bajonetts erinnert der Aufbau hingegen eher an die OM System OM-5, der leichte Rahmen um das Bajonett könnte auf einen mittig platzierten Sucher hindeuten.
Weitere Hinweise aus der Gerüchteküche
Die Webseite 43addict berichtet außerdem, dass sich die kommende Kamera vom Design her an der Olympus OM-3 orientieren soll und dass der Hersteller hier bereits bekannte Technik aus aktuellen Kameras mit einem anderen Gehäuse kombinieren möchte. Zum aktuellen Zeitpunkt sind das nur Gerüchte, die grundsätzlich aber zu früheren Hinweisen passen, die bereits im November 2024 die Runde gemacht hatten.
Einige Nutzer spekulieren außerdem, ob OM System hier vielleicht sogar dem Beispiel der Pentax 17 und Rollei 35AF folgen und eine analoge Kamera auf den Markt bringen möchte.
Was denkt ihr? Welche Art von Kamera befindet sich bei OM System in der Mache?
via: 43rumors
Stimmt, es wird spannend. Und zwar deshalb, weil die OM-3 seinerzeit eine Kleinbildkamera war. Das könnte wirklich bedeuten, daß OM-System eine Analogkamera entsprechend der Pentax 17 in Entwicklung hat.
Gleichzeitig würde das aber bedeuten, daß bei Micro Four Thirds die Luft raus ist. Es war ja von einer Kamera die Rede, die 2025 das Licht der Welt erblicken sollte.
Es könnte aber auch sein, daß OM-System das Retrodesign der OM-3 dazu nutzen möchte, um die OM-5II in neuem Gewand erscheinen zu lassen. Jetzt auch mit USB-C Anschluß, und einer nur geringfügig modifizierten Technik, siehe Lumix G97. Das scheint mir dann doch einleuchtender als die Analogkamera.
Wenn es wirklich bei diesem Kameragehäuse bleiben sollte, dann wäre das für mich uninteressant. Da wird wieder der Optik-vor-Gebrauchsfunktionengaul beritten. Ein vernünftiger Haltegriff fehlt, weil das dem Designer nicht gefiel.
Spannender sind da doch die Ankündigung von kleinen, lichtstarken Festbrennweiten. Die würden zu den wetterfesten Modellen OM-3/5II und OM-1 passen.
Und die OM-1 war seinerzeit auch eine analoge Kleinbildkamera. Trotzdem kam die neue OM-1 von 2022 mit mFT Sensor. Klingt komisch ist aber so.
Immer dieses Haltegriff Gejammer. Wie konnten wir früher nur mit einer Olympus OM-1, Pentax MX, Leica M4 oder Canon F-1 fotografieren. Kein Griff! Ganz schlimm. Ein Wunder das noch keine Smartphones mit Griff gebaut werden, weil ohne Griff geht gar nicht.
Ich weiß doch, daß früher alles besser war…
Ne, früher war alles besser. Sowieso. Bin grade dabei einen Griff mit Auslöser für meine FTb zu bauen. (;-))
Gruß Chris
Gibts doch schon 😉
https://www.amazon.de/Ulanzi-CapGrip-Telefon-Ausl%C3%B6ser-schwarz-schwarzes/dp/B08BCSXFDR
Eben! Wer unbedingt einen Prügel für seine Grobmotoriker-Pranken braucht, kann ja gut zu VF oder APS-C greifen. Kompaktheit ist aber ein wichtiger USP von MFT.
Ich tippe hier auf den Nachfolger der OMD E-M10 Mark IV. OM-Systems hat in der kleinen, handlichen Größe noch nichts herausgebracht. Mehrere Hersteller wie zum Beispiel Fuji zeigen gerade, dass dieses Segment durchaus Potenzial hat.
Aus meiner Sicht bietet sich besonders der MFT-Bereich an, kleine, handliche Kameras herauszubringen. Diesen Vorteil sollten OM und auch Panasonic meiner Meinung nach mehr nutzen.
Nur dem abgebildeten Gehäuse nach zu urteilen gebe ich Dir recht. Aber was passiert denn dann mit der OM-5? Die würde dann ersatzlos aus dem Programm fallen, da sie seit dem 29.12.2024 nicht mehr neu in der EU angeboten werden darf. Die verkauft sich aber immer noch besser als die OM-D E10 Mark IV.
Restbestände dürfen noch verkauft werden. Evtl. lässt OMDS beide alten Modelle einfach auslaufen. Das halte ich für möglich.
Diese Restbestände liegen aber schon bei den Händlern. Neu ausliefern darf der Hersteller eben nicht mehr.
Ließe OM-System OM-D E10 IV und OM-5 auslaufen, dann wären nur noch die TG-7, die OM-1 und die OM-3 im Programm. Wer sollte die dann kaufen? Wildlifefotografen die OM-1, Taucher und Bergsteiger die TG-7. Und die OM-3 ist was für die Vitrine als Erinnerung, wie die Kameras in den 80ern mal aussahen.
Relevant ist offenbar das Herstellungsdatum.
Das Sortiment hat eh grosse Mängel. Wer kauft denn die OM-5 oder die EM10 jetzt noch? Vermutlich kaum jemand. Die Erneuerung des Sortiments ist dringend nötig. Fuji pennt nicht und die verkaufen ihre Retrokameras wie geschnitten Brot. Wird einen Grund haben.
So schlecht ist die OM-5 nun aber nicht. Aber OM-System hat sie eben nicht genug aktualisiert. Die könnte sich wesentlich besser verkaufen, wenn einige Dinge aktualisiert würden. Aber eben nicht nur irgendeinen Bedienschnickschnack, oder ein Retrogehäuse mit angestaubter Technik.
Olympus hatte bei der Vorgängerin schon den Rotstift angesetzt. Das muß erst einmal rückgängig gemacht werden. Wer zwischen 1500.- und 2000.- Euro auf die Ladentheke packt, der darf auch Qualität dafür erwarten.
Sowohl vom Anfaßgefühl, wie auch der Praktikabilität muß da mehr kommen. Und da sind die Mitbewerber einfach besser. Selbst bei den Einsteigermodellen.
Das Vorgängermodell der OM-5 wird zumindest hier in Frankreich noch zu einem höheren Preis als die OM-5 angeboten. Weil, mit dem Namen Olympus verbindet sich ein Qualitätsversprechen. Das ist OM-System noch nicht gelungen, und sie tun auch nichts dafür. Die machen einen auf Resteverwertungsgesellschaft. Wenn’s nicht mehr läuft, dann wird der Rolladen eben herunter gelassen.
Im Gesetzestext der EU heißt es, daß die Hersteller nach dem 28.12.2024 keine Kamera auf den Markt bringen dürfen, die keinen USB-C Anschluß haben. Was aber ist „Auf den Markt bringen?“
In Kommentaren dazu heißt es, daß die Hersteller die betroffenen Kameras nach dem Stichtag nicht mehr verkaufen dürfen. Das hieße dann aber, daß bereits ausgelieferte Kameras vom Händler noch verkauft werden dürfen, der Hersteller aber keine neuen Kameras mehr an die Händler ausliefern darf.
Wer aber kauft dann eine solche Kamera noch? Die sind doch aufgrund des Alters der Entwicklung schon stark rabattiert. Die sind dann eher unverkäuflich.
Ja, wer kauft eine solche Kamera noch? Jemand der sie zum Fotos machen braucht und sich über den gesunkenen Preis freut.
Das sind offenbar zuwenig. Die Konkurrenz mit F schläft nicht wie OM System. Die kommen kaum nach mit liefern.
Der Gesetzestext regelt nur Ladeports von Kameras. An sich könnte es OM System auch so handhaben wie Sony es anscheinend vorhat und einfach bei neueren Geräten die Ladefähigkeit via mikro-USB rausnehmen und einfach ein Akkuladegerät reinpacken, falls sie die OM-5 aktuell nicht großartig überarbeiten möchten.
Sony nimmt die Kameras mit Micro USB vom Markt. Da wird keine Ladefähigkeit entfernt. Woher stammt denn dieses Gerücht? RX100 und RX10 sind weg aus dem aktuellen Sortiment. ZV-1 ebenfalls. A6400, 6100 und 6600 ebenfalls. Der Rest hat USB-C.
Auf Sonys eigener Webseite wurden Einträge zu ILCE-6400A, ILCE-6100A und DSC-RX100M7A-Modellen kürzlich hinzugefügt. Noch nicht verfügbar, aber man kann deren Spezifikationsdaten und mittlerweile die Anleitung einsehen. Einziger Unterschied, ein Ladegerät(NP-BX1) liegt bei und in der Anleitung wurden alle Einträge fehlen, dass man via USB das Gerät laden kann.
Und wie gesagt, dass geht auch, um EU-Vorgaben zu erfüllen. Muss nicht jeder wie Panasonic ein neues Modell, mit USB-Update rausbringen.
Ich habe mir spaßeshalber den Gesetzestext einmal in Französisch aufgerufen. Da ist etwas präziser beschrieben, was das Gesetz genau regelt. Demnach ist es so, daß seit dem 29.12.2024 die Vermarktung unter anderem von Digitalkameras nur noch mit einem Ladeanschluß USB-C erlaubt ist. Für die Kameras ohne USB-C Anschluß mit Markteinführung vor dem Stichtag 28.12.2024 ist der Verkauf aber nach wie vor gestattet. Also müßten die Hersteller beispielsweise einer OM-5 gar nichts ändern, um die Kamera noch verkaufen zu können. Die Markteinführung erfolgte ja schon 2022. Also mal wieder viel heiße Luft von der EU.
Im deutschen Text heißt es hierzu ganz lapidar, daß der Verkauf ohne USB-C Anschluß ab dem…nicht mehr gestattet ist. Das ist einfach nur irreführend.
Danke für die Info bezüglich diesen A Modellen. Tatsächlich. Sony weiss wie man Gesetze umgeht. Diese Kameras werden aber vermutlich noch in relevanten Stückzahlen verkauft und Sony hat einfach keine Lust die zu aktualisieren. Eine OM-5 kauft doch keiner mehr. Die sind weg vom Fenster. Wer neu einsteigt fragt nach Sony oder Canon. Die alten Männer aus den Foren kennen noch Olympus und wissen dass die Kameras nun OM System heissen. Wer ausserhalb der Fotoblase weiss das? Niemand.
Gut möglich das OM es ähnlich wie Nikon macht und vorhandene Technik in ein Retro Gehäuse verpackt. Mich würden auf alt gemachte Brettgehäuse auch nicht sonderlich interessieren, anderseits wäre der Schritt verständlich. Was soll man noch großartig an Technik erfinden, dazu locken AF, Megapixel und dergleichen auch nur noch manche, vielen geht das Gezeter doch eher schon länger auf die Nerven. Und da wäre mit hübschen, (wenn man das so empfindet) auf alt gemachten Gehäusen wahrscheinlich mehr und leichter Geld zu machen.
Interessanter finde ich, welche Festbrennweiten sie bringen werden.
Es würde doch schon ausreichen, wenn OM-System bei der OM-5II das Bedienmenü der OM-1 integrieren würde, den Autofokus verbessern, so wie die Auflösung des Suchers erhöhen.
Die Auflösung des Fotosensors zu erhöhen bringt gar nichts. Das wäre nur etwas für die Werbeabteilung.
Tja, man weiß ohnehin nicht welche Ziele sie haben. Im Grunde wären auf Sicht auch grundsätzlich neue Modelle denkbar, keine Nachfolger. Das sie die 5 und 10er gar nicht erneuern, die gibt es schon lange und waren reine Olympus Modelle. Wir werden es sehen.
Na ja, welchen Namen die neuen Modelle dann tragen ist auch Nebensache, Hauptsache ist doch, daß sie den Käufer ansprechen. Man kann schon mit Retrooptik agieren, aber sie muß eben auch praktisch sein. Modelle ohne Sucher, mit aalglattem Gehäuse in Krokooptik ohne Griff oder veralteter Technik will keiner, außer vielleicht ein Sammler.
Bei den Hausgeräten ist doch heute der gleiche Zirkus: Überall Tipptasten, verschachtelte Menüs etc. Wenn ich koche, und meine Finger sind gerade vom Gemüseputzen schmutzig, dann muß ich doch am Kochfeld/Backofen Bedienfunktionen ausüben können, oder? Wo sind nur die praktischen Drehschalter geblieben? Dafür aber intelligente Onlinesysteme, mit denen ich aus dem Stau heraus den Backofen schon vorheizen kann.
Nein das reicht eben nicht. Das billige Gehäuse will doch keiner mehr haben.
Warum nicht „Retro?“ Nikon macht es vor! Hier stehen noch eine OM-1 und eine OM-3 Titan. Die M-1/OM-1 mischte 1972 die Fotoszene kräftig auf, nicht nur bei uns, sondern besonders in den Vereinigten Staaten („Small Wonder“). Die Bezeichnung M-1 sollte auf den genialen Kamera-Designer Yoshihisa MAITANI hinweisen, der Vergleich mit einer westdeutschen Sucherknipse war bestimmt nicht beabsictigt. Die OM-1 hätte mehr Käufer gefunden, denn es gab in der Bedienung einen Nachteil: Der Verschlusszeitenwähler befindet sich bei der Kamera nicht auf dem sogenannten „Oberdeck“ der Kamera, sondern auf einem Ring in der Nähe des Kamarabajonetts – etwas unpraktisch gelöst, vor allem beim Ankoppeln von einem Motor. Sehr gut auch das Objektivprogramm, Olympus setzte ein Shift 3.5/24 mm (!!!) ins Programm, mir gefällt auch das Fischauge 2.8/8 mm als Konkurrenzobjektiv zum ebenfalls „runden“ Nikkor 2.8/mm.
👍 – das sind die Texte und historischen Einordnungen, die ich sehr schätze!
Von dem Konstrukteur Maitani stammte auch die Olympus Pen, eine äußerst handliche und kleine Schnappschusskamera, die in Japan ab 1959 einen „Halbformat-Boom“ auslöste, 72 Bilder auf einem Kleinbildfilm – und das mit immer noch guter Bildqualität, die Idee kam gut an. In Tokio veranstalteten einige Pen-Fans sogar eine Ausstellung, auf der großformatige Poster zu sehen waren, ein Beleg für das kleine Format und vor allem für die Qualität der Objektive. Das erste Modell hatte noch keinen eingebauten Belichtungsmesser, das änderte sich mit den Nachfolgemodellen Pen-D, Pen EE, Pen EE-S, Pen W, Pen D, Pen D2 usw. Einer der Höhepunkte in dem kreativen Schaffen von Maitani ist die Olympus Pen F (ab Frühjahr 1963), damals die kleinste, einäugige Spiegelreflexkamera der Welt. Als „Erstausgabe“ kam sie (Zubehör) mit einem ansteckbaren CdS-Belichtungsmesser auf den Markt. Es ging weiter mit der Pen FT, sie brachte eine komfortable und sichere Belichtungsmessung durch das Objektiv (TTL). Beachtlich auch das geringe Gewicht: 600 Gramm mit dem Normalobjektiv 1.8/38 mm. Für die Baureihe Pen F, Pen FV und die TTL-Pen FT gingen interessante Objektive ins Programm, vom 20-mm-Weitwinkel bis zum 800-mm-Spiegelobjektiv und – ganz wichtig – zwei Zoomobjektive 3.5/50-90 mm und 5/100-200 mm, dazu als Ergänzung das wichtige… Weiterlesen »
👍 – „die Welt will gute Bilder sehen“ und ab und an informative Historie wie und mit was diese entstanden sind – es bringt einem Marken näher, lässt die Idee dahinter erkennen – ein super Beitrag – Danke, Peter!
„es bringt einem Marken näher, lässt die Idee dahinter erkennen“
Stimmt, manchmal ist es sehr interessant hinter den Kulissen zu schauen. So hatte die Elbe Kamera GmbH aus Dresden (DDR) 1968 ein Patent beim Patentamt der Bundesrepublik Deutschland in München eingereicht. Erfinder war Hr. Langnau (und nicht Hr. Maitani) Nach erfolgreichen Prüfprozess war der Inhaber immer noch die Elbe Kamera GmbH, ein paar Jahre später war Olympus der Besitzer des Patents 😉
Schlaue Köpfe waren vorhanden, nur waren politische Funktionäre verantwortlich für das was umgesetzt werden durfte und was eben nicht (besonders wenn es um Devisen ging) Da musste man halt das beste daraus machen, man konnte halt keine Verschlüsse von Seiko oder Copal verwenden. Um nicht komplett den Anschluss an Japan zu verlieren wurde die Praktica B200 erstmals mit japanischer „Elektronik“ von NEC ausgestattet.
Aber es wird ja wieder modern wo Politiker entscheiden was für einen gut oder schlecht ist ….😎📷
Noch zur Olympus Pen F/FT/FV einige Anmerkungen. In der japanischen Kameraindustrie überlegten sich die Ingenieure und Produktplaner Ende der Fünfziger, die ihrer Meinung nach weniger haltbaren Kamera-Tuchverschlüsse gegen deutlich robustere Metallverschlüsse auszuwechseln. Nur ein Beispiel: Nehmen wir beispielsweise die in den Fünfziger Jahren viel verkauften Kameras von Edixa, Praktica, Leitz, Zeiss usw., alle mit einem Tuchverschluss. Diese aus Versehen mit eingestellter Blende 16 oder 22 auf eine Gartenbank in die Sonne gelegt, was passierte danach? Antwort: Ein hässliches Loch im Tuch- bzw. Gummituchverschluss konnte schnell entstehen, denn das Objektiv wirkte auf den Verschluss wie ein Brennglas. Nicht so toll für die Kamerabesitzer! Nikon dagegen setzte mit den Profi-Modellen F, F2 und F3 (ab 1980) Metallverschlussvorhänge aus Titan (!!!) in seine Top-Kameras, eine fertigungstechnisch äußerst hochwertige Arbeit. Die Titanfolien sind nur 0,025 Millimeter dünn, aber trotzdem extrem belastbar, diese bieten zudem eine durchgehende Hitzebeständigkeit und halten auch bei einer Fotoexpedition in arktischer Kälte durch. Weiter wichtig: Eine Gefahr durch Branddurchlöcherung bei Sonneneinstrahlung kann nicht mehr vorkommen! Für Sportfotografinnen-/Sportfotografen überzeugte auch die Zweitausendstel-Sekunde als schnellste Verschlusszeit, denn da blieb beim Tennis der Ball rund und zeigte sich nicht auf den Bildern eiförmig oder unscharf. Nikon experimentierte bereits erfolgreich mit Titanvorhängen bei der… Weiterlesen »
Ich zitiere einfach mal Wikipedia zum Thema „Nidec Copal Corporation“,
„In the 1960s the company began producing the well-known Copal Square vertically travelling metal blade focal plane shutter, which was very successful and was used in cameras by many prominent manufacturers.
The Copal Square-S, for example used in the Konica T3s (1973-1978)[2][3] and the Nikkormat FT,[4] is very reliable. It works over a wide temperature range.[5] The electronically controlled Copal Square E (1968) was used in the Yashica TL Electro X, the Canon EF, the Nikkormat EL. For Minolta XE and the Leica R3 the Copal-Leitz Shutter CLS was developed in 1972. For the professional Nikon F4 built 1988 until 1996 the Copal Square was developed and reached 1/8000 s and 1/250 s with flash.[4]“
Die Nikon FM2 bot sogar 1/4000 und hier gibt es genügend Berichte über den „Copal Verschluss“ mit Titanlamellen….
Naja vermutlich glaubst Du auch das Nikon heutzutage den EVF selber produziert …
Wahrscheinlich wird hier auf die Minolta XM angespielt, die zwar Professionalität versprach, deren unterschiedliche Automatiksucher (für das Standartmodell CDS-Messzellen bzw. die Motorversion mit Silizium-Meßdiode) jedoch unterschiedlich zuverläßlich waren. Die Standardversion verglich die Messungen von sechs Einzelmessungen miteinander und verrechnete sie, was sehr zuverlässige Messungen ergab und dann von den Modellen XE-5 und Xe-1 übernommen wurde. Minolta besaß damals einige herausragende Objektive, die zum Beispiel die Schärfeebene „verbiegen“ konnten. Trotzdem war der Ruf eben nicht der von Canon oder Nikon …
Minolta verkaufte in den Siebzigern und Achtzigern in hohen Auflagen die Spiegelreflexkameras, besonders die SR-T-Baureihe kam sehr gut an – und die Rokkor-Objektive bewiesen sehr hohe Qualität, das Programm konnte auch gut gegen Nikon und Canon konkurrieren, da standen Minolta-Brennweiten zwischen 16 und 1.600 mm zur Auswahl, beliebt machte sich in der „XM-Ära“ beispielsweise das Superweitwinkel 2.8/21 mm und das Tele-Macro. Einige Objektive (Fischauge, Zoom) standen – äußerlich leicht verändert – im Sortiment eines mittelhessischen Kameraherstellers (der Name ist mir leider entfallen, vielleicht komme ich noch `drauf?).
Peter, da müßte ich jetzt auch raten: Ich würde mal auf Minolta tippen, bin mir da aber nicht sicher. Aber die waren in Ende der 70er überall in den Auslagen der Fotohändler zu bewundern.
Es gibt zu Maintai ein paar interessante Seiten im Netz. Er war wirklich ein begnadeter Ingenieur. Die OMs finde ich auch sehr schön – gerade die Titan Versionen (aber nur, wenn noch die Schutzfolie dran ist!) – aber leider haben die die Zeiteinstellung am Objektiv und nicht oben auf der Deckkappe, wie Peter B. schon geschrieben hatte, das finde ich eher unergonomisch.
https://pen-and-tell.de/2024/01/maitani-fan-chronologie-von-maitani/
https://olypedia.de/index.php?title=Yoshihisa_Maitani_San
Yoshihisa Maitani ist im Kamerabereich ungefähr vergleichbar mit Dieter Rams, dem weltweit sehr erfolgreichen Designer von Braun, seinen Grundsatz „Form folgt der Funktion“ nahm er sehr ernst. Gerade fiel mir ein, ich gewann doch einmal bei einer großen deutschen Fahrrad-Zeitschrift (die Ausgabe müsste ich noch haben) einen Fotowettbewerb. Der Preis für den ersten Platz, eine Olympus IS-2000. Diese Kamera besitze ich noch. Sehr handliches „Gerät“, formschön und technisch durchaus „aufregend“ durch das eingebaute Zoom 35-135 mm, die Spotmessung und den integrierten „Doppelblitz“ gegen rote Augen. Die IS-1000 erhielt 1991/92 den Preis „Europäische Zoomkamera des Jahres!“ Mit Sicherheit entwarf die auch Maitani oder sein Designbüro!
Am Montag packe ich die IS-1000 aus, die könnte `mal wieder einen Film vertragen…
😂 – Gott bewahre, hoffentlich täuscht Du Dich hinsichtlich IS-1000 und Maitani – die sieht ja aus, wie ein Alien 👽
Sehr interessant, ich liebe Fakten im Zusammenhang mit historischen Ereignissen und natürlich im Rahmen der Fotografie!
Gibt/gab schon wirklich beeindruckende Ingenieure – posthum: mein Respekt!
Möchte mich noch einmal melden zu der OM-1, hab`gerade (und das in zweifacher Ausfertigung, einmal mit 1.4/50, andererseits mit 1.8/50 mm) die OM-Kameras heraus gesucht. Positiv: Ein sehr guter und klarer Sucher, dazu ist die Kamera kompakt und handlich, die bereits von mir kritisierte Verschlusszeiteneinstellung gefällt mir nach wie vor nicht, sie hätte besser auf dem Oberdeck ihren Platz gefunden. Kritikwürdig ist auch die Anzeige im Sucher: Links unten ist die Plus-Minus-Kelle zu sehen, eine Einspiegelung der eingestellten Verschlusszeit fehlt – das konnte die deutlich ältere Nikkormat besser, dafür lässt sich die OM-1 (wie bei Nikon F und F2) mit Einzelschwüngen transportieren – ein Vorteil! Die Verschlussvorhänge sind nur „Tuch!“, also kein Metall. Dann noch eine Frage: Was passiert, wenn die Besitzerin/der Besitzer die Kamera eingeschaltet weg stellt? Saugt sich dann die PX625 leer? Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!
Hallo Herr Braczko, die Batterie hat/hatte bei der OM 1 nahezu das ewige Leben. Ich habe immer noch benutzte Exemplare, die jedenfalls vor nicht allzu langer Zeit den Belichtungsmesser in Gang setzen konnten. Im Nachhinein ärgere ich mich in früheren Jahren regelmäßig die Batterie ausgetauscht und entsorgt zu haben. Die Blendenwerte einfach in den Sucher einzublenden ging nicht, wie beschrieben wurde der Blendenring in Richtung Vorderlinse verlagert. Diese Information fehlt aber doch auch bei der Nikon F auch mit Ftn Sucher. War das für Sie im Handling hinderlich? Auch musste bei der OM 1 auf die Einspiegelung der Verschlusszeit verzichtet werden. Wer das gewohnt war, hatte damit keine Probleme, auch haben/ hatten die meisten Benutzer, so wie ich, diesen Verschlusszeitenring im Gefühl und waren mit dieser „neuen“ Art der Anordnung letztlich schneller (—>rechter Zeigefinger immer am Auslöser). Ab der OM 2 ( 1975/ 76) wurde die Verschlusszeit dann dargestellt. Übrigens, die Bajonettentriegelung der Objektive nicht an den Body zu legen, beschleunigt den Objektivwechsel deutlich, ist für diesen Vorgang nur eine Hand erforderlich. Wie viele andere Hersteller (u. a. Zeiss Ikon Contarex einschließlich P, Super und SE, im Mittelformat Hasselblad, Rollei) benutzte Olympus n u r ? Tuch als Verschluss. Ich… Weiterlesen »
Hallo, einige Anmerkungen zu Ihrem Beitrag, die Nikon Photomic FTN zeigte die Verschlusszeit im Sucher an – und das gut sichtbar. Nikon – und das schätze ich noch immer bei diesem Kamerahersteller – brachte äußerst sinnvolles Zubehör heraus, so konnten die Fotografinnen/Fotografen mit einer F-Photomic (und F2 mit DP-1) diese Nadelanzeige im Sucher mit der Hilfe von einem kleinen Zusatzgerät beleuchten (einzudrehen in das Sucherokular). Eine wirklich sehr wichtige Hilfe bei Fotoaufträgen im Rahmen von Kulturveranstaltungen (Theater, Konzerte usw.), wo Dunkelheit die Umgebung dominiert. Allerdings hatte ich die Nikon F immer nur als Zweitkamera dabei für höhere Filmempfindlichkeiten, die bevorzugte Kamera war die Nikon F2S, für diese Zeit äußerst fortschrittlich, denn der Photomicaufsatz DP-2 beleuchtete die Plus-Minus-Einstellung durch lichtemittierende Halbleiterdioden UND dazu die eingestellte Blende plus der Verschlusszeit bis zur 1/2000stel Sekunde. Absolut perfekt! Dazu ein richtiger Motor und kein „lahmer und jaulender Winder.“ Sie vergleichen hier die 1972 präsentierte OM-1 mit der Nikon F (die erschien 1959), aber zu dem Zeitrahmen passt besser die F2, die ab 1971 in den Verkauf ging. Als Amateurkamera reichte die OM-1 aus, aber für den Profibereich war sie ungeeignet. Wie kommen Sie eigentlich darauf, dass ich nur mit Nikon fotografierte? Zugegeben, das betraf… Weiterlesen »
Hallo und guten Abend!
Wie ich darauf komme, dass Sie fast ausschließlich mit Ihrer Hausmarke unterwegs waren und sind? Das schreiben Sie selbst(90%). Genau der „inoffizielle“ Teil war deshalb für mich hier interessant zu lesen. Deshalb vielen Dank für die ausführliche Information.
Dass das damalige analoge OM System für den allgemeinen professionellen Einsatz nicht geeignet war, ist auch eine interessante Neuigkeit endlich zu erfahren. Da haben sich dann wohl viele geirrt und erstaunlicherweise trotzdem gut abgeliefert.
Nikon ist bei uns schon sehr lange gleichzeitig mit Sony/ Minolta und Canon im Einsatz, mittlerweile nur noch selten analog mit F3T, F4s, F5 und F6. Aus großer „Liebhaberei“ auch immer wieder eine F2a und extrem selten als Einzige eine nicht motorisierte F. Natürlich mit sehr viel Zubehör. Am black Friday wurden unsere D 850 mit einer weiteren ergänzt, perfekte Kamera mit Alleinstellungsmerkmal: ganz schnelles Digitalisieren von analogen Filmen. Die Z 8/ 9 sind hier vorläufig kein Thema, vielleicht der/ die Nachfolger.
Letzte Frage, sind Sie noch immer an vorderster Front im Einsatz?
Schönen Abend und herzliche Grüße
Vielen Dank, das hab
ich gerne gelesen. Natürlich stand Nikon bei mir immer an erster Stelle, schon aus Gründen der Zuverlässigkeit - und viele Kolleginnen und Kollegen im Pressebereich nahmen ebenfalls keine anderen Kameras in die Hand. Mittlerweile bin ich
raus aus dem Stress, konzentriere mich ohne Termindruck auf die Sportfotografie und die Wettbewerbsfotografie, einige Termine erledige ich aber immer noch – fast ausnahmslos aus Umweltgründen mit dem Fahrrad. Alles Gute! Sie können mich auch gerne anrufen…..Danke Peter auch dafür und ja, dass „leersaugen der Batterie“ war ja bei einigen Kameras durchaus ein Thema – selbst in späteren Generationen. Ich habe viel mit F2 fotografiert, da ich Anfang der 80er als Schüler 2 Jahre lang bei (sicher Dir bekannt) im Profiladen „GM-Foto in Ffm am Bahnhof“ Nachmittags gejobt habe, an Wochenenden durfte ich dann manchmal „Leihkameras und lange Tüten“ für umsonst mitnehmen – die F2 mit Motor war da natürlich einer der Favoriten …
Das Geschäft kannte ich, die hatten eine sehr gute Auswahl im Schaufenster!
Da fällt mir noch ein sehr wichtiger Konstrukteur ein, der New Yorker Henry Herbert, der mit seinem Partner Charles Heusgen die weltweit ERSTE, in größeren Stückzahlen produzierte KLEINBILDKAMERA entwarf, die Tourist Multiple. Die Firma Herbert & Heusgen fertigte sie und verkaufte sie kommerziell – und das bereits 1913. So ca. 1.000 dieser Kleinbildkameras fanden Käufer. Drei Objektive von Zeiss, Goerz und Steinheil standen zur Auswahl, als Abrundung dazu ein Kleinbildprojektor (ebenfalls das erste Gerät dieser Art). Um es zu unterstreichen: Die „Tourist“ war kein unfertiger Prototyp – sie funktionierte!
Hallo – bin nur etwas enttäuscht, meine „Preisfrage“ nach der dritten Kleinbild-Profikamera in den Siebziger Jahren nach der Nikon F2 und der Canon F-1 konnte noch nicht beantwortet werden! Und ich dachte immer, hier schreiben die „absoluten Fotoexperten“ (kleiner Scherz)? Dann warte ich eben noch ab!
Definiere erstmal Profi ! Dein Nachruf zu Thomas Hoepker (falls man es überhaupt Nachruf nennen kann) verhunzt Du zu einer Nikon Werbeveranstaltung 🫣 Da Thomas Hoepker nun Profi war und wohl seine bekanntesten Werke mit Leica entstanden sind, war dieser Profi (im Gegensatz zu Dir) flexibel im Umgang mit de Handwerkszeug.
PS: wenn man eine „Preisfrage“ stellt sollte man auch den „Gewinn“ benennen, zB. eine zweiwöchige Reise nach Japan inkl. Führung bei Nikon 📷
Hallo Peter. Könnte mir vorstellen das Du die Topcon Super DM oder die Minolta XM Mot meinst.
Besonders die Minolta war damals eine sehr vorschrittliche Kamera die leider unter Kinderkrankheiten litt.
Topcon spielte hierzulande keine große Rolle.
Danke – das stimmt, hier steht auch eine (leider) defekte Minolta XM, denn eigentlich hatte diese gutdurchdachte Kamera „das Zeug“, im Rang der professionellen Spitzenkameras „klar mitzuspielen“. Die XM zeigt im Vergleich zur Nikon F2 und Canon F-1 eine sehr gute Ausstattung, also „richtige“ Mattscheiben ohne Pinzettenfummelei, austauschbare Sucher mit Lichtschacht, Lupensucher, Prismensucher, Sucher mit Zeigeranzeige und Automatiksucher (die XM-Standardausrüstung) und den bereits erwähnten Titanverschluss, dazu die Zweitausendstel-Sekunde und eine integrierte Zeitautomatik. Das größte XM-Problem: Wer einen Motor brauchte, musste sich die teure XM-Motor kaufen, das wurde oft kritisiert. Nach wie vor dominierte die Nikon F2 den internationalen Pressebereich, das auch besonders in der „Bonner Republik“ mit Jupp Darchinger, Guido Mangold und den stern-Fotografen Volker Hinz, Bob Lebeck, Stefan Moses, Max Scheler und natürlich Thomas Höpker, seine Aussage zur Nikon F2: „Im Durchschnitt mache ich mit meiner Nikon 40.000 Aufnahmen im Jahr!“ Trotzdem kannte ich einige sehr gute Fotografinnen und Fotografen, die mit der Minolta XM großartige Bilder „zauberten“, vor allem im Konzertbereich! Hallo Wolfram Wilms, Du hast gewonnen, ich meinte tatsächlich die XM, dafür gibt es ein Super-Fotobuch (NikonContest) von mir. Die Topcon Super DM ist auch eine sehr interessante und ausbaufähige Kamera, hatte aber nur einen Tuchverschluss, immerhin… Weiterlesen »
Ich war tatsächlich mal 24h offline – haha, hier geht ja ordentlich was! Vielen Dank für Dein und aller Anderen Engagement, da muss ich jetzt erstmal, ganz mit Ruhe alles lesen … 🤗 LG und nochmals Danke … und die Preisfrage hätte ich tatsächlich falsch beantwortet – Sorry 😉
Ich lese jetzt erst diesen Bericht (weil er mich nicht wirklich interessiert hat) und die Kommentare dazu, aber die Minolta XM, mit oder ohne Motor, wäre auch meine erste Vermutung gewesen. Aber es ist ja nun auch schon nach 12, also Sonntag vorbei… 😉
Von der Top Gun Super -Dingsda habe ich noch nie was gehört.
Wie J. Friedrich schon schrub, vielen Dank Peter, für Deine Ausführungen. Solche Kommentare liest man gerne und von denen lernt man auch dazu. Im Gegensatz zu Deinem viel zu häufigen Nikon-Gesäusel.
Viele Grüße, Daniel
…obwohl Topcon mit dem Modell RE-super die weltweit erste TTL-Spiegelreflexkamera in den Verkauf brachte, Asahi Pentax zeigte schon vorher einen Prototypen der Spotmatic mit der selben Technik, aber letztendlich zählt, wer die erste TTL-Kamera in den Handel brachte – und das war nun einmal die Topcon.
Da hast du schon recht, letztlich geht es darum, was aktuell mehr ankommt und sich besser verkauft. Nicht Retro wäre es nur bei mir, weil ich eben keine auf alt getrimmten Gehäuse suche, ohne Griff usw. Aber das ist eben nur mein persönlicher Geschmack. Ich würde eine Z6 der ZF vorziehen oder eine X-H2 der X-T 5 usw. Aber wie gesagt, letztlich geht es für Hersteller immer nur darum, was sich davon aktuell besser verkaufen lässt. Mit den ständigen Nachfolgern und deren verbaute Nettigkeiten lockt man ja auch nur noch manche an die Kassen.
Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass Maitani seine Inspiration von diesem westdeutschen Sucherknipsen-Hersteller hatte und diesen sehr schätzte.
Für die Konstruktion der OMs war er sogar sein Vorbild: kompakte Kamera und kompakte, lichtstarke Optiken.
Man sieht, mit Wertschätzung erreicht man viel und kann Gutes erschaffen. Das ist dann der Unterschied zu einer durchweg ablehnenden Haltung.
Hallo Herr Braczko, grundsätzlich sollte moderne Technik gut zu bedienen sein. Hierbei ist es egal ob diese Ziele besser mit bewährten Mitteln oder neuen Interpretationen erreicht werden. Für beide Lösungswege werden sich Liebhaber finden. Maitanis Idee, den Verschlusszeitenring bajonettnah anzusiedeln war absolut praxisnah, zumal gleichzeitig der Blendenring Richtung Vorderlinse der Objektive wanderte. Somit war die linke Hand mit den Einstellungen Blende, Zeit und Schärfe beschäftigt, die rechte Hand aber immer am Auslöser und „schussbereit“. Mit ein bisschen Einübung war dann die Kamera „verlängerter Arm“ und durch das deutlich geringere Gewicht weniger ermüdend als die großen Brummer der Konkurrenz. Übrigens galt und gilt das auch motorisiert. Bei den Zeitautomaten OM 2 und OM 4 (Ti) – nebenbei genial mit TTL-Blitz, später zusätzlich Highspeed Blitz und dynamischer Zeitensteuerung, praxisnahes Wechseln der Messmethode von mittenbetont auf (multi)spot- war der Zeitenring deutlich seltener im Einsatz und weniger wichtig. Neben zwei Minolta XM bzw. XM Motor (als zeitlich technisch vorgezogene Nikon F3 und andere) haben und hatten wir 7 dieser Olympus Kameras im Dauereinsatz und wurden nie enttäuscht. Ich denke auch, dass Olympus mit den Verkaufszahlen der OM Serie mehr als zufrieden sein konnte. Auch wenn ich im Detail manches anders erlebt habe, war Ihre… Weiterlesen »
Sehr guter Kommentar, vielen Dank, auch die Bemerkungen mit der Kompaktheit von Olympus kann ich gut verstehen, die Olympus-Kameras waren gerade auch durch ihre kompakten Abmessungen die Vorreiter, dann erschienen von Nikon die kompakteren Kameras FM und FE, von Asahi Pentax die Modelle ME, MX, MV, ME-Super usw. Andere Hersteller zogen nach, allerdings hatten die „großen Brummer“ auch Vorteile, auf dem Fußballplatz war das ein ideales Gegenwicht zu den „langen Rohren!“
Dann machen wir einfach weiter…..
👍 – wie gesagt: immer mal so ein toller Exkurs, freut hier sich viele – auch die Ergänzungen von Mirko und Martin sind da klasse als Ergänzung!
Servus J.Friedrich,
das Patent der Elbe Kamera GmbH ( ich erwähnte es weiter oben) welches Olympus dann kaufte, wurde mit der OM2 dann eingeführt. Martin Bauer benennt es sogar 😉 Interessant ist noch eine Patentanmeldung aus dem Jahre 1970 mit den Namen „Verfahren zur kontrastabhängigen Scharfstellung optischer Systeme in photographischen Kameras“
Nun war man 1970 noch nicht soweit mit der elektronischen Umsetzung (schon garnicht die DDR) aber das sollte sich Mitte der 80iger ausserhalb der DDR ändern.
👍 – danke Dir ebenfalls – wir „Foto-Prakticanten“ hatten eben den Traktor unter den Knipsen – zum „puren“ Lernen mit 11-13 Jahren nicht so verkehrt … 😉
…Themen für einen fotografischen Austausch und Plausch gibt es sicher in Überfülle. Einstellscheiben zumindest bei den OM Kameras lassen sich gefühlvoll auch völlig ohne Pinzette und Fingerakrobatik wechseln. Das geht locker innerhalb 20-30 Sekunden: Rahmen lösen, fällt knapp vor den Spiegel, Einstellscheibe austauschen, Rahmen wieder einhaken, fertig. Der Wechsel einer Einstellscheibe der Nikon F mit Ftn Sucher erscheint mir da viel unangenehmer, verklemmt leicht und bedarf deutlich mehr Zuspruch. Die F2 ist mir grundsätzlich extrem sympathisch, Sucheraustausch mit Wechsel der Einstellscheibe ist aber auch noch kein Hit. Erst ab der F3 wird es gut, später bis F5 sehr gut. Bei der F6 wird auf Wechselsucher offiziell wegen zu geringer Nachfrage und besserer Schlechtwettertauglichkeit verzichtet. Das damalige Interview aus Japan werden Sie sicher kennen. Einstellscheiben werden Sie aber sicher nicht in den „Kampfarenen“ des Fotojournalismus gewechselt haben, sondern eher zu Hause?! Löcher in Tuchverschlüssen waren ein Problem insbesondere von Sucherkameras. Der Rückschwingspiegel bei den SLR hat geholfen. Titanverschlüsse sind natürlich beeindruckend aber auch extrem empfindlich. Bei Kameraaustausch einer Olympus zum Filmwechsel wurde mir am Set einmal eine Kamera versehentlich im offenen Zustand „liebevoll“ überreicht, Konsequenz: eingedrückter Tuchverschluss. Normalerweise hätte dies, insbesondere bei den Titanverschlüssen, zu einem Totalausfall geführt. Die OM 2… Weiterlesen »
Danke – der Mattscheibenwechsel lief bei mir sehr schnell mit der F2, hatte ich sehr oft praktiziert. Mit der Nikon F2 gab es nie Probleme, was die alles mitmachen musste, die hielt durch. Da stehe ich nicht alleine, unter Kameraexperten weltweit gilt die F2 immer noch als die robusteste und widerstandsfähigste Kleinbildkamera, aber ich möchte trotzdem die Canon F-1 nicht schlecht reden, das war auch Kamerabau der Spitzenklasse! Jetzt zur Pentacon Super, damals das „Flaggschiff“ unter den DDR-Kameras. Sie flog oft mit – und warum? Der „große Bruder Sowjetunion“ nahm natürlich Kameras aus Dresden mit in den Kosmos, sogar Valentina Tereschkowa (die erste Frau im Weltall) fotografierte damit aus ihrer kleinen Raumkapsel. Jetzt kommt das „aber“: So eine Weltraumtour lässt sich auch wegen der hohen Kosten und dem gigantischen Aufwand so leicht nicht wiederholen, deswegen bevorzugte nicht nur die amerikanische NASA Nikon-Kameras, sondern auch die „russischen Kollegen.“ Kann mich noch an einen Aufenthalt in Moskau erinnern, da stand eine fast perfekte Kopie der Nikon F2 in einem Foto-Schaufenster. Schon damals „nicht verkäuflich“, eine (bis auf den Photomic) ähnliche F2-Kopie (Lomo 103) kaufte ich mir dann später, sie besitzt sogar austauschbare Sucher und Wechselmattscheiben. Das Objektiv 1.4/50 mm sitzt in einem… Weiterlesen »
Eine analoge Kamera kommt sicher nicht. Da könnte sich OMDS auch selber ins Knie schiessen. Ich erwarte eine eher hochpreisige mFT Kamera mit der Technik der OM-1 II in konsequentem und vor allem hochwertigem Retrodesign.
Eine günstige Einsteigerkamera bringt zuwenig Profit. Evtl. lässt OMDS die E-M10 IV auch einfach auslaufen und die OM-5 ebenfalls. Mit dem billigen Plastegehäuse ist die einfach nicht attraktiv.
Es kommt was kommen muss, eine OM-1 Digital natürlich mit OM-Mount 😉
Analog glaub ich auch nicht; wäre dann Kleinbild oder Halbbild. Die nächste Sache wäre dann SLR oder Messsucher. OM müßte dann auch neue Objektiv dafür liefern. Oder halt ein fest verbautes. D.H. es wäre eine recht teure Angelegenheit für OM wenn sie auf den Analogzug aufspringen wollen. (Ausser wenn s so was wie die Pentax 17 wird.)
“ OM müßte dann auch neue Objektiv dafür liefern.“
Zuiko (analog) …. find ich geil 😎
dpkPvjM
Ja; hab auch den FD auf EF Adapter, schöne Vignetierung.
… neue Objektive liefern … bedeutet aber auch, das die Objektive für Neueinsteiger lieferbar und nicht nur auf den Gebrauchtmarkt angewiesen sind. D.H. investieren in … . Nicht sehr wahrscheinlich. Wunschdenken!?
Gruß
Servus Chris,
reinstes Wunschdenken meinerseits 😇 Eine einfache Kamera wie vor der „AF- Ära“, für die ganzen Altgläser die auf dieser Welt noch im Umlauf sind 📷😂
Servus Mirko,
ja es gibt ne Menge Altgläser die mich interessieren; vorallem lichtstarke Tele, die sind aber leider recht teuer.
Chris
Da es bei Panasonic nichts vergleichbares gibt könnte ich mir wenn die Specs stimmen einen Ausflug ins OM Lager vorstellen.
Bin sehr gespannt was sie kann und wie sie ausschaut.Vor allem sollte sie sehr Kompakt sein.
Ich könnte mir eine OM5 mit alter Technik in einem neuen Gehäuse vorstellen.
Also möglichst geringer Entwicklungsaufwand, in einem ansprechenden Gehäuse, zu überhöhtem Preis.
Was Verwertungsgesellschaften eben so tun, da sie auf kurz- bis mittelfristigen Gewinn aus sind.
Neue, abgedichtete Festbrennweiten sind überfällig. Das Uralt 2.0/12 ist nicht nur nicht abgedichtet, sondern hat zu grobe MF- Schritte und die Randschärfe lässt bei Offenblende auch zu wünschen übrig. Das hätte längst ersetzt werden müssen, ähnliches gilt für das 1.8/25.
Ist mir inzwischen auch alles wurscht.
Solang sich der OM- System Service nicht erheblich und nachaltig bessert, ist OM- System, nach mehreren schlechten Erfahrungen, für mich gestorben.
Immer das gleiche und mittlerweile nur noch nervig, dein Rumgenöle zu OM….
Wer mehrfach schlechte Erfahrungen macht, lässt seinen Frust halt heraus. Fakt ist doch, das seit der Übernahme der Olympus- Kamerasparte, kaum noch wirkliche Innovationen kommen, die Qualität der Produkte gelitten hat und der Service völlig indiskutabel ist. Ich habe in meiner Laufbahn schon mit vielen Kameramarken/Herstellern fotografiert, bei keinem gab es auch nur annähernd einen so schlechten Service. (Pentax, Contax, Nikon, Olympus, Sony, Panasonic) Den besten Service hatten übrigens Nikon zu Analogzeiten und bei den Digitalkameras Panasonic. Auch unter Olympus war er mal richtig gut. Ich bin Vielfotografierer, Naturfotograf und GDT- Mitglied, halte Vorträge und verkaufe auch das ein oder andere Bild. In der Natur muß man zu bestimmten Zeiten vor Ort sein, das plane ich oft langfristig und dann ist zuverlässiges Equipment eine absolutes Muß, ebenso wie kurze Reparaturzeiten und verlässliche Angaben über die Reparaturzeiten, um evt. Ersatz besorgen zu können. Das ist bei OM- System nicht der Fall, und zwar schon lang nicht mehr und es bessert sich auch nicht. Meine Olympus- Gerätschaften werden deshalb nach und nach durch andere Fabrikate ersetzt. MFT nutze ich in der Natur eh nur noch für Makro- Aufnahmen. Schau doch mal ins Oly- Forum….. Für Hobbyfotografen (Keine Abwertung), ich bin es übrigens… Weiterlesen »
Der Nikon-Service ist auch jetzt in digitalen Zeiten sehr gut, eine optimale Kommunikation mit den Nikon-Mitarbeitern kommt dazu, alles perfekt. OK, die meisten Hobby-Amateure können das nicht einschätzen, denn Nikon-Kameras halten durch. Im professionellen Bereich sieht das eben anders aus, bei dem „Gedrängel um das beste Bild“ und dem Terminstress geht ab und zu eine Kamera oder ein Objektiv zu Boden…..und da ist ein sehr guter Service wichtig und hilfreich!
Ja, Thorsten, das kann ich auch absolut nachvollziehen.. Aber musst Du es denn bei jedem Artikel über OM kommentieren? Seit gefühlt Jahren? Ist dein Frust nicht langsam weg? Vor allem, wenn du Dich eh schon von OM verabschiedest.. Schau nach vorne und hab Spass, egal was war 🤘🤙😎….
Ich kann Torsten verstehen. Er ist halt satt von allem. 😉
Ups, h vergessen. Sorry, Thorsten.
OM hat eine neue Kamera in der Mache? Dies überrascht meinereiner nicht, man möchte ja verkaufen!
Welche Kamera erwartet meinereiner von OM?
Sagen wir es mal so: Egal wie die neue Knipse aussieht, ob auf altbacken getrimmt oder auch nicht, jedenfalls erwartet meinereiner von OM rein gar nichts, was innovativ wäre und in der Entwicklung richtig Geld kostet, denn mit hohen Ausgaben für zukunftsweisende Kamerasysteme würden die sich ja nur die kurzfristigen Gewinne versauen, und dies wollen die mit absoluter Sicherheit nicht. Ergo kommt „alter Wein in neuen Schläuchen“, egal ob der Schlauch nun altbacken aussieht oder eben auch nicht.
Du triffst den Nagel auf den Kopf- sehe ich auch so
Wenn ich mir was wünschen darf, dann kommt ein robustes und wetterfestes Gehäuse mit wertiger Anmutung. gerne Retro. Bitte ohne eingebauten Blitz. In der Größe der OM5 und mit dem Sensor der OM1.
Dazu bitte ein Update der alten kompakten Brennweiten und diese in Zukunft bitte auch alle wetterfest.
Wenn das kommt, bestelle ich.
Andrea Pizzini hat die ersten unscharfen Bilder von der neuen OM-System Kamera:
https://youtu.be/DDXPPmnmeWg?si=fQ3zgkkBzvYfWfSs
Vielen Dank, das sieht vielversprechend aus.
Einen Nachfolger für die E-M10IV wird es nicht geben und eine Filmkamera schon gar nicht (wie kommt man auf diese Schnapsidee?). Gibts ernsthaft Menschen die glauben das OMDS eine Filmkamera für OM-Objektive baut die seit 20 Jahren nicht mehr erhältlich sind? Zudem haben die gar kein R&D für sowas. Nach dem Flop der Pentax 17 sowieso nicht. Die Pentax startete mit sFr. 599.– und jetzt bekommt man sie schon für sFr. 399.– inkl. Gratisfilm in der Schweiz. OMDS hat zudem mehrfach gesagt das man sich auf die hochwertigeren Modelle OM-1 und OM-5 konzentriert, von daher wird eine OM-10 Wunschdenken von manchen Fans bleiben. Vermutlich gibts einfach eine – wie vermutet – OM-1ll im Vintagekleid bei der man Elemente der PEN-F übernommen hat.
Oh la la, erst heute ist mein analoger Zuwachs meiner Sammlung eingetroffen, eine perfekte OM-3! Würde mich sehr über eine digitale Entsprechung freuen!