Kameras Neuheiten OM System / Olympus Top

OM System OM-5: Das neue Flaggschiff der Mittelklasse ist da

OM System hat mit der OM-5 die Kamera vorgestellt, die künftig den Bereich der Mittelklasse anführen soll. Wir ordnen die Spezifikationen ein.

E-M5 Gehäuse mit IP53-Zertifizierung

Damit dürfte der Name Olympus nun endgültig Geschichte sein. Bei der Anfang 2022 vorgestellten OM-1 wurde der Name Olympus noch prominent auf der Vorderseite der Kamera platziert, bei der neuen OM-5 wird nun zum ersten Mal gänzlich darauf verzichtet.

Im Inneren der Kamera findet man allerdings nach wie vor jede Menge Technik, die schon in Olympus Kameras und genauer gesagt der Olympus E-M1 Mark III zum Einsatz kam. Auch das Gehäuse dürfte vielen bekannt vorkommen, da es was Formfaktor und Bedienung angeht von der Olympus E-M5 Mark III (und somit gewissermaßen der Vorgängerin der OM-5) übernommen wird. Bei der Robustheit hat OM System allerdings nachgebessert, zumindest auf dem Papier. So bietet die OM-5 nun eine IP53-Zertifizierung und ist damit besonders gut gegen Staub und Spritzwasser geschützt – damit übertrifft man sogar die ein oder andere Profikamera.

Sensor, Autofokus und Prozessor von der E-M1 III

Sensor, Prozessor und Autofokus-System werden allesamt von der Olympus E-M1 Mark III übernommen. Das bedeutet, dass wir es hier mit einem mit 20 Megapixeln auflösenden Micro-Four-Thirds-Sensor, einem Autofokus mit 121 Phasen-AF-Kreuzsensoren sowie dem TruePic IX Prozessor zu tun haben. Beim AF-Algorithmus (insbesondere der Gesichts- und Augenerkennung) und dem Bildstabilisator hat OM System im Vergleich zur Vorgängerin nachgebessert, letzterer soll nun in Kombination mit stabilisierten Objektiven in der Lage sein, bis zu 7,5 Blendenstufen längere Belichtungszeiten zu ermöglichen.

High-Resolution-Modus mit bis zu 80 MP

Der 5-Achsen-Bildstabilisator ist unter anderem verantwortlich für den leistungsstarken High-Resolution-Modus, mit dem mehrere Einzelbilder zu einer 50-Megapixel-Aufnahme zusammengefügt werden können. Im Gegensatz zu anderen Herstellern ist das bei OM System und der neuen OM-5 auch aus der Hand möglich. Mit einem Stativ verbessert sich die Genauigkeit aber natürlich, hier sind dann auch 80-Megapixel-Aufnahmen möglich, wahlweise auch in RAW.

Bei der Serienbildgeschwindigkeit schafft die OM System OM-5 derweil 30 Bilder pro Sekunde mit elektronischem und 10 Bilder pro Sekunde mit mechanischem Verschluss. Mit mechanischem Verschluss kann die maximale Geschwindigkeit für bis zu 150 RAW-Aufnahmen, beim elektronischen Verschluss hingegen nur für 18 Aufnahmen und somit etwa eine halbe Sekunde gehalten werden. Die minimalen Verschlusszeiten liegen bei 1/8.000 Sekunde (mechanisch) und 1/32.000 Sekunde (elektronisch).

Keine zeitliche Beschränkung mehr bei Videos

Sucher und Bildschirm sind alte Bekannte. Der elektronische Sucher löst mit eher mageren 2,36 Millionen Bildpunkten, der links neben das Gehäuse klappbare Bildschirm mit 1,04 Millionen Bildpunkten auf. Bei Videos schafft die OM-5 4K mit 30 Bildern pro Sekunde oder Full-HD mit 120 Bildern pro Sekunde. Eine zeitliche Beschränkung auf knapp 30 Minuten pro Aufnahme gibt es nicht mehr, zudem stehen OM-Log400 und ein Anschluss für ein externes Mikrofon zur Verfügung.

Weitere Spezifikationen

Zu den weiteren technischen Daten der OM System OM-5 gehören:

  • Gewicht: 414 Gramm
  • Abmessungen: 12,5 x 8,5 x 5 cm
  • Live-ND-Funktion (bis 16-fach)
  • Live-Bulb, Live-Time, Live-Composite
  • Fokus-Bracketing, Fokus-Stacking, Belichtungsreihen, HDR
  • Sternenhimmel-AF
  • Neues Menü der OM-1 wird nicht übernommen
  • micro-USB (kein USB-C, Laden nur sehr langsam und nur im ausgeschalteten Zustand möglich)
  • USB-Webcam-Unterstützung
  • Vertikale Videos
  • Micro-HDMI, Anschluss für Kabelfernauslöser
  • Akkulaufzeit: 310 Bilder nach CIPA-Standard

Preis und Verfügbarkeit

Und was kostet nun der ganze Spaß? OM System ruft eine unverbindliche Preisempfehlung von 1.299 Euro für das Gehäuse auf, das ab Mitte November 2022 in den Farben Schwarz und Silber verfügbar sein soll. Zusammen mit dem Olympus 12-45mm f/4 ED PRO sollen 1.699 Euro fällig werden. Ebenfalls für 1.699 Euro soll bald auch ein Set mit dem 14-150mm f/4-5.6 ED II erhältlich sein, hier gibt es derzeit aber noch Lieferprobleme beim Objektiv.

Die OM System OM-5 ist ab sofort vorbestellbar bei: Calumet | Foto Koch | Foto Erhardt

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Frank

Daß der Hersteller OMDS Dinge aus den Vorgängermodellen übernommen hat muß nicht heißen, daß die OM-5 eine schlechte Kamera ist. Nicht immer ist das Neue auch wirklich besser. Und das Problem einer E-M1 Mark III war ja nicht der Sensor, sondern lag eher in der Verarbeitung der Bildinformationen, sprich Bildrauschen.
Wenn OMDS das verbessert hat, ist die Neuerscheinung auch ein Erfolg. Und der Autofokus scheint ebenfalls verbessert zu sein.
Es war nicht die Aufgabe von OMDS, die Bildqualität derart anzuheben, daß Micro Four Thirds in der gleichen Liga wie eine Vollformatkamera spielt. Und ich bin mir sicher, daß die Verkaufszahlen auch noch Einfluß auf die Preise haben werden. Die Preisvorstellung von 1700.-Euro inklusive eines Standardobjektives wird sich vielleicht schon bald bei 1400.- Euro einpendeln, und dann stimmt die Sache doch.
Auch wenn die Mitbewerber ebenfalls mit stolzen Preiserhöhungen aufgewartet haben, auch die werden bei weniger Geld in den Verbrauchertaschen Kompromisse beim Preis machen müssen. Nur vom Premiumsegment wird kein Anbieter langfristig glücklich werden.
Unter diesem Gesichtspunkt ist die Wiederverwertung von Bauteilen aus vorangegangenen Serien vielleicht genau der richtige Weg zum Erfolg.

Max Headroom

Ganz nice, auch wenn ich auf den BSI-Sensor und TruePicX-Prozessor der OM-1 gehofft habe. Aber die 1er muss ja auch mehr bieten. Ansonsten ist der Funktionsumfang schon ganz ordentlich und auch die verbesserte IP-Zertifizierung gefällt mir. Werde ich mir näher anschauen… 🙂

Max Headroom

Update: Leider durchgefallen. Bei genauerem Hinsehen, wird einem erst klar, wie viel „altes“ doch noch weiter verwendet wird (Menüs, micro-USB?)… Dafür ist sie dann doch zu teuer. Schade, denn ich war jahrelang großer Fan vom Olympus-System… Ich weiss gar nicht wo ich hin soll, wenn ich in ein paar Jahren dringend eine neue Cam bräuchte…

ccc

MicroUSB nervt „tierisch“. Hab Bekannte, die sich aus Prinzip nichts mehr mit MicroUSB kaufen.

Peter

Der Titel sollte eher heissen: das alte Mittelklasse Flagschiff ist da…
Wieso sollte ich für den Haufen veralteter Technik und höchstens homöopathischen Änderungen gegenüber der EM 3 1300€ ausgeben?

Thorsten

genau, das würde ich mich auch fragen, wenn ich vorhätte mir in Zukunft noch etwas von OMDS zuzulegen, aber bei dem sehr mangelhaften Service, wie ich leidvoll erfahren musste, kommt mir kein Produkt des Herstellers mehr ins Haus.
Übrigens besitze ich vieles von Olympus: 5 Kameras und sehr viele Objektive. Aber weder die EM1-X, noch die OM1. Die OM1 wegen der Qualitätsprobleme und die EM1-X ist mir deutlich zu groß, dann kann ich gleich meine L- Mount FF- Kameras mit besserer Bildqualität nutzen.
1300€ für eine Mittelklassekamera mit veralteter Technik und einem Sucher der schon bei meiner EM1-3 eine Zumutung war……. und das mit dem kleinen Sensor……
Die trauen sich was…….

Werni

Der Tenor ist fast überall gleich. Grosse Enttäuschung und Unverständnis für diese wenig innovative Kamera, die nicht mal eine gute Modellpflege ist. Im Oly Forum gibt es tatsächlich einige wenige Fanboys, die sich das noch schönreden. Egal. Wenn OMDS so weitermacht sind sie in fünf oder eher drei Jahren weg vom Markt. Da muss ich schauen, dass ich mein Zeug vorher noch gut verkaufen kann.

Thorsten

Im Oly- Forum habe ich auch mal kurze Zeit mitgewirkt.
Dort gibt es viele Hardcore Oly- Fans, die sich den größten Mist schönreden.
Bei Kritik, oder einen Blick über den Tellerrand, wird man angegriffen, vielen wollen die Realität gar nicht sehen- ist mir auch schnuppe, ich verspüre schon länger nicht mehr die geringste Lust dort teilzunehmen.
Einige verstehen einfach nicht den Unterschied zwischen Meinung und Fakten, wie oft in Foren- nicht mein Ding.
Aber selbst im Oly- (Fan)- Forum wird die neue OM5 größtenteils heftig kritisiert.
Für mich ist der Hersteller schon längst gestorben,
vor allem wegen massiver Qualitätsmängel und völlig indiskutablem Service.
Die Gerätschaften behalte ich größtenteils, denn die Gebrauchtpreise sind für Olympus- Objektive und Kameras nach dem Verkauf größtenteils im Keller.
Außerdem gibt es ja noch Panasonic, mit denen habe ich bislang nur sehr gute Erfahrungen gemacht, auch mit dem vorbildlichen Pana- Service.
Das MFT- System gefällt mir weiterhin gut.

Ingo

Also, würde ich in Micro Fourthird jetzt investieren wollen, würde mich die Kamera definitiv stutzig machen. Entweder ist das nur ein Zwischenschritt, eine OM-D E-M5 III 1/2 und es kommt noch ein neuentwickeltes Modell, oder ich frage mich ernsthaft, was die Entwicklungsabteilung dort macht.
Immerhin haben sie die Wetterfestigkeit erhöht, das ist ja schon bemerkenswert.
Vielleicht hätte OM Systems die Kamera gar nicht auf den Markt bringen sollen. Offensichtlich wollen sie die vorhandenen Olympus-Kameras ja nur weiterverkaufen. Das funktioniert aber aufgrund des Erscheinungsdatums der Kameras natürlich nicht.

Peter

„Immerhin haben sie die Wetterfestigkeit erhöht, das ist ja schon bemerkenswert.“
Ach komm, das war doch einfach eine Zertifizierung, die Wetterfestigkeit war doch vorher schon gleich gut, oder denkst Du die haben die Produktionsstrasse komplett umgebaut? Sonst hat sich ja nichts am Äusseren geändert. Das wurde vorher einfach nicht zertifiziert, weil teuer und es ja einen Abstand zum grossen Modell geben muss.
Und wenn schon: meine alten Nikons (D300,D500,D750) und meine Olys (Em1-2, Em5-2, Em5-3, OM-) haben bis jetzt jeden Regenguss weggesteckt, egal was da als Zertifizierung drauf stand…

Aber ja: diese Kamera hätten sie definitiv nicht auf den Markt bringen sollen, zumindest nicht nach 2019…

Tessar

Das sehe ich entschieden andres, OMD System hat hier Funktionen wie ND Filter und Sternenautofocus (eine Funktion die man bei anderen Herstellern bisher nicht findet ) von der OMD EM1 Mark III zur neuen EM 5 weitergereicht und die Hardware des Kamera Gehäuse im Wesentlichen belassen. Dazu gibt es noch Video ohne Limit. Für das was die Kamera damit kann ist sie voll adraktiv, insbesondere wenn man die Vorteile einer leichten Kamera mit leichter Ausrüstung auf Reise- und Unterwegs-Fotographie zu schätzen weis. Wer mehr will muss halt zum neuen OMD Top Modell greifen wo es einen größeren Sucher mit schickerem Monitor gibt. Das machen andere Kamera Hersteller egal wie sie heißen bei der Modellpflege nicht erkennbar anders. Und by the way, mit der Ausstattung finde ich zu dem Preis bei anderen Herstellern auch nix dolleres. Und jetzt argumentiere man bitte nicht, das allein schon ein größerer Sensor zu höheren Preisen berechtigt auch wenn es wie bei einer Sony Alpha 7 III technisch auch nur der Schrott von gestern ist …

Thorsten

„oder ich frage mich ernsthaft, was die Entwicklungsabteilung dort macht.
Welche Entwicklungsabteilung?
Frag ich mal so kätzerisch. Schon zu Olympuszeiten wurde die Entwicklung deutlich zurückgefahren. Und beim Übergang zu OMDS wurden lt. div Meldungen 50% der Mitarbeiter freigestellt und die Rest- Entwicklungsabteilung blieb sicherlich nicht verschont.
Das Ergebis sehen wir.
Meiner Ansicht nach sollen noch vorhandene Techniken und Entwicklungen so lang versilbert werden, wie es irgend geht. Nur nicht so viel riskieren. Der Käufer der Olympus- Kamerasparte JIP ist ein Finanzinvestor.
Kann ich durchaus nachvollziehen in einem schrumpfenden Markt.
Die Kameras mit den größeren und in vielen Fällen besseren FF Sensoren,werden immer besser und sind auch nicht mehr teurer, jedenfalls Modelle mit ähnlicher Technik, denn der Sensor ist längst nicht mehr der Haupt- Kostenfaktor.
Und von unten werden Smartphonekameras immer besser und die muß man nicht extra kaufen und mitschleppen.

Martin Berding

Was soll OM denn groß machen? Sie haben die Überreste der Kamerasparte von Olympus übernommen und dürfen auch nicht mehr den Markennamen auf die Kameras schreiben. Wer kann mit OM-Systems was anfangen? Eben, niemand, weil keine Kommunikation stattfindet. Wie könnte das aussehen? Etwa so: „Wir, OM Systems, möchten uns Ihnen vorstellen. Wir haben das Kamerageschäft von Olympus übernommen und bieten allen Interessierten die gewohnte hervorragende Qualität unserer Produkte an“. Dazu gehört auch eine Zeitleiste, was in Zukunft geplant ist und eine Servicestation, wo im Falle eines Defektes eine Reparatur durchgeführt werden kann. Natürlich müssen die Sachen die gleiche gute Qualität wie vorher Olympus haben. Das nennt man Vertrauen bildende Maßnahmen. Der Handel muss das Ganze dem Kunden übermitteln. Eine persönliche Erfahrung von mir, 2017 wollte ich eine Olympus, der Händler hatte sie wohl da, gekauft hatte ich eine Fuji. Obwohl ich an Fuji vorher überhaupt nicht gedacht hatte. Fuji wurde sauber präsentiert, man konnte testen und in Ruhe wählen. Olympus war eben schon damals auf dem absteigenden Ast.

ccc

Ich sehe deinen letzten Punkt anders rum. Auf Ausflügen ist es mir sehr recht, wenn ich den Akku meine Smartphones schonen kann und ich dessen Einsatzzweck auf Navigation und Kommunikation beschränken kann.
Fotos gerne mit einer extra Kamera. 🙂

Alexander Bergemann

Da ist endlich mal ein neuer Sensor da und was passiert?
Es wird in eine neu erscheinende Kamera ein uralter Sensor eingebaut.
Sehr traurig meiner Meinung nach und ich bin dem mft system verhaftet…

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