Ein Jahr hat es letztendlich gedauert, bis man zum Schluss gekommen ist: Es bleibt alles, wie es war.
Patentstreit begann im Mai 2022
Wahrscheinlich erinnert ihr euch noch an diese Meldung von vor ziemlich genau einem Jahr: „Nikon wird wegen Patentrechtsverletzung verklagt„, haben wir damals getitelt. Dabei ging es um einen Fall zwischen dem japanischen Kamerahersteller und dem US-Unternehmen RED.
Nikon Z9 nutzt angeblich geschützte Datenkomprimierung
Konkret war die Nikon Z9 bzw. ihre durch ein Softwareupdate verliehene Funktion mit einer besonderen Art der Datenkomprimierung den Amerikanern ein Dorn im Auge. RED sah hier einen Verstoß gegen das Urheberrecht von einer seiner Erfindungen.
Im September schlug Nikon dann zurück und stellte die Richtigkeit der Patente an sich in Frage. Ihrer Meinung nach hätten sie gar nicht gewährt werden dürfen.
Trotzdem hat irgendjemand gewonnen
Jetzt haben sich die Unternehmen allem Anschein nach im Guten auf eine Einstellung der Klage geeinigt hätten, vermutlich aus finanziellen Gründen. Schließlich wurde schon beidseitig eine Menge Geld für Anwälte verbrannt.
Der Kläger Red.com, LLC und die Beklagten Nikon Corporation und Nikon Inc. vereinbaren und beantragen hiermit gemäß diesem gemeinsamen Antrag nach Federal Rule of Civil Procedure 41(a)(1)(ii), dass diese Klage hinsichtlich aller Ansprüche, Gegenansprüche, Klagegründe, Verteidigungsmittel und Parteien ohne Präjudiz abgewiesen wird, wobei jede Partei ihre eigenen Anwaltsgebühren und Kosten zu tragen hat.
Gerichtspapier
Unterm Strich hat sich durch den nun rund ein Jahr andauernden Streit also nichts verändert. Wer hinter geschlossenen Türen jetzt besser davongekommen ist, lässt sich nur spekulieren.
So wäre es genauso möglich, dass Nikon eine Art Lizenzgebühr an RED abdrücken musste, wie dass RED eine weitere Schwächung seiner Patentrechte vermeiden wollte. Wozu tendiert ihr?
via: PetaPixel | Beitragsbild: Jakob Owens
Wieso sollen wir zu etwas tendieren? Nix genaues weiss man nicht…😊
Du schreibst ja „hinter verschlossenen Türen wurde entscheidet“.
Es wurde natürlich „entschieden“.🤦♂️
Es ist wie immer vor Gericht. Der Richter nuschelt es sieht nicht gut aus. Dann rennen die Anwälte aufs Klo und handeln einen Vergleich aus den sie ihren Mandanten extra berechnen. Und der Richter muss kein Urteil schreiben. Nächster Fall.
😁👍
Du hast noch die Verschwiegenheitserklärung vergessen. 😉
Du scheinst Einblick in die Praxis zu haben 😁.
Achja, so können sich wieder ein paar Anwälte und Richter neue Luxuskarossen und Swimming-Pools zulegen, die Kosten werden am Ende auf die Produktpreise von Nikon on RED umgelegt und deren Kunden finanzieren den Spaß. Die Welt ist damit kein Stück besser geworden.
Ich verstehe nicht, warum Juristen in der Gesellschaft so hoch angesehen sind.
Neidisch? Die Antwort ist doch ganz einfach, weil sie die Interessen von Mandanten vertreten und diese durchsetzen, wenn es etwas zum Durchsetzen gibt. Es haben in diesem Fall übrigens auch nicht die Anwälte gestritten sondern RED und Nikon. Vor einem Jahr war RED geladen, weil sie meinten Nikon verletze deren Patente und sie wollten gegen Nikon einen Wirtschaftskrieg eröffnen. Ein Jahr später ist der Fall gelöst und beide gehen wieder ihrer Wege und konzentrieren sich auf das was sie können.
Ja, so steht es im Lehrbuch. Sie werden aber auch von ihren Mandanten bezahlt und tragen selbst kein allzu großes Risiko dabei. Damit haben z. Bsp. die Anwälte von RED ein gewisses Interesse daran, so einen Streit zu führen. Das sichert ihren Job und ihr Einkommen.
Und damit sind die beteiligten Anwälte auch die Gewinner des Verfahrens. Alle anderen haben verloren.
Man Rüdiger, niemand zwingt RED die Dienste der Anwälte in Anspruch zu nehmen. Das machen die freiwillig und wissen genau, auf was sie sich einlassen. Jeder Mandant wird vorab über das Kostenrisiko informiert, niemand wird hier ins offene Messer laufen gelassen. Ebenso zwingt niemand Nikon sich in diesem Verfahren zu verteidigen, sie könnten es auch einfach laufen und sich verurteilen lassen. Vermutlich hat sich aber Nikon Gedanken darüber gemacht, was für sie die bessere Lösung ist. Und nein, nicht alle anderen haben verloren und schon gar nicht wegen ihren Anwälten. Der Fall wurde anscheinend mit einem Kompromiss gelöst, mit dem beide Seiten leben können. Damit wurde zwischen den Parteien Rechtsfrieden wieder hergestellt und genau das ist ein Gewinn. „Ja, so steht es im Lehrbuch. Sie werden aber auch von ihren Mandanten bezahlt und tragen selbst kein allzu großes Risiko dabei“ Ohje, mit Verlaub, das ist ein ziemliches Geschwätz. Was Du schreibst gilt für jeden anderen Dienstleistungsberuf auch. Jeder Arzt, jeder Softwareentwickler, jeder Unternehmensberater, jeder Sachverständige bietet seine Dienstleistung an, damit andere sie freiwillig in Anspruch nehmen und den Dienstleister dafür bezahlen. Stell Dir vor, sogar Profifotografen bieten ihre Dienstleistung an, damit sie ihr Einkommen und ihren Job sichern. Wem die… Weiterlesen »
Ich werd’s versuchen 😉
Versicherungen sind übrigens die nächsten in meiner Liste. Die haben auch ihre Berechtigung, und werden als Dienstleister gebraucht. Aber manchmal nehmen die sich für meinen Geschmack einfach zu wichtig. Banken standen auch immer auf meiner Liste, aber seit der Finanzkrise sind die erfreulich vernünftig geworden.
Thomas, du wirst dich jetzt vielleicht wundern, aber ich habe mich tatsächlich zweimal selber verteidigt: Bei meiner Scheidung und vor Arbeitsgericht gegen eine Tanzschule. Beide Gegenparteien wurden durch Anwälte vertreten, aber ich bekam in fast allen Punkten recht. Der Scheidungsanwalt hat mir nachher sogar noch gelobt. Aber ich war auch sehr gut vorbereitet und wusste, was mir zusteht und was nicht, und die Richter sahen es anscheinend auch so.
Aber bei komplizierteren Fällen ist man als Laie chancenlos, das sehe ich auch so. Bei einer Erbgeschichte habe ich auch einen Anwalt genommen und bei Versicherungsfällen bleibt einem auch nichts anders übrig, da hat nur ein Profi den Durchblick!
Genau so ist es Rolf. Es ist nicht unmöglich sich erfolgreich selbst in eigener Sache zu vertreten, soweit für die Sache kein Anwaltszwang besteht. Es ist aber dann mit sehr viel Aufwand der Einarbeitung verbunden. Auch ist es selbst mit der besten Einarbeitung nicht möglich sich selbst Erfahrungswerte zu erarbeiten, beispielsweise über Eigenarten von Richtern und auf welche Art von Argumenten diese ansprechen. Anwälte, die mehrmals die Woche vor dem gleichen Gericht verhandeln haben diese Erfahrungswerte und das ist manchmal Gold wert.
Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, gab es in der Diskussion vor einem Jahr schon Bedenken zur Rechtsbeständigkeit des RED-Patents, habe das aber nicht nochmal recherchiert. Ich tendiere deshalb dazu, dass Nikon ohne Lizenzzahlungen aus dem Fall herausgekommen ist. Das ist selbstverständlich eine pure Spekulation, aber genau danach wurde ja gefragt.
Was genau Stand der Dinge ist kann keiner bis auf RED / Nikon sagen. Interessant wird es, ob auch die Z8 und diverse andere Modelle in Zukunft wie die Z9 NRAW haben oder nicht
Vllt haben die sich auf 1 Modell entscheiden für die Nutzungsrechte
Mich würde es abgesehen davon sehr verwundern, wenn die Z8 etc auch NRAW kann – weil es keinen Grund noch geben würde eine Z9 zu kaufen. Ich denke jedoch, es wird alleinstellungsmerkmal der Z9 blieben
Hier mal ein NRAW / N-LOG 8.3K Frame aus dem Video. Ungaublich
https://www.filemail.com/d/ksmdncyloehoswp
Beeindruckend. Aber trotzdem nicht so, als wenn man fotografiert hätte.
Du gehst doch nach einer Hochzeit sicherlich mit 2-3 Stunden Filmmaterial nach Hause oder? Sind das in 8,3k nicht unendliche Datenmassen? Wie arbeitest du da mit der Sicherung?
Ich mache nicht nur Hochzeite sondern auch für Konzerne Filme im Bereich Lebensmittel. Ich habe bei einer Hochzeit ca. 3-4TB
Das wird auf 2 x 48TB gesichert für 6 Monate
Hört sich viel an, aber wenn man das schon mal hat – ist das nur Speicher. Die 8.3K lassen sich in 50FPS Butterweich schneiden
….
Klar ist es kein Foto aber 95% reicht bei meiner Arbeit aus
2x48TB … wow 🙂 Ja damit kann man arbeiten.
Vermute du filmst dann nicht mit einer Belichtung von 1/100? Sonst hättest du doch fast nur unscharfe Einzelframes?
Meinst du bzgl der Selektion – das ist um ehrlich zu sein eine Technik mit 5 Arbeitsschritten die ich hier auf die schnelle garnicht erklären kann. Jedenfalls sind WIR die KUNDEN mega zufrieden, da man abgesehen von den Kosten auch bei vielen Projekten Zeit sparen kann
Mit der Z9 macht man zumindest nichts falsch derzeit
Ne ich meine die Belichtungszeit der Kamera. Bei 50FPS Videos sollte man doch eine Belichtungszeit von 1/100 wählen, damit das Video schön flüssig aussieht. Wenn du dir da jetzt die Einzelframes rauspickst, um diese als Bilder zu verwenden, sind die doch fast alle unscharf wegen der Belichtungszeit. Da müsstest du ja eher mit 1/250 oder 1/500 Filmen um wirklich scharfe Einzelframes zu bekommen. Und da wird dann das Video „härter“. Eins von beiden bleibt auf der Strecke.
Nein – es gibt einen Optimalen Weg dafür. Wobei das Video Flüssig bliebt und die Bilder super Scharf. Darum meinte ich auch, es sind 5 Arbeitsschritte um das zu erreichen. Einfach mal drauf halten und ein Bild raus holen oder mit 1/5000 zu Filmen und zu hoffen das es gut aussieht „ist nicht“