Diese Funktion war bei den Kameras vermutlich schon an Bord. Zur Freischaltung von Grad-ND-Filtern bittet Ricoh jetzt aber zur Kasse.
Grad ND für 80 US-Dollar
Ricoh bietet in den USA ab sofort für die Pentax-DSLR-Modelle K-1 II, K-3 III und K-3 III Monochrome ein “Premium Feature” zum nachträglichen Freischalten eines digitalen Grauverlaufsfilters (Grad ND) an. Nach Installation der aktuellen Firmware lässt sich die Funktion für 79,95 US-Dollar per Aktivierungscode nutzen. Ältere Modelle wie die K-3 oder K-3 II werden nicht unterstützt. Für die K-1 und K-1 Mark II hatte Ricoh in Japan vor ein paar Monaten ein ebenfalls kostenpflichtiges Update für Astrofotografen veröffentlicht.
Der softwarebasierte Grad ND ermöglicht die variable Abdunklung von Bildbereichen, vergleichbar mit einem physischen Verlaufsfilter. Anwender berichten von umfangreichen Einstellmöglichkeiten, um Dichte, Winkel und Position des Effekts anzupassen. Die Kamera nimmt dazu zwei Aufnahmen kurz hintereinander auf und speichert eine kombinierte Raw-Datei.
Der Bestellvorgang für den Aktivierungscode gestaltet sich etwas umständlich. Der Artikel kann nicht zusammen mit anderen Produkten geordert werden und erfordert die Angabe von Kameramodell und Seriennummer. Der Code wird dann einige Tage später separat per E-Mail als QR-Code zugestellt. Eine Rückgabe oder Stornierung scheint nach Versand des Codes nicht mehr möglich.
Besitzer mehrerer kompatibler Kameras benötigen für jede Kamera einen eigenen Aktivierungscode. Bei einem Wechsel der Hauptplatine, etwa im Rahmen einer Reparatur, muss die Funktion mit dem Code erneut freigeschaltet werden. Es empfiehlt sich also, den QR-Code sorgfältig aufzubewahren.
Glasfilter wären ebenfalls teuer, aber …
Trotz des Aufwands zeigen sich die ersten Anwender begeistert von den neuen Möglichkeiten. Die nahtlose Integration des Grad ND in den Aufnahmeprozess bringe kreative Vorteile bei der Landschafts- und Architekturfotografie. Verglichen mit hochwertigen Glasfiltern (davon findet ihr welche in unserem Geschenkeratgeber) sei die Investition von knapp 80 Dollar überschaubar. Gerade bei Weitwinkelaufnahmen mit Polfilter liefere der digitale Grad ND oft bessere Ergebnisse.
Kritische Stimmen verweisen dagegen auf den Trend, bereits in Kameras vorhandene Funktionen nachträglich kostenpflichtig freizuschalten. Dies erinnere an frühere Praktiken von Olympus, bei denen Sonderfunktionen nur mit hauseigenen Speicherkarten nutzbar waren. Auch Sony hat erst vor Kurzem mit kostenpflichtigen Gitternetzlinien für Unmut gesorgt.
Apropos Pentax-DSLRs: Dazu gab es gerade erst Neuigkeiten von einem angeblichen Insider, der mehr über die lang herbeigesehnte K-1 Mark III wissen will.
Mancher Autohersteller baut Sitzheizungsvorrichtungen ein die per monatlichem ABO frei geschaltet werden können – das finde ich schon wegen der Materialverschwendung wenig umweltfreundlich – selbst wenn ich den Popo Wärmer nie benutze muss ich die Heizspiralen mitbezahlen.
Software Freischaltungen für zusätzliche Funktionen (diese Ideen hat schließlich jemand mit Zeitaufwand entwickelt und programmiert) kostenpflichtig zu gestalten geht für mich in Ordnung.
Wer ND Filter benötigt hat immerhin die universelle haptische Nachrüstung als Alternative. Der Vorteil ist das diese mit jedem Kamera System und an allen Objektiven funktionieren.
Pentax vorzuwerfen das sie Vorteile nicht verschenken finde ich gelinde gesagt frech – als ungerechtfertigtes Anspruchsdenken würde ich das bezeichnen.
Im Ernst, genau wegen Leuten wie dir brauchst du dich nicht wundern, wenn du beim nächsten Firmware-Update noch einen Dankesbrief schreiben und 100 Euro in den Umschlag legen musst.
Diese Kamerafirma gehört sicherlich zu den am wenigsten genutzten und ist von Innovation meilenweit entfernt. Und dann verlangen sie auch noch Geld für ein Update. Das ist einfach lächerlich – sie sollten froh sein, wenn überhaupt jemand in ihr System investiert.
Genau deswegen leben sie noch – weil sie schon frühzeitig ihre Nische gefunden haben – weil Fotografen (zugegeben wenige) gerne durch einen sehr guten optischen Sucher blicken möchten – weil es Kunden für einen reinen echten S/W Sensor gibt – weil sie unglaublich robuste Kameras bauen – neuerdings sogar eine analoge Halbformat anbieten – weil sie individuelle Geräte mit erprobter Technik liefern.
Wenn du gerne mit dem kurzfristig letzten „Schrei“ deine Aufnahmen machen möchtest, ich habe garantiert rein gar nicht gegen deine Vorlieben und wünsche viel Spaß dabei.
Weil ich selbst NICHT umsonst arbeite (du vielleicht schon?) habe ich Verständnis das für digitale Ware bezahlt werden muss. Glaubst du das deine integrierte Kamerasoftware umsonst war? Selbstverständlich wurden diese Gestehungskosten in den Verkaufspreis deiner Kamera mit eingerechnet – ist doch logisch – oder? Du musst immer in irgend einer Form für Leistungen bezahlen.
Ich würde mir eine Nikon Z wünschen, wo ich die Videofunktionen nicht mitkaufen muss. Sondern wer Video mit einer Fotokamera machen will, soll dies durch kostenpflichtige Updates kaufen. Ich verwende seit 2006 digitale Kameras (Canon 1DSMKII, Nikon D3/D3X/800 und heute die Z7II) und habe noch nicht einmal damit ein Video gemacht. Also raus mit diesen Funktionen aus den Profikameras ab Werk. Ja, nachträglich muss es sicher möglich sein, Video auch mit diesem Kameras drehen zu können. Ich habe immer Mitleid, wenn ich Fotoreporter sehe, die erst fotografieren und dann auch noch an die Redaktionen ein Video senden müssen.
Bin ganz deiner Meinung. Das Videozeugs nervt nur und treibt die Kosten hoch. Gerne Kameras ohne Video.
100% dacor! 👍
Wie ich hier schon öfter geschrieben habe: Baukastensystem!
Die Kamera wird mit einem Basispaket an Software angeboten, den Rest wie Astro, Video, ND Filter kann ich mir
dann als Baustein dazu kaufen.
Ich brauche und will dieses ganze Video Gedöns nicht, wenn ich mal Videos mache dann mit dem iPhone.
Wenn ich die Techniker in unseren Reihen richtig verstand, ist jede moderne Fotokamera eigentlich von der Ausrüstung her eine Videokamera. Insofern wird wohl nicht Video hinzugefügt, sondern das Modul Foto, damit wir Bilder erstellen können.
Hallo Thomas
Wie mir Techniker sagten ist es immer ein Kompromiss. Und der geht leider oft zum Nachteil von der Fotoqualität. Ich hatte das Thema mal bei Sony. Der AF war auf Video getrimmt und daher wurde der AF Punkt immer ungenauer, je stärker abgeblendet wurde.
Das Gefühl habe ich auch mittlerweile, frage mich dann aber warum es Videokameras gibt?!
Da bin ich 100-prozentig bei dir. Eine reine Fotokamera, ohne Videofunktion, würde sich verkaufen wie geschnitten Brot. Nur leider traut sich das kein Hersteller.
…würde sich verkaufen wie geschnitten Brot…Wäre das so, gäbe es das so! Ich mache zu über 90% nur Fotos, aber würde auf gute Videofunktionen nicht verzichten wollen, es muss nicht 8K sein, aber gutes 4K und VHD sollten es schon sein. Das Problem heute ist doch, mit welcher aktuellen Kamera machst Du schlechte Bilder (also schlechte Bildqualität)? Die Luft ist inzwischen ganz dünn, wo es noch Spielraum gibt ist bei den Videofunktionen. Selbst eine Kamera mit relativ schlechtem Dynamikumfang wie die A9 III oder Z6 III liefern hervorragende BQ die in 99,9% mehr als ausreichend ist.
Für sowas würde ich ganz bestimmt keine 80 Dollar zahlen, weil überflüssig. Beim heutigen hohen Dynamikumfang der Kameras belichtet man einfach ein sauberes RAW und zieht die Höhen dann runter. Die Zeiten der Verlaufsfilter sind endgültig vorbei, ich weiss nicht mal, wann ich die das letzte Mal gebraucht habe, das muss Jahr her sein.
Zudem sehe ich keinen Zusammenhang zwischen Pol- und ND-Verlaufsfilter. Obwohl beide oft zusammen verwendet werden, haben sie totol unterschiedliche Funktionen. Der Polfilter beseitigt Reflexionen (z.B. auf Blättern) und intensiviert die Farben, während ein Verlaufsfilter einfach die helleren Bildteile abdunkelt. Das eine hat mit dem anderen absolut nichts zu tun, obwohl beide oft gemeinsam verwendet werden.
Genauso ist das. Meine ND-Verlaufsfilter liegen auch seit Jahren ungenutzt im Schrank. Bei wirklich extremen Dynamikumfang kann ich immer noch eine Belichtungsreihe o.ä. machen.
Der einzige Filter der nicht ersetzbar ist, ist der Polfilter. Dessen Effekt, kann man meiner Meinung nach, nicht in der Postproduktion simulieren.
Ich hätte kein Problem damit, für Software- Feature zu bezahlen. Auch in einer Software steckt Zeit und Geld des Herstellers. Warum soll das kostenlos sein? Bestimmte Funktionen benötigt auch nicht jeder, warum soll das jeder Käufer mitbezahlen? Etwas anderes ist es für mich, wenn es um Updates geht, die vorhandene Funktionen verbessern, oder Fehler beseitigen, die sollten selbstverständlich kostenlos sein, auch Sicherheitsupdates. Es gibt natürlich auch Hersteller, die “kreativ” vorgehen: Mir fällt OM Systems mit dem Update der OM1 ein, die einige AF- Fehler besaß/besitzt. Jahrelang wurde von den Kunden ein Softwareupdate zu Besitigung der AF-Fehler gefordert (OLY- Forum), die Kunden wurden jahrelang hingehalten. Dann brachte OM, die OM1-2, mit verbesserter Software und größerem Pufferspeicher, ansonsten die gleiche Kamera, wie die OM1. Der größere Pufferspeicher, war das Feigenblatt, um das Kunden-über-den-Tisch ziehen, nicht allzu offensichtlich werden zu lassen. Ein Aufschrei ging durch die Oly- Gemeinde (OLY- Forum) und es wurde eine Petition an OM- System verfasst, um die Beseitigung der AF- Fehler auch dem älteren Modell zukommen zu lassen. (z.B. Rückmeldung des AF, Schärfe am angezeigten Punkt eingestellt, der lag manchmal aber ganz woanders) OM- System reagierte mit Verzögerung und brachte schließlich doch ein Update. Ein Hersteller der so vorgeht,… Weiterlesen »
Ich find die Idee super, aber ehrlich gesagt anhand der 2 Vergleichsaufnahmen sieht es für mich so aus als ob der Verlauf “starr” bei 50% Bildhöhe beginnt? Wenn dem so ist, dann ist jeder Rechteckfilter mit z.b. 35/40 – 70/65% Bildhöhenvarianz klar im Vorteil. Wer baut schon seine Fotos mit 50% Horizont? Egal die Idee ist gut und mit Positionsschieberegler und Dichtevarianzmöglichkeit mit Direktkontrolle durch einen EVF an DSLM wäre es durchaus noch interessanter. Die Archis und Outis wären sicher erfreut.
Kamerainterne ND-Filter mögen für Einsteiger interessant sein. Mich interessieren sie nicht, da ich ausreichend gute Glasfilter habe, die ich vors Objektiv schrauben kann.
Neija, würde einen Gedanken mit reingeben: echte interne NDs wie in Kompakten und Bridgecams ist für Foto & vor Allem auch Video unter “Sofort & Immer-dabei-Bedingungen” eine feine Sache – muss ja nichteinmal die vorhandenen Filter ersetzen, aber wäre dann sogar noch Potenzialerweiternd – nur mal so als Gedanke …
Jede zusätzliche Glas-Luft-Fläche verändert die mögliche BQ negativ. Bei FUJI GFX besonders gut zu sehen, bevor ich wieder ND Filter etc. verwende – fällt der Strom dauerhaft aus.
Bedenkt man wie gut Software z.B. viele optische Fehler aus den Objektiven rechnen kann ist die Grundidee eines digitalen ND Filters schon einmal nicht schlecht. Es ist die Frage nach welchen Kriterien programmiert wurde und welche Benutzer Einstellungen vorgesehen sind.
Wichtig: – wie gut die Filterwirkung auf dem Kamera Display live sichtbar ist und wie einfach die Handhabung funktioniert.
Ansonsten bevorzuge ich weil sie auf alle meine Kamera Systeme passen lieber ECHTE Filter. Deren Nachteile – man kann sie zu Hause vergessen – die Schrauberei nervt – sie benötigen Platz in der Fototasche – und Null Gramm wiegen sie auch nicht.
Die Voraussetzungen dafür wurden bereits (vor Jahren ) in die Kameras integriert (wie alt sind K-1ii und K-3iii?). Nun kann man sie gegen Geld freischalten, bzw. per FW Update aktivieren. Ich weiß nicht ob das fair oder Abzocke ist.
Würde Canon so etwas machen, würde man wieder vom Cripple-Hammer sprechen.
Ist das Fair? Sony oder Fuji würden jetzt eine neue Kamera machen, die sicherlich mehr als 80$ kosten würde. Es ist aus zwei Gründen fair, eben, keine neue Kamera notwendig, zweitens ist es eine Option und keine Pflicht und ist dazu preislich auch nicht überrissen. Kostet weniger als ein Update für eine Fotobearbeitungssoftware.
Wenn Du es so siehst, ist es natürlich fair. Ich finde es trotzdem fragwürdig, weil es sich nicht um eine Innovation handelt, sondern um ein „Allerweltsgadget“, das andere Hersteller in den normalen Funktionsumfang der Kamera eingebaut haben und nicht extra Geld dafür verlangen.
Dabei hilft mir auch nicht der Hinweis, dass niemand gezwungen wird das Upgrade zu kaufen, denn das betrifft ja praktisch alle Produkte, die angeboten werden.