50 MP scheinen sich bei Smartphones als Standard einzupendeln. Doch es gibt noch weitere Beobachtungen zu den in Telefonen verbauten Kameras.
Mehr als die Hälfte der verkauften Geräte hat 50+ MP
Die durchschnittliche Auflösung der Hauptkamera in Smartphones hat sich innerhalb von vier Jahren verdoppelt und im zweiten Quartal 2024 einen neuen Höchstwert von 54 MP erreicht. Das geht aus aktuellen Daten von Counterpoint Research hervor. Demnach waren mehr als 50 Prozent der im Berichtszeitraum verkauften Smartphones mit Kameras von mindestens 50 MP ausgestattet.
In den allermeisten Fällen dürften die 50 MP mit dem üblichen Pixel-Binning kombiniert werden, sodass im Alltag größtenteils Fotos mit 12,5 MP entstehen. Manche Hersteller erlauben jedoch auch in ihren Kamera-Apps, Bilder mit der vollen Auflösung zu schießen.
Den Analysten zufolge ist die kontinuierliche Steigerung der Auflösung auf die anhaltend hohe Nachfrage der Verbraucher nach besseren Kameras zurückzuführen. Die Hersteller reagieren darauf mit einem verstärkten Fokus auf Kamerainnovationen und höher auflösende Sensoren – auch wenn das natürlich nicht grundsätzlich die Qualität steigert. Laut Counterpoint Research war der Anstieg besonders ausgeprägt im Einstiegs- bis Mittelklassesegment zwischen 100 und 250 Dollar sowie im Premium-Bereich über 600 Dollar.
Bei Android-Geräten setzten insbesondere chinesische Hersteller höhere Auflösungen als Differenzierungsmerkmal ein. In der Mittelklasse zwischen 250 und 600 Dollar verzeichnete Counterpoint Research eine stetige Zunahme von Kameras mit 108 MP. Auch Apple erhöhte mit der iPhone-15-Serie die Auflösung von 12 auf 48 MP.
Eher 3 als 4 Kameras in Smartphones
Neben dem Pixelwahn beobachtet Counterpoint einen weiteren Trend. Während Dreifach-Kameras im Q2 2024 mit einem Anteil von 45 Prozent dominierten, ist das Quad-Kamera-Setup, das 2020 noch 32 Prozent der Auslieferungen ausmachte, auf dem Rückzug. Stattdessen integrieren Hersteller verstärkt Makro-Funktionen in Ultraweitwinkel- und Teleobjektive und vergrößern die Sensoren für eine verbesserte Lichtausbeute. Auch Sony, wichtigster Sensorlieferant, hat erst vor ein paar Monaten einen Ausblick auf die Zukunft der Smartphonekameras gegeben.
Counterpoint Research erwartet weiterhin eine Stabilisierung bei den Höchstwerten der Auflösung. Die Hersteller dürften sich stattdessen auf andere Aspekte wie optischen Zoom, KI-gestützte Bildoptimierung und neue Anwendungsszenarien durch maschinelles Lernen konzentrieren, um die Bildqualität weiter zu verbessern. Für Verbraucher, die besonderen Wert auf die Kameraleistung legen, bleiben High-End-Smartphones mit innovativen Foto-Features auch künftig die erste Wahl.
Beitragsbild: Vlad Yera
Auch das iPhone 14 Pro hat schon 48 MP bei der Main-Kamera. Das bedeuted natürlich trotz Ausnutzung der „vollen Auflösung“ nicht, dass wir es hier mit einem 48 MP-Bild wie bei einer VF-Kamera zu tun haben. Wenn tatsächlich 5 MP effektiv ereicht werden, ist das schon gut.
Wir werden die ausgeprägten Trick-Verbesserungen bei der Bildqualität in Handys insbesondere durch Multishots leider in Normalkameras so schnell nicht erleben können, da bei den großen Sensoren die Auslesegeschwindigkeit und die Anzahl der tatsächlich nutzbaren Pixel verbunden mit der nötigen Rechenleistung den Rahmen zur Zeit noch sprengen.
Aber wer weiß, eines Tages wird die Reduzierung auf 2um bei den Chips und der damit verbundene Wärmerückgang einen Durchbruch möglich machen…..vielleicht.
Bei den Kameras mit vollem Kleinbildformat kann man auch schon froh sein, wenn die 15 Mpx Auflösung erreichen. Will man mehr haben, wird es extrem teuer.
Man muss immer auch das Preis-Leistungsverhältnis sehen,
ach so:
Auf welche konkrete Kamera in welchem Smartphone beziehen sie die 5 Mpx? Die meisten Hauptkameras bringen heute definitiv mehr Auflösung.
Oder habe Sie das von den Faschingsvideos eines Tony Northrup zum iphone 16 pro?
Die Pixelzahl beschreibt ja nur den Sensor. Der tatsächlich im Endprodukt Bild vorhandene Ouput liegt sehr deutlich darunter, Das ist bei jeder Kamera so und ist messbar. Bei Handys ist diese Diskrepanz allerdings sehr viel krasser als zB bei einer VF-Kamera mit guter Optik. Dies wird beim Hineinzoomen in ein Bild schon rein visuell klar.
Die positive (!) Schätzung von 5 MP Output beim Handy (modern, 48 MP Senso) habe ich von diesbezüglichen Messungen bei älteren APSC-Digitalkameras. Das hat mit Tony Northrup nun wirklich nichts zu tun.
Ausserdem ist das eine grobe Schätzung. Viele Handys werden sicher auch nach unten hin abweichen, hoffentlich auch nach oben…
Wenn an einem 4K oder 5K Bildschirm ein Handybild gespreitzt wird, kann man das sofort nachvollziehen, da dürfte ich mit 5 MP gar nicht so falsch liegen…
Sie liegen definitiv falsch. Sie sehen einfach nicht das Entscheidende: Smartphonebilder werden aus mehreren Aufnahmen zusammengesetz. Ich habe vor vier Jahren die heute längst veralteten Sam Galaxy S10 und Google Pix 5 sowie die Canon EOS M3 in 12 Mpx Einstellung und auf 18 mm Brennweite an APS-C bei schönem Winterwetter vom Stativ gegeneinander antreten lassen. Es gab Untterschiede. Aber die waren so gering, dass der Qualitätsvorteil der Systemkamera für die Kaufentscheidung keine Rolle spielt. Heute sind die Smartphonekameras weitaus besser.
Ihre Aussagen zielen auf die wenigen älteren Herrschaften, die noch nie eine gute Smartphonekamera benutzt hatten,
Das kann aber in einer Zeit, in der auch über 70-jährige Smartphones nutzen nicht erfolgreich sein.
Ein Dienst Handy und ein privat-privat Smartphone reichen!! Das die Dinger Bilder/Videos zum sofortigen Teilen machen können ist beruflich sehr praktisch. Das die Kommunikation und die damit verbundenen Dienstleistungen mittlerweile Standard sind – einfach genial.
Fotografie soll den dafür konstruierten System Geräten vorbehalten bleiben. „Verbesserungen“ sehe ich da bei der automatischen Anbindungen zu den Smartphones/Tablets und der schnellen vor Ort Bildbearbeitung, sei es innerhalb der Kamerasoftware oder den passenden Apps.
KI gerechnete Bild/Video Dateien aus Vollformat Sensoren womöglich ähnlich denen der Smartphone Bilder möchte ich keinesfalls aus einer Systemkamera aufs Auge gedrückt bekommen. Mein sofortiger „Ausstieg“ aus dieser „Knippserei“ wäre die Folge !!!
Also, man kann auch mit dem Smartphone gut oder schlecht knipsen. Das hängt im wesentlichen vom Auge des Fotografen, seiner Motiverkennung und Bildkomposition ab. Das würde sich auch bei einer Implementierung in zB eine VF-Kamera nicht ändern. Verbessern könnte sich hingegen die DR und die Farbwiedergabe in dunkleren Bereichen. Ob man dagegen etwas haben sollte…?
Hallo Andreas,
vielleicht habe ich mich nicht klar genug geäußert. Natürlich habe ich rein gar nichts gegen eine Verbesserung von DR und bin natürlich für sauber dargestellte Farben in den Lichtern/Schatten, welcher Bildermacher möchte das nicht?
Bisher ist es doch so das die mit dem Smartphone erzeugten Bilddateien bei optimalen Bedingungen recht brauchbar sind. ABER – wehe wenn !! Die Versuchung ist groß (weil die Fotos/Videos zu fast 100% auf Displays konsumiert werden) bei der dafür notwendigen rechnerischen Bildbearbeitung „schlampig“ vorzugehen – merkt doch eh keiner.
Genau DAS (diese Smartphone Schwächen) möchte ich keinesfalls in einer Fotogeräte Bilddatei wiederfinden müssen!
Das ist doch Quatsch. Natürlich gibt es teils schlechte Qualität bei Smartphones, so wie bei den Herstellern der großen Kameras eben auch. Das ändert aber nichts daran, dass die meisten Smartphones bei der Dynamik den großen Kameras überlegen sind,
Teilzitat:“…Das ändert aber nichts daran, dass die meisten Smartphones bei der Dynamik den großen Kameras überlegen sind…“ Prinzipiell komplett und völlig falsch! Allen SP Sensoren fehlt es wegen der winzigen Sensorpixelgröße an ausreichender Full Well Capacity (FWC) so dass 10 Bit Farbtiefenauflösung schon übertrieben sind. Die Dynamik kann/wird nur durch mehrere Bildaufnahmen welche verrechnet werden erreicht um nur annähernd die Dynamik einer aktuellen FF Systemkamera zu erreichen. Das gleiche Vorgehen mit einer FF Systemkamera ergibt BQ mäßig ein viel besseres Ergebnis bei viel besserer Auflösung. Das ist auch der Grund, egal ob 200MPx oder 48MPx(>50MPx), bei SP Sensoren, die Auflösung auf ca. 12MPx durch Binding reduziert wird um was qualitativ sinnvolles generieren zu können, was aber auch nur auf SP’s und Tablet Größe einigermaßen ordentlich aussieht. Rein zoomen ist prinzipiell nicht gestattet. Es hat sich einfach gezeigt dass minimum ca. 1um Sensorpixelgröße notwendig ist um einen sinnvollen SR Abstand erreichen zu können Bei FF Sensoren mit 50MPx bzw. 24MPx befinden wir uns zwischen 3 und 4um Sensorpixelgröße und bei dem Sensor der A7s Serie bei sogar ca. 9um mit einer vergleichbaren Auflösung bei 12MPx. Die Full Well Capacity dieser Sensoren befindet sich um die 200T EV was locker eine 16Bit… Weiterlesen »
Es hindert Sie ja niemand daran, mit den Ihrer Meinung nach besseren Kameras zu fotografieren. Deswegen ist es trotzdem so, dass die Dynamik moderner Smartphonekameras durch die Nutzung der HDR-Technologien gravierend besser ist als bei schnöden Systemkameras.
Und nochmal ganz klar „Nein“ liebe Sabrina, auch wenn Du die Fakten einfach nicht wahr haben willst! Wenn Dein SP im Automatikmodus ohne Dein Zutun ein HDR Bild generiert werden mehrere Bilder geschossen und verrechnet und SW mäßig aufgepeppt. Dieses Vorgehen kann natürlich mit jeder modernen Systemkamera durch eine Belichtungsreihe genauso durchgeführt werden. Moderne System-Kameras erzeugen, wenn man will, auf Knopfdruck ein HDR JPEG oder HEIF Bild mit deutlich besserer Qualität. Aber, zu >90% ist dies bei modernen FF System-Kameras gar nicht nötig, da der vorhandene Dynamikbereich in einem einzigen Bild meist mehr als ausreichend ist. Ich kenn jetzt Deine M3, oder was Du da sonst noch hast, nicht. Aber es fällt halt auf, dass Du Deine Erfahrungen damit auf den aktuellen Stand der Technik heutiger System-Kameras ableitest, was halt nun mal weder rational noch ehrlich zu Dir selbst ist. Vergleich doch mal bitte ein SP vor über einem Jahrzehnt mit einem heutigen SP’s. Da gab’s weder stacked Sensoren noch mehrschichtige Sensoren, keine 50 oder gar 200MPx sowie 1Zoll Sensoren im SP. Auch die KI Bildaufbereitung war da noch kein Thema in der Serie, auch wenn daran schon gearbeitet wurde. Auch ich fotografiere gerne ab und an mit dem SP,… Weiterlesen »
Link: https://drive.google.com/file/d/1J1vpyPSibnYqDoK0lDOoSH6ggzvhaltS/view?usp=drivesdk
„Fotografie soll den dafür konstruierten System Geräten vorbehalten bleiben.“
Wer legt das fest?
Von der Auflösung und dem Tele abgesehen, gibt es doch faktisch nichts mehr, was die traditionellen Kameras noch besser können. Irgendwann ist auch der Zug abgefahren.
Bei der Smartphone-Technologie geht es ja hauptsächlich darum, den CO2-Fußabdruck maximal zu vergrößern – und dabei helfen eben auch größere Dateien und möglichst viel Traffic 😉
Soll das jetzt Satire gewesen sein? Ist nicht so richtig zu erkennen. Dass Mehrere Belichtungen mit den entsprechenden RAW-Dateien weniger Speicherplatz brauchen als die in JPEC-XL (JXL) gespeicherten Smartphone-Bilder, wage ich zu bezweifeln.
Außerdem bin ich für niedrige Heizkosten und folglich für eine Erderwärmung von 3°. Wärmer wäre auch nicht schlecht, aber mit 3° könnte man schon ganz gut leben.
Hoffentlich ändert man in Zukunft das Design der Kamerasensoren für Smartphones. Pixel-Binning ist zwar sinnvoll, ließe sich aber bestimmt auch mit einem Design umsetzen, wo man die volle Auflösung natürlicher auslesen kann. Zumindest scheint das bei Samsungs neuen HP-Sensoren der Fall zu sein. Bei den vorherigen 108 MP Sensoren wurde aus dem 2×2 auch nur ein 3×3 Pixel-Binning. Ergo, weiterhin optimiert für 12 MP. Bei den 200 MP Sensoren weiß ich es gerade nicht. Allerdings würde ich sagen, dass es fürs erste sogar reichen würden, wenn 100 MP mit einem 2×2 Pixel-Binning designt wären. Wären dann also für 24 MP optimiert.