Liefert die Sony A7 V wirklich Verbesserungen in Sachen Dynamikumfang? Die Webseite PhotonsToPhotos hat die Antwort.
Bei der Präsentation der A7 V hat Sony verkündet, dass der neu entwickelte Sensor in der Lage ist, bis zu 16 Blendenstufen Dynamikumfang zu liefern. An solchen offiziellen Herstellerangaben sollte man sich zwar nicht zu sehr aufhängen, dennoch ließ Sony mit der Aussage aufhorchen. In der Vergangenheit hat der Hersteller nämlich häufig von 15 Blendenstufen Dynamikumfang gesprochen, bei der A7 V sind es jetzt 16 Blendenstufen.
Aus Sonys Aussage lässt sich also schließen, dass sich der Dynamikumfang der A7 V im Vergleich zur A7 IV um rund eine Blendenstufe verbessert hat.
Sony A7 V vs. Sony A7 IV
Die Webseite PhotonsToPhotos, eine der besten Anlaufstellen im Netz, wenn man den Dynamikumfang verschiedener Kameras miteinander vergleichen möchte, hat heute die Testergebnisse zum Dynamikumfang der Sony A7 V veröffentlicht. Die von Bill Claff gemessenen Daten zeigen, dass sich der Dynamikumfang der A7 V im Vergleich zur A7 IV tatsächlich um rund eine Blendenstufe verbessert hat, zumindest im ISO-Bereich zwischen ISO 50 und ISO 400:

Auch in den höheren ISO-Bereichen ist eine leichte Verbesserung erkennbar, diese beträgt allerdings bei Weitem keine volle Blendenstufe und dürfte in der Praxis zu vernachlässigen sein.
Vergleich mit den Kameras anderer Hersteller
Die Frage, wie die Sony A7 V im Vergleich zur ebenfalls neuen Canon EOS R6 Mark III abschneidet, kann aktuell noch nicht beantwortet werden. Die R6 Mark III wurde bisher noch nicht von PhotonsToPhotos getestet.
Ziehen wir stattdessen einige andere Kameras zum Vergleich heran. Die Nikon Z6 III, Nikon Z7 II und Nikon Z8 liegen in Bezug auf den Dynamikumfang deutlich hinter der Sony A7 V, vor allem im niedrigen ISO-Bereich:

Die Canon EOS R6 Mark II, R5 Mark II und R3 erreichen bis ISO 1.200 ebenfalls nicht den Dynamikumfang der A7 V, ab ISO 1.200 liegen die Sony A7 V und Canon EOS R3 auf Augenhöhe. Ab ISO 12.800 hat die Canon EOS R3 hauchdünn die Nase vorne:

Zu guter Letzt noch ein Vergleich mit der Panasonic S1 II, Panasonic S1R II und Sony A7R V. Auch hier zeigt sich, dass die Sony A7 V bis ISO 400 deutlich vor den anderen Modellen liegt. In den hohen ISO-Bereichen rund um ISO 12.800 bietet die Panasonic S1R II die besten Testergebnisse:

Was bedeutet das Dreieck?
Die einzelnen Messergebnisse der Sony A7 V werden bei PhotonsToPhotos in Form von kleinen Dreiecken angezeigt. Das bedeutet, dass die A7 V (anders als ältere Sony Kameras) eine interne Rauschreduzierung einsetzt, die sich positiv auf den Dynamikumfang, potenziell aber negativ auf feine Details auswirken kann. Canon nutzt diesen Ansatz ebenfalls, bei Nikon und Panasonic hingegen wird eine Rauschreduzierung nur in den hohen ISO-Bereichen eingesetzt.
Wie beurteilt ihr die Testergebnisse zum Dynamikumfang der Sony A7 V?


Zweifelsohne eine tolle Kamera, was sie beim DR schafft ist schon toll, Laborwerte sind auch immer wunderbar
“Ein Labor kann prächtig messen, draußen kann man es meist vergessen!
Steht der Leser auf dem Schlauch, denke an den Spritverbrauch!”
Also, wie erwartet DR weder 15 noch 16, aber den bisher höchsten gemessenen Maximalwert mit rund 12,5. Zum Vergleich, A9 III DR 10,0.
Ziemlich analog zu den beiden aktuellsten Mittelformat Cams auf dem Markt.
Fujirumors hat einen Vergleich zur GFX100II, ebenfalls aus der Quelle PhotonsToPhotos. Dort ist auch gut erklärt, warum bei der Sony Dreiecke, statt Rauten/Vierecke dargestellt sind.
Nochmal, sie messen anders.
Aber es ist doch beindruckend das keine andere VF Cam an den DR herankommt oder – und das mit teilweise gestapelten Sensor.
Ich finde diese Seite etwas seltsam, weil sie für die A7 V nur 12,45 EV angibt und viele ältere Kameras dort sogar noch schlechter abschneiden. Außerdem erwähnt die Seite dort, dass DxOMark deutlich genauere Messungen liefert – das wirkt schon etwas kurios. Vergleicht man ältere Kameras, liegen die EV-Werte bei DxOMark oft um knapp 2,5 EV höher als bei doeser Photons to Photos Seite. Daher bin ich mir unsicher, wie verlässlich die Angaben auf dieser Seite sind. Für meine Arbeit ist das allerdings nicht entscheidend: Ich arbeite seit über 30 Jahren mit Belichtungsreihen und erstelle daraus echte 16-Bit-HDR-Dateien mit einem Dynamikumfang von etwa 24 EV. Es handelt sich weiterhin um lineare RAW-Dateien, allerdings mit deutlich mehr Reserven und wesentlich weniger Rauschen. Eine Rauschreduzierung ist dabei oft gar nicht mehr nötig. Ist extrem selten das ich KI Entrauschen einschalte. Selbst 30 Jahre alte Fotos kann ich heute noch in einer Qualität präsentieren, die selbst die neuesten Kameras bei einem Einzelbild so nicht erreichen. Mein fast kompletter Datenbestand an Fotos der letzten 30 Jahre liegen im HDR RAW Format vor. Ich habe schon immer weit in die Zukunft geblickt und bin so froh darüber. Das ist so ein altes 30 Jahre altes Foto aus meinem… Weiterlesen »
ok
Kann ich nicht mitreden da ich 1995 noch keine digitale Kamera besessen habe 📷
Kann man nur gratulieren SONY !
Hier geht es nicht um ein 1/10, 2/10, oder 3/10 Belichtungsstufe Unterschied sondern um quasi 1 komplette Belichtungsstufe Unterschied!
Auch gegenüber deutlich geringer auflösenden Sensoren welche durch ihre größere Sensorpixel und proportional mehr FWC hier eigentlich Vorteile haben müssten.
Und das in Verbindung eines schnelleren Sensors. Das ist schon etwas mehr als eine reine Evolution!
Nochmal zu PSP Messungen, hier zitiere ich mich selbst aus einem anderen Post.
Zitat:
“P2P misst durchweg bis zu 2 Dynamikstufen weniger wie DXOMark.
Die P2P-Dynamikmessungen haben physikalische Grenzen, weil sie Monitor-Testcharts abfotografieren, während DXOMark den Sensor direkt elektronisch vermisst.
Der eingeschränkte Dynamikumfang der Monitore und das Messverfahren dadurch ist ein wesentlicher Messlimitierer bei P2P.
Die Aussage diese Ergebnisse der P2P Messungen wären praxisnäher, ist seit es die modernen BSI Sensoren mit der höheren Quanteneffizienz und dem extrem niedrigen Ausleserauschen, bei den besten BSI Sensoren um nur 2e- gegenüber früheren FSI Sensoren mit 6-10 e-, schon lange nicht mehr haltbar!”
Trotzdem, auch wenn die Absolutwerte Defizite haben, relativ passt das.
Und ganz wichtig zu allen schon vermessen Sensoren passt das ziemlich exakt zu DXOMark.
Am besten zeigt es der Vergleich zu den beiden MF-Boliden.
Das ist schon extrem beeindruckend und vielversprechend.
https://www.photonstophotos.net/Charts/PDR.htm#FujiFilm%20GFX%20100%20II,Hasselblad%20X2D%20II-100c,Sony%20ILCE-7M5
👍
gehe ich in der Annahme richtig…Rene Unger mit vollem Name…laut “Sony A7 V vorgestellt”…
Ich bin mir nicht ganz Sicher wie Sie diese Tabelle lesen…
Mir ist bekannt wie sie zu lesen ist…
Nach dieser Tabelle hat Sony gegenüber Fuji nur im Bereich 100-400 ein bischen die Nase vorn…0,1 bis 0,2 Plus…
von 400+ bis 12800 hat hier Fuji einen besseren Wert von 0,8 bis 1 Plus gegenüber Sony, so wie bei 50…
“Der DR der Sony A7V scheint absolut überragend zu sein – und das mit teils teilweise gestapeltem Sensor.”
Ihr Kommentar bei …”vorgestellt”…
Was ist dann Fuji…wenn die Sony Werte schon “absolut überragend” …..!!!!
Die Fuji hat einen Mittelformat Sensor und zeichnet Raws mit 16bit auf.
Ist das ein erster Hinweis auf die Leistung. Alternativ ist ja auch noch die Hasselblad mit im Vergleich, ebenfalls eine Cam mit einem Mittelformat Sensor. Wenn das immer noch nicht ausreicht vergleichen sie doch mal die Werte der A7V mit jeder anderen Kamera mit FF Sensor.
Und noch eine andere Frage, warum ist mein voller Name für sie so wichtig das sie sich diesbezüglich extra noch versichern möchten?
Damit hat sie also die Canon R3 abgelöst. Glückwunsch Sony!
ABER, sowohl die Canon R3 als auch die Sony A7V setzen auf Rauschreduzierung, selbst bei niedriger ISO.
Bei Canon sind die RAW Dateien durch die Rauschreduzierung teilweise etwas matschig, wodurch auch Details verlorengehen.
Da die A7V möglicherweise meine A7CII ersetzen soll, muss ich mir das nochmal genauer anschauen.
Als erstes müssen Messverfahren veröffentlicht und reproduzierbar sein. Wie man sieht können durchaus seriöse Messverfahren beim selben Produkt unterschiedliche Ergebnisse zeigen weil die Verfahren andere Wegen beschreiten. Hinweisen sollte man den Leser darauf das der Kamera intern verwendete Algorithmus eine sehr große Rolle spielt wenn es um Ergebnisse geht. Liegt dieser offen? Nein, da lässt sich keiner in die Karten schauen.
Mag zwar in der Theorie wichtig und richtig sein – mir persönlich ist der am meisten verwendete Arbeitsbereich in der Praxis am wichtigsten – ob sich am untersten Ende oder sehr weit oben kleinste Unterschiede zeigen, ehrlich das ist mir egal.
Eines ist mir wichtig – je mehr Dynamikumfang abgebildet wird um so feiner können z.B. Farbverläufe sowie Lichter/Schatten dargestellt werden – das zählt wenn ich Bilder bearbeiten soll oder muss.