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Sony ZV-E10 II behebt viele Schwachstellen der Vorgängerin

Sony hat die neue ZV-E10 II vorgestellt und merzt bei der neuen Vlogger-Kamera verschiedene Schwachstellen der Vorgängerin aus.

Sonys ZV-Reihe richtet sich primär Videografen, die neu vorgestellte Sony ZV-E10 II bildet da keine Ausnahme. Sony verzichtet dementsprechend erneut auf einen elektronischen Sucher und setzt auf ein seitlich herausklappbares Display, allerdings scheint der Hersteller bei der neuen ZV-E10 II jetzt viele Schwachstellen der Vorgängerin (langsamer Sensor, geringe Akkulaufzeit, eingeschränkte Video-Auflösungen) adressiert zu haben.

Neuer Sensor und neuer Prozessor

Zu verdanken hat man die Verbesserungen in erster Linie der neuen Hardware. Die Sony ZV-E10 II arbeitet nicht nur mit einem leistungsstärkeren Prozessor, sondern setzt auch auf den 26-Megapixel-CMOS-Sensor im APS-C-Format, der bereits in Kameras wie der FX30 und der A6700 zu finden ist. Laut Sony ist die Auslesegeschwindigkeit des Sensors doppelt so schnell wie bei der ZV-E10, das dürfte zu einem deutlich verringerten Rolling-Shutter-Effekt führen. Das ist auch durchaus wichtig, denn die ZV-E10 II besitzt keinen mechanischen Verschluss mehr und verlässt sich (wie zum Beispiel die Panasonic Lumix S9 auch) auf einen rein elektronischen Verschluss.

Der Autofokus soll sich im Vergleich zur ZV-E10 ebenfalls verbessert haben, er arbeitet mit 759 Messfeldern, die 94 % des Bildfeldes abdecken. Verschiedene Motive wie Menschen, Tiere und Vögel werden erkannt, da allerdings der separate AI-Chip fehlt, kann der Autofokus unterm Strich nicht ganz mit Sonys aktuellen High-End-Kameras mithalten.

Schritt nach vorne im Video-Bereich

Einen absolut notwendigen Schritt nach vorne macht die Sony ZV-E10 II bei den Video-Spezifikationen. Hier sind nun auch 4K-Videos mit 60 Bildern pro Sekunde möglich, zudem beherrscht die Kamera jetzt eine Farbabtastung von 4:2:2 bei einer Farbtiefe von 10 Bit. Bei der Vorgängerin war nur 4:2:0 bei 8 Bit möglich. Dank 6K-Oversampling dürfte die Bildqualität ansprechend sein, zudem entfällt bei 4K mit 30 Bildern pro Sekunde der Crop-Faktor fast komplett. Zu den weiteren Merkmalen im Video-Bereich gehören jetzt S-Cinetone, S-Log3 und HLG, zudem ist der Import von LUTs möglich. Insgesamt erhält man mit der ZV-E10 II also eine leistungsfähige Video-Kamera, die ein deutliches Upgrade zum Smartphone darstellen soll.

Sony spendiert der ZV-E10 II außerdem das integrierte Drei-Kapsel-Mikrofon, das man bereits von anderen Kameras der ZV-Reihe kennt. Selbstverständlich lassen sich optional auch ein externes Mikrofon sowie Kopfhörer anschließen. Einen 5-Achsen-Bildstabilisator besitzt die DSLM nicht, immerhin stehen ein elektronischer Bildstabilisator sowie eine Focus-Breathing-Korrektur zur Verfügung. Interessant könnten außerdem der Produkt-Präsentationsmodus (dabei wird trotz aktivierter Gesichtserkennung auf einen Gegenstand fokussiert, wenn dieser in die Kamera gehalten wird) sowie die spezielle Bokeh-Taste sein. Bei letzterer wechselt die Kamera auf Knopfdruck zwischen Offenblende und f/11.

Akkulaufzeit deutlich verbessert

Dass die ZV-E10 II minimal größer und schwerer (379 Gramm statt 343 Gramm) geworden ist, dürfte vor allem mit dem neuen Akku zusammenhängen. Die Kamera arbeitet jetzt nämlich mit dem NP-FZ100, der laut CIPA-Rating ganze 610 Bilder mit einer Akkuladung ermöglicht. Bei der Vorgängerin lag das Rating bei 440 Bildern. Auch Sonys neues Menü ist jetzt mit an Bord, genauso wie ein neues Touch-Display mit 1,04 Millionen Bildpunkten im Seitenverhältnis 3:2.

Zu den weiteren Spezifikationen der Sony ZV-10 II gehören:

  • Maximal 11 Bilder pro Sekunde
  • Minimale Verschlusszeit: 1/8.000 Sekunde
  • Blitzsynchronzeit maximal 1/30 s
  • USB 3.2 Type-C-Anschluss
  • Multi-Interface (MI)-Zubehörschuh
  • WLAN-Kommunikation im 5-GHz-Band
  • Vertikale Benutzeroberfläche
  • Windschutz wird mitgeliefert
  • Soft-Skin-Effekt für geglättete Haut

Neues Kit-Objektiv vorgestellt

Zusammen mit der ZV-E10 II hat Sony auch das neue 16-50mm f/3.5-5.6 OSS II vorgestellt. Der Bildstabilisator des Objektivs arbeitet jetzt besser mit dem IBIS von entsprechenden Sony Kameras zusammen, zudem funktioniert das AF-Tracking auch während des Zoomens und die Autofokus-Nachführung ist auch bei 120 fps noch möglich. Das Objektiv kann einzeln zum Preis von 330 Euro erworben werden, im Kit mit der ZV-E10 II wird ein Aufpreis von 100 Euro fällig.

Preis und Verfügbarkeit

Die Sony ZV-E10 II kommt mit einigen relevanten Verbesserungen daher, das macht sich allerdings auch in Form einer Preiserhöhung bemerkbar. Ab Juli soll die ZV-E10 II zum Preis von 1.099 Euro in den Handel kommen, zusammen mit dem neuen Kit-Objektiv werden 1.199 Euro fällig. Die unverbindliche Preisempfehlung der ZV-E10 lag damals bei 750 Euro, Sony will die Kamera weiter im Programm behalten.

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Mein erster Eindruck: Trotz der Preiserhöhung dürfte die Sony ZV-E10 II für preisbewusste Vlogger und angehende Videografen eine sehr gute Wahl darstellen. Spontan fallen mir zumindest nicht viele Kameras im Preisbereich von 1.000 Euro ein, die im Video-Bereich ein ähnliches Gesamtpaket wie die ZV-E10 II mitbringen. Was haltet ihr von der Sony ZV-E10 II?

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GeorgeB

Weiß man ob das 16-50 auch optisch überarbeitet wurde? Oder hat man das alte nur etwas aufgehübscht?

rene_z.

Schon der Vorgänger vignettierte, verzeichnete und tat sich mit der Schärfe schwer. Aber war praxistauglich und wurde als handlicher, allgemeiner Allrounder akzeptiert.
Gemessen am Preis, hat sich bei der Überarbeitung wahrscheinlich niemand ernsthaft überanstrengt.
Aber der IS wird wohl entsprechend verbessert worden sein.

Carsten Klatt

Der Vorgänger war die meistverkaufte E-Mount Camera. Bei Erscheinen von der Fachwelt belächelt, verkaufte sie sich bis heute wie geschnitten Brot. Das neue Teil dürfte zu dem Preis erneut ein Volltreffer werden.

Sabrina

„Der Vorgänger war die meistverkaufte E-Mount Camera.“

Sie müssen aufpassen. Das kann ein böses Ende nehmen, wenn man die eigenen Marketingsprüche am Ende noch selbst glaubt.

Jens

Ich fotografiere u.a. mit dem XC 16-50 mm F3.5-5.6 OIS II und bin zufrieden.
Mit den Sony war ich nicht zufrieden, es war um Welten schlechter.
Schauen wir mal ob das neue besser wird .. ?!
Ps.: Foto im Link.

Mplusm

Schade,ohne 5 Achsen IBIS läuft eigentlich heute nichts mehr und nur zum Filmen gibts eigentlich besseres.

Carsten Klatt

95 Prozent dieser Kameras landen auf einem Gimbal.

Christoph

Ein Gimbal geht bei der Kamera eigentlich am Thema vorbei. Sie ist klein, leicht und lässt sich so gut mitnehmen. Ein Gimbal macht diese Vorteile zu nichte. Da kann man sich dann gleich eine größere Kamera mit IBIS mitnehmen, die ist dann in Summe auch leichter.
Benötigt man eine Stabilisierung bei der ZV ist es meiner Meinung nach besser über Catalyst Brows (war bei der Mark1 dabei) eine elektronische Stabilisierung zu machen. Die Gyrodaten werden ja bei der ZV Reihe gespeichert. Das ist bei vielen anderen Kameras nicht der Fall. Der Crop faktor der Stabilisierung lässt sich so auf ein Minimun reduzieren.

Tigerfox

Fürs Filmen hat die Kamera ja eine softwarebasierte Stabilisierung und das mit dem Gimbal halte ich auch für wahrscheinlich. Für „normale“ Kameras halte ich das aber für zutreffend, verstehe es bei APS-C aber nicht so ganz. Bei Vollformat haben alle Sonys seit der A7II/A7RII/A7C IBIS, da ist es ok, dass fast alle späteren Sony-Objektive und die meisten von Dritten kein OSS mehr haben. Bei APS-C haben aber bisher nur die Topmodelle a6500/6600/6700 IBIS als Alleinstellungsmerkmal, trotzdem haben die G-Objektive und andere neuere Objektive kein OSS mehr. Bei Nikon hat keine APS-C Kamera IBIS, bei Canon nur die R7, bei Fuji dagegen alle bis auf die X-T30II. Bei der noch sehr kleinen Auswahl von speziellen APS-C Objektiven von Nikon und Canon haben jeweils alle Zoomobjektive OSS. Nach meiner laienhaften Vorstellung ist irgendeine Form von Bildstabilisation doch beim unterwegs Fotografieren ohne Objektiv oder bei wenig Licht absolut wichtig und kann nicht durch noch so gute Bildqualität des Sensors und des Objektivs ausgeglichen werden. Wenn ich jetzt aber ein relativ teures Sony 16-55G auf eine auch nicht billige a6400 stecke, hab ich keine Bildstabilisation. Macht für mich keinen Sinn. Ich hoffe, dass die a6400 einen Nachfolger mit IBIS kriegt und stattdessen anderswo ggü.… Weiterlesen »

Ich

„Blitzsynchronzeit maximal 1/30 s“

😅

ccc

Was ist denn da los?!

Rüdiger

Immerhin geht’s. Mit rein elektronischem Verschluss ohne stacked Sensor ist das wohl nicht schneller zu machen.

Der Sensor muss ja einmal „gelöscht“ werden, dann wird geblitzt und dann wird ausgelesen.

Ich

Das ist mir bewusst, aber der Readout des Sensors wird demnach bei ungefähr 30ms liegen, wie viele Sony Sensoren, die nicht stacked sind.

Da auf einen mechanischen Verschluss zu verzichten, finde ich mutig.
Die Zielgruppe der Kamera sind sicherlich nicht Sport- und Wildlifefotografen und auch keine, die ständig mit einem Blitz arbeiten, aber dennoch ist die Kamera dadurch schon relativ stark eingeschränkt.

Rüdiger

Ich denke, dass das Löschen genau so lange dauert wie der Readout, sonst hätte man ja unterschiedlich lange Belichtungszeiten (pro Zeile), also müsste der Readout Speed des Sensors unter 15ms liegen. Das wäre ein guter Wert.

ccc

Okay….? Das Ding hat auch keinen mech. Verschluss?
Hmmmm.
Sony-Sparmeister…

Marcel

Kein Wetterschutz, somit Nix für mich. Dann lieber die 6700. Vlt kommt ja noch ne 6450 oder sowas in der Art.

Tigerfox

Ist denn die a6400 wettergeschützt?

Sabrina

Trotz der Preiserhöhung dürfte die Sony ZV-E10 II für preisbewusste Vlogger und angehende Videografen eine sehr gute Wahl darstellen.“

Klingt wie Werbung.

Die wenigsten werden sich statt eines iPhones eine solche Kamera kaufen, schon gar nicht für den Preis.

Ich

Richtig, ein Smartphone haben die meisten sicherlich trotzdem.

Ich kaufe mir doch nicht eine solche Kamera statt eines iPhones. Wie soll ich denn dann telefonieren?

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