Bei der Fläche von Sensoren sieht Sony nicht mehr viel Luft nach oben. Deswegen müssen sie andere Wege finden, Bildrauschen zu reduzieren.
50-MP-Sensor mit 1/1,28 Zoll
Sony hat mit dem LYT-818 einen neuen Bildsensor für Smartphone-Kameras angekündigt, der laut Hersteller gleich in mehreren Bereichen Bestmarken aufstellt. Der nicht ganz so riesige Sensor im 1/1,28-Zoll-Format löst mit 50 MP auf und soll mit einem Signal-Rausch-Verhältnis von 0,95e- bei führenden Smartphone-Kamerasensoren aktuell das geringste Rauschen bieten.
Neben der Rauscharmut hebt Sony den Dynamikumfang von 86 dB hervor, der sowohl Über- als auch Unterbelichtungen in kontrastreichen Situationen vermeiden soll. Erreicht wird dies durch eine spezielle HDR-Funktion, bei der die Ladung jeder Einzelbelichtung mit drei verschiedenen Verstärkungseinstellungen ausgelesen und zu einer Echtzeit-HDR-Vorschau zusammengesetzt wird.
Um die niedrigen Rauschwerte und den hohen Dynamikumfang zu realisieren, setzt Sony eigenen Angaben zufolge auf eine Ultra High Conversion Gain (UHCG) Schaltungstechnik, die Ladungen effizient in Spannung umwandelt.
Damit soll nicht nur das Rauschen bei schwachem Licht reduziert, sondern auch die Farbwiedergabe verbessert werden. Der geringere Stromverbrauch des Sensors ermöglicht zudem eine HDR-Vorschau auf dem Smartphone-Display, ohne dass die Schaltkreise überhitzen.
Als erste Hersteller sollen Vivo in den kamerafokussierten Modellen X200 Pro und X200 Pro Mini den neuen Sony-Sensor LYT-818 verbauen. Welche konkreten Auswirkungen der Sensor auf die Bildqualität in der Praxis hat und ob andere Smartphone-Hersteller die Technologie ebenfalls einsetzen werden, bleibt abzuwarten.
Sensor-Fortschritte ohne Wachstum
Erst vor wenigen Monaten hat Sony einen detaillierten Einblick in seine aktuelle Positionierung auf dem Smartphonesensor-Markt und Pläne für die weitere Entwicklung gegeben. Nach wie vor ist Sony wichtigster Lieferant für verschiedene Hersteller im Android-Lager und für Apples iPhones, auch in der gerade erschienenen iPhone-16-Serie.
Dass Sensoren noch viel weiter wachsen, glaubt Sony indes nicht, von daher passen technische Fortschritte bei eher kleineren Sensoren wie diese absolut in die Strategie. Das Rauschverhalten gab Sony als eine der fünf Säulen der Smartphone-Fotografie an.
Der LYT-818 dürfte sich am oberen Ende des Portfolios befinden und eher teureren Smartphones vorbehalten sein. Kürzlich hat der Hersteller damit begonnen, auch ältere Sensoren in die Lytia-Produktfamilie einzugliedern.
via: Phonearena
Da geht meine Phantasie mit mir durch die Decke !!
Der LYT989 ein Zoll Sensor in den Nachfolgemodellen der Sony RX100 VII oder der RX10 IV und mein Konto wird schmelzen.
Das kann Sony nicht machen weil damit die eigenen APS-C Sensoren gefährdet würden.
Die Sony RX100 VII würde damit zur perfekten Reise Kamera. Bescheidene B x H x T: 101,6 x 58,1 x 42,8 mm klein, 300 Gramm leicht, Zoom mit 24–200 F 2,8–4,5! Sehr guter schneller AF, plus 20 Bilder pro Sekunde. ÄÄÄhhhh…. Wer benötigt da für unterwegs eine große, schwere, voluminöse Systemkamera?
Dazu eine vollautomatische Verbindung mit dem Smartphone für die alles muss geteilt werden Generation und Lieferzeiten von mehreren Monaten bis zu einem Jahr sind garantiert.
Das wäre was! Ich liebe meine RX100 mit ihrer genialen Umhängeledertasche. Genial für Reisen und eine immer noch beachtliche Bildqualität.
“Das kann Sony nicht machen weil damit die eigenen APS-C Sensoren gefährdet würden.”
Ich glaube, Sie unterschätzen nicht nur die Entwicklung bei Smartphones, sondern auch die bei denen, die Kameras kaufen.
Die großen Kameras sind doch sowieso tot, weil sie als GESAMTPAKET kaum noch konkurrenzfähig sind.
Große Kameras bedeuten Riesenaufwand nicht nur finanziell und bei der Schlepperei, sondern auch bei der Fotografie selbst. Demgegenüber steht nur eine geringfügig bessere Qualität, die sich im Wesentlichen auf die Auflösung beschränkt.
Die Hersteller bieten Kameras für die der Kunde arbeiten muss.
Der Kunde kauft aber Kameras, die für ihn arbeiten, weil er gar nicht die Zeit hat, für die Kamera zu arbeiten.
Und diese Kameras bieten einige Smartphonehersteller zum Bruchteil des Preises einer großen Kamera.
“Das kann Sony nicht machen weil damit die eigenen APS-C Sensoren gefährdet würden.” Es gibt soviel Altglas, die Leute wollen das nutzen. Also denke ich schafft man sich keine hausinterne Konkurenz. Aber sehr wohl erweitert man dadurch den Abstand zu den meisten Smartphones. Nur so nebenbei, welcher Sensor wird denn eigentlich in der D-Lux-8 von Leica verbaut? Er scheint ja ganz ordentlich abzuliefern.
Seltsam, die Kamera-Hersteller tun sich schwer die DGO-Bildsensoren (Dual Gain Output; siehe auch:
https://www.slashcam.de/artikel/Meinung/DGO-Sensoren—Was-hemmt-die-Technologie-trotz-hoher-Dynamik—-alles-.html)
in größeren Stückzahlen zu fertigen und nun sollen sogar “Triple Gain Output”-Bildsensoren möglich sein?
Sehr seltsam (aber auch erfreulich).
Das 1″ – das “Vollformat” oder gar MF der Smartphones werden sollte ist für mich Sonnenklar.
Meine erste Frage wäre: Sind das ECHTE 50 MP Auflösung?
Oder wieder nur Rechenblendwerk wie es bis heute in den meisten EPs verwendet wird, vor allem auch Apple?
Und ja, ich bin sofort bei Alfred P., dann müssen eine neue RX100 und RX10 her!
Nikon müsste seine Nikon 1 wieder beleben und MFT wäre dann wirklich am Ende (?)
Dazu den SPs mit echten Wechselobjektiven also mit Objektiv/Sensor-Einheiten.
Warum sollte deshalb MFT am Ende sein?
1 Zoll bei Systemkameras war eine Totgeburt. Da jetzt schon Smartphones einen 1 Zoll Sensor bieten, ist auch jeglicher Wiederbelebungsversuch zum scheitern verurteilt. Auch MFT kann sich warm anziehn, wenn Smartphones weiter solche Technologiefortschritte machen.
Können Sie mal ein Beispiel für Rechenblendwerk liefern?
Wenn Sie meinen, es sollten 1″-Sensoren in Smartphones Einzug halten, dann berechnen Sie dann die Objektive?
Vielleicht kommt das irgendwann mal, aber derzeit profitiert man eher nicht von den ganz großen Sensoren. Xiaomi benutzt die wohl, aber die Geräte haben an anderer Stelle Schwächen.
Apples 48 MP-Sensoren sind beispielsweise mit Quad-Bayer-Filter-Array in der tatsächlichen Farbauflösung weiterhin nur 12 MP, da vier aneinanderliegende Pixel nur den gleichen Farbkanal aufzeichnen, die anderen Farben werden interpoliert. Streng genommen hat auch ein normaler Bayer nur 25 % der Auflösung in Blau und Rot und 50 % in Grün. Der Rest ist berechnet.
Kann es sein, dass einzig die neuen Samsung HP-Sensoren eine reale Auflösung von mindestens 48MP haben oder sind auch bereits welche von Sony in Aussicht gestellt worden? Der oben genannte LYT-818 hat laut Datenblatt weiterhin ein Quad-Bayer-Coding.
Und was ist daran Rechenblendwerk? Doch wohl eher Marketing-Blendwerk.
Interessante Vorschau auf die Zukunft bei Systemkameras. Es bleibt spannend, wie lang Sony braucht um diese Sensoren auch in größeren Formaten umzusetzen.
Es müsste sich für Sony rechnen. Woher kommt Ihr Optimismus?
1″ mit Software/KI ist die Zukunft.
Bleibt man beim neuen Sensor beim Seitenverhältnis 4:3 oder wechselt man endlich auf 3:2? Ich meine, dass es inzwischen mindestens einen Sensor von Sony im 3:2 Format gibt.