Panasonic S5 II
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Die größte Überraschung für mich war im Vergleich der vier Vollformatkameras die Panasonic Lumix S5 II. Sie ist mit Online-Preisen von 1.700 Euro zwar nicht die günstigste Kamera im Vergleich, bietet aber wirklich ein gewaltiges Gesamtkonzept an Funktionen und einer überzeugenden Bedienung.
Zuallererst: Sie fühlt sich von allen getesteten Kameras am „professionellsten“ an. Da sie vergleichsweise groß ist und die meisten Knöpfe und Einstellräder besitzt, konnte ich mich sehr schnell in die Bedienung einfinden. Gleichzeitig ist der Handgriff der beste und bequemste im Vergleich, zumindest für mich.
Wie die Sony A7 IV verfügt die Panasonic S5 II zudem sowohl über ein Menürad als auch einen Autofokus-Joystick auf der Rückseite. Als einziges Modell gibt’s zudem einen Wahlschalter für die Autofokus-Einstellungen rechts neben dem Sucher.
Zusammen mit dem Lumix S 24-105mm f/4.0 Macro O.I.S ist sie aber die größte und schwerste Kamera unserer Auswahl. Gerade im direkten Vergleich zur kleinen EOS R8 wirkt das Gewicht beim Herumlaufen mit der Kamera störend, wobei man hier auf jeden Fall auch die unterschiedlichen Brennweiten berücksichtigen muss. Natürlich gibt es für den L-Mount auch deutlich kleinere Objektive. Zusammen mit einer kompakten Festbrennweite sollte sich ein vergleichsweise kompaktes Gesamtpaket ergeben.
Eine der Gründe, warum die Lumix S5 II so groß ist, ist ihr integrierter Lüfter. Dieser soll das Gehäuse beim Filmen herunterkühlen und längere Videoaufnahmen ermöglichen. Panasonic positioniert die S5 II somit im Vergleich also am stärksten als Hybrid-Kamera – ein Konzept, das meiner Meinung nach durchaus aufgeht.
Das liegt unter anderem an der Fähigkeit der S5 II, Videos in „Open Gate“ aufzunehmen. Dabei liest die Kamera den gesamten Sensorinhalt aus und produziert so Videos im 3:2-Format. Und diese lassen sich anschließend bei der Verwertung für Social-Media und für etwa YouTube mit weniger Zuschnitten in 16:9 und 9:16 ausgeben. Neben dem Open-Gate-Shooting bietet die Kamera einen vollwertigen HDMI-Ausgang, sodass externe Displays bequemer angeschlossen werden können. Zwei SD-Kartenslots befinden sich zudem unter einer Klappe am rechten Gehäuserand. Hier ergibt sich derselbe Vorteil wie bei Sony.
Display und Sucher sind hier allerdings eher solide. Panasonic bietet 1,84 Millionen Bildpunkte auf einem schwenkbaren 3-Zoll-Display. Der Sucher liegt mit seiner 0,78-fachen Vergrößerung und 3,68 Millionen Bildpunkten ungefähr gleichauf mit Sony.
Erfreulicherweise hat Panasonic den Autofokus im Vergleich zum Vorgängermodell verbessert. Während es damals nur einen Kontrast-Autofokus gab, vertraut Panasonic jetzt auch auf eine Phasenerkennung, die verschiedene Tracking-Funktionen bietet. Sehr charmant finde ich dabei, wie Panasonic das Augen-Tracking zeigt. Hier sehen wir einen Rahmen um das Gesicht, in dem zwei Striche die Erkennung des Auges indizieren. Dazu kommt eine meiner Lieblingsfunktionen aller DSLMs: Auf Wunsch zeigt Panasonic eine Fokusvergrößerung auch beim Autofokus an. Dabei erlaubt uns ein Lupe in der Bildmitte zu prüfen, ob der Autofokus auch tatsächlich richtig sitzt. Finde ich echt praktisch und das wünsch ich mir auch bei anderen Kameras!
Die Auflösung liegt mit 24,2 Megapixeln streng genommen genommen gleichauf mit den meisten Modellen im Test. Dank Sensor-Shift kann die Lumix S5 II aber auch mehrere Bilder aufnehmen, die sich dann zu einem großen Foto mit 96 Megapixeln zusammenrechnen. Videos gibt’s wie gesagt auch in Open Gate, wobei die Auflösung bei 6,2k liegt. Dabei sind maximal 30 Bilder pro Sekunde drin und Panasonic begrenzt die Aufnahmezeit hier auf 30 Minuten. In 4K bei bis zu 60 Bildern pro Sekunde sowie bei geringeren Auflösungen ist sie dann aber unendlich lang.
Schaut Euch meine Testfotos gerne wieder in der Galerie an. Eine kleine RAW-Analyse findet Ihr im Video ganz am Anfang dieses Artikels. Zudem wieder der Verweis auf unseren Google Drive-Ordner, wenn ihr Bilder in Originalauflösung anschauen wollt.