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Vier Vollformatkameras unter 2.000 € im Praxis-Vergleich

Welcher Karriereweg ist der richtige für mich, lieber Pizza oder Pasta und welche ist die beste Vollformat-Systemkamera für mich – es gibt Fragen im Leben, die wirklich schwierig sind! Und zumindest bei einer dieser Fragen kann ich Euch aktuell weiterhelfen. Denn in den letzten Wochen habe ich vier Systemkameras mit Vollformatsensor für unter 2.000 € ausprobiert und teile Euch nun meine Erfahrungen mit!

Mark und ich haben schon häufiger darüber gesprochen, dass wir gerne mehr Praxis-Berichte auf Photografix veröffentlichen möchten. Das ist aber natürlich recht aufwändig, wir haben keine objektiven Vergleichsmöglichkeiten über Messinstrumente und der Kameramarkt ist wie immer im steten Wandel. Da wir aber seit einigen Monaten einen YouTube-Kanal betreiben, haben wir uns für diesen recht ausführlichen Vergleich entschieden. Ihr könnt euch also zurücklehnen und zuschauen:

Vorab ein wenig Transparenz: Foto Koch hat uns freundlicherweise alle Kameras einige Wochen lang kostenlos zur Verfügung gestellt. Nach diesem Artikel schicke ich alle Modelle samt Objektiven zurück. Leider sind die Objektive nicht zu 100 % miteinander vergleichbar – das 24-50mm f/4.5-6.3 IS STM von Canon kostet aktuell etwa 222 Euro. Das 24-105mm von Panasonic hingegen stolze 1.000 Euro. Das müsst Ihr mit bedenken, wenn Ihr die Testfotos anschaut. Diese sollen eher Eindrücke vermitteln und sind nicht für eine direkte Gegenüberstellung gedacht.

Ein großes Dankeschön an Foto Koch – an dieser Stelle mag ich auch einmal auf die Black-Friday-Angebote bei Foto Koch hinweisen. Die lohnen sich echt besonders in diesem Jahr und dort sind im Moment auch viele der Kameras reduziert, über die wir hier im Artikel sprechen.

Auswahl der Kameras

Mark und ich haben vor der Planung dieses Artikels lange überlegt, welche Vollformatkameras wir im Preisbereich zwischen 1.000 € und 2.000 € empfehlen wollen. Wir wollten jeweils eine Kamera pro Hersteller auswählen und haben uns für die

  • Sony Alpha 7 IV
  • Canon EOS R8
  • Nikon Z6 II
  • Panasonic Lumix S5 II

entschieden.

Die EOS R8 haben wir vor etwa anderthalb Monaten in die Auswahl genommen, da noch nicht abzuschätzen war, dass die bessere EOS R6 II im Rahmen des Black Fridays nun ebenfalls für unter 2.000 Euro zu haben ist. Die R6 II ist jetzt also eine interessante Alternative, die grundsätzlich aber denselben Sensor und das gleiche Autofokus-System wie die R8 nutzt. Mehr Infos zur EOS R6 II findet Ihr im verlinkten Artikel. Kleiner Hinweis: Da es für den RF-Mount und Vollformatkameras noch immer keine Dritthersteller-Objektive gibt, würde ich empfehlen, ein bisschen Platz im Geldbeutel für Objektive zu lassen.

Außerdem möchte ich noch die Sony A7 III als günstigere Alternative zur A7 IV erwähnen, natürlich gibt’s auch hier einen Release-Artikel bei Photografix. Ich empfehle Euch zudem meinen Vergleichs-Artikel zwischen der A7 IV und der A7C II, die im Grunde genommen eine A7 IV im kleineren Gehäuse darstellt. Dass die A7C II als Alternative taugt, brauche ich kaum zu erwähnen.

Auch die Nikon Z6 II hat inzwischen einen Nachfolger bekommen. Mit neuartigem Stacked-Sensor und Dreh- und Schwenkdisplay könnte die Z6 III für einige von Euch die bessere Wahl sein. Steuert am besten Marks Release-Artikel zur Z6 III an, um abzuschätzen, ob sich der Aufpreis lohnt.

Die Panasonic Lumix S5 II ist meiner Meinung nach aktuell alternativlos, wenn man eine Vollformat-Kamera mit L-Mount haben möchte. Es gibt noch die S5 II X, die aber zu einem Aufpreis von 300 Euro lediglich Verbesserungen im Videobereich bietet. Wer so wenig Geld wie möglich ausgeben möchte, kann sich aber auch die S5/S5D etwas genauer anschauen.

Stimmt Ihr unserer Auswahl zu? Natürlich ist sie diskutabel, aber noch drei weitere Kamera zu testen, hätte den Rahmen für uns definitiv gesprengt. Schreibt mir Euer Feedback in die Kommentare, lasst uns drüber reden.

Black Friday Wochenende bis zum 02.12.:

Bevor wir mit der EOS R8 starten noch ein kurzer Hinweis, dass bis zum 02.12.2024 viele Kameras, Objektive und Bildbearbeitungsprogramme deutlich reduziert sind. Mark hat in seinen Artikeln die besten Black Friday Deals für euch herausgesucht:

Canon EOS R8

Zur Canon EOS R8 bei: Calumet | Koch | Erhardt | Fotoprofi | Mundus | Köster

Die Canon EOS R8 ist die kleinste, günstigste und meiner Meinung nach einsteigerfreundlichste Kamera unserer Auswahl. Der Preis hat sich im Netz – auch außerhalb von Rabatt-Tagen – zwischen 1.200 Euro und 1.400 Euro eingependelt. Im Kit mit Objektiv zahlt man bei den meisten Händlern 1.700 Euro.

Trotz der kompakten Größe und des geringen Gewichts findet Canon dabei eine gute Mischung aus vielen Knöpfen und einer guten Erreichbarkeit von Funktionen. Besonders gut gefiel mir die klare Menüführung von Canon. Obwohl ich bisher kaum mit Canon-Kameras gearbeitet habe, konnte ich bei der Aufnahme von Produktfotos für meine Aufträge alle benötigten Funktionen auf Anhieb finden. Das ist beeindruckend, wie logisch Canon Funktionen wie Fokus-Peaking oder die Belichtungssteuerung in einem derart kompakten Gehäuse anbietet.

Für absolute Einsteiger und Einsteigerinnen bietet Canon zudem immer wieder Hilfestellungen an, die einen darüber informieren, welche Funktionen sich wie auf die Fotos auswirken. Wechselt man etwa durch die Automatikprogramme, erklärt die EOS R8, dass sich im Blendenprioritätsmodus die Schärfentiefe ändert.

Foto und Video werden bei der EOS R8 zudem strikt getrennt behandelt. Dafür gibt es ein Wahlrad an der linken Gehäuseseite. Technisch nimmt die EOS R8 Fotos maximal mit 24,2 Megapixeln auf. Dabei könnt ihr auf JPEG, HEIF und Canons eigenes RAW-Format zurückgreifen.

Videos schafft die EOS R8 maximal in 4K bei 60 Bildern pro Sekunde oder in Full-HD mit bis zu 180 Bildern pro Sekunde. Wie alle getesteten Kameras kann man seinen Videos dank der Aufnahme von LOG-Videos bei der Videobearbeitung einen eigenen Look verpassen. Eine Begrenzung der Aufnahmezeit gibt es hier nicht – Ihr könnt Aufnahmen so lange erstellen, wie die Speicherkarte oder der Akku es erlauben.

Scharfgestellt wird bei Canon über den Dual-Pixel-Autofokus, den ich im Test als durchaus zuverlässig empfand. Mit Tracking für Menschen, Tiere, Autos und weiteren Motiven sowie etwa 4.800 Autofokus-Messfeldern nimmt die EOS R8 einem viel Arbeit beim Scharfstellen ab. Im Video seht Ihr einen kurzen Video-Autofokus-Test, die Geschwindigkeit ist aber natürlich stark abhängig vom genutzten Objektiv. Und hier hat die EOS R8 mit dem günstigen Kit-Objektiv im Vergleich einen Nachteil.

Was mich in der Nutzung ein wenig gestört hat ist, dass die EOS R8 ein wenig kompliziert wird, wenn man von den Automatismen beim Fokussieren abweichen möchte. So bietet die EOS R8 keinen Autofokus-Joystick, mit dem ich einen Autofokuspunkt verschieben kann. Stattdessen nutzt man hierbei den Touchscreen auf der Rückseite der Kamera. Das funktioniert theoretisch, sorgt aber immer wieder für Fehleingaben, wenn man dabei durch den Sucher schaut.

Davon abgesehen macht der Touchscreen der EOS R8 durchaus Spaß. Canon nutzt ihn als zentrale Eingabemöglichkeit und richtet das Betriebssystem also auch auf eine Touch-Bedienung aus. Wer bisher primär mit dem Smartphone fotografiert hat, muss sich so eigentlich kaum umgewöhnen. Das trägt wieder zur Einsteigerfreundlichkeit der Kamera bei.

Das Display auf der Rückseite ist mit seiner Größe von 3 Zoll dabei ausreichend groß. Mit einer Auflösung von 1,62 Millionen Bildpunkten ist es aber nicht übermäßig scharf, wobei sich da andere Hersteller auch nicht mit Ruhm bekleckern. Dafür könnt Ihr das Display seitlich nach vorne klappen und zum Schutz ins Gehäuse drehen. Selfies und Vlogging-Videos sind also bequem möglich.

Alternativ zum Display verfügt die EOS R8 natürlich über einen digitalen Sucher. Dieser ist mit seiner Auflösung von 2,36 Millionen Bildpunkten und der 0,7-fachen Vergrößerung allerdings der schwächste unserer Auswahl. Was auf dem Papier erstmal weniger gut klingt, stört im Alltag aber nicht. Natürlich merke ich Unterschiede, wenn ich etwa von Sony oder Nikon komme – wer keine direkten Vergleichswerte hat, findet aber dennoch einen gut nutzbaren Sucher vor, der genaueres Framing auch bei starkem Sonnenschein ermöglicht.

Als eher kleine Kamera ist die EOS R8 dann aber nicht immer gemütlich beim Fotografieren. Den Auslöseknopf zu erreichen, hat bei meiner Handgröße von etwa 18 Zentimetern für eine recht verkrampfte Haltung gesorgt. Genauso krampfig ist es, die Speicherkarte der Kamera zu wechseln. Canon platziert den einzelnen Steckplatz für Speicherkarten in der Akkuklappe – spätestens auf Stativen bereitet das Probleme.

Als Anschlüsse finden wir sonst USB C, getrennte Klinkenanschlüsse für Kopfhörer und Mikrofon sowie MicroHDMI vor. Wollt Ihr einen Monitor anschließen, braucht Ihr also einen Adapter.

Eindrücke zur Bildqualität könnt Ihr meiner Galerie entnehmen. Hier habe ich unbearbeitete JPEGs hochgeladen, die für die Web-Ansicht auf 3.000 px Breite zugeschnitten wurden. Da ich weder Urheberrecht noch Personenrecht verletzen möchte, habe ich mich auf eine kleine ISO-Reihe verlassen. Wollt ihr die Bilder in voller Auflösung betrachten, schaut in unseren Google Drive-Ordner.

Weitere Informationen zur EOS R8 findet Ihr in unserer verlinkten Release-News. Habt Ihr Interesse an der Kamera könnt Ihr hier noch einmal die technischen Daten anschauen. Noch weiter auf alle Funktionen, die Akkulaufzeit und Co. einzugehen, fände ich an dieser Stelle redundant. Zudem haben wir ja auch noch einige Kameras vor uns.

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