Sony Alpha 7 IV
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Die Alpha 7 IV von Sony ist die „nächstkleinere“ Kamera im Vergleich. Für mich war sie dabei auch die gewohnteste, da ich die A7 IV schon seit etwa zwei Jahren sowohl privat als auch beruflich nutze. Preislich fiel sie jetzt gerade im Rahmen der Black Week und des Black Fridays immer mal wieder auf 1.899 Euro – ich schätze mal, dass sich ein ähnliches Preisniveau auch in Zukunft einstellen wird.
Ein Vorteil des E-Mounts ist – anders als bei Canon – dass es eine riesige Auswahl an Dritthersteller-Objektiven gibt. Ich nutze etwa das Sigma 24-70mm f/2.8 DG DN ART, mit dem ich 90 Prozent der Aufgaben im Bereich Produktfotografie, Eventfotografie und Porträtfotografie abdecke. Gino hat jüngst eine Liste mit Objektivtipps für den E-Mount veröffentlicht. Eine gute Handreichung zu meinem Vergleichsartikel!
Jetzt aber zur Kamera: Bei der A7 IV hat sich Sony an den Profi-Gehäusen der A9-Serie beziehungsweise der A7s- und A7r-Serie orientiert. Und hat dadurch im Vergleich zum Vorgänger auf größere Knöpfe und auch einen größeren Handgriff gesetzt. Für mich ist die A7 IV daher deutlich bequemer zu bedienen als die EOS R8. Gleichzeitig finden wir in einer Klappe am rechten Gehäuserand gleich zwei Speicherkarten-Slots, über die wir bei Bedarf direkt eine Sicherheitskopie der aufgenommenen Fotos und Videos aufnehmen können. Auch wenn Speicherkarten meist zuverlässig sind, beruhigt mich das bei wichtigen Aufträgen ungemein.
Für das professionelle Arbeiten finde ich die Bedienung zudem besser als bei der EOS R8. Dank eines Drehrades für die Menüführung, eines Autofokus-Joysticks und eines frei belegbaren und sperrbaren Drehrades oben rechst am Gehäuse ist es meiner Meinung nach einfacher möglich, die Kamera intuitiv und „blind“ zu bedienen. In stressigen Situationen wie etwa beim Shooten eines Zirkusstücks sitzen die Handgriffe einfach besser als bei der Bedienung über einen Touchscreen oder das Fn-Menü von Canon. Gleichzeitig verliert man beim Blick durch den Sucher nicht so häufig den Blick zum Motiv.
Einen Touchscreen gibt es natürlich auch bei Sony. Bei der A7 IV passte der Hersteller das Betriebssystem aber noch ein bisschen weniger an die Touch-Bedienung an. Das ist schon bei der A7C II und bei den neueren Vlogging-Kameras ein wenig anders. Bei der A7 IV schalte ich die Berührungsempfindlichkeit meist aus, da mir das Display sonst zu viele Fehleingaben produziert.
Zudem gilt: Das Display der A7 IV ist vergleichsweise schlecht. Es misst zwar ebenfalls 3 Zoll und lässt sich seitlich nach vorne klappen, es ist mit seiner Auflösung von 1,3 Millionen Bildpunkten aber nicht besonders hochauflösend.
Erfreulicherweise ist das beim Sucher anders: Mit einer 0,78-fachen Vergrößerung ist der elektronische Sucher schön groß und klar. Die Auflösung liegt bei 3,7 Millionen Bildpunkten. Da der Sucher so viel besser ist als das Display, habe ich mir zudem angewöhnt, Bilder bei Aufträgen immer über den Sucher zu kontrollieren. Das sieht mitunter dämlich aus, wenn man am Rand mit der Kamera vorm Auge in den Himmel guckt. Aber wer will schon gut aussehen beim Fotografieren?
Natürlich bietet auch die Sony A7 IV sowohl Video- als auch Fotofunktionen an. Sony behandelt sie ebenfalls getrennt, ist dabei aber weniger konsequent als andere Hersteller. Ändert man beispielsweise das „Picture Profile“ auf ein LOG-Profil, muss man das bei diesem Modell im Fotomodus wieder ausstellen. Sonst sieht man sehr blasse Fotos, auch wenn das natürlich keine Auswirkungen auf die Aufnahmen im RAW-Format hat. Dasselbe gilt für die Anti-Flicker-Einstellungen beziehungsweise für das feinere Einstellen von Belichtungszeiten. Wer bei flickernden Lichtern filmt, der kann etwa die Belichtungszeiten auf 1/64 statt 1/60 einstellen. Wechselt man dann zurück auf den Fotomodus, muss man das wieder ausstellen. Das ist wirklich nervig bei Hybrid-Einsätzen, bei denen man sowohl filmt als auch fotografiert.
Wirklich praktisch für mich ist aber der leichte Auflösungs-Vorteil der A7 IV. Mit 33 Megapixeln bietet sie die höchste Auflösung im Vergleich und gerade bei der Arbeit für Social-Media und Bilder im Netz hat man echt viel Raum zum Zuschneiden. Videos nimmt die A7 IV maximal in 4K bei 60 Bildern pro Sekunden auf. Der Autofokus ist zudem Sony-typisch zuverlässig und sorgt bei mir in 90 Prozent der Fälle für scharfe Fotos. Vorteil ist hier natürlich, dass man das Tracking über den AF-Joystick überschreiben kann. Wenn die Kamera sich mal vertut, kann man binnen weniger Sekunden nachkorrigieren.
Leider hinkt die A7 IV im direkten Vergleich mit anderen Sony-Modellen inzwischen etwas hinterher. Denn diese verfügen über einen dedizierten KI-Chip, der genaueres Tracking etwa anhand von Umrissen von Personen ermöglicht. Wer das möchte, kann etwa schon auf die A7C II wechseln – die hat den KI-Chip bereits.
Wieder findet ihr für die A7IV eine ISO-Reihe. Weitere Fotos gibt’s im anfangs eingebundenen Video sowie bei Google Drive.