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Zeiss ist zurück! Otus ML 50mm und 85mm mit f/1.4 offiziell vorgestellt

Fotografiert ihr auch mal ohne Autofokus? Dann sind die neuen, ziemlich lichtstarken Zeiss-Objektive vielleicht spannend für euch.

Konsequent manuell

Zeiss bringt mit der Otus-ML-Serie dieses Jahr wie erwartet nach langer Pause von Foto-Objektiven zwei neue manuelle Festbrennweiten für spiegellose Vollformatkameras auf den Markt.

Die Brennweiten 50mm und 85mm werden jeweils mit einer Lichtstärke von f/1.4 angeboten und sind mit den Bajonetten Sony E, Canon RF und Nikon Z kompatibel. Die Optiken richten sich laut Hersteller an professionelle Fotografen und anspruchsvolle Bildschaffende, die Wert auf höchste optische Leistung und präzise Mechanik legen. Für alle anderen wären sie wahrscheinlich auch einen Tacken zu teuer.

Im Gegensatz zu aktuellen Autofokus-Objektiven setzen die Otus-ML-Modelle konsequent auf manuelle Bedienelemente wie Fokus- und Blendenring. Letzterer lässt sich bei Bedarf elektronisch entkoppeln und stufenlos drehen – eine Funktion, die vor allem für Videoaufnahmen interessant sein dürfte. Der Fokusring verfügt über einen langen Verstellweg, der eine präzise Scharfstellung auch bei offener Blende ermöglichen soll.

“Die manuelle Fokussierung ist mehr als nur eine Methode – sie ist ein Weg für Fotografen, sich mit ihrer kreativen Kraft und ihrem handwerklichen Geschick zu verbinden, und ermöglicht sowohl eine beispiellose Kontrolle als auch künstlerische Freiheit. Sie ermöglicht eine präzise Fokussierung auf das Zentrum des Bildes, die Geschichte, und hebt die genauen Details hervor, die die visuelle Idee zum Leben erwecken.”
Petra Visuri, Category-Manager Zeiss Photography (maschinell übersetzt)

Das optische Design der Otus-ML-Festbrennweiten umfasst asphärische Linsenelemente, eine apochromatische Farbkorrektur und eine Zeiss-T*-Mehrschichtvergütung. Der Hersteller verspricht eine hohe Detailauflösung bis in die Bildecken, einen natürlichen Farbwiedergabe und eine plastische Zeichnung.

Schwere Metall-Konstruktion

Die Abmessungen und das Gewicht der Objektive zeigen, dass Zeiss bei der Konstruktion keine Kompromisse eingegangen ist: Das 50mm besteht aus 14 Linsenelementen in 11 Gruppen und bringt 677 Gramm auf die Waage. Das 85mm kommt mit 15 Elementen in 11 Gruppen sogar auf stolze 1.040 Gramm. Die Durchmesser der Filtergewinde betragen 67 (50mm) bzw. 77 Millimeter (85mm).

Zum Vergleich: Die aktuellen 50mm-Autofokus-Objektive von Sony und Canon mit f/1.4 wiegen deutlich unter 600 Gramm. Dafür sollen die vollständig aus Metall gefertigten Otus-ML-Modelle immerhin auch unter widrigen Einsatzbedingungen zuverlässig funktionieren. Sie sind staub- und spritzwassergeschützt und für Temperaturen von -20°C bis +55°C spezifiziert.

Dieses Jahr ab 2.499 €

Die unverbindlichen Preisempfehlungen liegen bei 2.499 Euro für das Zeiss Otus 50mm f/1.4 ML und 2.799 Euro für das Zeiss Otus 85mm f/1.4 ML.

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Damit sind die Objektive deutlich teurer als vergleichbare Autofokus-Modelle, aber günstiger als die DSLR-Vorgänger der Otus-Reihe, die teilweise über 4.000 Euro kosteten. Der Marktstart ist für das Frühjahr 2025 (50mm) angekündigt das 85mm soll etwas später folgen. Gut denkbar ist, dass Zeiss in mittelfristiger Zukunft weitere Otus-Objektive für spiegellose Kameras modernisiert.

Landen die neuen Zeiss-Gläser in eurem Warenkorb oder könnt ihr nichts mit ihnen anfangen?

via: DPReview | PetaPixel

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Dirk

Für mich uninterresant – zu groß, zu schwer, zu teuer. Selbst wenn sie gegenüber der Konkurrenz ein Quäntchen mehr Bildqualität hätten, würde ich keines der Objektive in Betracht ziehen.

Peter Braczko

Gute Entscheidung – auf dem Gebrauchtmarkt finden sich immer noch in Massen sehr gute – und teilweise noch nie benutzte Objektive – und die für deutlich weniger Euros mit vergleichbarer oder sogar besserer Bildqualität als Cosina-Zeiss…

PAT

Wer möchte das? Es gibt 2x Top 50mm von Canon RF sowie das geniale 85er 1.2 mit AF..Abschaltbar sogar als Gratis Funktion 😀

mir erschließt sich der Sinn kaum bis gar nicht…

Oliver

Dann ist es einfach nicht für dich. Ich benutze und liebe manuelle Objektive. Habe ja selber eine Reihe Milvus.

Pat

Die günstiger sind um 50%?!

Ralf

Habe lang darauf gewartet! Die “alten” Otus- Objektive habe ich gerne an meinen Nikon F- Kameras genutzt! Für mich liegen die “alten” Otus- Objektive bezüglich der Bildqualität oberhalb der aktuell von Nikon angebotenen S- Line- Objektive mit Offenblende 1.2!
Viele mögen den fehlenden Autofokus als nicht mehr zeitgemäß ansehen. Ich beschäftige mich mit einem manuellen Fokus jedoch ganz anders mit meinem Motiv! Die Schärfeebene liegt da wo ich sie haben möchte, und das Bildergebnis ist dadurch meistens deutlich besser! Die einzige Ausnahme wäre für mich, wenn es besonders auf die Fokussiergeschwindigkeit ankommt!
Zum Preis kann ich nur sagen: “Wer billig kauft, der kauft (mindestens) zwei mal!” Sicher, der Preis ist (sehr) hoch. Wer ein solches Objektiv kauft, der weiss jedoch normalerweise genau, wofür er es kauft. Und es wird garantiert das letzte Obkektiv sein, welches er in der Brennweite aus Qualitätsgründen kauft!
Ich hoffe sehr das Zeiss diese neue “Otus ML- Serie” weiter ausbaut, insbesondere im Weitwinkelbereich!

Oliver Jürs

Hallo, du sprichst mir aus der Seele. Ich habe jetzt gerade meine zwei Autos objektive, 55 mm und 85 mm in Zahlung gegeben. Und nun warte ich ganz sehnsüchtig auf Ende April oder Mai auf mein Otus 1.4 50 mm Z.
Ich hoffe sehr, dass Zeiss nicht den Fehler begeht, die Bilder so scharf und überkontrastiert abzubilden. Denn genau das machte die Otus Reihe aus. Eine natürliche Schärfe mit einer Darstellung der Schärfeebenen, welches die Konkurrenz auch heute noch alt aussehen lässt. Ich freue mich nun auf das neue Objektiv und bin super gespannt. Ich hatte übrigens vor einigen Monaten zum Vergleich das neue Nikon Z 85 mm 1.2. Und ich muss sagen, abgesehen von dem Autofocus, dass mich das objektiv von der Bildqualität leider nicht ganz überzeugt hat. Da kann man mal sehen, was Zeiss schon vor über zehn Jahren im Stande war, auf den Markt zu bringen. Leider ist der marktübervoll von Menschen, die nur noch Autofokus gewohnt sind. Die kennen aber auch keine Leidenschaft bei der Fotografie.

Eberhard Fillies

Warum immer wieder schon sehr oft produzierte Brennweiten? Es müsste doch so langsam eine Markt Übersättigung vorhanden sein und die Ladenhüter werden immer mehr. Wie macht so etwas wirtschaftlich Sinn?

Alfred Proksch

Nicht zu verstehen sind sehr alte und vorgefasste Meinungen noch bevor namhafte Fotografen sich mit den Objektiven beschäftigt haben.

Einem sehr guten Produzenten wie Cosina der übrigens für ALLE Hersteller von optischen Systemen tätig war und ist schlechte Qualität zu unterstellen finde ich gelinde gesagt unverschämt.

Sehe ich mir den Aufwand an den Zeiss betreibt dann bin ich mir sicher das die NICHT Kamera intern schön gerechnete Bildqualität wesentlich besser ist als es bei den vergleichbaren billigen „originalen Brennweiten“ der Fall ist.

Als „Entschuldigung“ fehl nur noch der übliche Satz das „Entscheidend ist was als JPEG hinten raus kommt!

Natürlich muss für „Besonderes“ etwas mehr vom „Zahlungsmittel“ aufgewendet werden!

Matthias Roesch

Schönrechnen kann der Optikdesigner nicht wirklich. Bei DSLMs kann man -wegen des Fehlens des optischen Suchers und damit jedweder Sichtbarkeit – beim Design Verzeichnungsfehler mit weniger Gewicht korrigieren und stattdessen Bildfehler wie Koma, Astgmatismus etc. stärker optimieren. Die Verzeichnung wird dann digital korrigiert.
Das macht ZEISS bestimmt auch so – nur vielleicht alles noch ein bisschen besser.

Rainer

Was ich an den Zeiss Objektiven schätze, ist der subjektiv wahrgenommene Bild-Charakter: die Art der Gradation, der Farbwiedergabe, der Mikroschärfe. Schade, dass kein L-mount dabei ist.

Olympografie

Alle legen großen Wert auf schnellen AF in den Kameras, sowohl Hersteller als auch User und dann manuelle Objetive im Portraitbrennweitenbereich. Schwer nachvollziehbar ^^

Marcel

Ja das habe ich mich auch gefragt. Wir sind halt nicht die Zielgruppe, ok. Aber welche Zielgruppe ist es?

Günter

Ich hatte ein manuelles Objektiv von Voigtländer (35mm APO).
Tolle Bildqualität, mit Übertragung der EXIF Daten.
Das Fokus Peeking passte nicht richtig, und manuell kann ich auch mit AF Objektiven arbeiten, am besten per Schalter am Objektiv.
Weil ich das Voigtländer wegen der Nachteile kaum benutzt habe, musste es wieder weg. Dieses war schon etwas teuer, aber die Zeiss übertreffen den Preis bei weitem.

Fazit: Für mich uninteressant.

Mirko

APOs sind eigentlich “sauscharf” aber Du benennst ja schon Fehler Nr.1, “Das Fokus Peeking passte nicht richtig” 😉
” manuell kann ich auch mit AF Objektiven arbeiten, am besten per Schalter am Objektiv.” … ja wer auf Focus by Wire steht für den mag es ein Genuss sein

Joachim

Man schaue mal auf die Bilder. Da steht beim 1,4/50 Distagon und beim 85er Sonnar. Das Markenzeichen Distagon wurde von Zeiss damals für Weitwinkel-Objektive gewählt, bei denen die Schnittweite, also die Distanz des letzten Linsenscheitels von der Bildebene, größer ist als die Brennweite. Solche Konstruktionen kurzbrennweitiger sind bei einäugigen Spiegelreflexkameras notwendig, um den Spiegelreflexsucher verwenden zu können. Bei den Spiegellosen braucht es daher diese Konstruktion nicht. Allerdings hatten die Distagone und auch die Sonnare immer eine ausgezeichnete Bildleistung. Vermutlich wegen der hohen Bildleistung hat Zeiss die Distagontechnik gewählt. Obwohl ich mit meinem Planar 1,4/50 (7 Linsen/6Gruppen) hochzufrieden bin. Das hat ja auch einen Leumund.
Neben der hohen Abbildungsleistung braucht es dann auch eine entsprechende Kamera. Hatte selbst zu meinen Contaxzeiten das 1,4/85. Da habe ich wenig mit fotografiert. Ist was für Bühne, Landschaft etc. Da hat ein Käufer auch glatte 1000 Euronen auf den Tisch gelegt.
Nun will ich auch nicht mehr soviel Geld für das Fotohobby ausgeben. Das 1,4/50 juckt aber schon. Mal schauen, wenn die Covestroaktien alle von den Saudis aufgekauft werden wird sich ein doch passabler Gewinn im Depot niederschlagen.

Mark

Günstiger als befürchtet und zu teuer um da einfach direkt zuschlagen zu können. Ich hoffe es wird auf lokalen Fotomessen die Möglichkeit geben, diese mal in den Händen zu halten. Langfristig werden die vermutlich auch den Weg zu mir finden. Ich hab deutlich praktischere Objektive in der Nutzung, aber viele meiner Lieblingsfotos sind mit den Otus Objektiven entstanden.

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