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Brand in Fabrik: Große Lieferengpässe bei Canon, Nikon und Sony erwartet

Ein Großbrand in der Fabrik eines Zulieferers könnte für Lieferengpässe bei Canon, Nikon und Sony führen. Sony hat bereits die Produktion einzelner Kameras gestoppt.

Lieferprobleme bei Canon EOS R5 und Co.

2020 war ein äußerst schwieriges Jahr für die Kamerabranche. Die Coronakrise und die damit verbundenen Schließungen zahlreicher Fabriken im Frühjahr haben für nachhaltige Lieferprobleme gesorgt, Kameras wie die Canon EOS R5 sind auch Monate nach der offiziellen Präsentation kaum verfügbar. Natürlich kann nicht abschließend geklärt werden, ob die Coronakrise nun hauptverantwortlich für diese Lieferverzögerungen ist oder ob es auch ohne sie Lieferprobleme gegeben hätte, doch mit Sicherheit hat die Pandemie ihren Teil zur schlechten Verfügbarkeit einiger Produkte beigetragen.

Brand in Fabrik könnte zu weiteren Verzögerungen führen

Nun könnte man meinen, dass es nach dem Jahr 2020 ja schlimmer eigentlich nicht mehr werden kann. Falsch gedacht. Einige Kamerahersteller stehen Berichten des australischen Magazins Inside Imaging derzeit nämlich vor weiteren Problemen. Konkret geht es um einen Großbrand in einer japanischen Fabrik, der in den nächsten Monaten zu Lieferengpässen bei Kameras von Canon, Nikon und Sony führen soll.

Im Oktober 2020 brannte im japanischen Nobeoka die Fabrik des Halbleiterherstellers Asahi Kasei Microdevices (AKM) fast vollkommen aus. In der Fabrik werden Chips produziert, die teilweise auch in Kameras der genannten Hersteller zum Einsatz kommen. Der Hersteller hat nach dem Brand zwar begonnen, die Produktion der Chips zu verlagern, doch man rechnet insgesamt mit Verzögerungen von 6-12 Monaten bei der Produktion.

Sony stoppt Produktion einiger Kameras

Canon, Nikon und Sony haben die potenziellen Lieferprobleme der eigenen Kameras bisher nicht kommentiert oder bestätigt, man kann sich derzeit nur auf den Bericht von Inside Imaging stützen und muss weitere Entwicklungen abwarten. Sony hat vor wenigen Tagen allerdings angekündigt, dass es Lieferprobleme bei der Sony A6100 gibt. Bei weiteren Kameras wie der RX0 II und einigen Action- bzw. Videokameras wird die Produktion komplett ausgesetzt. Sony nennt in der japanischen Pressemitteilung nur „Lieferengpässe“ als Grund für die Verzögerungen, der Brand in der japanischen Fabrik wird nicht konkret angesprochen. Es ist allerdings gut möglich, dass hier eine Verbindung besteht.

Die erwarteten Lieferverzögerungen sollen Inside Imagings Quellen zufolge im Übrigen auch der Grund gewesen sein, warum Canon und Nikon in diesem Jahr am Black Friday nicht mit großen Angeboten in Erscheinung getreten sind.

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Alfred Proksch

Seltsam ist diese Situation! Wie kann es sein das solche Abhängigkeiten entstehen?

Ein Halbleiter Chip ist doch kein Hexenwerk sondern nur ein elektronisches Bauteil. Da braucht es keine Nobelpreisträger sondern normale Elektronik Fachleute um das Zeug herzustellen.

Corona und ein Brand sollen gleich mehrere Hersteller in Schwierigkeiten bringen? Meiner Meinung nach lassen sich eigene Unzulänglichkeiten sehr gut hinter den beiden Krisen verstecken.

Jeder Handwerksbetrieb hat mindestens zwei bis drei Teile Lieferanten um selbst ohne Unterbrechung arbeiten zu können. Ich kann mir nicht vorstellen das Canon, Nikon und Sony sich auf Gedeih und Verderb auf einen einzigen Hersteller verlassen!

Wenn doch sind die kompletten Führungsriegen auszutauschen. Solche Fehler sind Existenzbedrohend. Da braucht es nicht einmal ein Wirtschaftsstudium, das hat jede Würstchenbude drauf!

Entschuldigung solche Gerüchte regen mich auf weil damit der Verdummung Vorschub geleistet wird!

Markus B.

Ich verstehe die Aufregung nicht. Solche Lieferketten sind heute in vielen Branchen normal. Oft ist eine Mehrlieferantenstrategie nicht möglich oder zu teuer. Solche Dinge pssieren in unserer komplexen, vernetzten Welt täglich…

Carsten

Ich sehe das genauso wie Markus. Klingt nicht sonderlich klug, aber weniger Lieferanten, heißt auch weniger Arbeit und somit erst einmal weniger Kosten. Es darf halt nur nichts passieren, dann wird es „eng“.

joe

@ Markus B, also wer sich auf einen Lieferanten verlässt hat keinen guten Einkauf. Alle Firmen bei denen ich gearbeitet habe, hatten mindestens einen zweiten Lieferanten, auch wenn dieser teurer war hat man dort einen bestimmten Anteil (10 bis15%) eingekauft. Alles andere ist fahrlässig und dumm. Hier wird rumgetobt, dass eine Kamera ohne zweiten Kartenslot ein „No Go“ ist. Aber ich garantiere Dir (und habe es selbst erlebt), Lieferengpässe aus den unterschiedlichsten Gründen sind 100mal häufiger als eine mangelhafte Speicherkarte. Und wenn es nur einen Lieferanten gibt, dann hält man in der Regel einen sehr hohen Lagerbestand.

Markus B.

@Joe, da könnte ich Dir aus meinem täglichen Arbeitsumfeld leider genug Gegenbeispiele bringen. Ich finde diese Entwicklung auch nicht toll. Aber wie wir alle wissen, ist es heutzutage für einer Hersteller wirtschaftlich und technisch leider nahezu unmöglich alle Komponenten selbst zu fertigen. Das wäre schlichtweg unbezahlbar. Das war vielleicht in der ehemaligen Sowjetunion noch möglich, wo Lada im Werk Toljatti sämtliche Schrauben für ein Auto selbst gedreht hat. In der heutigen globalisierten Welt bleibt aber leider nur das Prinzip der Arbeitsteilung und Auftragsfertigung. Grundsätzlich eine gutes Prinzip, von dem alle profitieren könnten. Leider aber wird dieses Prinzip durch Monopole, Handelsbarrieren, ungleiche Fertigungsbedingungen und Gesetzesvorgaben, sowie durch Ausbeutung von Mensch und Natur überall auf der Welt immer weiter ausgehöhlt. Profitstreben und Gewinn gehen meistens vor Zuverlässigkeit und Nachhaltigkeit. Viele Risiken werden bewusst in Kauf genommen. Vielleicht gibt es mit Corona ein Umdenken. Denn die Pandemie hat uns unsere Grenzen aufgezeigt. Vielen ist bewusst geworden, wie labil Lieferketten sein können…

la calle como teatro del absurdo

Solche Probleme gibt es auch im Non-Hi-Tech-Bereich.

Ich habe bei IKEA am 16.11. vier Stühle gekauft, deren Beine nach 5 bis 7 Tagen geliefert werden sollten.

Dann sagte man, am 4.12., dann am 15.12., jetzt sagte man, voraussichtlich am 25.1.2021.

Wir reden nicht von Hi-Tech, wir reden von simplen Stuhlbeinen.

Prometheus

Hallo Alfred, Deine Schlussfolgerungen finde ich doch auch etwas naiv -enrschuldige die Wortwahl. Ich kenne Dich bisher als jemand mit viel Erfahrung. Wie auch von Markus kommentiert ist dies auch in anderen Branchen üblich. Das beste aktuelle Beispiel ist der Engpass an Masken und Medikamenten in diesem Frühjahr. In den letzten Jahr(zehnten) wurden sogar profitable Bereiche skrupellos nach Asien -meist China- ausgelagert. Ziel : noch mehr Profit herauszuholen als bisher. Und bei den hohen millionendachen Produktionszahlen in manchen Bereichen ist das mehr als attraktiv. Besonders ausgeprägt ist das in der Pharmazie, der Elektronik und im Automobilsektor um nur die wichtigsten zu nennen. In der Elektronik wird mittlerweile um 10-tel Cent für Chips diskutiert. Redundante Lieferzeiten sind daher viel zu teuer. Hier geht es um die nackte Kohle ohne jede Rücksicht. Das ist ein knallharter Wettbewerb. Der Westeuropäter darf davon sogar durch günstigere Endpreise noch profitieren. So lange das alles ohne Schwierigkeiten läuft sind alle zufrieden und interessieren sich nicht dafür was passiert. (Das Schweigen der Lämmer). In diesem Jahr hat sich das etwas geändert und manche sind etwas wach geworden. Aktuell darfst du viele Monate auf einen Laptop oder sogar ein Fahrrad warten. Die Welt hat sich freiwillig am Chinas… Weiterlesen »

joe

Was üblich ist muss nicht gut sein! Es ist auch „üblich“, dass viel zu viele Menschen Fast-Food essen, trotzdem ist es nicht gesund! Wer nur einen Lieferanten hat für ein Bauteil, das zur Fertigstellung des Endproduktes notwendig ist, handelt mehr als fahrlässig, da hat der Einkauf total versagt!

Prometheus

Ich wollte auch nur die aktuellen Praktiken erläutern. Ich halte diese Entwicklung für alles andere als gut. Wie auch woanders gilt: Nicht alles was möglich ist, ist auch sinnvoll oder gar gut. Aber hier steuern ganz andere Kräfte die sich um fahrlässig oder ähnliches nicht scheren. Der Ebit rechtfertigt dann wie so oft wieder mal die Mittel. Und ein „Einkauf“ entscheidet solche Strategien in der Regel nicht.

joe

Wir sind uns ja völlig einig darüber, dass es in vielen Fällen Sinn macht anders zu handeln, allerdings entscheidet – zumindest in den sehr grossen Firmen in denen ich gearbeitet habe – tatsächlich der Einkauf über die jeweilige Einkaufsstrategie, kann aber in anderen Firmen auch anders sein.

Prometheus

Du hast Recht man kann es sicher nicht verallgemeinern. Ich kenne es halt anders was aber am Endergebnis nicht wirklich viel ändert. Vielleicht ist die aktuelle Krise ja auch ein Anlaß über vieles neu nachzudenken. Ganz unschuldig an dieser Entwicklung ist der Endverbraucher sicher auch nicht. Immer mehr für immer billiger. Es ist immer eine wechselseitige Dynamik die dahintersteckt. Wo es geht versuche ich schon lange die heimische Wirtschaft mit meinen Käufen zu unterstützen.

Prometheus

Ausserdem weiss ich gar nicht was Ihr Euch so aufregt. Was wollt Ihr in den nächsten Monaten denn noch fotografieren? Gerade eben höre ich in den Nachrichten dass der nächste TotalLockdown von unserem Berliner Meinungsverbildungsbüro schon so gut wie beschlossene Sache ist. Alle Geschäfte ausser Lebensmittel ab 29. Dezember auf unbestimmte Zeit geschlossen PLUS kontrollierte Ausgangssperren. Für was braucht Ihr dann noch neue Kameras ??????
Vielleicht müssen wir noch alle in die Schweiz flüchten 🙂

Mirko

du meintest wohl eher Schweden ????

Prometheus

Ach ja…. wie war das noch….. In der Schweiz ist schon ziemlich voll und zwischen den Bergen immer weniger Platz ????

joe

@Mirko und Prometheus

Also hier in der Schweiz läuft noch alles relativ normal für Coronazeiten – auch ein bisschen abhängig vom jeweiligen Kanton – Home-Office wird empfohlen, Fachhochschulen, Universitäten und Erwachsenenbildung finden digital statt, Schulen inklusive Gymnasien haben regulären Unterricht (mit Maske und Abstand) und einkaufen geht ebenfalls mit den üblichen Einschränkungen, Maske, Abstand und Maximalzahl. Sogar einkaufen in D ist kein Problem, also fast alles gut!

Prometheus

Ich wusste Doch schon immer dass in der Schweiz alles besser ist 🙂

Stefan-Do

Alfred, du bist immer so absolut. Die Firma AKG ist Spezialist für Analog-Digital-Wandler (und ist den Hi-Fi-Freaks als Hersteller hochwertiger Kopfhörer bekannt). Kameras benötigen solch einen AD-Wandler, um das Mikrofon-Signal digital aufzubereiten. Es handelt sich also um einen Spezialchip. AKG ist nicht der einzige Hersteller, aber der größte. Wenn dessen Fabrik ausfällt, fehlt etwas. Du hast Recht, ein AD-Wandler ist kein Hexenwerk, sondern Ingenieursarbeit. Die anderen Hersteller solcher Wandler werden die Produktion hochfahren, sofern sie noch freie Kapazitäten haben. Andere Chip-Hersteller könnten in den AD-Markt einsteigen. Dazu müssten sie Prototypen erstellen und diese den Kameraherstellern anbieten. Die neuen Chips müssen genau in das Design der Kameras passen. Das würde genauso einige Monate Zeit benötigen wie der Wiederaufbau der AKG-Fabrik. Das ist nicht der erste Störung dieser Art. 2016 gab es das sog. Kumamoto-Erdbeben, bei dem auch Sonys Chip-Fabrik in der Stadt Kumamoto zerstört wurde. Sony konnte nicht genug Sensoren liefern, und es gab monatelang Lieferprobleme, die man sogar in den CIPA-Verkaufszahlen sieht. Es wird nicht die ganze Kameraproduktion ausfallen. Sony hat gerade eine Pressemeldung herausgegeben und erklärt, dass die a6100 Lieferverzögerungen haben wird. Außerdem wurden für einige Geräte keine Bestellungen mehr angenommen, die RX0 M II, die digitalen Videokameras FDR-AX45… Weiterlesen »

Robert Bauer

Vielen Dank auch von mir für den interessanten Einblick. Bei langfristig genutzen Geräten und Systemen für z.B. die öffentlichen Auftraggeber verlangen diese Second Sources für die Komponenten. Bei Kameras als Konsumgüter mit kalkulierter Obsolenzenz sieht es natürlich anders aus. Leider.

Alfred Proksch

Mir ist klar, Stefan-Do hat es sehr schön erklärend beschrieben, warum so ein Brand solche Auswirkungen hat. Auch klar warum die Hersteller jetzt die Gewinn bringenden Geräte bevorzugen, darum geht es mir aber nicht.

Vielleicht war ich im ersten Moment zu deftig und unkontrolliert. Die Krise bei den Kamera Umsätzen/Verkäufen ist älter als Covid19 und der Brand in der Chip Produktion. Schlechte Zahlen lesen sich leichter wenn unvorhergesehene Ereignisse beschönigend wirken.

Um so weniger verstehe ich große Konzerne warum sie nicht von Anfang an Risikominimierung durch Aufteilung der Auftragsarbeiten vorgenommen haben. In anderen Branchen ist das durchaus üblich.

@Mark hat ein berechtigtes Lob ausgesprochen dem ich mich anschließe. Ich hoffe das weiterhin von Dir @Stefan-Do zusätzliche interessante Informationen kommen.

joe

Alfred Du hast vollkommen Recht mit Deiner Kritik. Nur weil aus Gier und Geldgeilheit inzwischen überall alles totgespart wird ist eine Single-Source-Supply die dümmste Strategie, wenn davon der Verkauf des Endprodukts abhängt.

BEN

Diese „Gier und Geldgeilheit“ ist Prinzip einer Marktwirtschaft. Es muss so günstig wie möglich produziert und so teuer wie möglich verkauft werden. Das ist vollkommen normal. Daraus resultieren Profite. Idealerweise werden die angestrebten hohen Profite aber durch Konkurrenz und Nachfrage relativiert. Beides übt im Moment großen Druck auf die Firmen aus, dass eben die hohen Profite nicht mehr so leicht zu erzielen sind. Es gibt einen Preiskampf der Konkurrenten und die Nachfrage ist aus diversen Gründen gesunken. Die Fotofirmen müssen mit hochwertigeren Geräten in kleineren Stückzahlen antworten, um die geforderten höheren Preise rechtfertigen zu können und überhaupt zu erzielen. Natürlich kaufen deshalb die Hersteller ihre Komponenten so günstig wie möglich ein. Idealerweise bei einem Hersteller, der in hohen Kapazitäten in guter Qualität und zu günstigem Preis liefern kann. Das sind dann größere Firmen, die sich auf das jeweilige Bauteil spezialisiert haben. Das wiederum erklärt, warum mehrere Hersteller bei diesem Zulieferer einkaufen. Und natürlich birgt dieses Verhalten ein gewisses Risiko für die Hersteller, wenn nämlich dieser Zulieferer ausfällt. Allerdings wird das inkauf genommen weil der Preis, die möglichen hohen Stückzahlen und die gleichbleibende hohe Qualität die bestimmenden Faktoren sind. Diese starke Abhängigkeit der Hersteller von bestimmten Zulieferern kann unter Umständen auch… Weiterlesen »

J.Friedrich

Jetzt kommt aber von mir mal ein richtig qualifizierter Kommentar noch obendrauf:

Alle reinen Fotografen fordern doch immer (mich eingeschlossen) lasst den ganzen Video-Schnick-Schnack-Firlefanz weg…HAAAALLOOOO, jetzt ist die Chance dazu! Aufwachen liebe PR und Marketingabteilung: Fotos brauchen keinen „AD-Wandler, um das Mikrofon-Signal digital aufzubereiten“, in diesem Sinne…

…Fröööhliche Weeeiiiihnachten schon mal an die Vollblut-Fotografen…unterm Baum liegt dann eine R5f. Klein „f“ steht für foto und kostet extra! wie bei Leica, da kostet das weglassen von Farbe ja auch Geld ;-)), und jetzt haben wir alle eine Ausrede, nicht das 25zigste Weihnachtsdrama in der Familiengeschichte wieder als Geschenke-Massaker-Historien-Tonfilm in durcheinander-kreischender-Dolby-Surround-Qualität zu drehen…

Eberhard Fillies

Vermutlich sind nun die Auswirkungen schneller erkennbar als früher, weil sich die Betriebswirte gegen Entwicklung und Ingenieure durchgesetzt haben auf Lager zu verzichten. Dies kennen wir ja auch aus fast allen anderen Bereichen. Lager existieren wenn überhaupt, nur noch auf den Autobahnen.
Von Canon kennen wir das „nicht liefern können“ ja schon viel länger, man hält sich anscheinend nach den Ankündigungen von neuen Produkten lange mit der Produktion zurück, ist dann erschrocken wenn plötzlich und unerwartet eine größere Nachfrage kommt, als man erwartet hat.
Das Outsourcing kommt in der heutigen Zeit immer mehr dazu und entsprechend steigt die Abhängigkeit von nicht mehr zu beeinflussenden Lieferketten, reißt eines der Glieder war es das. Ob die Betriebswirte dann nachrechnen wieviele der Angestellten nicht ausgelastet sind, weil sie auf Teile warten ist die Frage.
Eine R5 ist immer noch nicht lieferbar, manches Objektiv auch nicht oder schon wieder nicht und nun wird es sich weiter verzögern.
Firmen sparen wo es geht und wir Kunden spielen mit oder verlieren die Lust an einer Marke. Natürlich war Corona nicht absehbar, ein Produktionsausfall technischer Art, oder wie hier durch ein Unglück, wurde wohl von den Betriebswirten nicht vorgesehen …

Alfred Proksch

Servus Eberhard

Das mit den Betriebswirten (oft frisch von der UNI) und den Ingenieuren ist ein altes Thema. Der Dritte im Bund, nämlich die Produktion muss den Disput ausbaden.

Wer leidet darunter? Richtig, der Kunde! Ich habe mir ein Luxusfahrzeug zugelegt, das Problem war das ich unglaubliche 8 (in Worten ACHT) Monate auf das Ding warten musste nur weil meine gewünschten Details anscheinend nicht vorrätig waren. Wohlgemerkt meine Auswahl wahr im Konfigurator aufgelistet.

Gott sei Dank sind meine beiden System Kameras und mein Objektiv Sortiment fast komplett so das ich fotografieren kann.

Für mich habe ich die Entscheidung getroffen nur noch sofort verfügbare Dinge zu erwerben. Das Wort „Vorbestellung“ ist für mich gestrichen! Hier die angebotene Ware da mein schwer verdientes Geld, so ist der Ablauf. Noch ein für mich wichtiger Grundsatz ist das alles was ich benutze auch bezahlt ist.

Mag sein das sich die finanziellen Interessen bei Canon, Nikon, Sony usw. innerbetrieblich verselbständigt haben. Anscheinend beschäftigt man sich mit sich selbst! Wer soll nicht vorhandene Waren kaufen? Betriebswirtschaftlich gesehen müssen dann noch strengere Maßnahmen durchgeführt werden, die Zahlen sagen das jedenfalls.

Wo bleibt der Kunde? Der muss wie damals in der Planwirtschaft warten und warten und w……..!

Eberhard Fillies

Hallo Alfred, das hört sich wunderbar konsequent an. Dies versuche ich auch wo es geht, muss aber zugestehen, dass ich bei Canon oft inkonsequent über Jahrzehnte war. Für mich stelle ich aber fest, dass ich, wenn ein Teil nicht lieferbar ist, wenn ich es gerne hätte, ich mir einen späteren Kauf viel mehr überlege und dann sehr oft nicht mehr kaufe. So habe ich die R5 erst mal vergessen und stelle fest die R und 5DIV und III reichen ja auch.
beim Autokauf habe ich immer schon Jahreswagen bevorzugt, da ich sie direkt testen und nach der Anmeldung mitnehmen konnte. Klar auf manches Ausstattungsmerkmal muss ich verzichten, aber auch hier stelle ich immer wieder fest, nach einem Monat fehlt es mir gar nicht mehr …

Mike

Für mich hört sich das Ganze nach künstlicher Verknappung an. Man steigert so die Nachfrage und dämpft den Preisverfall.

Conny

Hmm ?

Wenn man nichts verkaufen kann hat man keinen Umsatz und somit keinen Gewinn, da bringt gedämpfter Preisverfall nix.

Conny

Für diese Dilemma gibt es prinzipiell 2 Gründe: Wirtschaftliche und Technologische. Bei den Wirtschaftlichen steht der Grund der Kostensenkung zur Gewinnmaximierung und Wettbewerbsfähigkeit ganz im Vordergrund und da spielen auch wir Deutschen, vor allem im Automotiv Bereich, trotz größter technischer Automatisierung und sehr guter Produktivität, ganz vorne mit. Die Gewinnmaximierung, geht so wie die Geschichte es ja gezeigt hat, wenn es sein muss bis zum Betrug am Kunden. Die Produktionstiefe einer Firma wird immer geringer, meist nur noch Teilentwicklung und wenn überhaupt noch Endmontage. Ich hab mal in der größten deutschen Uhrenfirma gelehrt und bis zum Studium gearbeitet, lange vor meine Zeit wurde etwas überspitz formuliert vorne Erz und Kohle angeliefert und hinten kam das komplett vollständig selbst hergestellte Produkt heraus. So war das auch mal bei VW und anderen. Zulieferer im Inland werden abhängig gemacht, geknebelt und bis zur wirtschaftlichen Grenze ausgepresst. Die Abhängigkeit ist dann meist gegenseitig, wenn’s dann kracht, qualitätsmäßig oder wirtschaftlich, gibt es das große Heulen mit Lieferengpässen oder Rückrufaktionen. Alles was irgendwo auf der Welt einen Cent günstiger hergestellt werden kann wird verlagert. Die Globalisierung hat, so wie es die vergangen Jahrzehnte vorangetrieben wurde, nur Vorteile für Aktiengesellschaften und deren Aktionäre ! Vielleicht hilft die… Weiterlesen »

Klaus

Wenn aber Panasonic dicht machen würde, wäre LEICA 10 Minuten später auch dicht. Ob ihr M-Portfolio reichen würde? Der Rest ist eh alles von Panasonic oder sogar Cosina.

Rm_Mon

Naja was man auch nicht vergessen darf ist, dass es möglich sein kann, dass diesen Chip nur dieser einer hersteller produzieren darf, weil dieser das patent dafür hat.

Marcus Thiemann

Hallo Also das betrifft nicht nur die Kameras sondern offenbar auch die Objektive. Zumindest mein 85mm von Nikon kommt seit Wochen nicht an. Ein Anruf bei Nikon ergab auch nur die Info Lieferverzögerung.

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