Marktgeschehen Canon Nikon

Canon oder Nikon: Wer verfolgt die bessere Strategie?

Volle Konzentration auf spiegellose Systemkameras oder eine Mischung aus neuen DSLRs und DSLMs? Zwei Strategien im Vergleich.

Zwei Hersteller, zwei verschiedene Strategien?

Ich stelle hier mal eine These auf, die ich aus den Gerüchten und Entwicklungen der letzten Wochen und Monate ableite:

  1. Canon wird sich in den nächsten Jahren fast ausschließlich auf spiegellose Systemkameras konzentrieren. DSLRs spielen in Zukunft keine nennenswerte Rolle mehr beim Marktführer.
  2. Nikon wird einen anderen Weg einschlagen und auch den Bereich der DSLRs weiter pflegen und mit Neuheiten versorgen. Der Fokus liegt auch hier auf spiegellosen Systemkameras, aber weniger stark als bei Canon.

Wie gesagt: Das ist eine These. Ich weiß nicht, ob die Hersteller wirklich die beschriebenen Wege einschlagen werden – ich nehme es für diesen Artikel aber einfach mal an.

Völlig aus der Luft gegriffen ist die These allerdings nicht. Canon hat beispielsweise im Januar 2020 in einem Interview gesagt, dass (vorerst) keine neuen EF-Objektive mehr entwickelt werden, außerdem gab es im Juli 2020 konkrete Gerüchte, denen zufolge es für die Canon EOS 5D Mark IV (Canons vermutlich wichtigste Spiegelreflexkamera) keinen Nachfolger geben wird. Nikon hingegen arbeitet angeblich sowohl an neuen Spiegelreflexkameras als auch an neuen F-Mount-Objektiven, die im Jahr 2021 auf den Markt kommen sollen. Diese Gerüchte haben im November 2020 die Runde gemacht.

Canons Strategie

Vorteile

Der Markt entwickelt sich hin zu spiegellosen Systemkameras, der Fokus liegt auf dem Vollformat. Daran gibt es keine Zweifel. Ob das nun ein guter und sinnvoller Weg ist darf zwar hinterfragt werden, ändert am Ende des Tages aber nichts. Der Ball rollt inzwischen und ist nicht mehr aufzuhalten. Die nächsten Jahre gehören den spiegellosen Vollformatkameras.

Der Vorteil von Canons Strategie ist also klar: Man konzentriert sich konsequenter auf das Segment, dem die nächsten Jahre gehören werden. Kann mehr Zeit und Geld in die Entwicklung von neuen RF-Objektiven und EOS R Kameras investieren, was am Ende innerhalb des Segments vermutlich einen Vorsprung gegenüber Nikon bedeutet.

Nachteile

Nicht jeder will mit einer DSLM fotografieren und die Spiegelreflexkamera hat auch heute noch absolut ihre Daseinsberechtigung, wie auch unser großer Vergleich zwischen Systemkamera und Spiegelreflex zeigt. Außerdem sind wir weit entfernt davon, dass die Verkaufszahlen von DSLMs insgesamt besser ausfallen als die von DSLRs. Das zeigen beispielsweise diese Daten, denen zufolge Canon und Nikon im Jahr 2019 deutlich mehr Spiegelreflexkameras als Systemkameras verkauft haben.

Canons Fokus auf DSLMs könnte also dazu führen, dass man zumindest einige der eigenen Kunden, die nach wie vor mit einer DSLR fotografieren wollen, vergrault.

Nikons Strategie

Vorteile

Nikon würde mit der in der These beschriebenen Strategie beide Kundengruppen etwas besser pflegen. Die DSLR ist noch lange nicht tot und wenn man als DSLR-Fotograf von Nikon weiterhin hier und da mit neuen Produkten versorgt wird, wird man dem Hersteller sicherlich treu bleiben. Und sollte man irgendwann doch wechselwillig sein, dann ist vermutlich auch Nikon das erste Unternehmen, bei dem man sich nach einer spiegellosen Systemkamera umschaut. Schließlich hat man sich in den letzten Jahren gut aufgehoben gefühlt.

Nachteil

Es gehen bei der Entwicklung von neuen Spiegelreflexkameras und F-Mount-Objektiven Ressourcen verloren, die man eigentlich im spiegellosen Sektor einsetzen könnte. So wird es schwer für Nikon, sich einen technologischen Vorsprung zu erarbeiten. Das Unternehmen könnte so im Laufe der nächsten Jahre ins Hintertreffen geraten, was den Sprung zurück in die Gewinnzone ohne Frage erschweren würde.

Fazit

Beide Strategien hätten ihre Vor- und Nachteile und der Blick in die Glaskugel gestaltet sich recht schwierig.

Ich persönlich würde es begrüßen, wenn in den nächsten Jahren noch die ein oder andere neue Spiegelreflexkamera auf den Markt kommen würde. Die müssen nicht mit irgendwelchen spektakulären Alleinstellungsmerkmalen überzeugen. Ich finde Nikon hat das bei der D780, bei der viel Technik von der Z6 übernommen wurde, eigentlich klug gemacht. Hier gefällt mir also Nikons Strategie besser.

Was ich allerdings nicht begrüßen würde, ist die Entwicklung von neuen DSLR-Objektiven. Es gibt genug EF- und F-Mount-Objektive, da muss ab sofort einfach mit dem gearbeitet werden, was da ist. Da halte ich es für viel wichtiger, dass das RF-Bajonett bzw. das Z-Bajonett so schnell wie möglich ausgebaut werden. Canon und Nikon haben sich für den Weg eines neuen Bajonetts entschieden, dann müssen sie den jetzt auch so konsequent wie möglich durchziehen. In diesem Punkt sagt mir Canons Strategie mehr zu.

Wie seht ihr das? Welchen Weg würdet ihr einschlagen, wenn ihr an Canons oder Nikons Stelle wärt?

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Mani

Sehe ich nicht so. Auch Nikon konzentriert sich voll auf Spiegellos.
Und beide, auch Canon, werden den DSLR Markt solange beliefern, wie man unterm Strich noch daran verdienen kann.
Es wird ja nichts mehr extra entwickelt, die Entwicklung aus neuen Spiegellosen wird lediglich adaptiert.
Aber ich sehe noch einen anderen Unterschied.
Canon und auch Sony legen wesentlich mehr Wert auf die Videoeigenschaften, bei Nikon sehe ich das nicht so extrem.
Was ich auch etwas seltsam finde, warum hat Nikon in der D780 nicht wie in der Z6 den Sensor stabilisiert?

joe

Ich habe auch keine Glaskugel und ich denke die Antwort wissen wir frühestens in einem Jahr um diese Zeit. Meine persönliche Einschätzung ist, dass Canon die bessere Strategie fährt, das sieht man an der Entwicklung der Verkäufe. Offensichtlich machen auch Sony und Fuji einiges richtig und auch Panasonic bringt Dinge, die man nicht erwartet hätte. Sollten sie mit dem AF auf Sony/Canon Niveau kommen sind sie mehr als ein ebenbürtiger Konkurrent. Dass Nikon im Bereich Videographie im Vergleich zu den Konkurrenten zu wenig macht könnte sich noch rächen, da im Gegensatz zu Fotographie der Bereich Video/Film noch stark wächst. Und wie Mani schon geschrieben hat, neue DSLRs wird es nicht mehr geben und der Weg geht ganz klar Richtung DSLM.

Fleischwolf

Sehe ich tatsächlich ähnlich, Canon holt jetzt alles raus was geht und hat zudem immer noch die größte Fangemeinde. Sony und Fuji haben keine Altlasten, wobei ich bei Sony aber auch nicht mehr so den Willen sehe, die Kritikpunkte radikal anzugehen. Die werden sicher noch einiges an Canon abgeben. Bei Panasonic fehlen abgesehen vom Autofokus noch die günstigen Kameras und vor allem Objektive, da weiß man auch noch nicht, wo die Reise hingeht.
Das Nikon F weiter entwickelt, steht zwar für Kontinuität und Verlässlichkeit, was bei sinkenden DSLR Verkäufen aber wahrscheinlich bald die wenigsten noch interessieren wird. Wenn man den Tests glauben darf, bauen sie zur Zeit die besten Objektive, haben aber erst Ende 2021 den Standard Fuhrpark abgearbeitet, ohne echte Überraschungen zu bieten. Video mit 4K60 Crop wäre wirklich eine Enttäuschung, wobei ich mich frage, warum sie dann den Prozessor so massiv überarbeitet haben. Hinzu kommen noch mangelnde Transparenz und die dürftige Medienpräsenz. Ich bin mal gespannt, wie sich das noch entwickelt…

Tom

Ok, dieser Bericht schlägt dem Fass den Boden aus. Der Bericht schreit nur wieder nach Glaskugel Weisheiten von allen Seiten und fasst auch nur das zusammen, was sich einige Leute bereits in dem anderen Bericht um die Ohren gehauen haben.

Ich weiß, dass Klicks und Kommentare generiert werden müssen, aber das ist dann einfach zu viel des Guten.

Ich klinke mich hier bei der Seite aus, und wünsche allen noch viel Spaß weiterhin.

PS: Geht lieber fotografieren, als über Geschäftsstelle zu philosophieren, von denen eh keiner Ahnung hat ????

Nonac-Ynos

Amen

Matthias

„Das sind die besten Kameras 2020 laut DPReview“Wahrscheinlich hat Maratony ihm bei diesem Beitrag den Rest gegeben. Und da Tom meistens eine sehr kurze Zündschnur hat, hat er sich hier rausgesprengt…

Prometheus

Hallo Mark
Ich würde es vielleicht nicht ganz so scharf wie Tom formulieren aber irgendwie hat er doch ins Schwarze getroffen. Dies sind sie Punkte die mich an diesem Forum auch enttäuschen und ich denke Anderen geht es ähnlich. Ich bin mir auch nicht so sicher ob Du Toms Kernbotschaft wirklich an Dich heran gelassen hast. Nicht umsonst sind es immer wieder die wenigen gleichen Verdächtigen die hier Ihre oberschlauen Erkenntnisse -nein eher Sichweisen- zum Besten geben. Du als Redakteur dieses Forums solltest doch eher dankbar für solcherlei durchaus konstruktive Kritik sein, die Du nutzen könntest das Niveau dieses Forums etwas anzuheben – was ich für dringend notwendig erachte. Aber offensichtlich ist dies nicht gewünscht oder auch nicht geplant.
Ob sich ein Kommentar lohnt zu lesen oder nicht erschließt sich letztlich meistens erst nachdem man ihn gelesen HAT.

Thomas

@Prometheus Photografix gehört zu den am meisten besuchten Websites zum Thema Kameras und Fotografie in Deutschland. Mark weiß glaube ich ganz genau was er hier tut. Du kannst ja einfach ein eigenes Magazin aufbauen und alles besser machen, was deiner Meinung nach hier schief läuft. Ansonsten nimmst du dich glaube ich einfach ein bisschen zu wichtig. Du hast hier jetzt wenn ich mich richtig erinnere einige Male Kritik geübt. Wenn diese Kritik vom Betreiber nicht beherzigt wird, dann wird das schon seine Gründe haben.

Prometheus

Das steht sicherlich jedem frei.

Wisler

Besser kann man es kaum zum Ausdruck bringen, diese Meinung kann man nur gutheissen.

Fleischwolf

Auf der einen Seite kann ich deinen Ärger nachvollziehen, wenn Du deinen Frieden haben möchtest, auf der anderen Seite bietet dieser Bericht aber das Potential für beste Unterhaltung. Vom Gefühl her leben alte Feindschaften wieder auf, seit sich das Sortiment beider Hersteller immer weiter verbessert. Von Sony spricht man im Moment immer weniger. Vielleicht wird ja doch alles wieder gut.

Wünsche dir auf jeden Fall alles Gute:)

Marcello

stimmt, Unterhaltung. Mehr aber auch nicht. Nur dafür kannst die Bild oder den Blick lesen.

Thorsten

Ich finde es ist ein guter und wichtiger Beitrag und so eine Diskussion, mit unterschiedlichen Ansichten und Glaskugeln, lässt mich über den eigenen Tellerrand blicken.
Nur weil dir der Beitrag nichts gibt, gilt das nicht für Andere.
Mein Rat: Einfach in Zukunft ohne blöden Kommentar heraushalten, mach ich auch, wenn mich ein Thema nicht interessiert, oder ich nichts neues beizutragen habe.
Kopfschüttel!!!!

Michael W

@Tom, volle Zustimmung.
Wir sollten uns lieber über unser gemeinsames Hobby / Beruf austauschen, anstatt Grabenkämpfe der einzelnen Marken zu befeuern.

Philipp

@Michael der Artikel beschreibt neutral zwei unterschiedliche Strategien und regt zum Diskutieren an. Das manche Leute daraus einen Grabenkampf machen ist in meinen Augen nicht Schuld des Autors. Da müsste man sonst ja einen Grossteil des Internets zensieren. Die Leute machen aus fast allem einen Kampf.

joe

@Philipp @Michael W @Tom

Also hier geht es um die persönliche Einschätzung welche Firma – momentan – die bessere Strategie fährt. Dazu hat jeder eine Meinung, die mehr oder weniger gut begündet ist. Das Ganze jetzt persönlich zu nehmen, nur weil die Mehrheit eine andere Meinung hat als man selbst und die Kameramarke die man nutzt oder liebt nicht so gut abschneidet ist wirklich nicht angebracht, ausser ihr seid Mitarbeiter dieser Firma und selbst dann muss man doch erkennen, dass bei Nikon – trotz guter Kameras – einiges schief läuft.

Jürgen Bauser

1.
@ all Verstehe hier eigentlich nicht worum es geht. Ob ein Thema mittels „Glaskugel“ betrachtet werden kann oder ob es eine persönliche Einschätzung einer Person ist, spielt doch eigentlich keine Rolle.
Auch verstehe ich nicht warum die Aussage kommt, das man erst alles lesen muss um im nach hinein festzustellen das es sich hier um eine Betrachtung durch die sogenannte „Glaskugel“ ist.
Wenn ich die Überschrift lese wird hier von Strategien gesprochen. Beim 2 Satz / Überschrift von Zwei Hersteller … wird klar das eine These aufgestellt wird. Steht ja im Satz darunter.
Somit sollte jedem hier klar sein was nun kommt.
2.
@ Phillip
Du hast es voll auf den Punkt gebracht.

3.
@ Mark, Lese seit 3 Jahren hier immer mit und nun mal ein Danke von mir, mach weiter so.

Thomas Müller

Tom, was erwartest Du eigentlich von dieser Seite? Mark stellt doch wieder und immer wieder heraus, dass es ihm hier ua um Gerüchte über neue Fotoprodukte geht. Natürlich wird dann auch spekuliert, wie die Zukunft und die Produktstrategien der einzelnen Hersteller aussehen. Mich interessiert dies und für mich hat das auch ausser der reinen Debatte darüber Mehrwert, denn es beeinflusst auch mein Kaufverhalten, wenn ich mir vor dem Kauf Gedanken darüber mache, was die Hersteller wohl in Zukunft anbieten werden. Weshalb Marks Gedanken dazu für Dich dem Fass den Boden ausschlägt ist mir ein Rätsel? Ich kann nichts erkennen, was im Artikel selbst einem aktuellen Nikon- oder Canon-Fan auf die Füsse treten könnte. Gut, Sony kommt darin nicht vor, aber kann das ein Grund sein sich aufzuregen??? Falls Du Dich hier wirklich verabschiedet haben solltest fände ich das schade, wünsche Dir aber natürlich trotzdem alles Gute!

Cat

die Objektive sind aber genau das Problem! Es kann nicht ein Objektiv für Z oder R entwickelt werden, dass dann auf F oder EF angepasst wird, ich wüßte nicht wie. Denn der gewonnene Platz durch den „endlich“ verschwundenen Spiegelklapparatismus kann durch weit bessere Linsenkonstruktionen gefüllt werden, die aber dann nicht an Spiegelkameras passen. Wenn Nikon das hier auch noch vergeigt… dann wird deren Konzert bald sehr leise. Es kann nur nach vorne gehen bis zu Knall – aber nicht zurück. Wenn muß man es machen wie Pentax – aber nicht hüh&hott. Wem die F-Objektive lieb&wert und gut genug sind – der sollte auch noch aktuelle DSLR-Kameras bekommen. Aber ein 2.8/120-300 mm für F zu bringen, war schon harakiri und das Objektiv wird eine der vielen Leichen im Nikon-Keller. Und auch ein 0,95/58 mm Noct ist nur eine Sammlerlinse und keine kluge Entwicklung ohne AF etc. Canon sagt zurecht: All In! So wie es zuvor Sony getan hat und Olympus hat FT gekillt für mFT und sich dann mit der Medizintechnik und Fallschirm aus dem Hochhaus gestürzt. Also wenn neue Nikon – dann Z! Wenn heute noch Canon, dann R! Nikon hat praktisch 30 Jahre an einem veralteten, kleinen Bajonett fest… Weiterlesen »

Thorsten

Volle Zustimmung!
Im Nikon Mangement werden einfach zu viele Fehlentscheidungen getroffen. Die glauben seit Jahrzehnten sie sind die Größten, nur Andere erkennen das immer weniger…..
Hochmut kommt vor dem Fall

Immer Besser

Und was ist mit dem kleinen und veralteten Bajonett von Sony ? Sie haben aktuell das kleinste und älteste Bajonett der VF Kameras am Markt.
Das wird ein Knall, wenn die ein neues Bajonett ankündigen …

Thorsten

Wenn ich „Herr Canon“ oder „Hr. Nikon“ wäre, würde ich ganz klar auf die Canon Strategie setzen – nein, besser noch auf die Panasonic Strategie, wenn ich Nikon wäre. Es werden im Moment noch mehr Spiegelreflexkameras als spiegellose Kameras verkauft -noch! In einem schrumpfenden Gesamtmarkt steigt aber der Marktanteil der spiegellosen Kameras und der Marktanteil der Spiegelreflexkameras sinkt. Und das wird auch so weitergehen und meiner Meinung nach sogar beschleunigt, denn: Immer mehr Fotografen lernen die Vorteile der Spiegellosen kennen und deren Nachteile sind inzwischen größtenteils Geschichte. Man sehe sich nur einmal die Sony A9-II und die Panasonic S1 Reihe an, wenn man das beste aus diesen beiden Kameras in eine integrieren würde, hätte man meiner Meinung nach die klar beste Kamera des Gesamtmarktes und jeder Spiegelreflex weit überlegen (Handhabung, Anwendungen, Feature, nicht Bildqualität) Spiegellose Kameras haben technisch einfach zu viele Vorteile, z.B. die deutlich einfachere Konstruktion von WW- Objektiven in höherer Qualität mit weniger Gewicht und Volumen, Stichwort: Nötige Retrofokuskonstruktion bei Spiegelreflex. Aber ich will nicht zu sehr ins technische abgleiten, aber zweifellos ist das technische Konzept von Spiegellosen Kameras längst nicht ausgeschöpft, das der Spiegelreflextechnik schon. Warum verkauft denn Nikon noch so viele Spiegelrefexkameras? Sie haben es zweifellos… Weiterlesen »

Matthias

Thorsten, da hast Du Dir die spiegellosen Systeme ja richtig schön geredet. Also die von Sony und Panasonic. Im Gegensatz zu diesen beiden Anbietern haben Canon und Nikon mehr als 50 Jahre Erfahrung in Kamera- und Objektivkonstruktion voraus. Canon kann ich jetzt nicht beurteilen aber Nikon hat es mit der Z aus dem Stand geschafft, dahin zu kommen, wozu Sony erst mal 3 Modelle gebraucht hat. Wer Naturfotografie in unwirtlichen Gegenden dieser Welt betreibt, wird auch nicht auf spiegellos setzen. Denn Akkus kann man in der Wildnis schlecht aufladen. Und warum soll Nikon die Protokolle offenlegen? Am Verkauf von Objektiven verdient man auch. Gleichzeitig ist sichergestellt, dass alles funktioniert. Auf der anderen Seite ist die kooperierende L-Allianz noch weit entfernt von der Marktführerschaft. Wenn sie in dieser Form überhaupt bestehen bleibt. Als Profi hat man noch eine andere Meinung zum Equipment. Alles was funktioniert ist gut. Was lange Jahre funktioniert, ist noch besser. Egal ob Canon oder Nikon. Denn wir müssen einfach liefern und entscheidend ist das Ergebnis. Das hängt jetzt aber nicht von einer Kameramarke ab, sondern eher von den Aufnahmebedingungen und wie man das umsetzen kann. Welche Strategie nun erfolgreicher ist, wird sich zeigen. Aber wer sich für… Weiterlesen »

Thorsten

Die spiegellosen Systeme habe ich mir nicht schön geredet, das sind meine Erfahrungen aus der Naturfotopraxis.
Warum ich es für unklug halte, das Nikon die Protokolle verheimlicht?
Weil die Entscheidung für eine Kameramarke, ja immer die Entscheidung für ein System ist, dabei ist das Objektivangebot wichtiger als die Kameras und Nikon hinkt da deutlich hinterher.
Fuer L- Mount werden ca. doppelt so viele Objektive angeboten, wie für Nikon Z. Und dabei sind die sehr teuren Leica Objektive noch nicht einmal beruecksichtigt.
Die Zeiten in denen Sigma und Tamron qualitativ gegenueber den Kameraherstellern hinterherhinkten sind laengst vorbei. Können aber aufgrund höherer Stueckzahlen bessere Preise bieten. Die Angebotsvielfalt an Objektiven und Objektivherstellern ist fuer viele sogar einer der Haupt- Entscheidungsgruende fuer ein System.
Warum hat Nikon denn so wenig Erfolg mit seiner Z- Serie?
Neulich las ich eine Statistik der Marktanteile der spiegelnden Vollformat-Systemkameras. Marktführer ist mit Abstand nach wie vor Sony mit fallender Tendenz, dann kommt Canon, mit stark steigenden Marktanteilen. Weit abgeschlagen Nikon Z und knapp dahinter Panasonic L. Aber Nikon sogar mit fallenden Marktanteilen und Panasonic mit steigenden Marktanteilen, setzt sich der Trend fort, wovon auszugehen ist, wird Panasonic in Kürze Nikon überholen.
Wundert mich nicht.

Matthias

…die Anzahl der Objektive sind für mich kein Kriterium, da man eigentlich immer bei den Highend-Produkten landet. Dabei zählt nicht nur die optische Qualität sondern auch die Haltbarkeit der Mechanik und die Haptik. Denn wir arbeiten jahrelang damit und nicht nur im Sommerurlaub. Wenn man nach diesen Kriterien vergleicht, findet man wohl alle Hersteller auf einem Level bei der Anzahl der Objektive. Um die restlichen Optiken macht man besser einen Bogen, mögen sie auch noch so preiswert sein.
Ob die Z-Serie wenig erfolgreich ist? Keine Ahnung. Kenne auf jeden Fall keinen mit einer „alten“ Z6 oder Z7, der mir mit verheulten Augen entgegenkommt, weil er mit dem Kauf so todunglücklich ist…

Frank Becher

Denn Akkus kann man in der Wildnis schlecht aufladen“ Wie groß ist denn der Markt der Anwender, die in der Wildnis fotografieren, wo es nachhaltig keinen Strom gibt, auch nicht im Fahrzeug? Wer da fotografieren will, muss halt – auch – eine uralte Analog-Kamera mitnehmen, die rein mechanisch mit einem Selen-Belichtungsmesser funktioniert. Ich könnte Ihnen da meine wunderbare Voigtländer Bessamatic anbieten. Auch moderne Spiegelreflexkameras brauchen Strom. Auf solche raren Anwender zu setzen, wäre eine grobe Fehlentscheidung des Marketing. Wie viel Geld geben die paar Fotografen denn für ihre Ausrüstung aus?

Matthias

…es geht nicht um das Geld, welches diese paar Fotografen ausgeben. Es geht darum, wo man theoretisch eine Kamera einsetzen kann. Wenn das auch 95% der Käufer nicht machen, haben sie trotzdem das Gefühl, dass das möglich wäre. Und das kann vom Marketing genutzt werden. Es ist natürlich auch kein Problem ein Dutzend zusätzliche Akkus einzupacken. Die sollten aber alle geladen sein. Man muss seine Fotosessions dann nur etwas anders planen.
Alternativ zur Bessamatic würde ich mich für Hasselblad oder Nikon F2 entscheiden. Das mit der korrekten Belichtung hat man ja im Griff. Der limitierende Faktor ist dann die Anzahl der Filme, die man dabei hat. Also vielleicht doch lieber ein Dutzend Ersatzakkus?

bernd ahrnsen

Ich glaube auch das DSLR noch eine Zukunft hat. Nehmen wir zum Beispiel Pentax. Die haben sich ausdrücklich gegen spiegellose Kameras entschieden. Sie bauen hervorragende Kameras die leider zu wenig empfohlen werden. Auch. Nikon könnte mit so einer zweigleisigen Strategie Erfolg haben. Aber in die Zukunft schauen kann niemand und daher weiß auch niemand ob diese Hersteller überleben werden. Ich wünsche es ihnen.

Archie

Hallo Bernd, ich teile deine Auffassung. Ich finde es eigentlich gut, dass Nikon zweigleisig fährt und sowohl den DSLR- als auch den DSLM- Markt bedienen möchte. Die Nikon Spiegelreflex waren mal absolute Spitze, die D850 ist es noch immer. Die Leute, die auf dieses System schwören, nicht fallen zu lassen, ist lobenswert. Dass man auch im Bereich der Spiegellosen vertreten sein will, ist ebenfalls nachvollziehbar. Ich fürchte jedoch, dass Nikon nicht mehr die finanziellen Reserven hat, um beide Bereiche wirklich zufrieden zu stellen. Wäre schön, wenn ich mich täuschen würde!

Martin

Hallo Thorsten, das „Trauma NIKON“ hat bei Dir offensichtlich und „spürbar“ signifikante Spuren hinterlassen. Aufgrund Deiner negativen Erfahrungen ist eine Aversion entstanden, die eine objektive Bewertung zu der heutigen Ausrichtung des Konzerns kaum zulässt. Du hast die Konsequenzen gezogen und bist zu einem anderen Hersteller gewechselt, der die Kamerasparte verkauft hat. Zudem wirbst Du nachhaltig für Panasonic und hast mehrfach angekündigt, nicht mehr bzw. sogar „nie wieder“ zu NIKON zurückzukehren. Wir haben umfassend darüber diskutiert und ich verstehe auch Deine Verärgerung, pflichte Dir auch bei, dass bei NIKON einiges schief gelaufen ist und man als ehemalige Nummer 1 aus welchen Gründen auch immer nicht gegengesteuert hat. Die enormen Umsatzverluste sind den Verantwortlichen in Japan bestimmt nicht verborgen geblieben. Es ist auch eine unumstößliche Tatsache, dass gravierende Fehler in der Modellpolitik gemacht wurden. So hat man Kameras, die Du ja bereits mehrfach genannt hast (D600 und D800) auf den Markt gebracht, deren Konstruktionsfehler nur durch neue Nachfolgemodelle D610 und D810 zu beseitigen waren. Dann dieser Flop mit NIKON 1, von der fertig konstruierten DL-Serie ganz zu schweigen. Damit hat man Geld verbrannt, sehr viel Geld und diese unsäglichen Versuche, mit billigen Plastikkisten den Kompaktmarkt abzudecken, hat bestimmt nicht nur bei mir… Weiterlesen »

Martin

Hallo Bernd Ahrnsen,

mein Beitrag war an Thorsten gerichtet. Du wirst es gemerkt haben ! Sorry !

Gruß Martin

Matthias Rühlemann

„…Canon und Nikon im Jahr 2019 deutlich mehr Spiegelreflexkameras als Systemkameras verkauft haben….“ – Die Spiegelreflex ist auch eine Systemkamera.

Buntebilderknipser

Mir würde noch eine Strategie für Nikon einfallen:

Keine DX Kameras und keine DX Objektive für das spiegellose Vollformat raus bringen.
DX wurde bei Nikon immer vernachlässigt, zugunsten von Vollformat. Gibt es Profilinsen für DX?
Erst Panasonic verwöhnt mich in diesem Bereich, mit den PanaLeica Linsen.
Bis vielleicht auf das 17-55 gibt es sowas nicht von Nikon.
Wenn DX, dann würde ich zu Fuji gehen oder MFT. Wenn es Profiqualität von Nikon gibt, dann nur im VF Bereich.

Daher: Vollformat auch für Einsteiger: Kameras für unter 1000 Euro und preisgünstige Objektive für Einsteiger.
Die Kameras können ja etwas älter sein, so wie es Sony macht. Oder Kameras die extra günstig produziert werden.
So kann man später Mal eine Profilinse probieren, der Crop würde gleich bleiben. Dann kommt eine teurere Kamera dazu.

Für den DSLR Bereich könnte Nikon eine Kamera raus bringen, mit einem elektronischen Sucher, und den Spiegel weg lassen.
Hier fallen keine Entwicklungskosten mehr an, für die Objektive, es gibt ja schon alles. Die Objektive müssen nur noch produziert werden.

Immer Besser

Nikon hat ein sehr gutes DX-Kamerasystem auf DSLR-Basis. Die Nikon D500. Aus meiner Sicht bis heute vom Preis / Leistungsverhältnis ungeschlagen. Haben auch sehr gute DX-Objektive dazu: 16-80mm/2.8-4.0 DX Zoom, AFP-Objektive. Die Objektive sind günstig und sehr gut. Für Tele dann noch das 200-500mm/5.6 VF Objektiv dran und man hat dann 750mm für Tierfotografie mit Blende 5.6. Günstiger kommt man in diesen Telebereich nicht.
Der AF ist sehr gut, 10 Bilder / sec. reichen vollkommen aus.

Eine Kamera die aktuell bei Sport oder Tieraufnahmen sehr schwer zu schlagen ist. Vor allem preislich.

Hans maier

In dem Text ist ein Fehler

 denen zufolge Canon und Nikon im Jahr 2019 deutlich mehr Spiegelreflexkameras als Systemkameras verkauft haben

Auch Spiegelreflexkameras sind Systemkameras, es fehlt also das spiegellos vor Systemkameras in diesem Satz. Systemkameras heißt nur das man Dinge wie Blitz oder Objektiv austauschen kann, es sagt nichts darüber aus ob die Kamera einen Spiegel hat oder nicht.

Robin

Zunächst einmal sind Canon und Nikon zu spät in die DSLM Ära gestartet. Vielleicht, aus Angst ihr DSLR Geschäft zu kannibalisieren. Nur ist das Ergebnis, dass sie von der Konurrenz angefressen wurden. Vormals, hatte die deutsche Kameraindustrie, die japanischen Kopisten, nicht ernst genommen, mit dem Ergebnis, dass es sie praktisch nicht mehr gibt. Die japanische Kameraindustrie, nahm ihrerseits das Smart Phone nicht ernst, mit dem Ergebnis … . Nikon hatte bis fast vorgestern die SLR F3 im Programm und bis gestern die SLR F6. Nehme an, es gab noch genügend Kunden und die Produktionsmaschinen waren seit langem armotisiert. Bei Canon gibt es auch weiterhin DSLRs. Wer auf einem teuren Objektivpark sitzt, kann sich also auch weiterhin bedienen. Canons R und RF waren panische Schnellschüsse. Erst R5 und R6 kann man als DSLMs ernst nehmen, angesichts, was Panasonic und Olympus seit 2009 bieten und Fuji, sowie Sony etwas, bis etwas viel später; mutig oder übermütig. Aber besser spät, als nie. Übrigens hat Sony das geballte Wissen von Minolta, also kann man sie auch als arrivierten Kamerahersteller betrachten. Und Panasonic hat bereits 2009 gewußt, dass eine Kamera nicht nur aus dem Auslöser besteht. Sie haben ein überzeugendes Bediensystem, ein überzeugendes Menüsystem u.s.w..… Weiterlesen »

Robin

Konkurrenz amortisiert kann

Martin Berding

Ich sag mal so…Nikon und auch Canon bieten mit DSLR und DSLM das beste aus beiden Welten. Die neuen Nikon Z6/2 und Z7/2 sind ausgereifte Kameras, die DSLR für alle die den optischen Sucher wollen. Ja, weiß ich, scheinbar geht alles in Richtung DSLM, Fuji beispielsweise, macht nur das, während Pentax nur DSLR hat. Aber wie auch immer, so hat der Kunde freie Auswahl, vor allem, wenn ein älterer Objektivpark da ist. Und gut dass auch in Zeiten geringerer Umsätze Vielfalt da ist. Schön ist auch, dass der Kunde nicht ultimativ zur DSLM gedrückt wird.

J.Friedrich

Ein ultrakompaktes 20-70mm 4-6,3 mit 11cm Baulänge kommt von Canon analog dem 20-60mm von Panasonic….Suuuuper! Als Pana das Set mit der S5 rausgebracht habe ich GLÜCKWUNSCH PANA-User geschrieben und mir ein 20-70mm für die RP als immerdrauf StreetKombi mit Gesamt Vollformat ca. 900g für die Kombi gewünscht…TATARATATA…jo mei iss denn scho Weihnoacht’n 2021…Alles andere bleibt den Philosophen vorbehalten und ist ja schon gesagt. Schönen Sonntag ihr Niko’s, Carsten’s, Pauline’s, Levine’s, Soleigh’s, Fu’s….

Ralph Giesa

Ich fotografiere analog und digital und arbeite gerade am Bau einer 4×5 inch für mein Schneider Kreuznach 90 f8 Super Angulon auf Copal-Shutter. Habe dieses Hobby seit über einem halben Jahrhundert und seit 1980 mit Nikon (4 analoge & 4 digitale Kameras). Das besondere an Nikon ist nicht nur die Robustheit der Shutter, es ist das F-Bajonett !!!! Man kann noch heute fast 50 Jahre alte Objektive auf modernsten digitalen Nikon Kameras benutzen. Selbst die ganz alten Objektive mit „Eselsohren“ kann man zu diesem Zweck in 20 minuten umbauen.
Zum Beispiel Canon hat sein Bajonett für den den Autofocus, und dann für die Digitalen komplett gewechselt (insgesamt 3 verschiedene Bajonette….). Diese teuren Objektive waren von heute auf morgen wertlos. Auch andere Marken wechselten das Bajonett. Wer Nikon kauft, zahlt mehr, aber hat etwas für’s Leben. Selbst auf dem neuen Nikon Z-Bajonett kann man die alten Nikon Objektive noch benutzen.
Mich interessiert nicht, daß Nikon an erster Stelle der Produktionszahlen ist. Ich ziehe gute konservative Technik vor (Ferrari ist auch kein Massenprodukt).
Mit freundlichen Grüßen Ralph

J.Friedrich

So soll es sein, einfach sein Ding machen, Perfekt!! Finde ich wirklich super!! Anmerkung nur nebenbei: 43 Jahre EF Bajonett und 100% Funktion mit Zusatznutzen (z.b.ND) an R Kameras, inkl. Korrekturen wo ist das Problemchen…

J.Friedrich

Korrektur: sind natürlich „erst“ 33 Jahre EF…keiner hat’s gemerkt, 43 ist trotzdem verkehrt 😉

Frank Becher

Es ist eine unverzeihliche Unterlassung, die Strategie von Sony nicht mit zu berücksichtigen. Sony ist der eigentliche starke Player in diesem Geschäft. Aber es ist ohnehin Zeit, all diese Strategien infrage zu stellen, die sich auf immer neue Kameras und Objektive richten. Insbesondere ist die Jagd nach immer lichtstärkeren teureren Objektiven ein Fehlweg angesichts der immer lichtstärkeren Sensoren. Wir leben nicht mehr im Zeitalter Ernst Abbes, sondern im digitalen Zeitalter Es ist Zeit für eine grundlegende Neuorientierung, weg von hochklassigen Objektiven, hin zur ausgefeilten Programmen mit Anbindung an 5G. Derartige Kameras können bis 2023 entwickelt und auf dem Markt sein. Das Know-how ist da, es muss nur implementiert werden. Die Kamera der Zukunft kahn ohne jede Eingriffe (außer der Motivauswahl) autonom (fast) perfekte Foto – und Video herstellen und diese online an eine cloud (des Fotografen, der Redaktion usw.) übertragen Die Kamera 2023 hat folgende Features: Analyse des Motivs aufgrund von entsprechenden im Internet verfügbaren Vergleichsaufnahmen, Auswahl der entsprechenden Einstellungen Zeit, Blende, Empfindlichkeit und Entfernung,  Focus-stacking und Bracketing, sämtlich kontrollierbar und veränderbar durch den Fotografen. Internet Zugang über 5G, somit immer wieder Zugriff auf Programme zur Bildbearbeitung, mit der sämtliche Objektiv –Fehler autonom beseitigt werden, „Not-Funktion“, wenn zeitweise Verbindung über… Weiterlesen »

joe

Mit Sony hast Du vollkommen Recht, sie haben meiner Meinung nach ein sehr schlüssig Konzept, es fehlt aber an Details: Ergonomie, Haptik, Qualität von Monitor und Sucher (eine Ausnahme), fehlende Touchfunktionen, Robustheit und ein eher gewöhnungsbedürftiges Programm, speziell, wenn man die Kamera nicht jeden Tag nutzt.

Zitat: …Die Kamera der Zukunft kahn ohne jede Eingriffe (außer der Motivauswahl) autonom (fast) perfekte Foto – und Video herstellen…

Wenn es so weit ist, bin ich nicht mehr dabei. Das ist so als würde einer sagen, ja und mit dem Malen geht es in Zukunft auch einfacher, man kann einen van Gogh in perfekter Qualität kopieren. Das Bild wird noch besser als das Original und die ganze Musik eines Orchesters können wir digital erzeugen, man braucht keine Instrumente und muss sie gar nicht mehr erlernen. Das kann man toll finden, aber meine Welt ist das nicht. Wenn Du so fotografieren willst – wünsche ich dir viel Spass dabei. Ich gehe derweil lieber wandern und genieses die Aussicht und gehe in mein Lieblingsrestaurant mit Familie und ergötze mich an den Leckereien die von Hand und aus Liebe gemacht aus der Küche kommen. Ach ja und in die Cloud kommen nicht einmal meine diversen Wolkenaufnahmen.

Thomas Müller

Welcher Markt soll damit beherrscht werden? Wer soll das zu welchem Preis kaufen? Vielleicht ein Roboter, den man ab 2025 kaufen kann und dann zusammen mit solch einer „autonomen Kamera“ zum völlig selbstständigen fotografieren losschicken kann? Eine „Autonome Kamera“ wäre für mich absolut nichts und komplett uninteressant, das ist dann nicht mehr ein Hobby, bei dem man selbst intellektuell und kreativ gefordert ist. Ich denke auch, dass genau das die Hersteller schon längst verstanden haben, dass man damit den Kamera- und Zubehörmarkt endgültig den Todesstoss geben würde. Derartige Funktionen mögen zwar nach und nach in SP implementiert werden. In Kameras, bei denen die Nutzer aber Wert auf manuelle und halbautomatische Belichtungseinstellungen legen, haben sie meiner Ansicht nach nichts zu suchen und werden von dieser Kundschaft auch nicht erwartet und geschätzt.

Ach ja, dass Sony in einem Strategievergleich von Canon und Nikon nicht vorkommt, ist durchaus verzeihlich. Also ich verzeihe das Mark sofort und finde es bei dem von ihm ausgewählten Vergleich zweier Hersteller sogar logisch, dass darin dann kein Dritter vorkommt 😉

Matthias

…man könnte das auch noch weiterspinnen: die Kamera wird gar nicht mehr gekauft sondern stundenweise gemietet, ähnlich wie diese Elektroroller. Abrechnung erfolgt über Handy-App. Und dann ab in die cloud. Wäre doch 5G nur überall verfügbar.
Sollte sowas wirklich mal auf den Markt kommen, würde ich mir einen anderen Beruf suchen, weil es mir peinlich wäre, mit einer Kamera in der Hand gesehen zu werden…

joe

… man könnte es noch weiterspinnen und die Kamera geht alleine raus und macht die Fotos die du sonst machen würdest.

Matthias

…es reicht ja, wenn einmal alles abfotografiert wird. Hinterher croppt man sich dann den Ausschnitt in astreiner Quali aus dem Gesamtbild und macht davon eine Vergrösserung 60 x 90 cm für Oma zu Weihnachten. Vorteil: Oma kann sowieso nicht mehr so gut gucken…

Alfred Proksch

Strategie war schon zu alten chinesischen Zeiten eine wichtige Nummer bei der Kriegsführung!

Ich sehe zwischen Canon und Nikon aber keinen Krieg höchstens eine gesunde Konkurrenz! Wer von beiden zukünftig die berühmte Nase vorne hat kann niemand sagen es gibt keine Ziellinie an welcher die Nasenspitze wichtig wäre!

Beide versuchen mit neuen DSLR Kameras und mitgelieferten Adaptern den Systemwechsel für ihre treuen Kunden so erträglich wie möglich zu gestalten!

Pentax hat sich frühzeitig auf die Nische zurückgezogen und liefern mit ihren DSLR`s Fotoapparate mit Alleinstellungsmerkmalen. Deren Preise sind stabil und fair!

Alternative Hersteller haben keine „Altlasten“. Mittelformat ist außen vor, da spielen andere Kriterien eine wichtigere Rolle.

Möglich das Vergleiche zwischen den Systemen kleine Unterschiede zeigen. Allerdings ist der Blickwinkel und der Hintergrund des Betrachters zu berücksichtigen.

Mir ist es jedenfalls egal was auf dem Gehäuse für ein Logo prangt solange das Werkzeug meine Anforderungen erfüllt. Für mich ist zur Zeit Mittelformat das DING schlechthin. Weder Canon noch Nikon kann auf diesem Sektor liefern!

Ein Fehler in der Strategie?

Stefan-Do

Wer hat die bessere Strategie? Die Kriterien, nach denen Unternehmen bewertet werden, sind Umsatz und Gewinn. Die Umsätze der drei ersten Quartale 2020 mit Fotoprodukten kann man den Geschäftsberichten entnehmen: Canon 218,3 Mill. Yen / 1804 Mio. € Sony 198,9 Mill. Yen / 1644 Mio. € Nikon 101,2 Mill. Yen / 836 Mio. € Fujifilm 45,1 Mill. Yen / 327 Mio. € Olympus 22,6 Mill. Yen / 187 Mio € Die operative Gewinne sind nicht so eindeutig zuordenbar, da Canon eine gemeinsame Division für Kameras und Tintenstrahldrucker hat, aber diese Imaging Division ist genauso wie die ganze Firma in den schwarzen Zahlen. Bei Nikon dagegen ist alles tiefrot. Die Firma plant im aktuellen Geschäftsjahr (Apr – Mär) mit einen Verlust von 75 Mill. Yen / 620 Mio. €. Bei einem geplanten Konzernumsatz von 430 Mill. Yen ist das eine Umsatzrendite von -17%. Davon entfallen 45 Mill. Yen / 372 Mio. € auf die Kamerasparte, bei 140 Mill. Yen erwartetem Umsatz sind das -32% Rendite. Canon plant für sein Geschäftsjahr (Jan-Dez) mit einem Konzernumsatz von 3140 Mill Yen / 30 Mill. € und einem Gewinn von 64 Mill. Yen / 529 Mio. €. Das sind nur 2%, das ist schlecht, aber im… Weiterlesen »

Archie

Danke für die profunde Analyse; so klar und übersichtlich habe ich die Entwicklung der beiden Unternehmen noch nirgends aufbereitet bekommen. Und du stellst die entscheidende Frage ganz am Schluss: Warum hat Nikon mehr Kunden verloren, als es nach dem generellen Marktgeschehen zu erwarten gewesen wäre. Hierüber haben wir in diesem Forum schon oft – und durchaus kontrovers – diskutiert; ich will das nicht wiederholen. Letztlich waren es nach meinen Beobachtungen einige krasse Fehlentscheidungen des Nikon-Managements, die Nikon1, die Outdoorkamera und die nie zur Marktreife gekommene Kompaktkamera. Hinzu kommen die verspätete und dann trotzdem etwas überhastete Einführung des Z-Serie, nicht zu vergessen einige Qualitätsprobleme – ich erinnere nur an die unglückliche D600 mit ihrer chronischen Sensorverschmutzung.
Ich habe meine Zweifel, ob sich Nikon von diesen Fehlern wird erholen können.

joe

Sehr detaillierte und gute Analyse!!! Einen Punkt würde ich noch anfügen. Canon hat wesentlich mehr Kameras verkauft als Sony, aber nur einen geringfügig hören Umsatz. Das heisst, Sony ist wesentlich stärker und erfolgreicher im höherpreisigen und damit profitableren Segment als Canon.

Thorsten

Genau, welche Strategie die bessere ist, lässt sich an den Wirtschaftsdaten der Unternehmen ablesen.
Und da hat Nikon in der jüngeren Vergangenheit nach Meinung der Kunden viel falsch gemacht, oder besser ausgedrückt, die Konkurrenz hat es besser gemacht .
Warum? Das wurde schon rauf und runter diskutiert.
Aber in einem stark schrumpfenden Markt, reichen oft schon wenige Fehler, ich wusste gleich mehrere. Aber hinterher ist man immer schlauer.
Warten wirs ab. Es wäre schade wenn die Zahl der Alternativen annehmen würde.

Ralph P.Obersteiner

Ich denke, das der Markt für professionelle und semiprofessionelle Fotokameras inzwischen ein schwieriges Geschäftsfeld ist. Die Zahlen und die Entwicklung bei Nikon belegen das. Ich fotografiere von Beginn an mit Nikon, sehe aber, dass das Unternehmen enorme wirtschaftliche Schwierigkeiten hat. Canon dagegen ist viel diversifizierter (Commercial Print, Drucker, Beamer, Video, Consumeables (Tinte, Toner) aufgestellt und besitzt größere investive und wirtschaftliche Möglichkeiten. Ich sehe die Ära „Spiegelreflex“ vor ihrem Ende. Wenn man die Entwicklung der Digitalisierung konsequent weiter denkt, ist es schwer vorstellbar, welche Vorteile eine digitale Spiegelreflexkamera vor einer spiegellosen Digitalkamera dauerhaft verteidigen kann. Strategien müssen zukunftsorientiert und geeignet sein, ein Unternehmen langfristig wettbewerbsfähig am Markt zu halten. Insofern sehe ich bei Nikon einen strategischen Fehler, die knappen Ressourcen nicht stärker zu konzentrieren. Wir werden sehen …

Wisler

Ein Sprichwort besagt, „fotografiere mit dem was Du hast und mach damit die bestmöglichen Bilder“. Sie ahnen es? Ja, fotografieren, nicht „filmen“. Wir Natur- und auch die Sport-Fotografen haben Freude an unseren DSLR, aus verschiedenen Gründen. Dass das DSLR-Segment gar nicht mehr gepflegt werden soll ist schlicht tragisch. Dass Canon bspw. auch nie ein 200-500 mm-Zoomobjektiv oder länger für DSLR-Benutzer auf den Markt gebracht hat, obwohl sehr viele Fotografen auf dieser Welt sich das seit Jahren gewünscht haben, ist auch nicht nachvollziehbar. Nun soll auch in Zukunft nichts daraus werden. Es erschliesst sich mir nicht, wieso Canon nicht wenigstens eine professionelle DSLR-Linie weiterpflegen will. Es bleibt nur die Anschaffung von Reservekameras und die Hoffnung, dass die Canon-Vertragswerkstätten die „alten“ Equipment-Komponenten noch lange reparieren wollen.

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