Mit der Nikon ZR, der EOS C50 und der Eterna 55 sind gleich drei leistungsstarke Cine-Kameras vorgestellt worden. Dazu gibt’s diverse Objektive im Photografix-Wochenrückblick!
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Die wichtigsten Foto-News der Kalenderwoche 37
Fujifilm GFX Eterna 55
Okay, wir reden ja heute über die Nikon ZR und die Canon C50, die ich als Einsteiger-Filmkamera bezeichnen würde, die man auch manchmal für Fotos nutzen kann. Dabei gibt’s einige Eigenschaften, die für die Preisklasse unter 4.000 € echt interessant sind.
Und um DAS besser verstehen zu können, starten wir erst einmal mit der Fujifilm GFX Eterna 55. Denn Fujifilm hat endlich die professionelle Cine-Kamera mit Mittelformat-Sensor vorgestellt, die der Hersteller schon im November 2024 angekündigt hat.
Herzstück der GFX Eterna ist der 102 Megapixel starke Mittelformat CMOS-Sensor, den wir auch aus der GFX100 II oder der GFX100RF kennen. In der Eterna wird er auch mit dem X-Processor 5 kombiniert. Und obwohl es immer wieder Diskussionen um die Größe digitaler Mittelformatsensoren gibt, mit einer Diagonale von 55 Millimetern ist der Sensor um das 1,7-fache größer als herkömmliche Vollformat-Sensoren. Wahrscheinlich hat die Eterna 55 daher auch ihren Namen.

Aber zurück zum Thema – und jetzt wird es wirklich beeindruckend. Fuji kann den Sensor in verschiedenen Formaten auslesen. Darunter gibt’s mit GF Open Gate 4:3 auch ein Format, das den kompletten Sensor auslesen kann. Oft wird Open Gate als Vorteil für die Produktion von Social-Media-Videos und herkömmlichen Videos genannt – in einer Cine-Kamera bietet es aber eher Vorteile, verschiedene Objektive ohne Auflösungsverluste nutzen zu können. Dafür wird der native G-Mount mit einem mitgelieferten PL-Mount-Adapter ergänzt.
Als Nächstes gehen wir kurz auf die Videoformate ein, die ich Euch auf YouTube einmal vollständig einblende. Die Tabelle ist echt riesig, besonders sind hier die orange markierten Formate. Laut Fuji sind die einzigartig für die Eterna 55. Mit dem bereits erwähnten Open Gate mit 48 Bildern pro Sekunde, 8K- und 4,6K-Formaten für anamorphische Objektive und den Super-35-Formaten kann die Kamera zusätzlich zu – ich nenne es mal klassischen Formaten – für einige Spezialzwecke interessant sein.

Ebenfalls typisch für professionelle Filmkameras sind elektronisch variable ND-Filter, die laut Fuji aber erstmalig mit derart großen Sensoren eingesetzt werden. Sie decken einen Bereich von ND 0,6 bis 2,1 ab, was zwei bis sieben Blendenstufen entspricht. Ein spezieller optischer Tiefpassfilter nutzt zudem ein Vier-Punkt-Trennverfahren für die Reduzierung von Moiré-Effekten. Als Dual-Native-ISO gibt es ISO 800 und ISO 3.200.
Ja, und so könnte ich über die GFX Eterna 55 jetzt weiterreden – es gibt echt wahnsinnig viele Details wie Timecode, internes RAW in 12-Bit bei bis zu 8K und 30 Bildern pro Sekunde, etliche Anschlüsse und all das in einem etwa zwei Kilo schweren Gehäuse mit Abmessungen von etwa 11 x 14 x 18 Zentimetern. Dabei gibt’s zwei seitlich angebrachte 3-Zoll-Monitore und einen externen 5-Zoll-Monitor mit einer hohen Helligkeit von 2.000 Nits.
Mehr zur GFX Eterna 55 gibt’s in Marks News, die ich Euch einmal in den Shownotes verlinkt habe. In den USA kommt die Kamera für 16.500 US-Dollar auf den Markt – Testberichte gibt’s aktuell noch nicht so wirklich. Ich bin mal SEHR gespannt, wie die Readout-Geschwindigkeiten des Sensors bei den hochauflösenden Formaten aussehen.
Nikon ZR vorgestellt
Jetzt aber zur Nikon ZR, der ersten Kamera, die Nikon und RED zusammen rausbringen. RED bringt eigentlich Kameras wie die GFX Eterna 55 raus, also professionelle Filmkameras, die eher im Team und in professionellen Kontexten eingesetzt werden. Dementsprechend gespannt war ich auf die ZR, da sie auf den ersten Blick eher wie eine Alternative zur Sony FX3 aussieht.
Und bei genauerem Hinsehen … ist sie das auch im Prinzip. Grundlage für die ZR ist der teilweise gestapelte Vollformat-Sensor, den Nikon auch in der Z6 III einsetzt. Das ist hier insofern ein Vorteil, als dass der Sensor sehr hohe Auslesegeschwindigkeiten schafft. Rolling-Shutter-Effekte sollten hier also kein allzu großes Problem sein.

Mit einem Gewicht von 540 Gramm und einer Größe von knapp 13 x 8 x 5 Zentimetern ist die ZR dabei deutlich kleiner als die GFX Eterna und auch kleiner als die Canon C50, zu der wir gleich kommen. Im Vergleich zur Z6 III fehlt aber ein optischer Sucher, auch einen Handgriff hat die ZR nicht so wiirklich. Viele Nutzer werden die Kamera aber wohl eh in einem Cage mit oben angebrachtem Handgriff nutzen.
Die ZR sorgt im Netz aktuell aber auch weniger mit ihrem Design für Aufsehen, auch wenn das für Nikon recht unkonventionell ist – es sind eher die technischen Eigenschaften der Kamera. Denn dank der Zusammenarbeit mit RED kommt der exklusive R3D-NE-Codec zum Einsatz, wodurch die Kamera zu einer sehr günstigen – zum Preis kommen wir gleich – Zusatzkamera für RED-Filmer wird. Sie schafft intern zudem 6K bei 60 Bildern pro Sekunde oder 4K bei 120 Bildern pro Sekunde. Das geht dann wahlweise auch in N-RAW, Apple ProRes RAW oder natürlich auch in H.264 oder H.265 Formaten. Wie auch die Eterna gibt’s hier Dual-Native-ISO mit ISO 800 oder ISO 6.400. Letzteres klingt nach guten Voraussetzungen für den Einsatz bei wenig Licht.
Anders als die Eterna und die C50 gibt’s in der ZR einen 5-Achsen-Bildstabilisator, der bis zu 7,5 Blendenstufen ausgleicht. Zudem gibt’s kamerainternes 32-Bit-Float, was wirklich praktisch ist. Selbst wenn man aus Versehen die Empfindlichkeit der Mikros komplett falsch einschätzt und sie übersteuern, lässt sich das nachher in der Nachbearbeitung korrigieren. Ein wenig wie ein RAW-Format für Audio.

Eine weitere Besonderheit der ZR ist das laut ersten Reviews beste Display, das es JEMALS in einer Vollformat-Systemkamera gab. Denn es misst nicht nur 4 Zoll und löst mit 3,07 Millionen Bildpunkten auf. Es ist auch 1.000 Nits hell, lässt sich neigen und drehen und deckt den DCI-P3-Farbraum ab. Das hätte ich mir bei meinem IFA-Video wirklich gewünscht, wo ich auf dem Display meiner A7 IV zum Teil gar nichts gesehen habe. Ebenfalls nett: Monitor-LUTs unterstützt die ZR ebenfalls.
All das klingt wirklich klasse, ich finde die ZR als Solo-Filmer persönlich SEHR interessant. In ersten Reviews werden aber auch Schwachstellen thematisiert, die wirklich ungünstig sind. Etwa Micro-HDMI statt Full-Size-HDMI, aktuell gibt’s noch keinen XLR-Handgriff wie bei der Konkurrenz, wir haben nur ein einzelnes 1/4-Zoll-Gewinde und das Speicherkartenfach ist unten an der Kamera. Mit Stativen ist es also schwer, die SD-Karte zu wechseln.
Das kann man aber eventuell verkraften, wenn man den Preis der ZR erfährt: 2.349 Euro unterbietet die Konkurrenz wirklich enorm. Die Canon C50, zu der wir jetzt im Anschluss kommen, kostet 3.799 Euro – die FX3a von Sony sogar 4.699 Euro.
Canon EOS C50
Und jetzt zur DRITTEN Videokamera in dieser Folge. Braucht Ihr ne Pause?
Okay, ich verspreche euch es bleibt weiter spannend! Canon hat die EOS C50 vorgestellt und damit die bisher leichteste Cine-Kamera, die Canon im RF-Bajonett hat. Wollt Ihr auch hier einen Vergleich, würde ich am ehesten das Datenblatt der Canon EOS R5C zur Hand nehmen. Da es bei der Nachfolgerin auch keine Cine-Version gab, denke ich, dass die C50 sie ersetzt.
Die C50 wiegt 670 Gramm und misst knapp 14 x 9 x 9,5 Zentimeter. Laut Herstellerangaben richtet sich das Design vor allem an hochwertige Solo-Videoproduktionen. In die aktuelle Videowelt passt sie mit Open-Gate inklusive 12-Bit-RAW damit auch wirklich gut rein.

In klassischen Formaten kann die Kamera aber sogar 7K bei 60 Bildern pro Sekunde aufnehmen. Alternativ sind wie bei Nikon 4K mit 120 Bps und 2K mit 180 Bps drin. Dual-Base-ISO funktioniert hier sogar mit wahlweise ISO 800 oder ISO 6.400. Das ermöglicht ein neu entwickelter 32-Megapixel-Vollformatsensor, der weder rückseitig belichtet ist und auch nicht im Stacked-Design verbaut ist. Der kann natürlich auch Fotos aufnehmen mit bis zu 40 Bildern pro Sekunde, hat aber keinen mechanischen Verschluss.
Kurioserweise ist er auch nicht beweglich gelagert, was ich bei der C50 nicht so ganz verstehe. Der Fokus auf Solo-Video-Creation bedeutet auch den Einsatz ohne Gimbal und dynamische Aufnahmen aus der Hand. Da wäre ein IBIS sinnvoll, auch wenn Canons VCM-Objektivserie für genau solche Kameras natürlich über optische Bildstabilisierung verfügt.
Anders als die Nikon ZR wird die EOS C50 aktiv gekühlt und wird mit einem abnehmbaren Handgriff geliefert. Dieser bietet erfreulicherweise zwei XLR-Anschlüsse und an der Kamera gibt’s einen vollwertigen HDMI-Ausgang.
Und damit endet unsere Videokamera-Zusammenfassung auch schon fast – den Preis will ich aber NOCHMAL erwähnen: 3.799 Euro, in den Handel kommt die Kamera ab November 2025!
Sigma stellt zwei Weltneuheiten und ein Update vor
Wie in den letzten Folgen schon vermutet, hat Sigma drei neue Objektive präsentiert. Wie erwartet das 135mm f/1.4 DG ART, das im Netz als neues “Bokeh-Monster” gefeiert wird. Tatsächlich ist die Kombination aus 135mm und f/1.4 für das Vollformat MIT Autofokus bisher einmalig, Sigma stellt hier also wirklich eine Innovation vor.
Das Objektiv ist mit 17 Elementen in 13 Gruppen konstruiert, Sigma-typisch gibt es zwei asphärische Linsen und vier FLD-Elemente für eine bessere optische Qualität. Für ein außergewöhnliches Bokeh verfügt das Objektiv über 13 Blendenlamellen.
So viel Glas und so viele Blendenlamellen – kleiner Scherz – sind natürlich schwer. Das 135mm f/1.4 bringt stolze 1.420 Gramm auf die Waage und hat mit 105 mm auch ein sehr großes Filtergewinde. Mit einer Länge von 137,5 mm ist die Länge vergleichsweise moderat. Und das obwohl Sigma neben den Linsen auch zwei HLA-Autofokusmotoren verbaut. Gegen Staub und Spritzwasser ist das Objektiv abgedichtet, wer Interesse hat muss leider 1.899 Euro für den E-Mount und für den L-Mount einplanen.

Alternativ hat Sigma auch die zweite Generation des 35mm f/1.2 DG ART vorgestellt. Das Objektiv ist mit 745 Gramm deutlich leichter als die Vorgängerversion und ist auch 20 Prozent kürzer. Das Filtergewinde misst 72 statt 82 Millimeter. Preislich sind wir hier bei 1.499 Euro, verfügbar ist es aktuell ebenfalls nur für den E-Mount und den L-Mount.
Neben den zwei Festbrennweiten hat Sigma auch noch das 20-200mm f/3.5 – 6.4 DG Contemporary gezeigt. Wieder eine Weltneuheit, kein anderer Hersteller hat bisher ein Objektiv für spiegellose Vollformatkameras mit 10-Fach-Zoom gezeigt. Also ein wirklich interessantes Reise-Zoom, das mit 540 Gramm und einer Länge von 115,5 mm auch nicht allzu gewaltig ist. Leider fehlt ein wetterfestes Gehäuse, positiv hervorzuheben ist allerdings der maximale Abbildungsmaßstab von 1:2 im Brennweitenbereich von 28 bis 85 mm.
Sehr attraktiv finde ich den Preis: 899 Euro passt womöglich besser in die Urlaubskasse als die anderen Sigma-Neuheiten. Verfügbar ist es wieder nur für E- und L-Mount-Kameras.
Canon fügt lichtstarke 85mm-Festbrennweite zur VCM-Serie hinzu
Abschließend noch kurz erwähnen will ich das RF 85mm f/1.4 L VCM, da es zu den neuen VCM-Objektiven von Canon gehört.

Mit einem Gewicht von nur 646 Gramm ist es dabei deutlich leichter als das RF 85mm f/1.2 L USM, das 1.195 Gramm wiegt. Wie erwartet übernimmt Canon dabei das Gehäuse der bereits erschienenen VCM-Objektive für einen möglichst nahtlosen Workflow. Mit bestimmten Kameras gibt es hier zudem einen Blendenring, den Canon “Smooth-Action-Iris-Ring nennt”.
Wer Interesse hat, muss 1.749 Euro einplanen und darf ab dem 30. September losshoppen. Aber Achtung: Der Voice Coil Motor im Objektiv erzeugt ein schwaches Magnetfeld. Wer einen Herzschrittmacher hat, sollte das also im Hinterkopf behalten.
Weitere Neuheiten sind das OM System 50-200mm f/2.8 IS PRO und das Tamron 25-200mm f/2.8-5.6. Letzteres wird aber erst zu einem späteren Zeitpunkt auf den Markt kommen und wurde noch nicht final vorgestellt.
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Damit verabschiede ich mich und sage wie immer: „Bis zum nächsten Mal!“
Sehr interessant was Sigma da abgeliefert hat. <3
Was bin ich glücklich, endlich hat auch Nikon mit der ZR sein eigenes Brettchen mit Griff, herzlichen Glückwunsch.
Das hatten sie schon, mit der ZF🙂
Also eines hat meinereiner bei dem Objektiv nicht verstanden?
Wer einen Herzschrittmacher im Hinterkopf hat sollte mal die Klinik wechseln, was kann Canon dafür?