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Adobe: Kamera-App für Profis mit einigen KI-Funktionen in der Mache

Bei der Hardware von Smartphones tut sich im Bereich der Kameras eine ganze Menge, doch auch in Sachen Software sieht die Zukunft spannend aus.

Photoshop Camera und Lightroom fotografieren schon

Während Adobe etwa mit Lightroom auf dem Smartphone einen ähnlichen Funktionsumfang wie am Desktop bietet und sich somit auch professionellere Fotografen über einen uneingeschränkten Workflow freuen, gibt es auch Software des Unternehmens, die die Kamera-App ersetzen soll.

Die kostenlose Photoshop Camera richtet sich mit ihren verspielten Filtern, die noch vor der Aufnahme in der Suchervorschau angezeigt werden, allerdings eher an experimentierfreudige Einsteiger, weniger an ernsthafte Photoshop-Profis. Die in Lightroom integrierte Kamera ist schon etwas mächtiger, doch bietet offenbar auch noch nicht alle Möglichkeiten, die Adobe sieht. Dahingehend will Adobe sein Portfolio bald ergänzen, wie Marc Levoy, ein Vice President des US-Unternehmens, in einem Interview mit Cnet verraten hat.

Fotografen sollen mehr mit der Smartphone-Kamera interagieren

Levoy war zuvor bei Google tätig, wo er geholfen habe, gute Fotografie zu demokratisieren. Bei Adobe konzentriere er sich auf kreative Fotografie. Die computergestützte Fotografie habe „bei der Verbesserung der Bildqualität von kleinen, physisch begrenzten Smartphone-Kameras wahre Wunder bewirkt“, so Cnet, und führt dafür Panoramabilder, Porträtmodi und Nachtmodi als Beispiele an.

Die neue App sei für „Fotografen, die etwas intensiver über das Foto, das sie machen, nachdenken wollen und bereit sind, während der Aufnahme etwas mehr mit der Kamera zu interagieren“ gedacht, erklärt Levoy. Im Gegensatz dazu versuchen Apple, Google und Co. mit ihren Apps eher die breite Masse anzusprechen und sie nicht zu überfordern.

Fenster-Reflexionen automatisch eliminieren

Bis die App, die noch keinen öffentlichen Namen trägt, tatsächlich erhältlich ist, werden wohl noch ein bis zwei Jahre ins Land ziehen. Eine konkrete Liste an Features existiert nicht, aber Levoy hat viele Ideen. Eine Herzensangelegenheit ist das Herausrechnen von Reflexionen, die entstehen, wenn man durch Fenster fotografiert. Weitere Pläne beziehen sich auf eine KI-basierte Verbesserung der Auflösung, das Implementieren verschiedener Sensoren für Tiefen-, UV- oder Infrarotinformationen oder das automatische Zusammenfügen mehrerer Bilder, beispielsweise, damit auf einem Gruppenfoto alle Personen mit einem lächelnden Gesicht zu sehen sind. Nicht nur bei Fotos, auch bei Videos soll die App ganz neue Türen öffnen. Hier seien die schon für Fotos gängigen Methoden „kaum angekratzt worden“.

Meine Meinung zu Adobes App-Plänen

Natürlich gibt es einige Gründe, um der Sache mit Skepsis entgegenzublicken – nicht nur wegen der hohen Erwartungen, die Levoy schürt, sondern auch wegen der KI-Funktionalitäten, die nicht immer verlässliche Ergebnisse liefern. Und besonders Kamera-Profis vertrauen schließlich lieber auf „rohe“ Bilder und ihre eigenen Fähigkeiten zur Nachbearbeitung, anstatt dass ein Computer dazwischenfunkt. Fakt ist aber auch, dass wir uns gerade in einer Zeit des technologischen Durchbruchs befinden, wenn es um die Bild-Fähigkeiten von KI geht. Von daher lasse ich mich gerne überraschen. Was meint ihr?

via: PetaPixel | Beitragsbild: Vadim Artyukhin

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Alfred Proksch

Was brauchbar ist entscheidet der Kunde bei Adobe mit seiner Abo Gebühr. Richtig schön „heiß“ gemacht bezahlt er gerne NUR 10 Euro im Monat!

Prinzipiell bin ich dem Fortschritt sehr aufgeschlossen. Was meine professionelle Aktien Überwachungssoftware KI gesteuert leistet ist beeindruckend. Allerdings berücksichtigt sie keine Gerüchte oder den Börsenklatsch. Für deren Auswertung bin ich selbst zuständig.

Von Bilder verarbeitender Software verlange neutrale Ergebnisse. Was daraus letztendlich wird möchte ich selbst bei der Bearbeitung bestimmen. KI und Kreativität schließen sich aus.

Auch im Smartphone hilft sie nur auf den ersten Blick. Aufgerufen werden letztendlich vorher berechnete Einstellungen die zufällig passen können. Die „Trefferquote“ erhöht sich nüchtern betrachtet – das ist alles.

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