Fujifilm Kameras

Fujifilms neue Mittelformat-Filmkamera nimmt Gestalt an

Die für 2025 geplante GFX Eterna wird Fujifilms erste digitale Kinokamera. Jetzt wurden weitere technische Details bekannt, die das Potenzial des Systems unterstreichen.

Bewährte Sensor-Technologie

Fujifilm hat gegenüber PetaPixel neue technische Details zu seiner mit Spannung erwarteten Mittelformat-Filmkamera GFX Eterna enthüllt. Die für 2025 angekündigte Kamera wird mit 4K-Open-Gate-Aufzeichnung im 4:3-Format arbeiten und verfügt über ein Dual Base ISO-System mit Empfindlichkeiten von 800 und 3200 in den logarithmischen Aufnahmeformaten F-Log 2 und F-Log 2C.

Wie bereits bei der Ankündigung im November 2024 bestätigt, nutzt die GFX Eterna den gleichen 102-MP-Sensor und Prozessor wie die im September 2023 vorgestellte GFX100 II. Erscheinen soll sie irgendwann im Laufe dieses Jahres.

Ein Fujifilm-Vertreter erklärte dazu: “Die GFX Eterna basiert auf dem gleichen Sensor und Prozessor, aber wir können heute zwei zusätzliche neue Spezifikationen bekannt geben. Eine davon ist die Unterstützung für höheres Decoding, was 4K Open Gate ermöglicht. Wir konnten den Auslesemodus auf 4:3 erweitern. Damit wird es der größte verfügbare Sensor in einer Filmkamera sein.”

Optimierung statt Neuentwicklung

Die Entscheidung gegen einen neu entwickelten Sensor mit niedrigerer Auflösung begründet Fujifilm mit der positiven Resonanz auf die Videofunktionen der GFX100 II. Außerdem wäre das für eine Kamera zu teuer gewesen, um sie für alle verfügbar zu machen. “Technisch wäre es natürlich möglich gewesen. Aber der Hauptgrund für die GFX Eterna ist, dass die Menschen die Bilder und Aufnahmen der GFX100 II schätzen”, so der Fujifilm-Sprecher.

Zur weiteren Ausstattung der Kamera gehören ein seitliches Bedien-Display sowie umfangreiche Schnittstellen für die professionelle Filmproduktion. Zudem entwickelt Fujifilm ein spezielles Power-Zoom-Objektiv mit 32-90mm Brennweite sowie einen Adapter für PL-Mount-Objektive.

Die GFX Eterna markiert Fujifilms Rückkehr in die professionelle Filmproduktion, wo das Unternehmen bereits früher mit seinen Eterna-Negativfilmen und aktuell mit den Premista- und ZK Cabrio-Objektiven erfolgreich ist.

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Rüdiger

Sie stellen sich immerhin die Frage nach der Sinnhaftigkeit, einen 102 MP Sensor auszulesen um daraus ein 8 MP (4K) Videobild zu berechnen. Man muss ja sehen, dass man selbst vertikal noch genug Auflösung für ein 8K Bild hätte.

Test der GFX 100 II: FUJIFILM GFX100 II Lab Test – Rolling Shutter, Dynamic Range, and Latitude | CineD

Interessant ist der Verweis auf die Fuji X-H2S als bessere Alternative.

Alfred Proksch

Wo bleiben die Kritiker angesichts der DSLM Video Boliden?

Was bin ich froh das unseren Videobedarf die holde Gattin mit ihrem Smartphone übernommen hat. Geht mich nichts mehr an – das „schneiden, vertonen, das versenden“ an alle Freunde und die Verwandtschaft!

Was die ETERNA wohl kosten wird? Dazu noch das spezielle Power-Zoom-Objektiv mit 32-90mm – das Sümmchen und die sonstigen „Nebenkosten“ dürften meinen „Hobby“ Etat bei weitem übersteigen.

ccc

Das wird ja auch keine Amateur-Kamera fürs Video von Firmung/Taufe/Italien-Urlaub/whatever…

Da geht’s wirklich nicht um das Filmbudget von Frau oder Herrn Proksch.

Alfred Proksch

Natürlich nicht. Logisch – die Eterna ist kein Hobbyprodukt. Genau deswegen freue ich mich aus zweierlei Gründen!

Erstens weil Fuji mit der Eterna in den professionellen Video Bereich vordringt, zweitens weil ich mit Interesse alle technischen Daten „aufsaugen“ und alle Testberichte über diesen „Leckerbissen“ verfolgen werde.

Thomas Müller

Ich bin sicherlich alles andere als ein Kenner professioneller Kinokameras. Aber beim Lesen des Artikels stellt sich mir die Frage, was ein 4:3 Sensor in einer Kinokamera soll? Ist das nicht ein sehr ungünstiges Format für Aufnahmen, die später im sicherlich weiterhin üblichen Kinoformat 21:9 gezeigt werden sollen? 4:3 entspricht 12:9 und das steht dem Kinoformat 21:9 gegenüber. Also wird für das Beschneiden zum Kinoformat gerade mal die Hälfte der Sensorfläche und damit die Hälfte der vorhandenen Pixel benutzt? Ist das so, oder besteht bei mir ein Denkfehler?

100carat

Thomas, Deine Frage ist nicht unberechtigt. Warum wählt Fujifilm dieses Format. Mir kommen spontan zwei mögliche Erklärungen in den Sinn – ob sie denen Gedanken der Fujifilm-Entscheider entsprechen sei einmal dahingestellt. Zum einen könnte es eine Form sein, wie Fujifilm bewußt vom allgemeinen Retrotrend profitieren möchte, mit dem sich im Fotobereich bereits der eine oder andere Euro verdienen läßt. Mitte des 20. Jahrhundert war 4:3 zwei Jahrzehnte lang das vorherrschende Filmformat, bevor es den Breitbildformaten wich und für geraume Zeit weitgehend aus den Kinosälen verschwand. Es wird aber bis heute als Stilmittel gerne von Indie-Filmern eingesetzt. Vielleicht möchte Fujifilm genau diese Klientel bevorzugt ansprechend, wohl wissend, dass die großen Hollywood-Produktionen auf Arri, Red & Co. zurückgreifen … und mit Sicherheit auch dabei bleiben. Über die Indiefilmer könnte man gewissermaßen durch die Hintertüre kommend Schritt für Schritt sich Marktanteile sichern,

Auch Marvel hat bei einer Fernsehserie auf dieses Format zurückgegriffen … eine Reminiszenz an vergangene Zeiten. Auch hier könnte der Gedanke sein, dass die eine oder andere Fernsehproduktion mit einer zukünftigen Serie ebenfalls auf dieses auffallende Stilmittel setzt, gewissermaßen als Hommage an alte Zeiten.

chris XX

Auch zack Snyder´s Justice League (die special Edition) wurde im 4:3 Format herausgegeben.

rubikon

Die optimale Nutzung, d.h. vollständige Flächennutzung eines 4:3 Sensors im Open Gate Modus erfolgt mit einem Anamorphoten mit Faktor 2, dadurch entsteht dann in etwa das Cinemascope Format. Das Bild wird in der Kamera horizontal gestaucht und bei der Projektion bzw. in der Post Production wieder horizontal entzerrt. Das Verfahren wird seit den Fünfziger Jahren so angewendet. Es gibt auch Anamorphoten mit dem Faktor 1,5 oder 1,33 für andere Sensorformate.

rubikon

Vielleicht noch eine Ergänzung. Die volle Nutzung der Sensorbreite mit Anamorphoten setzt natürlich das Vorhandensein entsprechender, anamorphotischer Objektive mit dem grossen Bildkreis voraus.

Thomas Müller

Vielen Dank an alle, die auf meinen Post eingegangen sind und mir Dinge erklärt haben, die ich noch nicht kannte! Ich habe wieder etwas dazu gelernt!

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