Leica Sonstiges

Leica lässt Kamera aus acht Tonnen Marmor meißeln

Zum hundertjährigen Jubiläum präsentiert Leica eine monumentale Marmorskulptur einer M11 Monochrom vor dem Firmenmuseum in Wetzlar.

Leica feiert sein Firmenjubiläum mit einer ungewöhnlichen Installation: Vor dem Ernst Leitz Museum in Wetzlar steht seit diesem Monat eine acht Tonnen schwere Skulptur einer M11 Monochrom, gemeißelt aus weißem Carrara-Marmor. Der niederländische Künstler Casper Braat hat die Schwarzweiß-Kamera originalgetreu nachgebildet, inklusive schwarzem Sockel aus Marquina-Marmor.

Das monumentale Werk soll laut Leica die Verbindung von Kunst, Handwerk und Fotografie symbolisieren. Die Skulptur bleibt bis Januar 2026 an ihrem Platz und empfängt Besucher als weithin sichtbares Zeichen im Jubiläumsjahr.

Die Installation fällt zeitlich mit der “Celebration of Photography” zusammen, Leicas jährlichem Event für Fotografen, Künstler und Gäste aus aller Welt. Das Timing ist kein Zufall: Das Unternehmen inszeniert sich damit erneut als Marke, die Kameras nicht nur als technische Geräte versteht, sondern als Objekte mit kulturellem Wert.

Braat ist bekannt dafür, Alltagsgegenstände in Marmor zu verewigen, eine Leica M in Originalgröße hatte er schon vor ein paar Jahren für den Hersteller gefertigt. Der Künstler studierte an der Gerrit Rietveld Academie und am Sandberg Institute in Amsterdam und wird seit 2018 von der Torch Gallery vertreten. Mit seinen Arbeiten hinterfragt er Konsumkultur, Überfluss und Vergänglichkeit.

10 Exemplare für je 50.000 €

Eine Leica in Carrara-Marmor zu meißeln, fällt Digital Camera World auf, also in jenem Material, das bereits Michelangelo für seine Skulpturen nutzte, füge der ohnehin symbolträchtigen Kamera eine weitere Bedeutungsebene hinzu. Die Umkehrung der Farben funktioniert dabei als visuelle Anspielung: Die schwarze M11 Monochrom wird zu weißem Stein, Schwarzweiß-Fotografie wird buchstäblich in Schwarz und Weiß dargestellt. Jedes Detail der echten Kamera wurde präzise übertragen. Gravuren, Beschriftungen am Objektiv und Seriennummern entsprechen exakt dem Original.

Wer 50.000 Euro investieren möchte, kann eine von zehn kleineren Versionen erwerben. Diese wiegen immerhin noch 170 Kilogramm und werden als Goodie obendrauf gemeinsam mit einer echten M11 Monochrom “Leitz Wetzlar” Edition sowie einem Noctilux-M 50mm f/1.2 ausgeliefert. Seriennummern und Gravuren von Skulptur und Kamera sind identisch, sodass beide ein zusammengehöriges Set bilden. Die limitierte Edition ist exklusiv über den Leica Store Lisse erhältlich.

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Marcel

Jetzt weiß man warum die so teuer sind. Bei solch Sinnlosen Ausgaben. Eigentlich frag ich mich: warum nicht Gold?

Peter Braczko

…die Goldversion kommt später!

F. Linden

Seltsame Aktion…

Red and Gold

Zu schwer für meine Vitrine

Patrick

David hat ausgedient. Packt lieber die Leica M in die Galleria dell’Accademia.

Viva

Wie ich gerne sage… niemand ist so wertvoll für die Fotografie wie Leica. Ihre Artikel selbst spielen wenig Rolle, weil es grundsätzlich um viel mehr als nur Pixel oder Sensordramatik geht.

F. Linden

Das ist ja soweit richtig…
Trotzdem ist das mit der Marmorskulptur etwas strange…
Aber da ich in spuckweite zu Leica wohne, kann ich es bald bestaunen.😉

Viva

Klar, es ist aber auch nicht einfach sich immer etwas einfallen zu lassen. Aber immerhin, “in Stein gehauen” vermittelt Werte wie Ewigkeit oder Haltbarkeit. Dann viel Freude bei der Begutachtung.

F. Linden

Wie gesagt, lasse ich mich überraschen… 😉
Ich werd’s sehen…

Peter Braczko

Leica ist “wertvoll” (???) für die Fotografie? Das lief einmal so zwischen 1925 und 1970, danach gingen deutlich bessere und vielseitigere Kameras auf den Markt – und nicht nur die Profis wollten Motorkameras, Zoom, extreme Weitwinkel- und Teleobjektive, dazu Makro. Ab Ende der Sechziger Jahre entstanden weltweit die meisten Veröffentlichungen in Zeitungen, Illustrierten und Büchern mit Spiegelreflexkameras von Nikon, Canon, Minolta, Asahi Pentax, Konica, Topcon, Miranda, Yashica usw. Erinnere mich noch an einen Werbeslogan aus den Achtziger Jahren: “Nikon – das Auge der Welt” – absolut keine Übertreibung!

F. Linden

Wie ich auch schon mal hier geschrieben habe…
Wer Bock hat auf Leica und das nötige Kleingeld hat, der kauft sich eine.
Und ich bin sicher, dass der größte Teil von denen die nicht in der Vitrine stehen hat.
Und wenn es so ist, ist das auch vollkommen wurscht.
Ich bin halt kein Millionär oder Starfotograf, sondern gelernter Werkzeugmacher (Meister) und kann’s mir nicht leisten. – Macht nichts…
Nochmal: Jeder hat seine Markenaffinität und das ist vollkommen OK.
Das kann man doch einfach mal so stehen lassen. – Oder nicht???
Für sie ist Nikon die Krone der Kameratechnik (das betonen sie schließlich immer und immer wieder). – Für andere halt Canon, Fuji, Lumix oder für gut betuchte gerne auch Leica.
So ist das nun mal im Leben.
Wie der Streetfotograf Rüdiger vom Brocke mal gesagt hat: Nicht die umfangreiche Ausrüstung, sondern das richtige Auge und die Freude an der Sache machen für mich den Fotografen aus.

Auch die Aussage kann man doch eigentlich so stehen lassen. – Oder???

In diesem Sinne…
Schönen Gruß aus Mittelhessen und schönen Herbst.

Thomas Nordsee

Mein Onkel – hoch in den Achzigern – ist freischaffender Künstler. Vor einigen Jahren bildete er aus Wachs eine totgefahrene Ratte (?) nach und stellte „Das Objekt“ (so der Name) aus… ein zwar lokal begrenzter aber doch riesiger Erfolg! Mal wieder… Vor allem Frauen himmeln ihn an… Ich verstehe ihn nicht mit seiner Kunst… Ich mag ihn… aber seine Wachsteile…??? Es geht ihm finanziell dabei sehr gut. Fazit: zwischen Himmel und Erde passieren Dinge, die z. B. außerhalb meines Horizontes liegen. Bei anderen Menschen trifft es die Seele…

Leonhard

Also dies nennt meinereiner mal eine genitale Idee!

Vielleicht bieten die ja die 170kg Kamera auch noch mit einem Kranwagen an, wenn einer dann mal entspannt fotografieren gehen (fahren) will?

Eben echte Qualität aus Wetzlar, andere bauen Backsteine, bei Leica muss es dann Marmor sein.

Mal ohne Spaß: Die große Kamera ist ja noch eine gute Idee zum Jubiläum, wer die Kleinen kauft hat wohl einen roten Punkt wie andere Leute ein gelbes Halsband!

F. Linden

Oder die blaue Weste mit dem gelben Logo… 😉

chris XX

… wuff, wufff, wuuuuffffff, ruhig Laica. Da hab ich schon angefangen für ´ne Leica zu sparen, weil Peter die immer so hoch lobt, und dann wieder so was; solche Aktionen verderben mir das ganze …
… wann hat eigentlich Nikon hundert jähriges? Gibts da dann eine Zf aus …
…(;-oh,nedochnichtsowas)

Peter Braczko

Wenn dieses Marmor-Grabmal aufgestellt ist, dann bitte rundherum Bewachungskameras aufbauen, sonst kommt da noch ein Kratzer `dran, dann ist die Kamera nicht mehr “A-plus” oder “Mint!” Ho-ho

chris XX

… hast das dritte Ho vergessen. (;-ho) Aber was sagste denn dazu, wenn Nikon sowas (lächerliches) zu hundertsen aufstellt? Nichts desto Trotz: Leica sind die besten Cameras! Vorallem die Ms. (;-ha) (;-so)
(;-jetzthastesschwarzaufweiß)

Wolfgang Thiel

Liegt außerhalb Ihrer Einkommens Klasse. Als kleiner Zeitungs Knipser verdient man ja nicht soviel. Hier in Kalifornien zahlt man für einen guten Kindergartenplatz soviel – im Jahr.

Peter Braczko

????

Wolfgang Thiel

50000 €

Wolli deBeer

Großartig, super Idee.

joe

Mir erschließt sich nicht, weshalb man zum 100sten eine Riesenkamera aus Marmor bauen lässt, das ist an Einfaltslosigkeit kaum zu überbieten.

Thomas Nordsee

Die Freiheit der Kunst… siehe oben meine Wachsfigur. Kunst spaltet und ist nicht harmoniesüchtig… sie will auch provozieren. Ich finde das eigentlich gut. Sie öffnet im günstigsten Fall neue Blicke und setzt beim Betrachter Offenheit voraus…

F. Linden

Kann man absolut so stehen lassen!
Bei den Leica-Hatern schürt so eine Aktion im Leitz Park natürlich wieder entsprechende Kommentare. 🤷‍♂️

joe

Ich bin kein Leica Hater, im Gegenteil, ich habe von dieser Firma auf Grund ihrer Historie, schlichtweg etwas mehr, etwas besonderes erwartet. Aber das ist doch wirklich albern und einfallslos.

F. Linden

Ich habe auch nicht speziell dich gemeint mit dem Leica Hater.
Da gibt es hier ganz andere…
Oder einen ganz anderen.

Und unabhängig davon, teile ich da deine Meinung mit einfallslos.
Aber ich gucke mir das mal in Natura an.
Vielleicht bin ich ja dann total von den Socken.😂

joe

Es geht ja nicht darum ob das Kunst ist oder nicht, sondern ob das “Werk” für den Anlass angemessen ist oder nicht. Man kann auch im Jogging Anzug und Turnschuhen ins Theater – Freiheit der Bekleidung – bleibt aber immer die Frage, ist das wirklich angebracht oder nicht. Aber vielleicht sind meine Ansprüche an Kreativität einfach zu hoch.

Thomas Nordsee

Ja… wir werden hier auch keine Lösung finden… es ist eher ein Austausch. Der gefällt mir – und erweitert meinen Horizont. Deinen Werkgedanken z. B. finde ich bereichernd.

Martin Bauer

„Das Unternehmen inszeniert sich damit erneut als Marke, die (Anmerkung: nur ihre) Kameras nicht nur als technische Geräte versteht, sondern als Objekte mit kulturellem Wert.“
Die Kamera wird so selbst zum Kunstobjekt erhoben.
Aus Sicht des Marketing und Branding absolut kein „einfältiger Einfall!“
Leica bleibt im Gespräch, die Reaktionen hier beweisen es, auch werden ganz andere Menschen, gerade auch Nicht-Fotografen Leica als (Luxus) Marke wahrnehmen. Ähnliche Wege, weit abseits der ursprünglichen Produkte, gehen viele Marken dieser Preisregionen. Hier braucht auch niemand Angst zu haben, dass Leica auf den Leica M (M für Marmor)sitzen bleibt. Es gibt genügend unvoreingenommene Interessierte, die diese Objekte als Kunst oder Nicht-Kunst identifizieren werden und später auch Käufer mit ausreichender finanzieller Potenz. In der richtigen großzügigen Umgebung kann das wahrscheinlich durchaus gut wirken.
Die große Leica M(armor) steht sicherlich schon jetzt häufigst Modell, nicht nur für Leica Besitzer…

Stefan Zimmermann

Keine Familie, kein Erbe, nur die Überzeugung, mit seiner Leica unsterblich zu sein.
Jetzt ragt sie als Marmorzeichen über seinem Grab,
während er darunter ruht,
für die Ewigkeit gedacht…
…bis ein neues Grab gebraucht wird und die Ewigkeit weiterziehen muss.

Gabi

Also ich persönlich mag maßstabsvergrößerte Modelle ja so gar nicht. Auch eine übergroße Rolleiflex Automat empfände ich als unpassend und kitschig. Aber vielleicht möchten Hersteller relativ kleiner Produkte ihr Produkt auch mal in Größe eines Autos erleben? Keine Ahnung. Da wäre es mir lieber gewesen, Leica hätte noch einen weiteren Bildband mit historischen Fotos herausgegeben. Naja, was solls.

Henry333

Demnächst kommen die Pilger aus aller Welt um nur einmal im Leben vor der Marmor M11 nieder zu knien..

Georg

Haha, das könnte durchaus sein 🙂

Georg

Wer die Fotografie nur an den Wert von Kameras festmacht, der tut mir Leid weil der Sinn des fotografierens nur noch auf materielle Dinge beschränkt wird. Insofern eine seltsame Geste das Geld der Leica Käufer in so eine Aktion zu stecken.

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