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Leica stellt neues 100-400mm f/5-6.3 (von Sigma?) vor

Leica hat ein neues 100-400mm f/5-6.3 für L-Mount vorgestellt, das starke Ähnlichkeiten mit dem 100-400mm f/5-6.3 von Sigma aufweist.

Neues Zoom-Objektiv aus Wetzlar

Die Kameraschmiede aus Wetzlar hat (nur einen Monat nach der Präsentation von zwei neuen Festbrennweiten) ein neues Zoom-Objektiv enthüllt. Es handelt sich um das Vario-Elmar-SL 1:5-6,3/100-400 für L-Mount, das mit einem Gewicht von 1.530 Gramm, einem wetterfesten Magnesium-Aluminium-Gehäuse, einem 82 mm Filtergewinde sowie einer aufwendigen optischen Konstruktion von 22 Linsen in 16 Gruppen daherkommt. Der Preis des Objektivs beläuft sich auf 2.200 Euro.

Des Weiteren hat Leica auch einen 1,4-fachen Telekonverter enthüllt, der ab sofort für 900 Euro erhältlich ist und auch mit dem neuen 100-400mm Objektiv kompatibel sein wird.

Konstruktion stammt von Sigma

Schon die beiden kürzlich vorgestellten Leica Festbrennweiten sorgten für Diskussionen, da Leica die Konstruktionen scheinbar von den entsprechenden Panasonic Objektiven übernommen hat. Beim neu vorgestellten 100-400mm f/5-6.3 hat man sich offensichtlich für dieselbe Strategie entschieden. Ein genauer Blick auf die optische Konstruktion zeigt nämlich, dass diese exakt auch im 100-400mm F5-6,3 DG DN OS Contemporary von Sigma vorzufinden ist.

Hier die optische Konstruktion des Leica Objektivs:

Und hier die Konstruktion des Sigma Zooms zum Vergleich:

Da dürfte es wohl keine Zweifel geben, dass wir es hier mit der gleichen Konstruktion zu tun haben. An anderer Stelle hat Leica allerdings sichtbare Veränderungen vorgenommen, das Filtergewinde ist mit 82 mm beispielsweise deutlich größer als das des Sigma Objektivs (67 mm). Auch bei der Wetterfestigkeit und somit der Wertigkeit scheint Leica nachgebessert zu haben.

Der größte Unterschied (zumindest der größte, der auf dem Papier sichtbar wird), ist aber beim Preis zu finden. Der liegt beim Leica Objektiv wie bereits erwähnt bei 2.200 Euro, während Sigma eine unverbindliche Preisempfehlung von 999 Euro aufruft.

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Rolf Carl

Klar ist das Objektiv von Sigma, woher den sonst? Aber das wird hartgesottene Leica-Fotografen nicht davon abhalten, das zu kaufen. Das „L“ auf den Objektiv ist mindestens ein Tausender wert, der Rest wird sowieso nicht gebraucht.

Thorsten

Die Objektivhersteller lassen sich Konstruktionen in der Regel patentieren, da recht aufwändig in der Entwicklung.
— Klar ist es von Sigma.
Das Vario Elmarit 2.8/24-70 ist auch von Sigma und wird für Leica zum mehr als doppelren Preis verkauft.
Sigma Objektive gehören wie Tamron Objektive, längst zur Spitze im Objektivbau. Aber warum ich für ein umgelabeltes Objektiv mehr als doppelt so viel zahlen soll, erschließt sich mir persöhnlich nicht.
Die Innereien der SL- Systemkameras stammen von Panasonic
Anscheinend haben sie damit ja Erfolg.
Für Profilneurotiker, die unbedingt den Namen Leica auf dem Objektiv sehen wollen, anscheinend genau richtig.
Aber Leica steht damit ja nicht allein, viele renomierte Kamerahersteller lassen bei Sigma und Tamron Objektive enwickeln und fertigen, ist in der Branche gang und gäbe, wird nur schon geheim gehalten, um den Nimbus einzigartiger Qualität nicht anzukratzen.

Mirko

ist in der Branche gang und gäbe“ ….ist leider in mehreren Branchen gang und gäbe

Jürgen Saibic

Ist ja auch sinnvoll, Leica hat ja gar nicht die Ressourcen, derart aufwendige Objektive zu produzieren. Leica Zoom Objektive werden schon seit Jahrzehnten von Sigma produziert.

Martin Berding

Man sollte beide vergleichen, ob vielleicht eins in Nuancen besser ist. Farbwiedergabe, Schärfe etc. Bitte auch bedenken, Audi z.b. sind edle VW.

Thomas S

Genau,und ein Porsche ist auch nur ein VW.

Thorsten

Und ein Masserati auch nur ein Fiat

Joschuar

Nee, schlimmer, ein Scoda !! Es werden Teile in der Scoda-Fabrik gefertigt 😉
Made in DE müsen ja nur noch, ich meinte 30% vom Originalhersteller sein !

Thorsten

Alles nur ein bischen schicker gemacht und dafür sehr viel teurer.
Teilweise sind es exakt die gleichen Teile, nur mit Audi Aufdruck halt deutlich teurer, als mit VW Aufdruck. Das ist bei anderen Autokonzernen nicht anders.
Ein Motorsteuergerät, oder Navitationsgerät, von einem Zulieferer hat als Audi, Masserati oder Jaguar- Variante ja keine bessere Qualität als die Teile für VW, Fiat oder Ford.
Die Unterscheiden sich größtenteils nur in Design und Software.
Es wäre für die Hersteller viel zu teuer, unterschiedliche Linien in Entwicklung und Fertigung anzubieten mit unterschiedlichen Werkzeugen und bei dem Ingeniuermangel haben die Firmen die Kapazitäten größtenteils auch nicht.
Das dürfte bei Objektiven ebenso sein. Bei gleichem optischen Aufbau, werden auch die Gläser die gleichen sein, ebenso die Vergütungen der Linsen.
Zurück zum Autobeispiel:
Die Teile für die „Premiumhersteller“ sind aber sehr viel teurer. Deshalb sind die Gewinnmargen für Premiummodelle auch so hoch.
Der weitaus größte Teil der Wertschöpfung, geht auf Zulieferteile bei einem Auto.

Ein Insider.

Jürgen Saibic

Wegen solch grandioser Analogien liebe ich diesen Blog.

Peter

Ein Tele mit dieser Brennweite ist doch für Leica Verhältnisse immer noch ein Schnäppchen. Das Teil wird sich wunderbar verkaufen.
Da ich es nicht kaufen muss, sage ich: alles richtig gemacht, Gratulation Leica.

Klaus

Sehe ich auch so. Designtechnisch passt es wie angegossen an eine SL. Wäre es nicht von SIGMA würden wir hier bei einer originalen Leicakonstruktion über einen 5 stelligen Betrag sprechen.

Alfred Proksch

Über Synergie Aspekte wurde hier ausführlich berichtet.

Als Leica M-System Besitzer würde ich mir eine SL2 Kamera nur wegen der andersartigen Bedienung kaufen und mit Sigma/Panasonic bestücken. Wenn ich mir eine DSLM Vollformat anschaffen müsste – dann wäre es ehrlicher Weise die neue Panasonic LUMIX S5M2X mit einigen Art Brennweiten aus dem Hause Sigma.

Sony kommt bei mir aus anderen Gründen nicht in Frage, Canon bietet erstklassige Boliden an aber so lange dort das System geschlossen bleibt ist meine Geldbörse ebenfalls geschlossen. Nikon als Alternative? Nicht wirklich weil mir die Handhabung des Z Bajonettes nicht gefällt.

Das sind jetzt KEINE rationalen Gründe sondern nur persönliche Befindlichkeiten die rein gar nichts mit der super Technik einzelner Hersteller gemein haben.

PGS

Manch einer glaubt sogar, daß Fujis GFX System schon Mittelformat wäre. Es hat die Größe eines 127er Films, den man schon immer zum Kleinbild zählte. Da hat man ein lahmes System, kaum größer als 135er, zum dreifachen Preis. Dagegen ist der Leica Zuschlag ein Fliegenschiß…

Alfred Proksch

Die Preise für Fuji GF Objektive sind denen guter Vollformat Linsen gleichzusetzen. Das KLEINE Mittelformat ist bezahlbar geworden – die Geräte sind zwischen vier und sechstausend Euronen erhältlich. Was kosten die Vollformat Boliden?

Wer noch nie die Bilddateien einer GFX selbst auf dem Rechner hatte geschweige denn mit einer dieser Kameras in der Praxis fotografiert hat sollte sich besser nicht zu weit aus dem Fenster lehnen.

Einzig wenn es um pure Schnelligkeit geht sind einige wenige für diesen Zweck konstruierte Vollformat Boliden unschlagbar – das ist der übliche Äpfel/Birnen Vergleich – „wird immer wieder gerne genommen“.

J.Friedrich

Apropos Preise – aktuell Gfx 50S-ii nach Cashback Fuji zu €3100,– bei Calumet.

Peter

Es scheint als ob der „Leica Look“ wohl bald auch günstiger zu haben sein wird. Und den Fotograf, das Model und das Studio kann man auch gleich einsparen…
(ich hab es doch hier vor ein paar Wochen prophezeit…)

https://petapixel.com/2023/03/09/no-camera-no-photographer-ai-modeling-agency-opens-its-virtual-doors/

Thomas Müller

Wer diese Entwicklung gut findet wird sich bald wundern. Nicht nur für Fotografen wird es dadurch immer weniger bezahlte Arbeit geben, es wird auch sehr viele andere Berufsgruppen treffen, die dann nicht oder nicht mehr im derzeitigen Umfang benötigt werden und zwar angefangen bei Kaufleuten über Ärzte und Anwälte bis zu Ingenieuren. Die Gesellschaften sind auf diese Entwicklung überhaupt nicht vorbereitet und werden von ihr überrollt werden.

Peter

Es gab und gibt genug Warner. Die Politik will nicht reagieren, oder die nettere Variante: es ist „Neuland“…

Abgesehen der beruflichen Disruptionen wird das Ganze auch eine veritable Herausforderung zum Thema Glaubwürdig der Medien, Stichwort FakeNews usw.

Ein ziemliches Doppelpack für Gesellschaft und Demokratie…

J.Friedrich

👍

J.Friedrich

Gerade der Bereich „Glaubwürdigkeit“ von „Bild-Information“ wird überall vernachlässigt – die Spezialisierung zum „High-Tech-Faktenchecker“ ein neuer Berufzweig mit Wachstumsgarantie – auch eine Chance für stringent prüfende Qualitätsmedien. Die Frage nur: Sind die vorbereitet? Mit meinem Background kann ich sagen: Nein, definitiv nicht. Es wird schwierig für die Gesellschaft, da die konsumorientierte TikTok-Gesellschaft sich an KI-„optimierte“-Bilder bereits gewöhnt hat …

Peter

auch eine Chance für stringent prüfende Qualitätsmedien.“ die durch querdenkende Youtuber, Telegrammer, TikToker weiterhin täglich beschossen werden und deren Glaubwürdigkeit weiter unterhöhlt werden.
Sichwort „Lügenpresse“…

Mirko

da sich kritischer Journalismus bei den „Qualitätsmedien“ mittlerweile hinter der sogenannten „Bezahlschranke“ versteckt (zumindest in Deutschland) muss sich wohl zB die „SZ“ mit dem Umgangstitel „AlpenPrawda“ abfinden 😉

Peter

Die verstecken sich nicht hinter der Bezahlschranke. Die Leute haben sich einfach daran gewöhnt, dass sie alles gratis kriegen. Wieso sollte man für seriösen Journalismus nichts bezahlen? Deren Arbeit muss ja auch entlöhnt werden, oder kennst Du jemand der täglich freiwillig gratis arbeitet?

Und soweit ich das als Schweizer einschätzen kann nennt man die SZ Alpen Prawda, weil sie tendenziell etwas Links der Mitte liegt.

Mirko

und 99% der Artikel schreiben sie dann „gratis“ oder wie soll ich das verstehen ?

Peter

Nein, die bezahlst Du mit Metadaten und Clicks. Die Zeitungen versuchen aber mit Artikel, die die grosse Masse interessiert und v.a. mit Artikel, die für besser verdienende Leute interessant sind, die Kundschaft hinter die Bezahlschranke zu locken. Unter dem Motto: you get what you pay for. Es gibt kein Menschenrecht auf gratis bereitgestellte News, die Top recherchiert sind. Newsgeschäft ist ein Geschäft und Du hast die freie Wahl ein Abo zu kaufen oder dich mit der Selektion der Gratisartikel zufrieden zu geben.

J.Friedrich

👍Sehr zutreffende Beschreibung👍

Alfred Proksch

Servus Peter

die Frage wohin der Weg für die breite Masse fotografisch geht ist längst entschieden! Wegbereiter dafür ist und bleibt das Smartphone mit seinen „KREATIV“ Funktionen die z.B. auch bei Fuji als „Filter“ eingepflegt sind.

Egal womit fotografiert wurde – spätestens in relativ preiswerten Bildbearbeitungsprogrammen wie Neo wird der Trickserei Tür und Tor geöffnet. Wirklich jeder darf/kann sich mit diversen Effekten austoben und KREATIV sein.

Blöde ist nur das der/die Fachmann/Frau auf den ersten Blick erkennen kann welcher Effekt/Filter mit welchem Programm hinzugefügt wurde – dumm gelaufen für den/die Fotografen/in.

Übrigens sind schon animierbare 3-D Foto Modelle in der Mache – es wird also nicht lange dauern bis diese wie ECHT über den Laufsteg stolpern.

Spätestens im neuen Schuljahr ist für mich das Unterrichtsfach „Künstlich & Echt“ – „Wahrheit & Lüge“ verpflichtend einzuführen. Der frühere Satz: Ich glaube nur was ich selbst sehe bedarf dringend einer Neubewertung.

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