Smartphones & Apps

Neue Android-Funktionen sollen Kamera-Apps aufwerten

Smartphone-Kameras werden immer besser, doch die Anbindung an verschiedene Apps ist noch ausbaufähig. Bald soll eine neue „Ultra HDR“-Schnittstelle folgen.

Erweiterter Dynamikumfang durch Schnittstelle

Laut Android-Experte Mishaal Rahman könnten Drittanbieter-Apps auf Android-Smartphones bald vom vollen Potenzial der Kamera-Hardware profitieren. Hinter den Kulissen arbeiten Google und Samsung bereits seit längerem daran, die Bildqualität in Apps wie Instagram und Snapchat zu verbessern.

Nun geht Google einen entscheidenden Schritt: In Android 14 wird die Ultra HDR-Technologie für die CameraX-Schnittstelle verfügbar gemacht. Damit können App-Entwickler das erweiterte Dynamikumfang-Format JPEG_R und Gain-Map-Metadaten nutzen. Das ermöglicht eine optimierte Darstellung von HDR-Inhalten auf kompatiblen Displays.

Mishaal Rahman zufolge bedeutet dies, dass Drittanbieter-Kameras zukünftig Fotos mit höherem Dynamikumfang und lebendigeren Farben aufnehmen können. Allerdings sind die Neuerungen nur auf Geräten mit Android 14 verfügbar.

Samsung setzt das Ultra-HDR-Format bereits in der hauseigenen Kamera-App ein. Auch Social-Media-Apps wie Instagram und TikTok sollen in Zukunft Zugriff auf Super HDR und weitere Bild- und Video-Optimierungen erhalten. Damit rückt eine Angleichung der Kameraqualität zwischen Android und iOS ein Stück näher. Die eine Sache ist die Hardware, doch nicht außer Acht zu lassen ist die Software, die diese Möglichkeiten auch vollständig ausschöpft.

Reagieren App-Entwickler schnell genug?

Ob App-Entwickler die neuen Möglichkeiten zeitnah nutzen werden, bleibt abzuwarten. Oft vergehen Jahre, bis neue Android-Features übernommen werden. Google könnte einer Idee von SamMobile nach die Einführung beschleunigen, indem es App-Anbietern bei Nutzung der Funktionen finanzielle Anreize bietet. Auf jeden Fall stimmen die aktuellen Entwicklungen optimistisch, dass sich die Kameraqualität unter Android weiter verbessern wird.

Beitragsbild: Jamie

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Rüdiger

Damit rückt eine Angleichung der Kameraqualität zwischen Android und iOS ein Stück näher. 

Soll das heißen, dass die iOS schon ein HDR Format anbietet? JPEG_R scheint ja eine Google-Erfindung zu sein und wird demnach erstmal nur in Android und dem Chrome-Browser unterstützt.

Alfred Proksch

Ich stehe Neuerungen meist sehr positiv gegenüber. Die meisten Apps funktionieren recht anständig und sind nützlich.

Momentan sind Funktionen zur „Fernsteuerung“ von digitalen externen Kameras und umgekehrt das Bild zum Smartphone die feinen Dinge.

Meine Bedenken regen sich in dem Moment wenn über diesen Umweg meine Kameras „gehackt“ werden. Nicht wegen EXIF und Metadaten sondern das von außen auf meine gewollt einjustierten Bildparameter Einfluss genommen wird um „Verbesserungen“ vorzunehmen.

Mir ist schon klar das es hier NUR um Android Funktionen geht die (noch) nichts mit der restlichen Kamerawelt zu schaffen haben.

Wenn schon mir unbedarftem Anwender die Idee kommt Dinge wie GPD Daten oder KI gestützte „Bildauswertungen“ aus der Kamera in die Geschäftswelt einfließen zu lassen dann sind die Business Spezialisten bestimmt schon Lichtjahre weiter.

Rüdiger

Ich sehe noch nicht, worauf du hinauswillst, aber natürlich öffnen die Kamerahersteller mit der Smartphone-Anbindung eine Tür zur Kamera, die auch von anderen benutzt werden kann.

So könnte man dem konkurrierenden Sportfotograf während des Events mal ein wenig Platz auf seiner Speicherkarte schaffen, oder seine eingestellten Bildparameter „optimieren“.
Und wenn ein Fotograf im Zug seine Bilder durchsieht, kann der Hintermann die auch gleich auf sein Handy ziehen.

Hat aber mit HDR Unterstützung in Android erstmal wenig zu tun.

Conny

Es geht hier erstmal nicht um irgendwelche HW Kamera Ansteuerungen des SP’s sondern um den Zugriff auf die Ultra HDR Bilder welche von der Kamera und deren internen SW Postproduktion erzeugt werden.

Bisher wird aus dem Ultra HDR Bild ein normales JPEG generiert welches dann von den APP’s übernommen werden.

Ein Ultra HDR Bild hört sich erst mal super an und Sabrina bekommt sicher ein breites Grinsen ins Gesicht.

Ist aber nichts anderes als ein Bild mit 10Bit Farbtiefe.

Das hat Apple schon lange mit dem HEIF Format durchgängig eingeführt und wird heute ab einer gewissen aktuellen Windows10 und windows11 durchgehend unterstützt.
Hat auch 10Bit Farbtiefe und ist H.265 codiert.

Android geht da wahrscheinlich gezwungener Maßen einen eigenen Weg, im Prinzip packen die die Information des eigentlichen JPEG-SDR (=>das Standart 8Bit JPEG) zusammen mit den Informationen des Ultra HDR Informationen (=> JPEG-HDR) zusammen in ein File.

Es ist Abwärtskompatibel so dass alte Apps das 8Bit JPEG lesen und die neuen Apps die 10Bit Variante verarbeiten können

Warum das Ganze?

Alle modernen SP’s und 4K Monitore haben Displays welche die 10Bit Farbtiefe auch darstellen können.

Alfred Proksch

Danke das sind klare verständliche Aussagen!

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