DJI und Rode bekommen auf dem Markt der kompakten Mikrofone Konkurrenz durch den US-Audioexperten Shure. Das MoveMic ist äußerst dezent, aber auch teuer.
Sehr dezente Aufnahmelösung
Shure bringt mit dem MoveMic eine neue, kompakte Lavalier-Mikrofonlösung speziell für Content-Schaffende auf den Markt. Das kabellose System verspricht laut Hersteller die beste Tonqualität und größte Mobilität in dieser Produktkategorie.
Das MoveMic ist als Einzel- (MoveMic One) oder Dual-Kanalversion (MoveMic Two) erhältlich. Die ziemlich leichten Mikrofonkapseln mit nur 8,2 Gramm Gewicht lassen sich dank der geringen Größe von 46 x 22 mm praktisch unsichtbar am Körper tragen.
Neben der Hardware spielt bei solchen Gadgets aber auch die Software eine große Rolle. Per MOTIV-App können Aufnahmeparameter wie Gain, Limiter, Kompressor und Rauschfilter angepasst werden. Praktisch: Nach der Erstverbindung koppeln sich die MoveMics automatisch mit dem zuletzt verwendeten Gerät. Bis zu 30 Meter können Mikro und Empfänger voneinander entfernt sein.
Die Akkulaufzeit gibt Shure mit jeweils acht Stunden pro Mikrofonkapsel an. Über die Ladebox lässt sich die Betriebsdauer auf 24 Stunden verlängern. Die Mikrofonkapseln sind dank IPX4-Zertifizierung spritzwassergeschützt.
Smartphone-Verbindung direkt vom Mikro
Creators können das MoveMic direkt an iPhones oder Android-Smartphones anschließen und die Tonsignale in den MOTIV-Apps aufnehmen oder streamen. Alternativ könnt ihr mit dem optionalen MoveMic-Receiver per USB-C ein oder mehrere Mikros an Kameras, Computer und andere Geräte anschließen.
„Interviews unterwegs zu führen und andere Sprach- und Gesprächssituationen festzuhalten, gehört für Journalist:innen und Content Creators aller Art zum Arbeitsalltag“, so Eduardo Valdes, VP Marketing bei Shure. „Die Zunahme dieser Art von Content haben wir als Herausforderung gesehen, ein unglaublich diskretes und außergewöhnlich gut klingendes drahtloses Lavalier-Mikrofonsystem zu entwickeln – das MoveMic. „
Ein Mikro ab 289 € – weit teurer als Rode und DJI
Das MoveMic One für ein Mikrofon kostet 289 Euro, das Two-Modell mit zwei Kapseln 399 Euro. Der separate Receiver schlägt mit 229 Dollar zu Buche. Im 569-Euro-Bundle sind zwei MoveMics, Receiver, Kabel und Transportbox enthalten.
Stolzer Preis angesichts der Konkurrenz. Bislang wurde der Markt dieser kabellosen Ansteckmikrofone vor allem von Rode dominiert, die für das Wireless-Pro-Set aus zwei Mikros und Empfänger rund 429 Euro verlangen. Eine ähnliche Lösung sind die DJI Mics (in inzwischen zweiter Generation), die für das gleiche Set mit nur 349 Euro zu Buche schlagen. Ob Shure für den Aufpreis auch bessere Qualität liefern oder nur mit dem dezenten Design punkten kann, muss sich in Vergleichen noch zeigen.
Shure ist nebst Sennheiser der Marktführer bei professionellen Funksystemen und haben seit ein zwei Jahren ins Sachen Technologie sogar die Nase etwas vor Sennheiser. Ebenfalls sehr hochstehende Systeme kommen z.B. von Lectrosonics. Entscheidend bei digitaler Funkübertragung ist nebst der Qualität der Mikrofonkapseln auch der verwendete Codec und da ist Shure ganz vorne dabei.
Wenn sie sich also halbwegs angestrengt haben, dürfte der Aufpreis durchaus gerechtfertigt sein.
Und wegen Kosten: Wer mit dem Smartphone aufnimmt, braucht nicht zwingend einen Empfänger zu kaufen. Die Shure Motiv App ist sogar ziemlich gut.
Was ich auf die Schnelle nicht sehe, ob auch ein Mikrofonanschluss für andere Mikros vorhanden ist. Das wäre sonst ein Plus für z.B. Rode, wo man andere Mikros in höherer Qualität oder Spezialmikros anstecken und anstelle des eingebauten Mikros verwenden kann.
🤗 Hallo Peter, ich hatte gehofft, dass Du deinen qualifizierten Senf dazu gibst – finde ich allein schon dadurch noch mal doppelt so spannend. (Und Deine tolle Zusammenstellung „meines“ Tonequipements, setze ich mit viel Freude und guten Gedanken an den Berater ein! 👍
Immer gerne Friedrich.👍
Anschluss für andere Mikrofone ist leider nicht vorhanden. Währe bei der Größe aber auch vermutlich schwierig bzw. dann müsste das entweder größer sein der andere Komponenten wie der Akku müsste schrumpfen.
Na dann haben ja die Mitbewerber ein Alleinstellungsmerkmal.😁
Dafür kann man bei Shure allenfalls den Empfänger sparen.
Mal schauen, ob ich irgendwann so ein Shure Dingens in die Finger kriege, einfach so interessenhalber.😉
Ich habe das von DJI und jedes Mal, wenn ich es verwende, frage ich mich, warum ich es gekauft habe. Es ist viel zu groß und zu auffällig. Ich werde es gegen dieses hier tauschen. Vielen Dank an Jonathan für die Berichterstattung, es wäre sonst an mir vorbeigegangen.
Rode hat für ähnliches Geld auch noch eine interne Aufzeichnung im Gerät. Gut, das kann man hier wahrscheinlich auch im Handy machen, aber dann braucht man eben auch immer sein Handy. Ich bevorzuge da immer extra Geräte, auch weil die Handystrahlung mir schon so manche Aufnahme zerschossen hat durch Störgeräusche. Ich bin zwar kein großer Fan von Rode, weil es zum Teil bessere Geräte zum gleichen Preis gibt. Andererseits gibts halt auch immer mal Geräte von denen, die richtig gut und für mich als Amateur völlig ausreichend. Die Videofilm-Richtmikros hab ich mir abgespart. Das NTG 2 habe ich mal Probe gehört gegen ein Audio Technica zum gleichen Preis und gegen das Sennheiser MKE 600. Da fand ich die beiden anderen schon besser.
Ich besitze allerdings auch zwei Rode NT3 (ohne G), die wirklich gut klingen. Das Wireless Go habe ich auch. Auch damit topp zufrieden. So würde ich wahrscheinlich das neue Rode Wireless Go mit zwei Sendern und dem Empfänger mit Recordingeinheit bei einem nächsten Kauf dem Shure hier vorziehen.
Die Rode Wireless Go sind prima Teile und können dank Anschluss auch mit Drittmikros betrieben werden. Dann hat man die Wahl, welches Mikro man einsetzen möchte und kann zusätzlich das eckige Sender Ding unter die Kleider verstecken.
Für den Preis sind die Rode Dinger echt gut.
Wenn die Qualität stimmt, geht der Preis vollkommen in Ordnung.
Ich kaufe jedes Produkt nach meinem zuvor genau festgelegten Bedarfsprofil und mache dann bei Qualität keine Abstriche. Daher kam für mich nur das Sennheiser AVX MKE 2 Bundle in Frage, von denen ich mehrere im Einsatz habe. Auch wenn der Bundle-Preis pro Stück immer noch über 1.000,- € liegt, entschädigt das Ergebnis und die äußerst angenehme Anwendung jedes Mal.
Peter wird es wahrscheinlich auch kennen.
Das AVX ist das Einstiegssystem in die Profi Welt, ist aber auch eine Liga höher im Preis als das Shure und nicht die gleiche Zielgruppe.
Mit dem AVX System macht man definitiv nichts falsch, ist aber für Amateure, die ab und zu ein „Bisschen“ filmen wahrscheinlich schon etwas übermotorisiert. Aber für den regelmässigen Einsatz im halbprofessionellen oder professionellen Bereich ist es eine gute Investition: zuverlässig, robust, hohe Tonqualität und hohe Kompatibilität.
Exakt. Gut zusammengefast, Peter.
Das AVX Bundle mit dem MKE 2 (nicht ME) hat sich in der Fernsehproduktion zurecht einen festen Platz als geschätztes Ansteckmikrofon gesichert.
Die MKE Mics verwenden wir auch recht oft im Event Business, obwohl da DPA immer noch der Industriestandard ist.
zusammengefasst muss es natürlich heißen …