Sony Kameras Tests

Sony A7 IV: „Nicht ganz perfekt, aber ein riesiges Upgrade“

Wie schlägt sich die Sony A7 IV in ersten Testberichten? Wir fassen die Eindrücke von Gerald Undone und DPReview zusammen.

Erste Testberichte zur Sony A7 IV

Sony hat die neue A7 IV vorgestellt und nach gut 3 1/2 Jahren endlich die Nachfolgerin der A7 III auf den Markt gebracht. Unser ausführlicher Artikel zur A7 IV hat bereits gezeigt, dass sich bei den Spezifikationen im Vergleich zur Vorgängerin einiges getan hat. Doch wie schlägt sich die A7 IV in der Praxis? Wo liegen ihre Stärken – und wo die Schwächen?

Um diese Fragen zu beantworten werden wir in den nächsten Tage einige Erfahrungsberichte und Tests unter die Lupe nehmen und für euch zusammenfassen. Den Anfang machen heute die Videos von Fotograf bzw. Videograf Gerald Undone und DPReview.

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Meinung von Gerald Undone

Gerald Undone ist für seine erstklassigen und extrem detaillierten Testvideos auf YouTube bekannt, vor allem im Videobereich würden wir ihn als einen echten Experten einstufen. Beginnen wir doch gleich mal mit seinem Fazit zur Sony A7 IV:

„Die Sony A7 IV ist nicht ganz perfekt, aber sie ist ein riesiges Upgrade im Vergleich zur A7 III und ihren Preis wert. In vielen praktischen Einsatzszenarien hat sie sogar das Zeug, die Sony A1 zu ersetzen.“

Gerald Undone

Das liest sich natürlich erstmal positiv, allerdings sagt Undone auch eindeutig, dass die A7 IV keine perfekte Kamera ist. Ihn stören vor allem zwei Dinge an der Kamera. Zum einen ist das die Tatsache, dass 4K-Videos mit 60 Bildern pro Sekunde nur mit einem 1,5-fachen Crop-Faktor aufgezeichnet werden können. Zum anderen bezeichnet Undone den Rolling-Shutter-Effekt als „schrecklich“, vor allem bei 4K-Videos mit 7K-Oversampling. Allerdings betont er auch, dass der Rolling-Shutter-Effekt im Vergleich zur Sony A7 III nicht gravierender geworden ist. Wer sich bei der A7 III mit dem Rolling Shutter anfreunden konnte, wird also auch mit der A7 IV keine Probleme haben.

Davon mal abgesehen scheint Gerald Undone von der Sony A7 IV in vielerlei Hinsicht ziemlich angetan zu sein. Er konnte auch nach mehreren Stunden keine Probleme mit Overheating feststellen, der Autofokus funktioniert seiner Meinung nach hervorragend und die neue Funktion „Atemkompensation“ zur Reduzierung von Focus Breathing (die aktuell nur die A7 IV und keine andere Sony Kamera besitzt) hat ihm sehr gut gefallen. Mit der neuen Focus Map Funktion konnte er hingegen nicht so viel anfangen.

Interessant ist, dass Undone die Sony A7 IV (bezogen auf die Videofunktionen) in den Bereichen Farben, Dynamikumfang, Details, Autofokus und Rauschverhalten in mittleren ISO-Bereichen jeweils vor der Sony A7s III sieht. Das ist mal eine Ansage! Im Vergleich zur A7 III sei die A7 IV ein einziges großes Upgrade.

Für Fotografen werden außerdem die verbesserten Ergonomien, der deutlich bessere Autofokus und auch minimal verbesserte Hauttöne hervorgehoben. In Bezug auf die Bildqualität gibt es Undones Einschätzung nach außerdem zum Preis von 2.800 Euro derzeit keine bessere Kamera auf dem Markt.

Meinung von DPReview

Chris und Jordan von DPReview kommen insgesamt zu einem ganz ähnlichen Fazit wie Gerald Undone. Chris gefällt zunächst einmal das deutlich hochwertigere Gehäuse mit seinen diversen individuellen Einstellungsmöglichkeiten. Insgesamt sei das Gehäuse „auf Flaggschiff Niveau“. Display und elektronischer Sucher wurden zwar verbessert, aber so wirklich beeindruckt war Chris von beiden natürlich nicht – das war zu erwarten.

Umso überzeugter war Chris vom Autofokus, auch wenn er ihn noch nicht ausgiebig testen konnte, fühle es sich im Vergleich zur A7 III „wie Tag und Nacht“ an. Auch der deutlich größere Zwischenspeicher hat ihm gut gefallen, genauso wie die Tatsache, dass nun endlich verlustfrei komprimierte RAWs geschossen werden können. Schade nur, dass in diesem Fall die Serienbildgeschwindigkeit auf etwa 5-6 Bilder pro Sekunde sinkt.

In Bezug auf die Bildqualität konnte Chris dank der höheren Auflösung mehr Details sehen, in anderen Bereichen wie dem Dynamikumfang oder der Low-Light-Performance konnte er zumindest bei den JPEGs (RAWs ließen sich noch nicht öffnen) aber bisher keine großen Sprünge nach vorne feststellen. Hier werden aber noch ausführlichere Tests folgen.

Jordan hält die Sony A7 IV insgesamt für eine sehr gute Videokamera, die teilweise sogar besser als die A7s III sei – das deckt sich mit Gerald Undones Eindruck. Gleichzeitig war er allerdings vom deutlich sichtbaren Rolling Shutter Effekt enttäuscht. Die neuen Funktionen Atemkompensation und Focus Map hielt er hingegen für nützlich, zumindest in einigen Situationen. Zudem sei die Sony A7 IV mit ihren Livestreaming Funktionen die derzeit beste Webcam unter den spiegellosen Systemkameras.

Insgesamt bezeichnen die beiden Tester die Sony A7 IV als eine „tolle Kamera“, allerdings steht ein ausführlicher Test der neuen DSLM noch aus. Es handelt sich hier also eher um die ersten Eindrücke, zudem gibt es inzwischen interessante Alternativen zur Sony A7 IV. Trotzdem: Das klingt grundsätzlich alles ziemlich positiv.

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