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Sony präsentiert großen 200-MP-Sensor mit KI für Smartphone-Kameras

Sonys Halbleitersparte hat den Lytia 901 angekündigt, einen Bildsensor mit rund 200 effektiven MP für mobile Anwendungen. Damit konkurrieren sie noch mehr mit Samsung.

Der Sensor verfügt laut Pressemitteilung über eine integrierte KI-gestützte Bildverarbeitung, die hochauflösende Aufnahmen mit bis zu 4-fachem Zoom auf monokularen Smartphone-Kameras ermöglichen soll. Der 1/1,12 Zoll große Sensor nutzt eine Pixelgröße von 0,7 Mikrometern und arbeitet mit einem sogenannten Quad-Quad-Bayer-Coding-(QQBC)-Array.

Dabei werden jeweils 16 benachbarte Pixel (4×4) mit Filtern derselben Farbe gruppiert. Bei normalen Aufnahmen verarbeitet die Kamera die Signale dieser 16 Pixel als eine Einheit, was für hohe Lichtempfindlichkeit bei Nacht- und Innenaufnahmen sorgt. Beim Zoomen wandelt ein Remosaicing-Prozess die gruppierten Pixel zurück in ein normales Array, um die volle Auflösung zu nutzen.

Die KI-basierte Remosaicing-Funktion ist laut Sony eine Branchenneuheit und direkt im Sensor integriert. Sie ermöglicht die Reproduktion hochfrequenter Signalkomponenten, die normalerweise schwer darzustellen sind, und liefert so detailreiche Aufnahmen von feinen Mustern und Schriften. Die sensorinterne Verarbeitung erlaubt 4K-Videoaufnahmen mit bis zu 30 fps bei 4-fach-Zoom.

Für einen erweiterten Dynamikumfang kombiniert der Lytia 901 mehrere HDR-Technologien. Die DCG-HDR-Technik liest Bilddaten mit unterschiedlichen Verstärkungsstufen aus und fügt sie zu einem einzelnen Bild zusammen. Zusätzlich wandelt ein 12-Bit-Analog-Digital-Converter die Sensordaten mit höherer Präzision um als die bisher üblichen 10-Bit-Wandler, was feinere Helligkeitsabstufungen ermöglichen soll.

Die HF-HDR-Technologie geht noch einen Schritt weiter und vereint kurz belichtete Aufnahmen mit DCG-Daten auf dem Prozessor des Smartphones. Dadurch erreicht der Sensor einen Dynamikumfang von über 100 dB und verhindert sowohl ausgebrannte helle als auch abgesoffene dunkle Bildbereiche angeblich deutlich besser als herkömmliche HDR-Verfahren.

Die Massenproduktion des Lytia 901 soll bereits diesen Monat begonnen haben und zu den ersten Smartphones könnten das Vivo X300 Ultra und Oppo Find X9 Ultra gehören. Mit diesem Sensor positioniert sich Sony als Alternative zu Samsung, die bislang die einzigen Produzenten von 200-MP-Sensoren waren, Sony hatte sich hingegen auf maximale Sensorgröße konzentriert. Der Lytia 901 könnte jetzt beide Bedürfnisse vereinen, wobei der praktische Nutzen solch hochauflösender Kameras nach wie vor fraglich bleibt. Der Vorgänger Lytia 900 mit ca. 1 Zoll und 50 MP wurde übrigens vor zwei Jahren vorgestellt.

via: Notebookcheck

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