Kameras

Yashica: Umstrittene Marke 2022 mit neuem Produkt

Es ist inzwischen drei Jahre her, dass wir etwas von Yashica gehört haben. Doch 2022 soll unter der Marke ein neues Produkt auf den Markt kommen.

Yashica Y35: Erst gehyped, dann zerrissen

Yashica – klingelt bei der Erwähnung dieses Namens etwas bei euch? Wenn ja, dann habt ihr vielleicht nicht ausschließlich gute Erinnerungen an die einstige Kyocera-Marke, die vor einigen Jahren wieder in die Öffentlichkeit trat. 2017 sorgte die Crowdfunding-Kampagne für die Yashica Y35 nämlich für einiges an Aufsehen.

Die erste „digitale Analogkamera“ erfreute sich zunächst eines wahnsinnig großen Interesses in der Fotografen-Szene, wodurch innerhalb kürzester Zeit ein siebenstelliger Dollar-Betrag bei Kickstarter zusammenkam. Die ersten Testberichte sorgten aber schnell für Ernüchterung, denn die Kamera glänzte nicht gerade mit einer hochwertigen Verarbeitung. Auch unzuverlässige oder gar nicht vorhandene Funktionalitäten, die Yashica zuvor versprochen hatte, waren Grund für eine Menge Ärger bei Käufern.

Weiteres Crowdfunding 2019

Deutlich weniger Geld sammelte die Kickstarter-Kampagne im Jahr 2019 ein, die den Launch dreier 35mm-Kameras sowie zweier neuer Filme unterstützen sollten – vermutlich, weil Yashica mit der Y35 ein wenig das Vertrauen der Fans verspielt hatte. Dabei lieferte der Hersteller in diesem Fall tatsächlich nicht weniger ab, als er vorher angekündigt hatte.

Yashica: Teaser auf Instagram für neues Produkt

Diese Vorgeschichte ist wichtig, um den jetzt veröffentlichten Teaser beurteilen zu können. Auf dem offiziellen Instagram-Account „yashica.official„, auf dem auch in jüngerer Vergangenheit immer wieder Bilder von Yashica-Fotografen hochgeladen wurden, ist nämlich eine großflächige Ankündigung mit den Schriftzügen „2022“, „Yashica“ und „Coming soon…“ zu sehen – mehr allerdings leider nicht. Was genau da „bald“ auf uns zukommt, also ob es sich etwa um neue Kameras, lediglich neue Filme oder doch etwas ganz Anderes handelt, lässt sich daraus nicht ablesen.

Was würdet ihr euch von Yashica wünschen? Habt ihr noch Vertrauen in den Namen, der mal für eine Analog-Größe stand?

Update 19.18 Uhr: In einer älteren Version dieses Artikels hatte ich geschrieben, dass Yashica noch eine Marke von Kyocera ist. Dem ist nicht mehr so, weshalb ich den Artikel entsprechend aktualisiert habe.

via: PetaPixel | Beitragsbild: Matthew Henry

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Carsten Klatt

Yashica kenne ich noch als preiswerten Ableger von Contax. Ich hatte zu Anlog-Zeiten immer einen Body als Rückfallebene mit im Rucksack. Die Cameras waren zwar aus Plaste, mechanisch aber unkaputtbar. Interessant wäre, wem die Marke jetzt gehört? Immer noch Kyocera? Mich würde wundern, wenn die sich so einen Blödsinn über Crowdfunding finanzieren lassen? Kyocera ist ja seinerzeit aus dem Digitalmarkt ausgestiegen, weil der Innovationsdruck für die kleine Marke zu groß wurde. Kameras sind/waren auch nicht deren Kerngeschäft.

Tessr

Nicht ganz zutreffend: Yashica ist eine uralte japanische Kamera Marke deren Gründung auf das Jahr 1935. zurück geht und von Mittelformat bis Kleinbild alles gebaut haben. Der „Kamerabau“ war das „Kerngeschäft“. Ab den 70’er Jahren kamen dann „Contax“ Kameras in Kleinbild und Mittelformat durch Erwerb der Markenrechte an Contax von Zeiss mit Zeiss Objektiven aus Oberkochen hinzu. Die Contax Kameras waren technisch sensationell und die dazugehörigen Zeiss-Objektive optisch perfekt. Für Kameras aus der anlogen Kompaktbaureihe T3 – T5 werden gebraucht heute Mondpreise bezahlt. In den 80’ern wurde Yashica dann vom Bürogerätehersteller Kyocera übernommen, der sein Investment in das Kamerageschäft mit aufkommen der Digital-Fotographie Anfang der 2000’er Jahre leider einstellte. Die „Contax“ Kleinbild Refelexen lagen zusammen mit den Zeiss Objektiven mit dem Leica R System technisch stets Kopf an Kopf. Leider hat Kyocera im Unterschied zu Leitz mit „Leica“, das Marktpotential des Namen „Contax“ nur nie voll genutzt…

Carsten Klatt

Ich habe 25 Jahre mit Contax und Zeiss fotografiert und kann Deine Einschätzung voll teilen!

Mirko

wenn es ums wünschen geht, eine voll mechanische Yashica nur eben mit Sensor…dürfte auch M42 haben

Carsten Klatt

Wenn dann eine Contax. M42 hätte Charme…

Mirko

hätte ich auch nix gegen

Alfred Proksch

Der Mensch ist lernfähig sagt man. Aber auch das jeden Morgen neue Deppen aufstehen ist richtig.

Als Azubi hatte ich mal eine Yashic Mat 124 G (zweiäugiger 6×6 Rollei Nachbau) mit Weitwinkel und Tele Konverter. Für mich der einzige erschwingliche Weg zum Mittelformat. Kleinbild war eine Asahi Pentax Spotmatik mit 4x M42 Festbrennweiten. Filmpatronen wurden mit Meterware selbst befüllt.

Schade das der Name Yashica für solche Betrügereien verwendet wurde und anscheinend immer noch wird. Wer ist nach dieser Vorgeschichte noch so dumm auch nur einen Euro in dieses Crowdfunding Projekt zu investieren?

Klaus

Yashica Mat 124 G. Das waren noch Zeiten. Steht heute ganz oben in der Vitrine und voll funktionsfähig.

Alfred Proksch

Klaus, herzlichen Glückwunsch meine hat eine Gebirgstour nicht überstanden weil der windige Umhänge Mechanismus versagt hat, echt schade.

Wenn ich einen Wusch frei hätte wäre es eine digitalisierte Rollei 35, einfach alles wie analog aber statt Film ein Vollformat Sensor hinten dran! Kein Display, kein Video, keine Bildübertragung zum Smartphone oder sonstige elektronische Spielereien. Als Dateiformat RAW und fertig.

Auch ein digitalisierte Minox 35 GT käme in Frage.

Klaus

Da hilft nur noch eine LEICA M-D. Meine Königin unter den Kameras. Genau deswegen.

Alfred Proksch

Auf die Frage Jonathans was ich mir von Yashica wünschen würde käme spontan „ein quadratischer Sensor“ als Antwort.

Das wäre DAS Alleinstellungsmerkmal. Hier müsste der Kunde wenn er KEIN Quadrat möchte selbst zuschneiden. Bis jetzt wird ein Format Sensor auf Quadrat beschnitten“ was ein großer Unterschied ist. Bitte nicht den Spruch Quadrat ist Quadrat bringen denn der ist nicht stimmig.

Als Denkansatz sehe ich einen 36x36mm Sensor und davor L-System Objektive. Wenn das Gerät eine „Würfelform“ hätte wäre das der Punkt auf dem „I“. Oben drauf ein beweglicher Sucher und fertig ist die Innovation schlechthin.

N1USER

Machte das Format 24x36mm beim Film noch einen gewissen Sinn, ist es im Digitalzeitalter völlig unnütz. Ein quadratischer Sensor würde unendlich viele technische und fotografische Möglichkeiten eröffnen, weshalb ich bis heute absolut nicht verstehen kann, warum ich für Hochformatfotos erst artistische Verrenkungen machen muss, was mit zunehmendem Alter auch nicht einfacher wird.

Frenger

Der quadratische Sensor müsste eigentlich die nächste Innovation bei Smartphones sein. Dann wäre das Problem mit den Hochkantvideos gelöst.

Tomk

👍

Udo

In der Zeit in der die japanischen Contax Kameras entstanden gehörte Yashica zum Kyocera Konzern.Dieser hat bis heute die Namensrechte an Contax.Weshalb Zeiss seine neueste Kamera Als Zeiss Z1 vermarktet.Es ist schade,das der Besitzer der Namensrechte an Yashica den Namen mit einer überteuerten und schlechten Kamera so beschädigt hat.Da ich als alter Kamera Sammler genügend hochwertige Analogkameras besitze habe ich an neuen Analogkameras kein Interesse, aber an guten und preiswerte Filmen für Kleinbild und vielleicht sogar Mittelformat wäre ich interessiert.

Joachim

Yashica, FX-D, die war nicht schlecht und die Contax ST und 167MT, das war noch was. War so ähnlich im übertragenen Sinne wie Pana und Leica. Meine Lumix LF 1 ist praktisch eine Leica. Wird zwar immer behauptet, die Software wäre bei Leica besser. Auf meinem Bildschirm kann ich das nicht erkennen. Wäre schön, wenn der Name Yashica wieder auftauchen würde. War damals sehr verwundert, dass Zeiss mit Yashica zusammen gearbeitet hat. Eher war ein Zusammengehen mit Pentax erwartet worden. Leider hat Kyocera noch Rechte an der Contax, sonst wäre da Zeiss aktiver geworden. Seis drum. Es wäre schön, wenn eine Digi VF Yashica erscheinen würde. Mit verfeinertem Yashica/Contax Anschluss oder für L-Mount. Wäre eine Überlegung wert.

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