Leica zeichnet Fotografen für Serien über Migration im US-mexikanischen Grenzgebiet und persönliche Erinnerungen aus Transnistrien aus.
Die diesjährigen Gewinner des renommierten Leica Oskar Barnack Award (LOBA) sind bekannt. In der 45. Runde des international bedeutsamen Fotografiepreises setzten sich Alejandro Cegarra und Serghei Duve gegen über 300 Einreichungen durch. Die Preisverleihung fand am 9. Oktober im Leica Headquarter in Wetzlar statt und war Teil der Feierlichkeiten zum Leica-Jubiläumsjahr.
Migration an der US-mexikanischen Grenze
Den Hauptpreis erhielt der in Venezuela geborene und in Mexiko lebende Fotograf Alejandro Cegarra für seine Serie “The Two Walls”. Seine empathischen Schwarzweißaufnahmen beleuchten die dramatische Situation von Migranten und Asylsuchenden im US-mexikanischen Grenzgebiet. “Ich habe von 2018 bis Januar dieses Jahres an der Serie gearbeitet, immer zwischen den Grenzen. Ich wollte mich auf die Menschlichkeit konzentrieren, auf die universellen menschlichen Emotionen”, erklärt Cegarra.

bekannt ist. Am Stadtrand von Piedras Negras, Mexiko 2023. © Alejandro Cegarra/LOBA 2025

eine Migrantin aus Honduras, auf dem Zug, der auch „Die Bestie“ © Alejandro Cegarra/LOBA 2025

verstecken sich in einem verlassenen Haus, bevor sie den Rio Bravo
in Piedras Negras erreichen, Mexiko 2023. © Alejandro Cegarra/LOBA 2025

mexikanischen Kommission für Flüchtlingshilfe (COMAR) auf eine
Asylanhörung. Tapachula, Mexiko 2019. © Alejandro Cegarra/LOBA 2025

Mexiko trägt Ever Sosa seine Tochter auf den Schultern, Mexiko 2020. © Alejandro Cegarra/LOBA 2025
Mexiko wandelte sich in den vergangenen Jahren vom sicheren Zufluchtsort zum Kooperationspartner der einwanderungsfeindlichen US-Politik. Cegarra fokussiert auf Einzelschicksale von Familien, die unter harten und menschenunwürdigen Bedingungen leiden. Aus über 35.000 entstandenen Bildern wählte er 20 für die preisgekrönte Serie aus.
Der 1989 geborene Fotograf lebt seit 2017 in Mexiko. Er arbeitet als freier Fotograf für renommierte Medien wie die New York Times, Bloomberg, National Geographic, The New Yorker, The Washington Post und TIME.
Persönliche Erinnerungen aus Transnistrien
Den Nachwuchspreis sicherte sich Serghei Duve mit “Bright Memory”. Der 1999 in Chișinău geborene Fotograf kam mit einem Jahr nach Hannover und wuchs zwischen deutscher Umgebung und russischer Familienkultur auf. Seine Serie zeigt die familiären Verbindungen zu Transnistrien, einem international nicht anerkannten, nur von Russland gestützten Gebiet.

Tiraspol, Transnistrien, Republik Moldau 2023. © Serghej Duve/LOBA 2025

Tiraspol, Transnistrien, Republik Moldau 2023. © Serghej Duve/LOBA 2025

Tiraspol, Transnistrien, Republik Moldau 2024. © Serghej Duve/LOBA 2025

Tiraspol, Transnistrien, Republik Moldau 2024. © Serghej Duve/LOBA 2025

Militärdienst antritt. Er würde gerne nach Europa umziehen,
Tiraspol, Transnistrien, Republik Moldau 2023. © Serghej Duve/LOBA 2025
“Den Titel für meine Arbeit wählte ich, nachdem mein Großvater im März 2023 verstarb und mir ein Verwandter sein Beileid aussprach – mit genau diesen russischen Worten: ‚Swetlaja Pamiat'”, erzählt Duve. Seine Bilder visualisieren alltägliches Leben zwischen Nostalgie und politischer Teilung.
Die Gewinner wurden von der LOBA-Jury aus Einreichungen ausgewählt, die von rund 120 internationalen Experten aus etwa 50 Ländern vorgeschlagen worden waren. Karin Rehn-Kaufmann von Leica hebt Cegarras besonderen Weg hervor: “Sein Aufstieg in die Hauptkategorie ist ein Novum in der Geschichte des Awards und zeigt, wie fotografische Stimmen wachsen und drängender denn je werden.”
Der LOBA-Hauptpreis ist mit 40.000 Euro plus Kameraausrüstung im Wert von 10.000 Euro dotiert, der Newcomer-Award mit 10.000 Euro und einer Leica Q3. Alle prämierten Serien sind ab sofort im Ernst-Leitz-Museum in Wetzlar zu sehen und werden später auch in anderen Leica-Galerien und auf Fotofestivals gezeigt.
Beitragsbild: Serghej Duve/LOBA 2025
Die Bilder machen mich traurig; esgibt einfach zu viele Ungerechtikeit unter der Menschheit. Zu viele haben zu wenig, Geld, Macht, keine ausreichende Unterstützung, keine Lebensperspektive und werden dadurch zur Flucht aus ihrer Heimat getrieben. Die, die diese Menschen unterstützen, werden dann als Gutmenschen diffamiert, obwohl Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft grade bei religiösen Menschen eines der obersten Gebote sein sollte. Das Gegenteil ist der Fall. Es gibt ja auch Studien die besagen, das nicht religiöse und atheistisch eingestellte Menschen hilfsbereiter sind als religiöse.