Ein motorisiertes Stativ hat für viel Diskussionen gesorgt – und offensichtlich nicht nur im negativen Sinne. Das Benro Theta wurde tausendfach vorbestellt.
Fast 2 Millionen Euro eingesammelt
Vor einiger Zeit hatte ich hier schon über das Benro Theta berichtet, ein neuartiges Stativ, das sich dank eines integrierten Motors automatisch oder sogar per Smartphone-App ausrichten lässt.
Schon zu dem Zeitpunkt, nur einen Tag nach Start der Crowdfunding-Kampagne, hatte Benro ein Vielfaches des nötigen Betrags zur erfolgreichen Finanzierung eingesammelt. Jetzt neigt sich die gut sechswöchige Phase dem Ende zu und das Benro Theta ist nach wie vor ein riesiger Erfolg.
Offenbar kein Exemplar-Limit
Noch acht Tage verbleiben interessierten Fotografen, um das Benro Theta zu einem reduzierten Preis vorzubestellen. Dabei scheint es übrigens kein echtes Limit für die Zahl der rabattierten Exemplare zu geben, denn Benro erhöht dieses stetig manuell. So habt ihr die Wahl aus folgenden Paketen (Preise zuzüglich Versand):
- Theta, bis 155 Zentimeter, 1,25 Kilogramm, 318 Euro
- Theta Max, bis 170 Zentimeter, 1,65 Kilogramm, 364 Euro
- Theta + Theta Max, 654 Euro
- Theta Max + Polaris Astro Edition, 1.227 Euro
Solltet ihr euch für das Benro Theta begeistern können, habt ihr noch bis zum 21. April Zeit, die Crowdfunding-Kampagne auf Kickstarter zu unterstützen. Eine Auslieferung verspricht Benro für alle Pakete schon ab Juni 2023 (was mich auch vermuten lässt, dass der Hersteller die Finanzierung zur Realisierung des Projektes gar nicht benötigen würde, sondern es hauptsächlich zu Werbezwecken benutzt hat).
Benro lässt Community mitbestimmen
Allerdings scheint die Massenproduktion noch nicht angelaufen zu sein. Erst gestern hat Benro nämlich die Ergebnisse einer Umfrage unter den Unterstützern veröffentlicht, die Einfluss auf das Design nehmen konnten. Falls die Kampagne noch die zwei Millionen US-Dollar knacken sollte (wonach es sehr aussieht), verlängert sich die Garantie übrigens von einem auf zwei Jahre.
Für mich ist klar warum das Stativ ein Erfolg sein muss: Motörchen, Sensörchen, mit dem Smartphone daneben stehen und daddeln – genau das trifft die „moderne“ Kundschaft zu 100%.
Ich stelle mir gerade einen Wintermorgen im Hochgebirge bei minus 25° vor. Glaubt jemand das das wunderbare technisierte Stativ noch funktioniert? Das mit Handschuhen die Tasten bedient werden können? Die Kamera/Objektive/Akkus waren in der Wärmetasche, die sind einsatzbereit – das Stativ hat garantiert nicht darin Platz.
Allerdings muss ich zugeben das mit ein klein wenig Einarbeitung im Normalfall ein recht ordentlicher Zeit- Komfortgewinn einhergeht. Ausprobieren werde ich das Ding wenn mein Grossist eines auf Lager hat.
Wintermorgen mit -25°C?
Da sag ich: Guten Morgen!?? Sowas kannst Du heutzutage mit der Lupe suchen – minus 10° waren in der auslaufenden Wintersaison schon eine Seltenheit.
Beste Grüße aus den Österreichischen Bergen,
ccc
Servus ccc
leider ist das in den letzten Jahren schon so! Bei uns gibt es einen Landschaftsgärtner mit vollen Auftragsbüchern weil er sich auf „Trocken Bepflanzung“ spezialisiert hat. Bewässert wird nur noch mit im Boden verlegten „Lochschläuchen“ und Wasser aus den neu gebauten Zisternen.
Der große See vor meinem Garten hat seit 3 Jahren zu wenig Wasser – im Sommer ist der „Strand“ um einige Meter breiter als sonst um diese Zeit üblich. So wie ich das sehe sollten sich die Verantwortlichen eher schnell um den zukünftigen pragmatischen Umgang mit diesen Fakten kümmern als irgendwelchen Ideologien nachzuhängen.
Gruß aus Bayern
Motoren, Sensoren, automatisches Ausrichten ist mir persönlich komplett schnuppe. Mich interessieren vier Sachen bei einem Stativ:
Ich habe mir vor Jahren das Rollei C6i gekauft. Preis-Leistungstechnisch ein wirklich guter Kauf, aber letztlich bin ich mit dem Stativ leider nur mittelmäßig zufrieden und dauerhaft auf der Suche nach einem bezahlbaren Stativ, dass alle Kategorien abdeckt. Das Rollei ist mit 1.6kg schon schwer, aber es dauert einfach länger bis man es aufgebaut hat. Da überlege ich mir dreimal, ob ich jetzt mit dem Stativ fotografiere…
Das Peakdesign Travelpod geht in die richtige Richtung, ist mit aber gemessen am Preis doch ein Ticken zu schwer (600 € für die Carbon Version bei 1.3 KG)
Für mich sieht das eher nach Spielerei als nach einem sinnvollen Nutzen aus. Ist die Automation des Tripod für Milkywayfotografie geeignet? Ich vermute mal eher nicht. Welchen Nutzen habe ich dann mit dem Stativ? Ausser, dass ich mal wieder eine App brauche, um die Socials zu bestücken von denen ich nicht leben kann.
Wenn da Stellmotoren in den Streben verbaut sind frage ich mich, wie diese auf einen Einsatz im Gebirge, am Strand oder Bachbett reagieren. Ich gehe mal davon aus, dass das Stativ für den robusten Outdooreinsatz eher nicht gedacht ist.
Gut finde ich es dennoch, wenn sich auch heute Menschen Gedanken machen um etwas zu verbessern oder entstehen zu lassen, auch wenn ich es nicht unbedingt benötige.
Oft wird der wahre Nutzen erst nach einem persönlichen Test offensichtlich. Ich habe es bestellt. Denn was Peak Design, Rollei, Gitzo, Manfrotto so an modernen u leichten Stativen haben, ist für mich kaum der Rede wert.
Ich habe 2 schwere Benötige Stative und mit Verarbeitung und Ideenumsetzung sehr zufrieden. Auch auf den flachen Kopf bin ich gespannt.
Cat so ist es.
Stative in der Praxis! Deswegen steht vor dem Aufnahme Tisch ein fettes Säulen Stativ mit Auslegern. Für die Mittelformat und die M jeweils ein dazu passendes Produkt. Wäre ich jetzt der Schwammerl und Beeren Fotograf hätte ich ein viertes spezialisiertes Stativ für diese Aufgaben.
Hobbyisten wollen das EINE Stativ für alles – genau so wie das EINE Systemkamerasystem das alles können soll – war schon immer so!
Ich mache viele 360 Kugelpanos und da ist so etwas eine wirklich Hilfe, falls es wirklich 100% Automatisch korrekt stehen kann
Natürlich kann man auch das ganze manuell machen wie die letzten Jahre zuvor auch. Aber bei 20-30 Bildern je Auftrag ist es eine wirkliche Hilfe