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Bildbearbeitung in der Makrofotografie: Optimierung und kreative Effekte

Kreative Effekte in der Makrofotografie

Makrofotografie muss nicht immer nur gestochen scharf und realistisch sein – mit kreativen Effekten könnt ihr euren Bildern eine besondere Stimmung oder sogar eine abstrakte Bildsprache verleihen.

Unschärfe und Vignette bewusst einsetzen

Eine gezielte Unschärfe, etwa durch eine offene Blende oder durch nachträgliche Bearbeitung, lenkt den Blick auf das Wesentliche und erzeugt eine träumerische Bildwirkung. Eine Vignette, also das leichte Abdunkeln der Ränder, verstärkt diesen Effekt, indem sie die Aufmerksamkeit stärker auf das Motiv im Zentrum lenkt.

Durch eine Vignette und etwas mehr Unschärfe an den Rändern wird der Fokus noch stärker auf die Kreuzspinne in der Mitte gelenkt.

Farb- und Lichteffekte nutzen

Auch Farbverschiebungen, warme oder kühle Tonungen oder gezielte Lichteffekte wie Sonnenstrahlen lassen sich in der Nachbearbeitung einsetzen. So könnt ihr eure Makros stimmungsvoller gestalten und eure persönliche Handschrift einbringen.

Die einen finden es kitschig, die anderen schön: eine nachträglich hinzugefügte Sonneneinstrahlung.

Schwarzweiß für abstrakte Bilder

Die Umwandlung in Schwarzweiß nimmt die Ablenkung durch Farbe heraus und rückt Formen, Strukturen und Kontraste in den Vordergrund. Besonders bei detailreichen Makros entstehen dadurch abstraktere, fast grafische Darstellungen, die einen ganz eigenen Reiz entfalten.

Danke, dass ihr bis hierhin dabei wart

Zum Abschluss ein dickes Dankeschön an euch alle – fürs Mitlesen, Mitreden und Mitmeckern! Ja, auch die Kritik ist angekommen, und ich gebe zu: dank euch habe ich so manches Aha-Erlebnis gehabt und selber dazugelernt. Genau das macht’s ja spannend – dass wir hier nicht nur Bilder schärfen, sondern auch unseren Blick. Also bleibt neugierig, haltet die Augen offen für die kleinen Wunder da draußen und denkt dran: egal ob ihr euch als Makro-NinjasBlümchen-Paparazzis oder Fokus-Stacking-Zauberer versteht – Hauptsache, ihr habt Spaß dabei!

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Thomas Nordsee

Verehrter Jürgen,
Danke für den Artikel – ich bin in der Makrofotografie nicht zu Hause. Deshalb formuliere ich es bewusst als Frage: du verwendest den Begriff Mikrokontraste… hatten wir nicht hier im Forum eine engagierte Diskussion um diesen Begriff? Wurde nicht von Experten der Impuls gesetzt, dass es keine Mikrokontraste gibt? Vielleicht hilft jemand weiter?
Also eine ehrliche Frage meinerseits…

Rolf Kleinert

Ja, richtig ist, das in den 60er Jahren Zeiss diesen Begriff zum ersten Mal verwendete. Phyikalisch war von Anbeginn klar, das es den “Microkontrast” nicht gibt. Es war im Zuge einer Werbemaßname eingeführt worden. Man sollte insb. in Fachkreisen bei sehr feinen Strukturen und derren Wiedergabe auch von Feinststrukturen schreiben oder sprechen. Auch wenn einige sog. Testlabore diesen Begriff gerne nutzen, ändert dies nichts an der Tatsache einer Falschaussage. Etabliert – ja, legitim eindeutig Nein.

Thomas Nordsee

@Jürgen@Rolf K.: Danke für eure Erklärungen… ich kenne nur die wichtigsten Details der Kameras und der Optiken… insofern ist ein eher emotionsloser Austausch auch über solche Randthemen für mich viel wert. Horizonterweiterung… gern genommen!

Rolf Carl

Bei DxO PL ist der Regler sogar so genannt: Es gibt Regler für den Kontrast und den Mikrokontrast. Letzterer passt nicht zu jedem Bild, aber wie oben schon geschrieben, lassen sich damit feinste Details noch hervorheben. Flächen (Bokeh) sollte man dabei aber aussparen, denn da verstärkt sich das Rauschen. Der normale Kontrast verstärkt hingegen die Wirkung von hellen und dunklen Bildteilen, vergrössert also auch den Dynamikumfang.

Thomas Nordsee

Ich bin gerade zu Hause am verhandeln… mein Silberlöckchen plädiert für DxO… ????

Rolf Carl

Es ist ja bald die Cyber Week, Wenn der Preis stimmt, kaufe ich die neuste Version.

Thomas Nordsee

Gut. Dann habe ich keine Ausrede mehr… Ich werde dann wohl umsteigen…

Mirko

Moin Thomas, mit was “entwickelst” Du momentan deine Bilder? Du kannst dir ja DXO zum testen runterladen, falls es dir gefällt dann kaufst Du dir die Lizenz.

Thomas Nordsee

Lightroom. Aber ich habe DxO schon ausprobiert… und was soll ich sagen, lieber Mirko: es gefällt. Ich bin nur so „anhänglich“. Aber Schluss jetzt mit dem Abomodell von Adobe.

Mirko

Dann drücke ich Dir die Daumen auf ein schönes Angebot 👍

Rolf Carl

Insgesamt sehr guter Artikel um die Möglichkeiten der Bildbearbeitung aufzuzeigen. Aber – Mich stört die Aufmunterung zum Gebrauch von KI und sonst unlauteren Mitteln, die für mich klare Bildmanipulationen sind. Störende Bildelemente zu entfernen gehört für mich in diese Kategorie. Sensorflecken sind kein Problem, für private Fotos vielleicht noch den schwarzen Fleck einer Fliege, aber ein ganzes Blatt wie im Beispiel zu entfernen ist ein Nogo, wenn man einen Funken Fotografenehre hat. Leute, lernt fotografieren! Vor allem bei ruhigen Motiven hat man doch Zeit, auch auf den Hintergrund zu achten und vielleicht etwas den Standort zu verschieben, wenn ein Blatt stört. Bei Naturfotografie-Wettbewerben ist nur das Entfernen von Sensorflecken erlaubt, alles andere ist Manipulation und wird disqualifiziert. Dann das nachträgliche Unscharfstellen mit der Software, wozu? Man kann doch schon bei der Aufnahme etwas experimentieren und auch mal etwas unscharf stellen, wie ich es im folgenden Foto gemacht habe. Ist einfach mal etwas anderes: https://www.rolfcarlnaturfotografie.ch/flora-und-pilze?pgid=kseglqjw-4a9b48aa-ecf3-4c2c-ab72-4519cc55656e Früher hat man auch noch Vaseline auf das Objektivglas geschmiert und einen ähnlichen Effekt erreicht. Aber alles, was direkt als RAW aus der Kamera kommt, ist massiv wertvoller als KI-generierte Reparaturen. Das lässt einfach mein Stolz nicht zu. Aber jedem das Seine: Guter Fotograf oder guter… Weiterlesen »

Rolf Kleinert

Nun – unlauter, also nicht legitim, nicht fair, Falsch – muss etwas genauer Betrachtet werden. In Bezug auf Wettbewerbfotografien, bei der der Ausschluss von manupulierten Fotos Vorgabe ist stimmt dies. Desweiteren, und dies halte ich für entscheidender – Pressefotografien. Ansonsten bei einer rein persönlichen Bearbeitung besteht kein Unlauterer Vorgang. Man sollte beachten, das selbst die sog. RAW´s schon “Änderungen” also einer Manupulation unterliegen. Das kann im Extremfall dazu führen, bei Nachtaufnahmen der Sternenhimmel ohne Stern erscheint. Seit den ersten Fotografien wurden Fehler retuschiert. Dazu konnte auch ein Blatt gehören. Diese wirklich schwierige Arbeit einer Retusche, die kaum bis nicht mehr sichbar waren, sind waren die hohe Schule innerhalb einer Fotografen/inen Ausbildung. Natürlich kann, wie bei dem dargestellten Foto durch defokussieren eine Änderung vorgenommen werden. Nur – dies geht eben nur global. Wenn sich eine Bildidee bei der ersten Sichtung ergibt, diese per Software umsetzen läßt – was spricht ( ausserhalb der benannten Bereiche) dagegen. warum sollte man sich selber beschränken? Vaseline – einen ähnlichen Effekt – ist eben unter Umständen nicht der Effekt der angestebt wurde. Insb. im privaten Bereich ist / kann Fotografie eine persönliche Umsetzung des Empfinden sein. Mehr Werkzeuge die der Fotograf/in zur Verfügung hat bedeutet eben… Weiterlesen »

Rolf Carl

Gut, in den heutigen Zeiten von Fake-Fotos und KI ist Manipulieren ja schon längst in der breiten Masse angekommen, das lässt sich vermutlich nicht mehr änderen. Und ja, auch früher wurde schon retuschiert, davon waren ja auch berühmte Pressefotos betroffen, und bei einigen zweifelte man an der Echtheit. So einfach wie heute mit der KI war es aber noch nie, und dann wird natürlich beschissen, was das Zeug hält. Auch bei Pressebildern bin ich unterdessen sehr kritisch, wenn sie zu interessant oder perfekt sind, um wahr zu sein. Interessant, was man alles macht, um besser dazustehen als die anderen, und verboten ist es ja nicht. Ich frage mich einfach, wie befriedigend es persönlich für einen ist, wenn man sich auf diese Art Vorteile verschaffen muss, um auch mal Anerkennung zu erhalten. Für mich besteht ganz klar ein beträchtlicher Unterschied zwischen einer Bearbeitung im normalen Rahmen, also ohne die Aussage des Fotos zu verändern, und z.B. dem Zufügen oder Entfernen von ganzen Elementen, wie das störende Blatt im Beispiel, oder dem Auswechseln das Himmels. Wenn das an Wettbewerben erlaubt wäre, würde ich ganz sicher nicht mehr teilnehmen. Ein Foto ist einiges mehr Wert, wenn man einen Ort mehrere Male besucht und… Weiterlesen »

Rolf Carl

Übrigens passend zum Thema kommt heute Abend auf Arte eine Doku: “KI: Der Tod des Internets”. Es geht um gefälschte Bücher auf Amazon, Automaten-Musik auf Spotify, nichtssagende Ratgeber auf Google und synthetisch erzeugte Bilder. Viel Spass!

Rolf Kleinert

richtig ist, das mit einer KI es deutlich schneller und zuverlässige ( im Sinne der Logik ) Änderungen geben kann. In wie fern es im Verhälnis der Anzahl der Fotografien zu unzulässige Manupulationen kommt weiss niemand. Auch Sie nicht. Das man bei Bild Veröffentlichungen kritsch sein sollte steht ausser Frage. Es gibt jedoch auch noch die sog. seriösen Medien. In Anbetracht der heutigen Kontrollmöglichkeiten darf man hier jedoch von durchweg den Tatsachen entsprechenden Abbilder sprechen. Das ” besser dazustehn ” halte ich für Unhaltbar in der Quantität. In Anbetracht der Milllionen von Bildern die jede Sekunde dem Netz übergeben werden, dürften die ” Besser zu Stehenden ” in der Minderheit sein. Die Ihrerseits genannten ” Super Fotografen “, also die in der deutlich in Öffentlichkeit stehenden, werden heute schon genau analysiert. Sofern – … wie das heute oft getan wird ” entbehrt jeder Grundlage. Den privaten Fotografen/in eine Charakterschwäche vorzuwerfen ist mehr als fragwürdig. Einen fotogenen Ort mehrfach aufzusuchen ( Adam Amsel ) um die besten Gegebenheiten vorzufinden ist eine positve Arbeitsweise. Nur – das bedeutet noch lange nicht, das das ” Erstbeste ” als negativ zu bezeichnen. Auch dann nicht, wenn der Fotograf/in mit einer KI arbeitet. Auch hier… Weiterlesen »

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