Canon Kameras Marktgeschehen

Canon: Diese Patente machen Kameras hoffentlich bald besser

Welche Verbesserungen halten bei Canon-Kameras in Zukunft Einzug? Das sagen Patente leider nicht mit Sicherheit, aber sie zeigen eine Möglichkeit.

Schwenkbarer Kamerasucher

Canon treibt die Entwicklung von Kameras mit flexiblen Display-Optionen weiter voran. Wie dieses Ende letztes Jahres veröffentlichte Patent nahelegt, evaluieren die Japaner derzeit eine kompakte, integrierte Lösung für einen schwenkbaren elektronischen Sucher in spiegellosen Systemkameras.

Bislang sind schwenkbare Sucher vor allem in Form externer Elektronik-Sucher erhältlich, die über den Blitzschuh angeschlossen werden. Durch die Integration des schwenkbaren Mechanismus direkt ins Kameragehäuse ließe sich laut Patent eine sehr kompakte Bauform realisieren. Zudem werde durch die direkte Integration eine bessere Wetterabdichtung möglich, was die Alltagstauglichkeit weiterhin steigern würde.

Der mögliche Schwenkbereich des Suchers soll flexiblere Perspektiven und Aufnahmeeinstellungen erlauben, etwa für Makro- oder Astrofotografie. Um Kabelbrüche durch Überlastung beim Schwenken zu verhindern, ist ein spezieller Entlastungsmechanismus Teil der Patentanmeldung.

Bislang bieten nur wenige Modelle wie die Lumix GX8 von Panasonic einen integrierten, schwenkbaren Sucher. Sollte Canon hier aktiv werden, wäre dies eine interessante Bereicherung des Marktes, welche die Flexibilität beim Fotografieren spürbar erhöhen könnte.

Kürzlich hatten wir tatsächlich schon über ein weiteres Patent von Canon berichtet, das sich ebenfalls mit schwenkbaren Elementen einer Kamera beschäftigt, allerdings auf eine ganz andere Weise. Mithilfe des vorgestellten Konzeptes sollen sich nämlich Tilt-Shift-Objektive leichter bedienen lassen.

Haptisches Feedback

Zwei recht frische Patentanmeldungen beschäftigen sich mit Kameras mit haptischem Feedback in den Griffen. Ziel ist es, den fehlenden mechanischen Auslöse-Klick bei Kameras mit elektronischem Global Shutter zu ersetzen.

In den Anmeldungen werden zwei Methoden beschrieben: Ein Piezo-Motor, der von Gummi isoliert ist, um Verwacklungen zu verhindern. Und ein rechteckiger Motor unter der Gummibeschichtung der Griffe, um die Vibration direkt an die Finger weiterzugeben.

Laut Canon geht es darum, dem Nutzer auch in geräuscharmen Umgebungen ein Feedback auf seine Bedienung zu geben. Bei Kameras ohne mechanischen Verschluss und schnellem EVF könnte das fehlende Klick-Feedback sonst übersehen werden.

Die Patente zeigen die Kameragriffe einer 1-Serie mit zwei Motoren. Doch die Technologie wäre auch für andere Kameras mit Global Shutter denkbar, bei denen das haptische Feedback den fehlenden Auslöse-Klick ersetzen könnte.

Neuartige Pixel-Strukturen für HDR-Sensoren

Canon hat in letzter Zeit auch gleich zwei Patentanmeldungen für neuartige Pixelstrukturen eingereicht, die sich von den üblichen Canon-Sensoren unterscheiden. Ziel ist es, kostengünstige HDR-Bildsensoren mit Dual-Pixel-Autofokus zu entwickeln.

In der ersten Anmeldung geht es um einen Sensor mit standardmäßiger Pixelanordnung, der in Bereiche hoher und niedriger Empfindlichkeit aufgeteilt ist, um den Dynamikumfang zu erhöhen.

Die zweite Anmeldung zeigt eine ungewöhnliche Subpixel-Struktur mit zwei länglichen Subpixeln, die den Hauptpixel umgeben. Alle drei Subpixel weisen unterschiedliche Empfindlichkeiten auf. Laut Canon ist dies eine neue Möglichkeit für HDR-Bildgebung.

Kamerafunktionen verändern sich mit Ausrichtung

In dieser Patentanmeldung beschreibt Canon eine Möglichkeit, die Funktion von Objektivtasten abhängig von der Ausrichtung der Kamera anzupassen.

Bei schweren Objektiven in Handhaltung können sich die Tasten in bestimmten Kamerahaltungen an ungünstigen Stellen befinden. Durch die automatische Umbelegung bleiben wichtige Funktionen wie Augen-AF immer unter demselben Finger.

Im Patent werden zwei Tasten gezeigt, die je nach Kamerahaltung die Funktionen tauschen. So behält der Fotograf die gewohnte Muskelgedächtnis-Bedienung bei, auch wenn sich die Ausrichtung der Kamera und des Objektivs ändert.

Laut Canon wäre das auch für Portrait- und Studiolinsen nützlich, bei denen man häufiger die Haltung wechselt. Eine Taste bliebe dann immer an der gleichen, leicht erreichbaren Stelle.

Wie immer gilt bei solchen Patenten: Es ist absolut nicht gesichert, dass die Ideen in den kommenden Kameras Anwendung finden. Vielleicht verschwinden sie auch wieder in irgendeiner Schublade. Als besonders praktisch im Alltag erscheinen mir das haptische Feedback und die automatische Umorientierung der Funktionstasten und würde mir wünschen, dass auch andere Hersteller über ähnliche Funktionen nachdenken. Was meint ihr?

via: Canonwatch | Canonwatch | Canonwatch | Canonwatch | Beitragsbild: Omar Tursić

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joe

Alles wunderbar, aber warum das mit der Rückmeldung einfach machen, wenn es auch kompliziert funktioniert. Es würde reichen, wenn im Display ein kleiner roter, blauer oder was auch immer für eine Farbe, Punkt aufleuchtet, dann gäbe es auch nicht das Problem mit dem Verwackeln!

Rüdiger

Das gibt’s ja längst. Z. Bsp. als weißer Rahmen, der kurz im Sucher aufblitzt. Auch kann man ein Auslösegeräusch auf dem Lautsprecher ausgeben.

Ob das haptische Feedback den Aufwand lohnt, bezweifle ich. Aber mit dem Patent hält man sich die Möglichkeit offen und schränkt andere ein.

Sabrina

Zitat:
Durch die Integration des schwenkbaren Mechanismus direkt ins Kameragehäuse ließe sich laut Patent eine sehr kompakte Bauform realisieren.“

Überholen ohne einzuholen.

Ich habe mir die EOS M3 damals vor fast 8 Jahren übrigens mit Aufstecksucher gekauft. Der ist schwenkbar und das bietet einige Vorteile.

Und morgen kommt das neue Patent mit dem überarbeiteten Batteriegriff.

Sabrina

Positiv sehe ich, dass Canon endlich was im Bereich HDR macht.

Allerdings fürchte ich, dass dies eher bei Überwachungskameras oder in anderen technischen Gebieten zum Einsatz kommt. Für den Bereich der Freizeitfotografie ist es ein bissel zu spät. Da sind immer weniger Leute bereit, Riesenklötzer zu schleppen, wenn es das Smartphone auch bringt.

Ich

„… wenn es das Smartphone auch bringt.“

WENN… genau das ist das Problem.

Sabrina

Es ist das Problem der großen Kameras.

Conny

Bitte Fakten zu Deiner Aussage!

Bei SP werden HDR Bilder vor allem nach folgendem Schema erzeugt

Bei Aktivierung der HDR Funktion erfolgt automatisiert eine Belichtungsreihe die dann intern zu einem fertigen Bild berechnet werden.
Ist vorwiegend eine SW Funktionalität und keine Kamera HW seitige.
Taugt nicht bei bewegten Motiven.

Das gleiche geht bei modernen DSLM genauso intern zum JPEG oder auch manuel über Belichtungsreihen in RAW danach extern in der Postbearbeitung in best möglichen Qualität und Auflösung.

Alfred Proksch

Wie genial schwenkbare Sucher sind genieße ich an der Fuji GFX100 und am Visoflex Sucher bei meinen M Kameras. Ist beim M-System im Makrobereich oder bei adaptierten Objektiven auch dringend nötig.

Wie ich mich erinnern kann gab es einen fest eingebauten schwenkbaren EVF Sucher schon in der Spiegellosen Samsung NX30 DSLM Kamera!

Das mit der Rückmeldung am Handgriff kann ich nicht nachvollziehen – wo soll da ein Vorteil sein?

Neuartige Pixelstrukturen erwecken bei mir eher heftiges Interesse! Je nach dem was da Priorität hat könnte das die Abbildungsqualität erheblich verbessern.

Mal sehen was da in „Serie“ geht – spannend, spannend!

Sebastian

Als stiller Mitleser möchte ich der Kommentar-Community hier nun doch einmal mein Beileid ausdrücken. Die Kommentar-Sektion ist mittlerweile eigentlich nur noch ein Smartphone-Sabrina vs. Rest. Sobald Sabrina hier einen Kommentar (über deren Gehalt möchte ich mich nicht äußern) absetzt, geht es hier rund. Keiner ist „erwachsener“ als der andere. Da hat man echt keine Lust mehr, die Zeit in einen relavanten Kommentar zu investieren. Keine Ahnung, ob dieser Kommentar das Licht der Welt erblickt. Ich verabschiede mich wieder in die stille Mitleserschaft und wünsche weiterhin fröhliches „Trollen“.

joe

Basti, ganz schwache Nummer. Was wolltest Du mit diesem Post bezwecken? Hälst dich für einen ganz Schlauen?

Lilaleicabär

Warum war das nur klar, dass du dich angegriffen fühlst 😂🤡

joe

Kannst du nicht lesen? Probier’s einfach nochmal!

J.Friedrich

😉 Bitte, einen „relavanten“ und gut gereiften Camembert das Licht der Welt erblicken lassen, bitte! 😉

Thomas Müller

Sebastian, ich bedaure es wirklich sehr, dass wir Dich, als stillen Mitleser, nicht besser unterhalten. Um das zu ändern gibt es eigentlich nur zwei Lösungen: 1. Lies es einfach nicht, oder 2. trage selbst etwas Inhaltliches zur Diskussion bei. Besonders erwachsen ist es nämlich nicht, selbst nichts zu leisten, dafür aber andere als Trolle zu bezeichnen. Es ist aber immerhin noch besser als das Verhalten anderer „stille Mitleser“, die sich hier mangels Mut eine eigene Meinung zu vertreten gar nicht melden, sich aber dafür bei „Papa Mark“ oder „Papa Jonathan“ hintenherum über einen Diskussionsverlauf und/oder über Foristen beschweren. Zu denen fällt mir nur der Spruch ein, „der grösste Schuft im ganzen Land ist und bleibt der Denunzia…….“

Thomas Müller

„Diese Patente machen Kameras hoffentlich bald besser“
Diese Hoffnung muss ich leider zerstören. Patente haben noch nie Kameras oder andere Produkte verbessert. Wenn schon, dann waren es immer die Erfindungen, die hinter Patenten oder Patentanmeldungen stecken,

Johannes Pottfay

Den haptischen Feedback fände ich für mich sinnvoll.
Dieses Feature wird zunehmend auch in anderen Geräten wie Smartphone, Computermaus, Fitnesstracker usw. eingesetzt. Warum also nicht in Kameras. Mir passiert gelegentlich beim lautlos Fotografieren, dem fehlenden Feedback geschuldet, dass ich öfter auslöse als gewollt.

Wenn sich durch neue Pixelstrukturen bessere Ergenisse erzielen lassen, bitte gerne.

Den schwenkbaren Sucher würde ich mir nicht wünschen. Da wäre mir ein Klapp-Schwenk-Mechanismus für das Display, so wie es z.B. die A7RV hat, wesentlich lieber.

Den Rest würde ich ebenfalls nicht benötigen.

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