Wahrscheinlich der Traum eines jeden Lego-Bastlers: Dinge erschaffen, die man auch wirklich benutzen kann.
Lego-Kameras waren bis jetzt eher Staubfänger
Hier im Blog habe ich immer mal wieder über Kameras aus Klemmbausteinen geschrieben. Auf der Plattform Lego Ideas, auf der Fans Set-Ideen einreichen können, finden sich immer mal wieder Vorschläge für Nachbauten existierender Modelle. Dass sie jemals Realität werden, ist angesichts der Notwendigkeit von Lizenzabkommen häufig leider unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich.
Anfang des Jahres hat Lego etwa eine Polaroid auf den Markt gebracht, die tatsächlich “Fotos” ausspuckt – die aber wie der Rest aber ebenfalls nur aus Kunststoff bestehen. Kurz zuvor ging ein Paket an den Start, aus dem sich unter anderem eine Analogkamera zusammenbauen lässt. Das Projekt von Zung Hoang macht jedoch eine Sache völlig anders als der Rest, denn mit diesem lassen sich tatsächlich Bilder auf eine echte Filmrolle aufnehmen.


Der kanadische Fotograf und Bastler hat eine komplett aus Lego-Teilen bestehende, voll funktionsfähige 35mm-Filmkamera entwickelt und bei Lego Ideas eingereicht. Die ZH1 getaufte Kamera hat bereits rund 9.000 Unterstützer gefunden. 10.000 braucht es, damit Lego überhaupt darüber nachdenkt, das Set zum Verkauf anzubieten, gesichert ist das aber nicht.
Lichtdichte Verpackung
Die größte Herausforderung bei der Entwicklung war es laut Hoang, den Kamerakörper lichtdicht zu gestalten. Durch die bunten Bausteine und Lücken zwischen den Teilen drang anfangs Licht ein und überbelichtete die Filme. Nach mehreren Tagen gelang es Hoang schließlich, die Kamera abzudichten, ohne die Portabilität zu beeinträchtigen.




Die ZH1 besteht aus 595 Teilen und ist mit einem Auslöser, Filmtransport, Aufwickelspule, Spannhebel mit Entriegelung, Vollbild- oder Halbbildmodus und Zubehörschuh ausgestattet. Das Hauptobjektiv basiert auf einem existierenden Vergrößerungsstück, während eine spezielle Lochblende einzigartige Effekte erzeugt. Mit Abmessungen von 10 x 25 x 12 Zentimetern ist die Kamera angenehm kompakt, 500 Gramm klingen gemessen daran aber nach einem stolzen Gewicht.
Verträumte Beispielbilder
Die mit dem Prototyp aufgenommenen Bilder auf Hoangs Instagram-Account zeigen einen verzerrten, traumhaften Look, ähnlich wie bei abgelaufenen Einwegkameras oder Lochkamera-Aufnahmen mit starker Vignette. Das nostalgische Design wird durch das traditionelle Lego-Logo von 1934 unterstrichen.






Auch wenn das Projekt voraussichtlich die erforderliche Zahl an Unterstützerstimmen bekommen wird, fürchte ich, dass die ZH1 wohl niemals in der Form ein kaufbares Produkt werden wird, sondern eher ein Proof-of-concept bleibt. Würdet ihr es euch anders wünschen?
Warum sollte ich mir eine Polaroid oder sonstige Kamera aus Klemmbausteinen, oder sogar aus qualitativ schlecht gewordenen und völlig überteuerten Lego-Steinen kaufen (von bauerfahrung kann ja keine Rede sein), wenn es die analogen Modelle für 20€ bei ebay gibt?!
Weil man für die LEGO-Kamera Ersatzteile bekommt. 😉
Tolle Bilder – oder etwa nicht?
Lieber Peter,
keine Kritik!
Diese Knipse fängt mit “L” an, mach da jetzt mal, gegen eine kleine Gebühr versteht sich, noch einen roten Punkt drauf, dann wird die die Z9 der Vitrinenschlager. Aber man sollte es nicht übertreiben, eine zusammenbaubare Umverpackung wäre nach Ansicht von meinereiner dann zu viel des Guten.
natürlich würde ich die kaufen, auf jeden Zug mit aufspringen 📸 Es gibt zahlreiche einfache alte Knipsen für einen Zehner bei Ebay zu kaufen, Drogeriefilm rein, ritschratsch und fertig. Dann den Film auf E6 entwickeln lassen und Spaß haben … 📸
Richtig, lieber Mirko, nur leider auch vollkommen falsch!
Darum geht es den Jüngern der Lego-Religion auch überhaupt nicht, es ist ein voll funktionsfähiges Spielzeug, den Vergleich zu einer Kameramarke erspart sich der Vorsichtige jetzt!