Die aktuelle Generation der Gimbalkamera hat bereits viele Fans. Kann der Nachfolger an diesen Erfolg anknüpfen?
Leak zeigt Dual-Kamera-System
Erstmals sind Prototyp-Bilder der noch unangekündigten DJI Osmo Pocket 4 aufgetaucht, die eine deutliche Abkehr vom bisherigen Design zeigen. Die von DroneXL veröffentlichten Aufnahmen stammen vom Tippgeber Jasper Ellens und enthüllen ein Dual-Kamera-System anstelle der bisher verwendeten Einzelkamera.


Die Bilder zeigen zwei unterschiedliche Kameramodule: eine größere Hauptkamera und eine kleinere Tele-Einheit. Das Design erinnert an höherwertige DJI-Drohnen wie die Air 3S. Im Vergleich mit der aktuellen Pocket 3 wird der Größenunterschied deutlich. Auffällig ist, dass der Gimbal des Prototyps leicht beschädigt oder verbogen erscheint. Abgesehen von der zusätzlichen Kamera hat DJI das Rezept mit dem großen, drehbaren Touchscreen allem Anschein nach kaum verändert.
Spekulationen über technische Ausstattung
Die weiteren technischen Details basieren auf Vermutungen verschiedener Quellen. So wird über einen 1-Zoll-CMOS-Sensor mit etwa 12 Megapixeln spekuliert, möglicherweise mit Hasselblad-Farbwissenschaft für beide Kameras. 4K-Aufnahmen bei 240fps, ein 2,5-Zoll-OLED-Display mit über 800 Nits Helligkeit sowie ActiveTrack 7.0 stehen ebenfalls auf der Wunschliste der Experten.
Das Gewicht könnte von 179 auf etwa 190 Gramm steigen, was die Hardware-Erweiterungen widerspiegeln würde. 10-Bit D-Log M und HDR-Aufnahmemodi werden als weitere mögliche Features genannt.
Bislang existieren keine FCC-Zulassungen oder andere offizielle Dokumente zur Pocket 4. Logisch wäre eine Markteinführung zwischen Ende 2026 und Anfang 2027, basierend auf DJIs typischem Drei-Jahres-Produktzyklus. DroneXL hält jedoch einen früheren Release für möglich.
Der Preis wird auf 599 bis 699 US-Dollar geschätzt – ein deutlicher Aufschlag gegenüber den ursprünglich 519 Dollar (539 Euro in Europa) der Pocket 3. Diese Preissteigerung von 15 bis 35 Prozent würde einerseits die erwarteten Hardware-Verbesserungen reflektieren, steigende Preise sind andererseits aktuell aber leider über die gesamte Branche hinweg zu beobachten.
Eher Alternative als Nachfolger?
Durch die zweite Kamera hebt sich die Pocket 4 außerdem dermaßen von ihrem Vorgänger ab, dass sie auch noch längerfristig für weniger anspruchsvolle Content Creator interessant bleiben könnte. Die Osmo Pocket 3 wurde vor rund zwei Jahren eingeführt und hat sowohl bei Nutzern als auch Fachmedien viele Lorbeeren abstauben können. Die Fußstapfen, die DJI füllen muss, sind also ziemlich groß.
Die Pocket 4 fügt sich in DJIs aggressive Expansion bei kompakten Imaging-Lösungen ein, zu der auch die anstehende Mini 5 Pro und die ebenfalls erwartete Osmo Nano gehören. Letztere soll aktuellen Informationen zufolge am 12. September vorgestellt werden und ab 369 Euro auf den Markt kommen. Für Drohnenpiloten könnte die Dual-Kamera-Technologie einen Vorgeschmack auf künftige Entwicklungen bei Luftbildkameras geben. Auch GoPro soll jüngsten Gerüchten nach übrigens an einer ähnlichen Gimbalkamera arbeiten.