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DJI warnt: Alle „DJI“-Apps im Play Store sind Betrug

Obacht, falls ihr ein Android-Smartphone habt und euch eine neue DJI-Drohne kauft: Die Apps findet ihr nur auf der Webseite, nicht im Play Store.

Fallt bitte nicht drauf rein

Der Drohnenhersteller DJI hat alle Nutzer gewarnt: Apps von DJI, die im Google Play Store zu finden sind, sind betrügerisch. Das Unternehmen betonte, dass diese Apps ein großes Risiko für ahnungslose Nutzer darstellen können, die unwissentlich Opfer von Betrug werden könnten. Es gibt schon Berichte von Kunden, die in die Falle getappt sind und teure Abos abgeschlossen haben.

Diese Warnung wurde vom Support in den DJI-Foren geteilt:


Liebe DJI-Nutzer,

Wir möchten Sie an dieser Stelle darauf aufmerksam machen.
Wir stellen fest, dass es einige nachgeahmte DJI Apps (z.B. DJI Fly – Go für Drohnenmodelle, DJI Earning App) auf Google Play gibt, die von illegalen Personen zu Betrugszwecken erstellt wurden. Dies kann ein Risiko für die Sicherheit des Eigentums unserer Nutzer darstellen.

Um die Rechte und Interessen unserer Nutzer zu schützen, haben wir uns beim Playstore über dieses Problem beschwert. Als Markeneigentümer werden wir die Rechte und Interessen unserer Nutzer aktiv schützen. Als Opfer eines solchen Falles werden wir auch die geistigen Eigentumsrechte von DJI aktiv schützen.

Gleichzeitig empfehlen wir Ihnen, die App von den offiziellen DJI-Kanälen herunterzuladen, um sicherzustellen, dass Sie eine sichere und zuverlässige Version erhalten können. Und hier ist der Link zu unserem offiziellen Download-Center:https://www.dji.com/global/downloads

Wenn Sie solche ähnlichen nachgeahmten Apps finden, klicken Sie bitte nicht auf den Download und kontaktieren Sie uns rechtzeitig, wir werden unser Bestes tun, um Ihre Rechte zu schützen, vielen Dank für Ihr Verständnis und Ihre Unterstützung.

DJI Support im offiziellen Forum

DJI-Apps für Android nur über Webseite herunterladbar

DJIs offizielle Apps sind schon seit 2021 nicht im Google Play Store zu finden, mutmaßlich wegen politischer Spannungen zwischen USA und China. Als Workaround weist DJI seine Android-Nutzer explizit an, ihre Apps direkt von der offiziellen Website herunterzuladen. Ob das für immer so bleiben soll? Keine Ahnung. Auf diesem Weg seid ihr aber auch dazu gezwungen, auf eurem Smartphone zumindest zeitweise die „Installation aus unbekannten Quellen“ zuzulassen.

Trotz dieser Hinweise von DJI ist der instinktive Schritt für viele neue Drohnenbesitzer mit Android-Handys verständlicherweise, den Google Play Store zu durchforsten. Dies bleibt eine anhaltende Sorge. Indes sind DJIs offizielle Apps für iOS-Nutzer im Apple App Store erhältlich.

Während zunächst Spekulationen über ein mögliches internes Leck bei DJI aufkamen, wurde klar, dass DJIs Software Development Kit (SDK) leicht zugänglich ist. Dies erleichtert Betrügern die Entwicklung von Anwendungen, die den offiziellen täuschend ähnlich sehen.

Vor allem: Warum hat Google gepennt?

Der Drohnenhersteller lässt seine Kunden zum Glück nicht völlig allein, auch wenn die Maßnahmen meiner Meinung nach schon viel früher hätten ergriffen werden können. DJI spricht sich mit Google ab, um diese betrügerischen Apps entgegenzuwirken. Die Schuld trifft aber auch auf jeden Fall Google, die alles und jeden Schrott durchwinken und oft damit auffallen, im Play Store schädlichen Apps eine Bühne zu bieten.

Neben dem Schutz seiner Nutzer sieht DJI dies als Kampf zum Schutz seiner geistigen Eigentumsrechte. Ich habe gerade nochmal einen Blick in den Play Store geworfen und mindestens zwei Apps entdeckt, die da vermutlich nicht hingehören. Habt ihr eine DJI-App aus dem Play Store installiert? Dann aber ganz schnell runter damit! Das gilt allerdings nur für Apps, die vorgeben, Funktionen der offiziellen Apps zu übernehmen, nicht zusätzliche.

Oder habt ihr noch gar keine DJI-Drohne und wartet gespannt auf die nächste? Dann lest hier, was wir aktuell über die DJI Mini 4 Pro wissen.

Beitragsbild: cubicroot XYZ

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Peter

Auch wenn das goldene Kädig von Apple auch seine Nachteile hat, manchmal hat es auch Vorteile…
Wird Zeit, dass Google mal in die Hände klatscht und den Saustall aufräumt. Aber ich fürchte, die haben gar kein Interesse, weil sie gut an der Situation verdienen. Verdienen tut Apple auch gut am AppStore, aber dort wird wenigstens besser kontrolliert.
Kann ja nicht sein, dass ich als Endkunde dauernd alles haarklein kontrollieren muss. Muss ich im Supermarkt ja auch nicht. Es braucht dringend bessere gesetzliche Kontrollen und Vorschriften.

Alfred Proksch

Hallo Peter

der reflexhafte Ruf nach Kontrolle und Regelung ist verständlich – nur nützen wird er halt auch nicht.

Ein mahnendes Beispiel für „Regelwut“ und dadurch entstandene Bürokratie ist Deutschland.

Meine Empfehlung ist: Erstens das vom Hersteller empfohlene „Original“ zu verwenden und zweitens IMMER erst genau die „Nutzungsbedingungen“ zu lesen – hilfreich sind außerdem „Steuernummern, eingetragene Geschäftsführer, Firmensitz und Bankverbindungen zu überprüfen. Das sollte für jeden eine Standartprozedur sein – wer das nicht macht ist selber schuld.

Peter

Was mich nervt: als User soll ich seitenweise Kleingedrucktes lesen, das zudem noch extra kompliziert geschrieben wurde und der ganze Aufwand für eine 2€ oder Gratisapp, bei der ich aber mit meinen Daten bezahle oder schlimmer in eine Abofalle tappe. Und dann soll ich wegen so einer Füdli App noch alle Deine Empfehlungen abbarbeiten…

Nee, das kann es nicht sein.

Eine einzige Regel: „Opt In“ würde schon bei vielem helfen. Dann müsste ich als Kunde „aktiv“ Datenweitergabe oder Abos bewilligen.

Dazu als zweite Regel, dass In App Käufe und Abo Abschlüsse mit einem aufpoppendem Warnhinweis über entstehenden Kosten warnt.

Und optional eine dritte Regel: Apps müssen auch ohne Datenweitergabe funktionieren. Da wird es kompliziert, aber Apple macht das schon mal gar nicht schlecht: im Appstore kann ich vor der Installation einer App, in den Datenschutzbedingungen schon mal lesen, was diese App an Berechtigungen will. Das sollte Standart sein.

Das sollte unsere „Regelwut“ noch verkraften können.😉

Alfred Proksch

Peter ich gebe Dir recht. Das Problem ist die kriminelle Energie und die Tatsache das nur die wenigsten mit ernsthaften Konsequenzen rechnen müssen wenn sie denn „erwischt“ werden.

Peter

Schlimmer noch Alfred: meistens sitzen die Übeltäter irgendwo im Ausland und Du bist weitgehend machtlos. Gerade deshalb wäre es sehr wünschenswert, wenn Anbieter wie Google und Apple rigoros ihren AppStore im Griff haben (müssen).

Alfred Proksch

Meinerseits sind zwei Firmen aktiv. Eine davon ist auf Vertrauen und korrekte Partner angewiesen. Weil „Kontrolle“ besser ist wird mit Wissen der Partner im Vorfeld eine sehr gründliche allumfassende Überprüfung durch unsere externe spezialisierte Detektei vorgenommen.

Alleine der Hinweis darauf hat uns schon vor „Schäden“ durch Dritte geschützt.

Peter

Ja, im Business Bereich ist, wenn man denn will, Geld vorhanden, für eine präventive Prüfung im Vorfeld und wenn doch mal etwas passiert, gibt es ja internationale Wirtschaftsanwälte.
Ich denke aber eher an den privaten Endkunden. Da sind solche Ressourcen nicht realistisch.😉

Peter

Übrigens wurde die Sache mit dem Warnhinweis schon bei den Mobilfunkanbieter angewendet: wenn ich als Schweizer ins Ausland gehe, kommt beim Anklicken für ein Auslanddatenpaket ein Warnhinweis über die entstehenden Kosten. Funktioniert prima. 😊

Peter

Wie ich schrieb: es hat seine Vor- und Nachteile.

Swen

Apps als Phishing oder Betrug melden geht ja auch im Play Store. Wenn es viele machen, hilft das vielleicht auch.

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