Marktgeschehen

Flickr: Massive Änderungen für kostenlose Nutzer

Recht unvermittelt hat Flickr Anpassungen der Nutzungsbedingungen angekündigt, um „die sicherste und integrativste Fotografengemeinschaft der Welt“ zu schaffen.

Flickr: Geht es wieder ums Überleben?

Flickr ist einer der ältesten Orte im Netz, um anderen Personen hochauflösendes Bildmaterial zu zeigen. 2004 gegründet, hat die Plattform eine bewegte Vergangenheit unter verschiedenen Betreibern hinter sich, zuletzt Yahoo (später Oath) und seit 2018 schließlich SmugMug. Bei der Übernahme durch SmugMug sei es vorrangig darum gegangen, die „Zehnmilliarden an Fotos“ zu bewahren. Damit das auch „die nächsten 100 Jahre“ so sei, habe man sich für recht gravierende Veränderungen der Bedingungen für kostenlose Nutzer entschieden.

Anstößige Inhalte Pro-Nutzern vorbehalten

Während andere Plattformen die Art von Inhalten häufig komplett verbieten würden, ist Flickr durchaus ein Platz, um NSFW-Fotos („not safe for work“), also womöglich anstößige oder gar pornografische Bilder, hochzuladen. „Flickr ist ein Zuhause für alle Fotografen, unabhängig von ihrem Thema“, schreiben sich die Betreiber auf die Fahne. Aber man habe es versäumt, einen Raum für diese Fotografen zu definieren.

Deshalb sind Fotos, die unter die Kategorien „Moderate“ („teilweise Nacktheit, wie nackte Brüste und Hintern“) oder „Restricted“ („Nacktheit in voller Frontalansicht und sexuelle Handlungen“) fallen, künftig ausschließlich Pro-Nutzern vorbehalten. „Dadurch wird sichergestellt, dass alle Flickr-Fotografen, ob kostenlos oder als Pro, Zugang zu den Bereichen haben, die mit den Inhalten gefüllt sind, mit denen sie sich beschäftigen möchten“, argumentiert Flickr im Blogbeitrag.

Nur noch 50 private Fotos für kostenlose Nutzer

Und eine weitere Änderung sorgt vielleicht dafür, dass sich mehr Leute dazu durchringen können, Geld für ein Pro-Abonnement bei Flickr in die Hand zu nehmen. Flickr wird nämlich nicht nur gerne für Fotos genutzt, die man der ganzen Welt präsentieren möchte, sondern nur einem kleinen Kreis ausgewählter Menschen. Nutzer eines kostenlosen Accounts dürfen bald aber nur noch 50 private Fotos hochladen.

Kostenlose Stockfoto-Webseiten: Fluch oder Segen?

Solltet ihr also kostenloser Nutzer von Flickr sein und entweder nicht ganz jugendfreie Bilder oder sehr viele private Fotos hochgeladen haben, solltet ihr euch schleunigst darum kümmern, um keine Löschung zu riskieren. Flickr kündigt aber auch an, sich noch mit betroffenen Nutzern in Verbindung setzen zu wollen und entsprechende Fristen zu kommunizieren. Flickr Pro gibt es ab 7,49 Euro im Monat, bei jährlicher Abrechnung werden 72 Euro (6 Euro pro Monat) fällig.

Flickr ist übrigens nicht die einzige Plattform, die ihr Geschäftsmodell aktuell anpasst. Auch Videohoster Vimeo, der in der Filmemacherszene sehr beliebt ist, führt zum Ärger vieler Nutzer Beschränkungen und höhere Preise ein.

via: Caschys Blog

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Steffen Schöwel

Ohne Verpflegung keine Bewegung! Wer eine Dienstleistung ohne Geld erwartet wird in Zukunft immer mehr enttäuscht werden , und das ist gut so!

Georg

Ich habe vergeblich nach den Bezahloptionen von Flickr gesucht. Oder gibt es nur diese eine Option?

Onascht

Gibt es nur!
Mach den Umweg über die Flickr-App, dort konnte ich dann auch mit Paypal bezahlen

Alfred Proksch

Wo Kameras und Objektive gerade sooo preiswert sind und sofort geliefert werden könnt ihr eure Bilder gerne verschenken. Wenn ein Gewerbetreibender mit eurem Bild ohne Bezahlung Werbung macht müsst ihr stolz sein! Also seit froh wenn ihr nur 7,49 € im Monat dafür bezahlt damit solche Gauner euch ausnehmen können.

Bildrechte gibt es nicht umsonst, die Idee und die Bereitstellung MUSS sich für den Fotografen lohnen. Keiner arbeitet ohne Lohn.

Ich habe es schon einmal geschrieben und wiederhole es gerne. Bereits 2019 wurde weltweit die unvorstellbare Anzahl von 1,2 Billionen Fotos und Videos in die Cloud (Datenwolke) gestellt. Wie viele Millionen davon sind Bildagenturen zugänglich? Welches Honorar kann bei dieser Bilderflut erreicht werde? Keines!!

Kurz an die 72 Euro im Jahr gedacht! Was kostet noch mal eine SSD-Festplatte? Da sind meine Bilder/Videos auf Jahre sicher untergebracht.

Klar sind Daten in der Cloud sehr bequem und praktisch wenn mehrere gleichzeitig an einem Projekt arbeiten müssen. Verschenkt jemand das erarbeitete Ergebnis? Nein! Der Fotograf ist so dumm und macht das freiwillig, er bezahlt sogar 72 Euro im Jahr das er mehr als 50 Bilder einstellen darf.

Leonhard

Hier möchte ich einmal Altmeister Alfred zustimmen!

Meine Frau hat sich erst vorgestern auch tierisch aufgeregt, sie stellt zwar Bilder gerne und kostenlos zur Verfügung, aber als sie jetzt eins ihrer Bilder mit einem anderen Namen im Netz gesehen hat lief ihr dann doch die Galle über.

Mir kann dies nicht passieren, habe mich an diesen „guckt mal alle Aktionen“ nie beteiligt und habe es auch nicht vor!

ccc

Auf SSD über Jahre sicher untergebracht? Je nach dem, was du unter „Jahren“ verstehst, könntest Du über diesen Aspekt bei SSD-Datensicherung nochmal nachdenken.

Azzaro

Flickr mit flickr pro bringt mir persönlich keinerlei Mehrwert für den ich 70€ zahlen würde.
Ich nutze es nur ab und zu als Community um mir die Werke anderer Fotografen/innen anzuschauen, sich mal auszutauschen oder um nach Bildern zu suchen die mit einem bestimmten Objektiv oder Kamera gemacht wurden.
Meine abertausend Bilder werde ich weder für 70€ noch für umsonst in irgendeiner Cloud speichern.

Heiko Ennes

Ich kündige mein Flickr-Abo. Ist sowieso tot dort.

K. W.

Bin schon lang weg von Flickr. Ich bin zur fotocommunity gewechselt. Dort zahle ich zwar auch, habe aber nette Kontakte dort. Und kostenlos kann man keine Plattform zur Verfügung stellen. Lieber klein aber fein.

Jörg Vogel

Fotocommunity ist wirklich eine tolle Sache 👍

Roman.Tisch

Habe ich damals auch so gemacht 👍. Flickr ist schon lange ziemlich tot und dafür zahle ich nicht auch noch Geld.

Obelix997

Was wünscht ihr euch Softwaremäßig?
Fände eine Plattform interessant in der Fotografen neben Bilder etc. auch gemeinsame Touren planen können. Oft hab ich das Gefühl das jeder Fotograf sein eigenes Süppchen kocht.

Carsten Klatt

Hatte ich nie, brauche ich nicht. Es gibt Besseres.

Jürgen K.

Moin Carsten,
das würde mich sehr interessieren. Fotocommunity ist ganz oK,
GDT ist bestimmt sehr gut, aber zu Zeitaufwendig.
Suche ne Alternative zur FC
Gruß
Jürgen

August

500px.com

Jürgen K.

Sieht gut……
da muss ich mal mal sehen, ob meine Bilder dann auch gut genug dafür sind.
hatte schon ein paar tolle Fotos gefunden.
Danke für den Tip
Gruß
Jürgen

August Klose

Ach klar, nur Mut. Ich finde auch den (oder das?) Blog sehr lehrreich, geht auch mit Schulenglisch und einem Translater.

Hobbyknipser

Gtd und Fotocommunity sind zwar gut, aber vom Aufbau und der Unsability in den 2010ern stehen geblieben.

Flickr ist mit der Neuerung und 50 Freifotos als Foto und Austauschplattform gestorben.

Seit dem auf Instagram der Algorithmus umgestellt wurde und zu einer Werbe und Verkaufsplattform für Beauty, Fashion, Hotels und Fitness/Food von Influencerinnen mit Schlauchbootlippen verkommen ist, haben Künstler und Fotografen die Seite in Massen verlassen. Entweder sie haben eigene Webseiten / Blogs aufgebaut oder sind zu anderen Plattformen gewechselt. Ein interessanter Beitrag dazu von Simon Bolz auf seiner Seite.

Künstler sind auf Vcso zum Beispiel.

Zumindest sind zurzeit viele Plattformen auf dem absteigenden Ast von Instagram über Flickr und Co.

Facebook wäre vielleicht eine vernünftige Alternative zur Präsentation, da man Fotos in verschiedenen Auflösungen hochladen kann.

ccc

Was ist denn bitte GDT?

Leonhard

Irgend etwas hängt wieder am System hier!

Selbst wenn Hobbyknipser „Zur Freischaltung vorgelegt“ wäre dürfte dies ja nicht auf meinem Bildschirm erscheinen, schau mal einer unserer Admins nach, was da los ist.

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